Benutzer:Artikelstube/Hamburger Singewettstreit

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Hamburger Singewettstreit

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Jedes Frühjahr kommen in Hamburg rund 1.700 Kinder und Jugendliche aus ganz Deutschland zusammen, die in Gruppen der Jugendbewegung wie Pfadfinder- und Wandervogelbünden, Jungen- und Mädchenschaften aktiv sind. Sie treten beim Hamburger Singewettstreit mit anspruchsvollen Liedbeiträgen aller Art gegeneinander an oder kommen, um die musizierenden Gruppen zu hören. Seit 35 Jahren hat der, jetzt "neue" Hamburger Singewettstreit so nicht nur zur breiten Förderung der musischen Arbeit in den Jugendgruppen beigetragen, sondern hat über die Jahre auch mancher Einzelbegabung zur Entdeckung verholfen und einige kleine, feine Bands hervorgebracht. Ebenso wichtig wie der eigentliche Wettstreit ist für viele die Begegnung mit Jungen und Mädchen aus ganz Deutschland. Kontakte und Freundschaften zwischen verschiedenen Gruppen entstehen und werden hier gepflegt, auch auf der gemeinsamen Nachfeier mit Musik und Tanz.

Musik und gemeinsames Singen spielen eine wichtige Rolle im Alltag der Jugendgruppen. Der Hamburger Singewettstreit ist ein Spiegelbild überbündischer Musik und bietet darüber hinaus den Anreiz, sich intensiv mit einzelnen Liedern und Stücken auseinanderzusetzen. Nicht stur nur einen Stil zu verfolgen, sondern die Offenheit gegenüber dem Neuen in seiner unterschiedlichsten Ausprägung ist ein Markenzeichen des Hamburger Singewettstreits. In der Regel entstehen so eigene Arrangements mit zusätzlichen Stimmen und Instrumentalbegleitung, manchmal sogar eigene Kompositionen. Die Vortragenden kommen aus allen Alterstufen und auch die Größe der Gruppen variiert. Entsprechend vielfältig ist, was zur Aufführung kommt: vom Fahrtenlied, das die letzte gemeinsame Reise besingt, dem Shanty, über den klassischen Chorsatz und das allbekannte Volkslied bis hin zur Neuinterpretation eines aktuellen Lieblingssongs. Viele dieser Lieder finden große Resonanz beim Publikum und werden so wiederum Teil des Liedgutes anderer Jugendgruppen.

...die Anfänge

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Während der Hamburger Singewettstreit in den Anfangsjahren ( 1955 - 1969 ) zunächst von ausschließlich Hamburger jungenschaftlichen Bünden geprägt wurde, geben heute verschiedene pfadfinderische und jungenschaftliche Gruppen gemeinsam den Ton an. Bis zum Jahre 1977 fanden die Hamburger Singewettstreite lediglich in unregelmäßigen Zeiträumen statt. So trafen sich interessierte Gruppen zum gemeinsamen Musizieren 1955 in der "staatlichen Jugendmusikschule Hamburg" am Mittelweg, 1957 dann am Jungfernstieg öffentlich inmitten der Hamburger Innenstadt.

Kleine lokale Singewettstreite hatte es schon vorher gegeben, der in Hamburg aber wurde schnell zum größten regelmäßigen Treffen seiner Art in Deutschland.

...der Aufstieg

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Im Jahr 1962 fand der erste Singewettstreit im neu errichteten Audimax der Universität Hamburg statt, 1963 konnte die Hamburger Musikhalle als Örtlichkeit gewonnen werden.

Am 04.06.1969 wurde auf dem Gelände der Universität Hamburg im Audimax der erste und einzige Singewettstreit ohne Jury durchgeführt. Der anerkannt hohe musische Leistungsstand der Bünde war derzeit allgemein bekannt, so daß in einem Versuch der damaligen Organisatoren herausgefunden werden sollte, ob das geschulte und versierte Publikum im Saal in der Lage wäre, ein eigenes vollwertiges Urteil über die Sangeskünste der teilnehmenden Gruppen zu fällen. Es folgte eine Zeit des Niedergangs.

