Benutzer:Artkorell/Artikelentwurf Gerhard Becker (Maler)
Gerhard Becker (Kunstmaler)
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Gerhard Becker (* 29. Dezember 1925 in Habinghorst, † 31. Januar 2017 in Münster) war ein deutscher Kunst- und Landschaftsmaler. Becker bevorzugte die Freiluftmalerei, wobei er seine Werke unmittelbar vor den Bildmotiven in der freien Natur erstellte.
Leben
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Gerhard Becker wurde geboren am 29. Dezember 1925 in Habinghorst, heute ein Stadtteil von Castrop-Rauxel, wo er auch seine Schulzeit und eine Maurerlehre absolvierte. Anschließend besuchte er die Meisterschule des Deutschen Handwerks in Dortmund, bis er im November 1943 als 17-jähriger zum Kriegsdienst eingezogen wurde. Becker kam an die Ostfront, erlitt dort mehrere Verwundungen und geriet in russische Gefangenschaft.[1] Eine wundersame Rettung aus schier aussichtsloser Lage war eine Erfahrung, die den jungen Mann nachhaltig geprägt und tief im Glauben verankert hat.[2]
Nach seiner Rückkehr studierte Gerhard Becker an der Staatsbauschule in Höxter an der Weser Architektur. Hier erhielt er seine erste Grundausbildung im perspektivischen Freihandzeichnen und Aquarellieren, was damals als reguläres Unterrichtsfach zur Ausbildung eines Architekten gehörte. Es folgte die berufliche Tätigkeit als Konstrukteur und Firmenberater[1] mit Lebensstationen in Mülheim an der Ruhr von 1955 bis 1962 und danach in Meschede, wo er bis zu seinem Tod lebte. Meschede wurde für ihn mit seiner Familie zur zweiten Heimat, weshalb im Laufe der Jahre zahlreiche Bildbände zu Orten des Hochsauerlandkreises entstanden[1] (s. Publikationen). Seine malerischen Aktivitäten reichten jedoch weit über das Sauerland hinaus. So befinden sich unter seinen Arbeiten auch Werke aus Bayern, Berlin, Hamburg, Israel, Kroatien, Le Puy, Masuren, Pfalz und Südtirol. Gerhard Becker starb am 31. Januar 2017 im St. Franziskus-Hospital in Münster.
Malstil
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Das Zeichnen und Malen wurden für Gerhard Becker seit der Ausbildung im Freihandzeichnen über seine gesamte Lebenszeit mehr und mehr zum Steckenpferd. Ständig hat er seine Kenntnisse als Autodidakt verbessert und erweitert. Im Laufe der Jahre schuf er eine große Anzahl von Zeichnungen und Bildern. Dabei dominierten anfänglich Bleistift- und Kohlezeichnungen. Später kamen Federzeichnungen hinzu, welche oft auch laviert ausgeführt wurden.[1] Seit etlichen Jahren hielt der Maler seine Motive auch sehr gerne in aquarellierten Zeichnungen und Aquarellen fest.[3]
Die Aquarellmalweise entwickelte sich über die Schaffensjahre zu seiner Lieblingsmalerei. In den Aquarellen fällt eine lockere zeichnerische Grundkonzeption mit unterschiedlicher Linienführung auf, welche durch zart schimmernde, leicht tönende und fließende Farbigkeit aufgehoben wird.[4]
Motive
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Bei der Motivsuche ging es Gerhard Becker weniger darum, soziale Missstände, zivilisatorische Schandmale oder natur- und kulturfeindliche Entwicklungen aufzuzeigen, als vielmehr darum, die Schönheit von Landschaften, Orten und deren Natur im gegenwärtigen Zustand einzufangen und festzuhalten. Somit gehörten zu seinen bevorzugten Motiven malerisch in die Landschaft eingebettete Dorfansichten mit ihrer landestypischen Architektur. Oft zeigen die Werke bäuerliche Hof- und Wohnhäuser, Burgen, Schlösser, Kirchen, Klöster und Kapellen der jeweiligen Region. Wobei sowohl Zeugnisse der geschichtlichen Vergangenheit als auch modere Bauten der Gegenwart mit dem künstlerischen Auge des Malers eingefangen wurden.[4]
Bei der Motivauswahl fanden immer auch licht- und jahreszeitliche Gesichtspunkte ihre Berücksichtigung. Um als passionierter Freiluftmaler für solche Situationen jeder Zeit gerüstet zu sein, hatte Gerhard Becker in einer von seine Frau eigenhändig genähten großen Leinentasche mit 2 praktischen Haltegriffen aus Bambusstangen seine Malerutensilien inklusive Zeichenbrett, Klappstuhl und einem „Regenschirm für alle Fälle“, immer und überall mit dabei.[3] Gern ließ er sich bei der Arbeit von vorbeikommenden Bewunderern über die Schulter schauen.
Werke (Auswahl)
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Folgend einige beispielhafte Werke, aus der großen Schaffenskraft des Künstlers, welche seine künstlerische Entwickelung und Vielseitigkeit hier chronoligisch veranschaulichen sollen.
Der Begin
Das erste von Gerhard Becker bekannte Bild ist ein Aquarell aus dem Jahr 1937, welches er folglich im Alter von 12 Jahren erstellte. Der Ort dieser Darstellung ist leider nicht überliefert. Aus der folgenden Zeit von 1937 bis 1948 sind von dem Maler überwiegend Kohlezeichnungen dokumentiert, welche das malerisches Talent des Künstlers schon in frühen Jahren belegen. Hier mit 2 Beispielen aus den Jahren 1938 und 1940 veranschaulicht.
