Benutzer:AndreasFahrrad/Randonneuse (Fahrrad)
Als Randonneuse bezeichnet man eine Spielart des Rennrads, die für sehr lange Fahrten (auch Nachtfahrten) ausgelegt ist. Die männliche Form des Begriffs (Randonneur) steht sowohl für den sportlichen Langstreckenradfahrer, für den bei Randonneusen häufig anzutreffenden Lenkertyp (siehe unten) als auch für das Reiserad.
Technik
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Im Unterschied zum Standard-Rennrad ist eine Randonneuse meistens mit Licht ausgestattet. Als Energiequelle kommen meistens Akkus oder ein Nabendynamo zum Einsatz. Bei den Scheinwerfern setzen sich solche mit LED immer mehr durch, weil es etwa seit 2006 Modelle gibt, die bei gleichem Energieverbrauch deutlich mehr Licht produzieren als Halogenscheinwerfer. Auch beim Rücklicht setzen die meisten Langstreckenradfahrer auf zuverlässige LED-Lampen.
Um auf langen Fahrten Regenkleidung und Proviant sowie einen Streckenplan mitführen zu können, verfügen Randonneusen über Ösen zur Montage eines Gepäckträgers. Entsprechend dem etwas höheren Gewicht kommen klassische Rennradlaufräder mit 36 Speichen zum Einsatz, oft mit vergleichsweise stabilen Felgen. Auch Lenker- oder Sattelstützentaschen sind beliebt. Seitliche Taschen und ein Gepäckträger für weitere Taschen neben dem Vorderrad (Lowrider) sind hingegen nicht verbreitet. Außerdem verfügt die Randonneuse über Befestigungen für Schutzbleche, da besonders in Großbritannien die Randonneurs-Saison nicht durch den Herbst und Winter unterbrochen wird.
Speziell in Frankreich, dem Ursprungsland der Randonneurskultur, wurden für Langstreckenfahrten modifizierte Rennlenker entwickelt, die über ein weiter nach außen gebogenes unteres Lenkerende verfügen und oftmals höher montiert werden als bei einem Rennrad sonst üblich. Diese Lenkerform erfreute sich zeitweilig großer Beliebtheit bei Langstreckenfahrern, weil sie eine entspanntere Sitzposition als beim Rennrad ermöglicht, aber immer noch windschnittiger ist als diejenige des Reiserads. Entsprechend werden diese Lenker bisweilen auch "Randonneurslenker" oder einfach nur "Randonneur" genannt.
Wie ein Rennrad haben Randonneusen in der Regel eher schmale Bereifung (meist 23 bis 28 mm Reifenbreite). Besonders britische Rahmenbauer bauen hingegen spezielle Rahmen, die sich von üblichen Rennradrahmen durch mehr Freiraum an den Bremsen unterscheiden. Das ermöglicht die Montage von Reifen bis etwa 32 mm.
Deutsche Langstreckenradler (Randonneure) bauen sich meist ein handelsübliches Rennrad mit kurzem Radstand und Bremsmaß entsprechend um. Wegen des bei Rennrädern häufig anzutreffenden Leichtbaus (zum Beispiel durch eine verringerte Speichenanzahl) und der damit einhergehenden geringeren Belastungsfähigkeit sind allerdings immer weniger Rennräder für einen Umbau geeignet. In Frankreich gibt es Randonneursfahrräder schon mindestens seit den 1950er Jahren.