...die neue Zeit

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Der erste "neue" Hamburger Singewettstreit fand 1978 unter dem Namen "Singewettstreit der Altpfadfindergilde Hamburg e.V.", wiederum im Audimax der Universität Hamburg, statt. Von 1978 bis 1983 blieb man dem Audimax mit seinen 1.664 Plätzen als Austragungsort treu, ab 1984 bis 1998 wurde aufgrund der großen Anteilnahme von Singegruppen und über 3.000 begeisterten ZuhörerInnen das Congresszentrum Hamburg ( CCH ),Großer Saal die Heimat des Hamburger Singewettstreits.

...die Gegenwart

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Seit 1999 wetteifert und feiert man wieder im Audimax. Die Altpfadfindergilde Hamburg ist lediglich Teil der Veranstaltung, nicht mehr Veranstalter.

Mit dem diesjährigen, inzwischen 35. Hamburger Singewettstreit am 25.02.2012 im Audimax der Universität Hamburg sind bis dahin insgesamt über 1.250 Singegruppen aufgetreten und mehr als 80.000 junge Menschen haben als BesucherInnen teilgenommen.

Nach wie vor zählt der Besuch des Hamburger Singewettstreits für viele Jugendgruppen jedes Jahr zu den Höhepunkten der gemeinsamen Unternehmungen.

Der nächstjährige, dann 36. Hamburger Singewettstreit findet voraussichtlich am 23.02.2013 im Audimax der Universität Hamburg statt.

Die Gruppen treten heute in fünf verschiedenen Kategorien gegeneinander an:

  • - Sippe und Meute
  • - Stamm
  • - Singekreis
  • - offene Kategorie

sowie seit 2 Jahren in der Kategorie

  • - "1 Lied - 7 Tage"

Für die Kategorien "Sippe / Meute","Stamm" und "Singekreis" gilt es, lediglich gebräuchliche Fahrteninstrumente benutzen zu dürfen, wie etwa Gitarren, Flöten, Geigen oder ähnliche Instrumente. Die "offene Kategorie" ermöglicht es experimentierfreudigen Gruppen oder Einzelpersonen, ihre Ideen einer großen Zuhörerschar zu Gehör zu bringen. In der erst vor zwei Jahren ins Leben gerufenen neuen Kategorie "1 Lied - 7 Tage" müssen die Teilnehmer ein ihnen bis kurz vor dem Singewettstreit vollkommen unbekanntes Lied bestmöglich darbieten, wobei der Text unveränderlich, Stimmen und Arrangement jedoch variabel sein können.

Die Veranstaltungen im Audimax werden in den letzten Jahren von einem bunten Markt im Foyer begleitet, auf dem verschiedenste Organisationen mit bündischem Hintergrund über ihre Arbeit informieren und werben, verschiedene Händler schwer zu beschaffende Ausrüstungsgegenstände und so manches verschollen geglaubte Buch oder seltenen Tonträger pfeilbieten.

Organisiert wird der Hamburger Singewettstreit in den letzten Jahren von einem kleinen, ehrenamtlich tätigen Vorbereitungskreis, unterstützt von weiteren HelfernInnen und vom Verein Hamburger Singewettstreit e.V.

Alle Angehörigen des Vorbereitungskreises kommen selber aus der bündischen Jugend und sind dem Hamburger Singewettstreit durch jahrelange Teilnahme als ZuhörerInnen oder durch eigene Auftritte verbunden.

