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Tropeognathus | ||||||||||||
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Skelettrekonstruktion von Tropeognathus mesembrinus | ||||||||||||
Zeitliches Auftreten | ||||||||||||
Unterkreide (Aptium) | ||||||||||||
125 bis 113 Mio. Jahre | ||||||||||||
Fundorte | ||||||||||||
Südamerika (Brasilien) | ||||||||||||
Systematik | ||||||||||||
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Wissenschaftlicher Name | ||||||||||||
Tropeognathus | ||||||||||||
Wellnhofer, 1987 | ||||||||||||
Arten | ||||||||||||
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Tropeognathus
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Tropeognathus ist eine Gattung großer Pterosaurier aus der Ordnung der Ornithocheiroidea, welche während des Aptiums der Unterkreide im heutigen Brasilien, das damals zu dem Kontinent Gondwana gehörte, gelebt hat.[1] Wellnhofer et. al beschrieben die Gattung im Jahr 1987 mit den beiden Arten T.mesembrinus, der Typusart, und T.robustus.[1]
Beschreibung
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Tropeognathus lässt sich aufgrund einiger anatomischer Merkmale eindeutig von ähnlichen Arten abgrenzen. Auf dem Zwischenkiefer hat Tropeognathus einen ausgeprägten Scheitelkamm.[1] Auf der Symphyse des Unterkiefers hat Tropeognathus einen dem auf dem Oberkiefer befindlichem Kamm ähnlichen, aber weniger ausgeprägten Unterkieferkamm.[1] Über den Hinterhauptbereich ragt ein stumpfer und kurzer Scheitelkamm.[1] Am Gaumen befindet sich ein hoher medialer Kamm, der einer tiefen Furche der Unterkiefersymphyse entspricht.[1] Das Gebiss von Tropeognathus enthält 13 Zähne im Oberkiefer und 11 Zähne im Unterkiefer.[1] Der Zwischenkiefer, der überdachend über dem Nasopreorbitalfenster liegt, ist abgesenkt.[1] Die Schnauzenspitze des Tieres ist leicht nach links gebogen.[1] Im Gegensatz zum Kamm der Gattung Ahanguera ist der Kamm von Tropeognathus am distralen Ende ausgebildet.[1] Der Kamm von Tropeognathus ist ziemlich hoch und dessen vorderer Rand steil.[1] Über den Frontzähnen verfügt Tropeognathus über einen dreieckigen und flachen Bereich mit einer medialen, flachen Vertiefung.[1] Der Kamm auf dem Zwischenkiefer nimmt kontinuierlich ab, während er von den seitlichen Kieferrändern nach oben verläuft.[1] Der Kamm auf dem Zwischenkiefer nimmt insgesamt etwa 27% der Länge des Schädels von Tropeognathus ein.[1]
Systematik
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Die Gattung Tropeognathus wurde im Jahr 1987 auf der Basis eines Schädelfundes errichtet, welcher aus der Santana- Formation in Brasilien stammt. Die Tatsache, dass der Kamm auf dem Zwischenkieferbein bei Tropeognathus als auch bei Criorhynchus am vorderen Ende eines großen, langen Schädels liegt, liess Wellnhofer vermuten, dass Criorhynchus und Tropeognathus zu einer Familie gehören, den Criorhynhidae.[1] Im Jahr 2001 schlug der Paläontologe Michael Fastnacht vor, Tropeognathus als Synonym der Gattung Criorhynchus zu führen, was deren Verbreitungsgebiet bis nach Brasilien erweitert hätte. Außerdem ordnete er die Gattung Criorhynchus in die Familie der Ornithocheiridae ein.[2] Heute wird Tropeognathus, innerhalb der Familie der Ahangueridae als Schwestertaxon zu Sirrocopteryx eingeordnet, da sich die Daumenkämme der beiden Arten stark ähneln, welche außerdem noch die Gattung Ferrodraco und Mythunga enthält.[3]
Paläoökologie
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Die Überreste von Tropeognathus wurden in der Romualdo Formation ( ehemals Santana- Formation) in Nordost- Brasilien gefunden und stammen aus der Zeit des Aptiums. Tropeognathus teilte sich seinen Lebensraum unter anderem mit den Gattungen Cearadactylus oder Barbosania.[1] Vermutlich dienten die Kämme am Kiefer von Tropeognathus als hydrodynamische Stabilisatoren der Kiefer, während Tropeognathus das Wasser mit seiner Schnauze nach Fischen durchpflügte.[1]
- ↑ a b c d e f g h i j k l m n o p q https://www.zobodat.at/pdf/Mitt-Bayer-Staatsslg-Pal-hist-Geol_27_0175-0186.pdf
- ↑ https://link.springer.com/article/10.1007/BF03022595
- ↑ http://www.app.pan.pl/article/item/app007512020.html
Polyphylum
