Benutzer:Adornix/Villers

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Frédéric Francois Xavier de Villers (* 10. September 1770 in Boulay; † 28. April 1846 in Dresden)


Quellensammlung

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Sein Bruder war Charles de Villers. Zitat aus ADB zur Herkunft und Eltern:

„Villers' Geburtsort ist das lothringische Städtchen Bolchen (Boulay), wo noch 1871 ‚la bourgeoisie parlait allemand, mais la société parlait français‘. Lothringen stand zur Zeit seiner Geburt dem Namen nach unter Stanislaus Leszczynski, fiel jedoch drei Monate später durch dessen Tod (23. Februar 1766) ganz an Frankreich. Villers' Eltern waren katholische Franzosen; der Vater receveur des finances, die Mutter, geborene de Lannaguet, dem Adel der Provinz Langued’oc entsprossen.“

Zur Auswanderung und dem Bruder:

„Um seinem Leben eine festere Grundlage zu geben, beschloß V. seinem jüngeren Bruder Friedrich nach Petersburg zu folgen, wo dieser im russischen Dienste gesicherte Stellung gefunden hatte. (1796/97)“[1]

„Die französische Revolution trieb mit vielen anderen Emigranten auch die Brüder Charles und Frédéric de Villers nach Deutschland. (...) Friedrich, mit einer Dresdenerin verheiratet, Lektor an der Universität in Moskau, wurde im Jahre 1812 der Vater jenes Alexander, dem wir Briefe verdanken, die unstreitig zu den schönsten gehören.... [2]


Ehefrau war Louise Dauphine geb. Bassenge (1778-1823)[3] Hochzeit am 4. Juli 1804 in Moskau. Villers zu der Zeit bei der Fürstin Mestscherka in Moska Hauslehrer.[4] Sohn Alexander von Villers, geboren 1812 in Moskau.

ADB-Zitat zu Alexander:

„Neffe jenes Charles de Villers (siehe A. D. B. XXXIX, 708 ff.), wurde zu Moskau am 12. Mai 1812 geboren. (...) Franzose von Abkunft und im fernen Osten geboren, mußte V. lange und schwierige Umwege beschreiten, ehe er in Oesterreich festen Fuß faßte; dann freilich ist er ganz im österreichischen Leben aufgegangen und er hat in den schwer zugänglichen Kreisen der österreichischen Aristokratie nicht als Fremder, sondern als Zugehöriger gelebt und gewirkt. Villers’ Vater, ein Emigrant von altem lothringischen Adel, hatte in Moskau Stellung gefunden und leitete zu Anfang des Jahrhunderts dort ein staatliches Institut. Politische Ereignisse untergruben seine Stellung. Sein Sohn kam im Kerker zur Welt. Eine treue russische Amme rettet ihn; in Dresden, wo die Familie sich niederließ, wird er erzogen und verzogen, verhätschelt und vernachlässigt. Aus dem väterlichen Hause verstoßen wird er in Leipzig Buchdrucker, weiß sich in den Abendstunden den Schein aristokratischer Existenz zu wahren, versöhnt sich mit seiner Familie, überwirft sich wieder mit ihr, und geht mit wenig hundert Franken in der Tasche nach Paris. Hier beginnt eine echte Bohèmeexistenz.“[5]

Von Sommersemester 1815 bis Wintersemester 1821 Lektor der französischen Sprache in Leipzig.[6]

Seit 1822 „erster Professor der französ. Sprache beym Cadettenkorps zu Dresden; auch (seit 1802) Ritter des Hohenlohischen Phönix-, und seit 1825 Ritter des französ. Ludwigsordens. (Zuerst diente er seit 1780 als Lieut. bey dem franzöf. Infanterie-Regim. Salm-Salm (in Metz und Strasburg), emigrirte aber 1792; trat hierauf als Prem. Lieut, und Adjutant des Fürften von Hohenlohe-Bartenstein unter das Corps des Prinzen Condé, und nahm, nach dessen Auflösung, im J. 1793 holländ. und im J. 1794 englische Dienfte. Im J. 1796 gieng er als Hauslehrer nach St. Petersburg, ward 1808 als Lector der französ. Sprache bey der Universität zu Moskau angestellt, und privatisirte von 1814-1822 in Leipzig). §§. Etat actuel de l'Allemagne, ou examen et réponse au mémoire de Mr. de Stourdza sur l'état de l'Allemagne sous le rapport juridique, moral, politique et religieux, par le Profess. Krug. Traduit de l'Allemand. Leipz. 1819.“[7]

Im Adressbuch von 1823, S. 76: "Fred. Francois Xavier de Villers, Prof. franz. Sprachlehrer, PB. Joh. G. 53 A."

