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Schriftliche Multiplikation ist ein Rechenverfahren (Algorithmus), mithilfe dessen eine Multiplikation zweier mehrstelliger Zahlen durch eine schriftliche Darstellung ausgeführt werden kann. Im Folgenden wird das Verfahren für natürliche Zahlen beschrieben. Die Erweiterung auf reelle Zahlen mit endlicher Anzahl an Dezimalstellen erfolgt anschließend.
Eine natürliche n-stellige Zahl a mit der Ziffernfolge
lässt sich als Summe einstelliger Vielfacher von Zehnerpotenzen darstellen:
Die Multiplikation einer n-stelligen Zahl a mit einer m-stelligen Zahl b entspricht also der Multiplikation
- Fasst man die Produkte der Ziffern mit ihrem Stellenwert als Elemente zweier Vektoren auf, so kann man die Multiplikation als Summe der Elemente des dyadisches Produkts der Vektoren zu einer Matrix auffassen:
Hierbei sind alle Elemente das Produkt aus einem kleinen Einmaleins-Ergebnisses und einer Zehnerpotenz. Die Summe aller Elemente ergibt dann das Produkt der beiden Zahlen.
Das allgemein übliche Verfahren besteht nun darin, diese Matrixelemente alle zu errechnen und dabei auch zeilenweise zu addieren. Diese Zeilensummen werden notiert und dann schriftlich addiert, sodass man das Gesamtergebnis erhält. Man zerteilt die Multiplikation einer mehrstelligen Zahl mit einer zweiten, mehrstelligen Zahl also in mehrere Multiplikationen der ersten Zahl mit einer einstelligen Zahl, multipliziert mit dem Stellenwert der ziffer des Multiplikators durch ergänzen der erforderlichen Anzahl an Nullen und addiert dann.
- Die Ergebnisse der Zeilen sind:
Als Beispiel nehmen wir die Zahlen und . Dann ergibt das die Teilschritte
also
Mit Hilfe einer versetzten Platzierung der Werte auf bevorzugt kariertem Papier kann man das Notieren der Zehnerpotenzen (in den Grafiken rot dargestellt) einsparen. Unter Verwendung des kleinen Einmaleins und Addition erhält man für die Zeilen:
Das ganze Schema mit verkürzter Notation der Zeilen ist dann:
Damit ist die Multiplikation vollständig durchgeführt.
Hat mind. ein Faktor Nachkommastellen, so wird die Multiplikation zunächst so durchgeführt, als ob es ganze Zahlen sind. Danach muss man das Komma so setzen, dass das die anzahl der Nachkommastellen des Ergebnises der Summe der Anzahl an Nachkommastellen der Faktoren entspricht.
Hat mind. ein Faktor ein negatives Vorzeichen, so multipliziert man zuerst die Beträge und bestimmt danach das Vorzeichen mit Hilfe der Vorzeichenregeln.