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]In der Biologie ist eine polyphyletische Gruppe eine Gruppe von Lebewesen, welche aufgrund von Merkmalen zusammengestellt wurden, die nicht auf einen gemeinsamen Vorfahren und damit auf Verwandtschaftsverhältnisse schließen lassen.[1] Stattdessen wurden solche Taxa oftmals aufgrund von äußerlich ähnlichen Merkmalen aufgestellt, die durch konvergente Evolution entstanden sind. Beispiele hierfür ist beispielsweise die Vogelgruppe " Geier". So besteht sie aus 2 Taxa, den Altweltgeiern (Aegypiinae) und den Neuweltgeiern (Cathardiae) und 3 von 4 Arten der Unterfamilie der Gypaetinae. Durch molekulargenetische Analysen wurde erwiesen, dass die Arten der " Geier" nicht unmittelbar miteinander verwandt sind und daher eine polyphyletische Gruppe bilden.[2] Manchmal werden mit dem Begriff " Polyphylum" auch Arten beschrieben, deren Arten dasselbe Merkmal ohne eine Verwandtschaft erworben haben: So haben Säugetiere und Vögel beispielsweise das Merkmal Homoiothermie (Warmblütigkeit) nicht von einem gemeinsamen Vorfahren geerbt, sondern entwickelten dieses Merkmal im Laufe ihrer Evolution. Da polyphyletische Gruppen wie paraphyletische Gruppen ungeeignete taxonomische Einheiten bilden, versucht man in der modernen Systematik, diese aufzulösen und nicht weiter zu verwenden.[3] Heutzutage werden polyphyletische Gruppen nicht mehr in der biologischen Systematik, sondern meist nur noch informell verwendet. So wird die Gruppe " Würmer" zwar nicht mehr in der modernen, kladistischen Systematik verwendet, aber beispielsweise bei Wurmerkrankungen noch im wissenschaftlichen Kontext verwendet. Weitere Beispiele für polyphyletische Gruppen sind die Bäume oder die Algen.
- ↑ https://www.jstor.org/stable/2412474
- ↑ Phylogeny of eagles, Old World vultures, and other Accipitridae based on nuclear and mitochondrial DNA. In: Molecular Phylogenetics and Evolution. Band 37, Nr. 2, 1. November 2005, ISSN 1055-7903, S. 327–346, doi:10.1016/j.ympev.2005.04.010 (sciencedirect.com [abgerufen am 10. Juni 2021]).
- ↑ J. David Archibald: Aristotle's Ladder, Darwin's Tree: The Evolution of Visual Metaphors for Biological Order. Columbia University Press, 2014, ISBN 978-0-231-16412-2 (google.de [abgerufen am 10. Juni 2021]).
Paraphylum
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]In der Biologie wird mit dem Begriff Paraphylum eine Gruppe von Lebewesen bezeichnet, deren Angehörige zwar einen gemeinsamen Vorfahren teilen, die aber nicht alle Nachfahren dieses gemeinsamen Vorfahren beinhaltet. Somit handelt es sich bei paraphyletischen Gruppen um unvollständige Abstammungsgemeinschaften und nicht um monophyletische Verwandtschaftsgruppen.[1] Ein Beispiel für eine paraphyletische Gruppe ist beispielsweise das populäre Taxon " Reptilien". Alle Reptilienarten besitzen einen gemeinsamen Vorfahren. Allerdings sind auch Vögel aus Reptilien entstanden, da Dinosaurier, die Vorfahren der Vögel, auch als Reptilien angesehen werden. Daher enthalten die " Reptilien" zwar einen gemeinsamen Vorfahren, enthalten jedoch nicht alle Nachfahren dieses gemeinsamen Vorfahren. Sie bilden lediglich eine unvollständige Abstammungsgemeinschaft Da Anders als bei einer polyphyletischen Gruppe liegt jedoch ein ursprüngliches Merkmal eines gemeinsamen Vorfahren vor, welches im Laufe der Evolution dieser Arten erhalten blieb.[2] In der Taxonomie können paraphyletische Gruppen problematisch sein, da man nicht auf präzise Weise auf die Phylogenie oder die verwandtschaftlichen Beziehungen von Vertretern des Taxons schließen kann.[3] Aus diesem Grund werden paraphyletische Gruppen heute nicht mehr in der Taxonomie, sondern hautpsächlich lediglich noch informell verwendet. Weitere Beispiele für paraphyletische Gruppen sind beispielsweise die Fische oder die Echsen.
- ↑ Keith Roberts: Handbook of Plant Science. John Wiley & Sons, 2007, ISBN 978-0-470-05723-0 (google.de [abgerufen am 10. Juni 2021]).
- ↑ Referenzfehler: Ungültiges
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-Tag; kein Text angegeben für Einzelnachweis mit dem Namen :1. - ↑ Theresa Schilhab, Frederik Stjernfelt, Terrence Deacon: The Symbolic Species Evolved. Springer Science & Business Media, 2012, ISBN 978-94-007-2335-1 (google.de [abgerufen am 10. Juni 2021]).