Benutzer:Albrecht Tunger/Entwurf

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Alles Leben strömt aus dir Der Gesang an der Landsgemeinde geht auf den appenzellischen Pfarrer Samuel Weishaupt zurück, der die Landsgemeinde als geeigneten Ort sah, viele Männerstimmen zu einem grossen, stimmgewaltigen Chor zu vereinigen. Um dieses Ziel zu erreichen, gründete er am 19. Januar 1824 den appenzellischen Sängerverein. Unterstützt wurde er dabei von den Pfarrern Zürcher aus Wolfhalden, Kürsteiner aus Heiden und Frei aus Schönengrund, ferner von alt Landsfähnrich Johann Heinrich Tobler aus Speicher und Lehrer Johann Jakob Signer aus Herisau. In den ersten Jahren nach der Gründung des appenzellischen Sängervereins wurde noch nicht regelmässig an der Landsgemeinde gesungen. Aber bereits 1825 hatte Johann Heinrich Tobler in der Ersten Sammlung <Lieder für den appenzellischen Sängerverein> die Vertonung der <Ode an Gott> von der deutschen Dichterin Caroline Rudolphi veröffentlicht. Dieses Lied in Toblers Komposition wurde im Laufe der Jahre zum offiziellen <Landsgemeindelied>. Die beharrliche Förderung des Gesanges an der Landsgemeinde ist ein Verdienst des appenzellischen Sängervereins. 1845 rief der Trogener Lehrer und nachmalige Landschreiber Johann Ulrich Grunholzer <alle appenzellischen Sänger> erneut zum Gesang an der Landsgemeinde auf. Vier Lieder, darunter Toblers <Alles Leben strömt aus dir> waren für diesen Gesang bestimmt. In den folgenden Jahren änderten sich die Liedvorschläge mehrfach, Toblers Lied war aber regelmässig darunter. Seit 1877 ist Johann Heinrich Toblers <Ode an Gott> alleiniges und offizielles Landsgemeindelied. 1879 wurde es in 1000 Exemplaren gedruckt und an die Vereine verteilt. Von dem Notensatz nach dem Original wurde eine Stereotypplatte angefertigt, die im Staatsarchiv in Herisau aufbewahrt wird. Bis 1989 wurde das Lied vor jeder Landsgemeinde in Toblers Männerchorsatz mit Begleitung einer Blasmusikformation gesungen. Seit der Landsgemeinde 1990, an der erstmals auch die Frauen teilnahmen, bis zu dem Ende dieser Institution 1997 erklang eine Fassung für gemischten Chor von Albrecht Tunger, wobei Melodie und Harmonie sowie die charakteristische Aufteilung auf hohe und tiefe Stimmen unangetastet blieben. Diese Fassung ist auch in das Gesangbuch der Evangelisch-reformierten Kirchen der deutschsprachigen Schweiz, Basel und Zürich 1998 unter Nr. 520 aufgenommen worden.

Quellen: Albrecht Tunger: Johann Heinrich Tobler – Chorgesang als Volkskunst. Herisau 1989. Albrecht Tunger: Geschichte der Musik in Appenzell Ausserrhoden. Herisau 1993. Albrecht Tunger: Zum Lob Gottes und der Freiheit – Dem Appenzellischen Sängerverein zum 175. Geburtstag. Appenzeller Zeitung Nr. 67 vom 21. November 1998