Der Vorbereitungskreis des Hamburger Singewettstreits ist Mitunterzeichner der "Mannheimer Resolution gegen Fremdenhaß" und verlautbart zu Beginn eines jeden Wettstreites folgende Erklärung:

 "Wir beobachten mit Sorge die Tendenz, dass sich aus dem rechtsextremen Spektrum Gruppierungen in die bündische Szene drängen,
  um auf diesem Wege soziale Akzeptanz zu erlangen!
  Von diesen Gruppen und deren Ansichten möchten wir uns ausdrücklich distanzieren, wir betrachten sie nicht als Teil der bündischen Szene!
  Auf dieser Veranstaltung verwehren wir deshalb solchen Gruppen eine aktive Teilnahme, wie zum Beispiel das Betreiben eines Marktstandes
  oder das Singen auf der Bühne.
  Wir können jedoch die politische Meinung eines jeden einzelnen Zuschauers nicht überprüfen und wollen dies auch nicht!
  Der Hamburger Singewettstreit war immer eine bunte, tolerante und überbündische Veranstaltung.
  Damit diese Atmosphäre auf dem Singewettstreit erhalten bleibt, erwarten wir von allen hier Anwesenden ein gewaltfreies und respektvolles
  Miteinander..."

Der Hamburger Singewettstreit finanziert sich weitgehend selbst. Um den Eintrittspreis niedrig und damit für Jugendliche erschwinglich zu halten, ist er auf fortwährende Unterstützung durch Behörden und Spenden angewiesen.

Durch das Vereinsregister Hamburg ist der Verein "Hamburger Singewettstreit e.V." seit dem Jahr 2005 als gemeinnütziger Verein anerkannt und gilt als besonders förderungswürdig. Der Hamburger Singewettstreit war in den Jahren 2010 und 2011 nominiert für den deutschen Musikpreis ECHO Klassic, "Sonderpreis für Nachwuchsförderung"

  • Der Hamburger Singewettstreit betreibt eine eigene Internetseite unter www.hamburger-singewettstreit.de.
  • Liederhefte der jeweiligen Singewettstreite von 1978 bis heute.
  • Festschrift I. Teil, Chronik der Hamburger Singewettstreite 1955 - 2007, Beiträge verschiedener Autoren, Hamburg 2007
  • Festschrift II. Teil, Alle Singegruppen 1955 - 2006 nach Jahren geordnet, Hamburg 2007
  • Dazu existiert eine Wanderausstellung "Hamburger Singewettstreit 1955 - 2007" ( Darstellung des musischen Spektrums des Hamburger Singewettstreits )
  • Schallplatte "Hamburger Singewettstreit 1962", THOROFON 1962
  • Schallplatte "Hamburger Singewettstreit 1963", THOROFON 1963
  • MC "Hamburger Singewettstreit 1962", Herausgeber: Bündisches Audio, 1978
  • MC "Hamburger Singewettstreit 1963", Herausgeber: Bündisches Audio, 1978
  • MC "Hamburger Singewettstreit 1966", Herausgeber: Bündisches Audio, 1980
  • MC / CD "Hamburger Singewettstreit 1978 - 2001", Herausgeber: Bündisches Audio
  • CD ,"Tonspuren", Lieder aus Singewettstreiten der Jugendbewegung 1987- 1993, Herausgeber: Bündisches Audio 1993
  • CD "15 Jahre Hamburger Singewettstreit" ( 1978 - 1992 ), eine Dokumentation, Herausgeber: THOROFON und Bündisches Audio, 1993
  • Archiv Tonträger 1955 - 2004
  • Homepage "Hamburger Singewettstreit", Stand 2012
  • Festschrift I und II: Chronik der Hamburger Singewettstreite, Hamburg 2007
  • Archiv des Bündischen Audio
  • Scout-o-wiki/index/"Hamburger Singewettstreit"
  • Hamburger Singewettstreit - Broschüre 2012
  • Informationen über den Hamburger Singewettstreit
  • Bilder vom Hamburger Singewettstreit
  • Termine der überbündischen Singewettstreite
  • Ton - Archiv der Jugendbewegung
  • Hamburger Singewettstreit im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek
  • "Singen in den Bünden" / Der "Zupfgeigenhansl" und seine Nachfolger, Helm König
  • Bündisches Singen im Zeitalter der Mediengesellschaft
  • NDR - Artikel: "Wo Polarfuchs und Nordlicht um die Wette singen", 2011
  • Blog Artikel: "Hamburger Singewettstreit ohne Beteiligung rechter Jugendbünde" 2011
  • Publikationen auf der Internetplattform "facebook" sowie "Pfadfinder-Treffpunkt"