Benutzer:13Peewit/La isla de los Monos
Der Anspruch an das Projekt und die Realität Der Anspruch, ein Produkt zu schaffen, das wenigstens von Weitem Ähnlichkeit mit einem "enzyklopädischen Lexikon" hat, setzt eigentlich das Vorhandensein von geeignetem Personal voraus. Bei einem Mitmachprojekt, das auf Freiwilligkeit beruht und bei dem - wegen der Anonymität und der Inkonsistenz der Artikel - nicht einmal Ruhm zu ernten ist, ist es natürlich alles andere als selbstverständlich, dass geeignete Autoren an Bord kommen.
Ich will an dieser Stelle noch nicht darlegen, welche Eigenschaften, Fähigkeiten und Kenntnisse Artikel-Autoren für die einzelnen Gebiete eigentlich mitbringen müssten (im RL legt man vor allem Wert auf guten Wissenschaftsjournalismus). Es geht mir zunächst einfach nur um das erforderliche Maß an (Allgemein-)Bildung. Dazu gehört m.E. auch die Fähigkeit, Dinge, Konzepte, Diskurse, die einem nicht schon vertraut sind, sich anzueignen, die Probleme zu verarbeiten und dann allgemeinverständlich, aber korrekt, darzustellen. Daran fehlt es oft.
Ich werde an dieser Stelle demnächst einen der etwas krasseren Fälle darstellen.
Typologie der Nutzer, der Haltungen und Verhaltensweisen
/Vergleichstest Café, Grillenwaage, Diderot-Club
- Tippfehlerverbesserer; die "Verbesserungen" bestehen zum Teil darin, dass ein z.B. ein Trenn-Strich durch einen Gedankenstrich ersetzt wird, obwohl der "Fehler" niemandem aufgefallen ist, die Lesbarkeit nicht beeinträchtigt usw. Solche "Autoren" tragen nicht das Mindeste zum Erstellen eines enzykl. Lexikons bei, stehen aber in den Statistiken ganz oben.
- Marathonschreiber (die Artikel sind dementsprechend)
Geographie: Die Welten A, B und C.
- Welt A: die harten Fächer. Die Halbgebildeten verirren sich hierher weniger, sie interessieren sich nicht. Die Experten kennen sich. Die Schwachpunkte liegen eher darin, dass nicht versucht wird, die Inhalte für andere verständlich zu machen. Es kann offen bleiben, ob das auf Unfähigkeit beruht oder auf mangelndem Interesse am Verstandenwerden.
- Welt B: die weicheren Fächer. Einfallstore für solche Autoren und Verbesserer, die sich durch Ignoranz und Inkompetenz nicht gehindert fühlen, sich für allwissend oder doch besserwissend zu halten (die Anti-Sokratiker) und sich durch ein Übermaß an Eitelkeit gedrängt fühlen, hier tätig zu werden. Die Unterwürfigkeit der anderen macht diese Alpha-Männchen zu Herren über die Artikel (sie gewinnen alle Rangkämpfe, sie sichern sich die Reviere). Die Lethargie und Passivität der anderen, zum Teil Schlimmeres, gibt ihnen freien Raum und bestärkt sie noch in ihrem Verhalten.
- Welt C: die Welt der Meinungsartikel, Politik, Religion, jüngere Geschichte, überlappt sich zum Teil mit B. In diesen Bereich gehören die SSJ (Schnellschussjournalisten), die den Tagesereignissen hinterhecheln und den Presseagenturen Konkurrenz machen wollen. Da schließen sich bei militärischen Konflikten gern die Militaria-Sammler (MS) und die Sandkastenstrategen (SKS) an. Hintergrundinformationen zu solche Konflikten werden als "Theorien" im Gegensatz zu den "Fakten", die man selbst bringe, abqualifiziert, wobei die Darstellung der Fakten oft nichts anderes ist als das Nachplappern der Propaganda der jeweiligen Regierung.
- Exkurs: manchmal, wie jetzt im Fall der Ukraine-Krise, bündeln sich Ereignisse und Strömungen wie in einem Brennglas. Die große Mehrheit mag nicht mit dem eigenen Kopf denken, lieber lässt man sich vom Mainstream einlullen. Für kritische Köpfe ist hier kein Platz.