Benutzer:Ames-frankfurt
BALZ FINANZSERVICE AG
Der Gründer der "BALZ Finanzservice AG", Dieter F. Balz, ist ein früherer Manager der Bonnfinanz. Diese war ein nach dem Ende der IOS entstandener Strukturvertrieb der Versicherung "Deutscher Herold", heute "Zurich Versicherung". Der "Deutsche Herold" war bis 2001 die hauseigene Versicherungsgruppe der größten deutschen Bank, der "Deutsche Bank AG". Sie wurde von der Schweizer "Zurich Group" übernommen.
Nach seinem Ausstieg bei der Bonnfinanz machte sich Dieter F. Balz 1967 als Finanzberater in der Region Frankfurt selbständig. Durch den damaligen Erfolg der "Göttinger Gruppe", seiner Zeit Trikotsponsor des VFB Stuttgart, inizierte Balz unter Mithilfe des Göttinger Anwalts Horst Werner ein eigenes Kapitalanlagemodell als "atypisch stille Beteiligung" an seiner Firma, "BALZ AG" benannt. Zur Gründung einer nicht-börsennotierten Aktiengesellschaft waren damals 300.000 DM nachzuweisen, die aber nicht liquide zur Verfügung stehen mussten.
Die BALZ AG
Anleger konnten sich ab 50,- DM/Monat oder mit einer Einmalzahlung ab 1.000,- DM am sachwertorientierten Unternehmen der inhabergeführten "BALZ AG" beteiligen, wobei für die Anleger die Beteiligung steuerlich voll abzugsfähig war. Spitzenverdiener konnten durch ihre Beteiligung bis zu 50% ihrer Einzahlung vom Finanzamt erstattet bekommen.
Die Investitionen der BALZ AG erfolgten in ein Ärztehaus in Bad Homburg, ein Baugrundstück im hessischen Nieder-Roden, ein Wohngebiet in Strausberg bei Berlin und Aktenininvestments. Für monatliche Einzahlungen war ein Dynamik von 6% prospektiert. Allein dies dürfte viele "atypisch stille Gesellschafter" über die Jahre ihrer Beteiligung an die Grenzen ihrer finanziellen Belastbarkeit gebracht haben.
Renditeverstprechen Allen Investoren wurde von Dieter F. Balz, der zwischenzeitlich auch seinen Sohn, den Jurastudenten Frank Balz, in die BALZ AG aufgenommen hatte, eine Mindestverzinsung von 6% und ab dem fünften Jahr eine zweijährliche Ausschüttung in Höhe von 10% des eingezahlten Kapitals zugesagt. "Einmalanlegern" wurden die 10% bereits ab dem vierten Jahr nach ihrer Beteiligung zugesagt. Die Auszahnlung konnte auch in Form einer Rente erfolgen. Diese war lt. Emissionsprospekt zwischen 5- 15 Jahren wählbar, unter weiterer Teilnahme an den von der BALZ AG realisierten Gewinnen. "Einmalanleger" sollten nach Kündigung ihrer Beteiligung von 20.000,- DM trotz Entnahmen in Höhe von 10% ab dem vierten Jahr der Beteiligung nach zehn Jahren 17.560,- DM erhalten, steuerfrei. Insgesamt dürfte die BALZ AG über ihre Gesellschafter ca. 40 Millionen DM eingesammelt und verbrannt haben.
Zur Beteiligungssumme kam (für den von Klaus Essig und Detlef Brandtscheidt organisierten) Vertrieb ein Agio in Höhe von 8%. Von diesem wurde in Zusammenarbeit mit der Wiesbadener PRO CONNECTA unter Führung von Winfried Nicodemus ein Strukturvertrieb nach dem Muster und mit früheren Mitarbeitern der IOS aufgebaut, bei dem u. A. die besten Verkäufer ein Porsche-Wochenende in London gewinnen konnten.
Absturz Die Gesellschafter erhielten mit großer Verspätung von der BALZ AG ein steuerliches Testat für ihre eigene Steuererklärung zugeschickt. Trotz anscheinend honoriger Persönlichkeiten im Umfeld der BALZ AG wurden die Rückmeldungen an die Anleger immer seltener, statt dessen wurde diesen über eine neu gegründete Tochterfirma der Kauf Berliner Immobilien empfohlen. Die Firmenzentrale war mit dem Geld der Anleger längst aus F-Niederrad in imposante, historische Gebäude ausgelagert worden, zunächst in ein Palais nach Mittelhessen, dann an den privaten Wohnsitz des Dieter F. Balz ins beschauliche Südbayern am Ammersee. Durch die über Jahre vollzogene Verschleierungstaktik war die Erreichbarkeit für die Gesellschafter kaum noch gegeben.
Das Finale Heute findet man bei der Suche nach der "Balz Finanzservice AG" im Internet leider nur noch Hinweise auf Rechtsanwälte und den Verbraucherschutz...