Mäzenatentum: „Geboren wurde Hermann in der sächsischen Residenzstadt, wo er von 1820 bis 1824 ein Studium an der Bauschule der Dresdner Kunstakademie absolvierte. Sein erstes Haus baute er im Alter von 19(!): die Dresdner Schwanenvilla in der Holzhofgasse 8. Bereits ein Jahr später wurde nach seinem Entwurf das Villersche Landhaus an der Prießnitzmündung, Holzhofgasse 12 erbaut, wegen seiner markanten klassisch-palladianischen Gestalt auch "Kuppelvilla" oder "Wasserpalais auf Cosel" genannt. (...) Es wurden auch schon früher Bauten Hermanns abgebrochen, 1899 beispielsweise das herrschaftliche Wohnhaus für den Mäzen Frédéric Francois de Villers, zu dem Hermann eine schon ganz spezielle Beziehung hatte, die von Hans Stegmann in (einem in der Schau auch ausliegenden) Heft 37 der Dresdner Geschichtsblätter anno 1929 auch gewürdigt wurde.“[8]

"Die Mutter von Helene von Villers war Emilie Leplay (Geb. den 3. Septmeber 1792 in Leipzig, gest. den 21. September 1833 in Dresden). Auch die Geschichte ihrer Familie führt nach Frankreich zurück. Aus Rouen stammend, hatten sich die LEPLAYsf) nach der Aufhebung des Edikts von Nantes als Refugies in Berlin niedergelassen. Von dort, wo die Familie seit 1687 nachweisbar ist, hatte sich ein Zweig, dessen männliche Glieder dem Kaufmannsstande angehörten, um das Jahr 1750 nach Leipzig gewandt. Hier sind die LEPLAYS, an welche jetzt innerhalb des ehemaligen „Kurprinzen", ihres alten Familiengrundstücks, eine Strasse der Stadt erinnert, 1846 ausgestorben. Nur ein kurzes Eheglück war Alphons Dürr an der Seite von HELENE VON VILLERS beschieden, sie starb zweiundzwanzigjährig in Leipzig am 24. August 1855, nachdem sie einem Sohn, Alphons Emil Friedrich Dürr, das Leben geschenkt hatte.“[9]

Zu Villers Tochter Helene Emilie (*13. September 1833):

„Nicht lange nach der Begründung seiner geschäftlichen Selbständigkeit reichte Alphons Dürr am 3. September 1854 Helene Emilie von Villers (geb. am 13. September 1833 in Dresden) die Hand zum Ehebunde. Ihr Vater, Frédéric Francois Xavier de Villers (geb.......), der infolge der französischen Revolution als Emigrant seine Heimat verlassen hatte, war zuletzt Professor am Kgl. Kadettenhaus, der sogenannten „Ritterakademie" in Dresden. Von seinen vielbewegten Lebensumständen, besonders den abenteuerlichen Schicksalen, die er mit den Seinen in Russland zur Zeit des Napoleonischen Feldzuges 1812 zu erdulden hatte, geben die von pietätvoller Tochterhand aufgezeichneten „Dankbaren Erinnerungen eines greisen Kindes“ Kunde. Er starb in Dresden, ohne die Verheiratung seines jüngsten Lieblingskindes zu erleben, am 28. April 1846.“[10]

Helene starb laut ADB zu Dürr bereits nach einem Jahr Ehe 1855. / Todesdatum 24. August 1855[11]

("Tochterhand" war hier Marie Louise von Villers Trenck, eine andere Tochter aus erster Ehe. Veröffentlicht 1887, neu 2010 bei Kessinger Pub Co.) Zitat: „Gemeint sein könnte ein Porträt der Louise Dauphine (1778-1823), Paulines sieben Jahre älterer Schwester; sie war verheiratet mit Frédéric de Villers, und ihre Tochter Marie Louise, verwitwete Trenck, verfaßte die »Dankbaren....“[12]

In Leipzig Villersbrunnen von Dürr 1903 errichtet. Bildhauer Max Unger.[13]

Einzelnachweise

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  1. Ferdinand Sander: Villers, Charles de. In: Allgemeine Deutsche Biographie (ADB). Band 39, Duncker & Humblot, Leipzig 1895, S. 708–714.
  2. Wilhelm Viëtor: Die Neueren Sprachen: Zeitschrift für den neusprachlichen Unterricht. Band 34, Seite 137.
  3. Zeitschrift für Kunstgeschichte. Band 28, 1975.
  4. Pantheon, Band 46. Bruckmann 1988 (etwas unklar, genauer zitieren).
  5. Oskar Franz Walzel: Villers, Alexander von. In: Allgemeine Deutsche Biographie (ADB). Band 40, Duncker & Humblot, Leipzig 1896, S. 779–783.
  6. Historische Vorlesungsverzeichnisse der Universität Leipzig. Eintrag zu Villers, Friedrich Franz Xaver de. (online)
  7. von Villers (Friedrich Franz Xaver) in: Das gelehrte Teutschland, oder Lexikon der jetzt lebenden teutschen Schriftsteller. Lemgo 1827. S.215 (online)
  8. DNN 29.08.2007, S. 11
  9. A. Dürr: Die Buchhandlung Alphons Dürr in Leipzig: Festschrift zur Feier des Fünfzigjährigen Geschäfts-Jubiläums. Leipzig 1903, S. 7
  10. Die Buchhandlung Alphons Dürr in Leipzig. Festschrift zur Feier des Fünfzigjährigen Geschäfts-Jubiläums. Leipzig 1903, S. 6
  11. Rainer A. Bast: Die Philosophische Bibliothek. S. 66.
  12. Philipp Otto Runge und sein Werk....
  13. [1]