Erste zeichner- und malerische Ausbildung
Seine erste zeichner- und malerische Ausbildung erhielt der Künstlen dann in den Jahren 1949 bis 1951, bei seinem Architekturstudium an der Staatsbauschule in Höxter an der Weser. Diese künstlerische Entwickelungsphase wird hier durch einige weitere Bilder belgt.
Publikationen
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Zwischen 1993 und 2013 entstanden von Gerhard Becker insgesamt 13 Bildbände mit Texten und Geleitworten verschiedener Autoren und lokaler Persönlichkeiten.
- Impressionen aus dem Hochsauerland - Kirchen, Klöster und Kapellen, 1993, Jahrmarkt und Peters Verlag Hamburg
- Liebenswertes Schmallenberg, 1994, ISBN 3-930271-17-6, Herausgeber: Schieferbergbau- und Heimatmuseum Schmallenberg, Grobbel Verlag
- Bilder aus dem Mescheder Land, 1995, Herausgeber: Kolpingfamilie Meschede, Kräling Druck Siedlinghausen
- Reizvolles Winterberg mit seinen Dörfern, 1996, ISBN 3-9803156-4-9, Kräling Druck Siedlinghausen
- Hallenberg, Bromskirchen und Rengershausen, 1997, ISBN 3-9803156-5-7, Kräling Druck Siedlinghausen
- Eslohe, Bilder aus unserer Gemeinde, 1998, Herausgeber: Kolpingfamilie Eslohe, Kräling Druck Siedlinghausen
- Bestwig, Bilder aus unserer Gemeinde, 1999, Herausgeber: Heimatbund der Gemeinde Bestwig, Druckerei Hecker Brilon
- Brilon, Bilder aus unserer Stadt mit allen Ortsteilen, 2001, Herausgeber: Briloner Heimatbund, Druckerei Hecker Brilon
- Reiseziele Golddörfer im Hochsauerland, 2002, Herausgeber: Kolpingfamilie Meschede, Bonifatius Druckerei Paderborn
- Impressionen entlang der Ruhr - von der Quelle bis zur Mündung, 2007, ISBN 978-3-930264-69-8, Herausgeber: Verein für Stadtbild und Heimatpflege Meschede, Becker Druck Arnsberg
- Wirtschaften in Warstein und Umgebung - Belecke, Hirschberg, Allagen, Suttrop, Mühlheim, Sichtigvor, Walshausen und Niederbergheim, 2009, Herausgeber: Stadtmarketingverband Warstein, Medien Zentrum Hellweg-Sauerland
- Aquarelle und Gedichte, 2011, ISBN 978-3-930264-89-6, Becker Druck Arnsberg
- Wandel einer Stadt aus Sicht eines Künstlers, 2013, Herausgeber: Arbeitskreis für Stadtgeschichte in Kooperation mit dem Stadtarchiv Castrop-Rauxel
Buchillustrationen
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]1986 erschienen 2 Bücher, welche mit zahlreichen Werken von Gerhard Becker illustriert sind. Das Buch Die Freiheit Meschede enthält insgesamt 35 Zeichnungen mit meist historischen Mescheder Stadtansichten. Im Buch Das karge Gold der frühen Jahre sind Titelbild sowie 32 weitere Zeichnungen von Gerhard Becker enthalten. Neben historischen Ortsansichten sind im Buch vielfach Szenen aus dem alltäglichen Leben der damaligen Zeit zeichnerisch dargestellt.
1988 kam das Buch Heimat von Walter Schlenke heraus. Das Buch ist inklusive des Bucheinbands mit insgesamt 52 Aquarell-, Feder- und Bleistiftzeichnungen aus der Hand von Gerhard Becker bebildert. Die Bilder zeigen neben landschaftlichen und dörflichen Motiven auch das tägliche Leben in der Zeit der ersten Häfte des 20. Jahrhunderts.
1989 folgte dann die Illustration des Gedichtbands Wie Perlen an einer Schnur von Ria Dülberg mit 18 Feder- und Kohlezeichnungen von Gerhard Becker. Wobei die Motive dieses Buches örtlich unter anderen von Corvey, Castrop, Werl, Bad Wildungen Kiefersfelden bis nach St. Leonhard in Südtirol reichen und sich auch thematisch von Kräuterstrauß, Schneiderin bis Heilgenbild St. Anna und hl. Maria ein weiter Bogen spannt.
- Die Freiheit Meschede - 500 Jahre Bürgersprache, 1986, ISBN 3-9801248-0-0, St.-Georgs-Schützenbruderschaft e.V.
- Das karge Gold der frühen Jahre, von Hannes Tuch, 1986, ISBN 3-922659-97-7, Grobbel Verlag
- Heimat - Dörfliche Szenen aus dem gebirgigen Westfalen, von Walter Schlenke, 1988, ISBN 3-925680-05-5, Druck und Verlag: Berufsbildungswerk Josefsheim Bigge
- Wie Perlen an einer Schnur - Gedichte und Geschichten von Ria Dülberg, 1989, Köln Edition QBF, Buch Nr. 34-57-1989
Einzelnachweise
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- ↑ a b c d Arbeitskreis für Stadtgeschichte in Kooperation mit dem Stadtarchiv Castrop-Rauxel: Wandel einer Stadt aus der Sicht eines Künstlers, 2013, S.5-6 Text von Wolfram Schmidt.
- ↑ Stadtmarketingverband Warstein e.V.: Wirtschaften in Warstein - Historische Wurzeln für heutige Erfolge, 2009, S.3 Text von Gerd Flaig.
- ↑ a b Gerhard Becker: Impressionen entlang der Ruhr von der Quelle bis zur Mündung, 2007, ISBN 978-3-930264-69-8, Editional S. 4-5 Text von Dieter Borgmeier.
- ↑ a b Kolpingfamilie Meschede: Bilder aus dem Mescheder Land - Eine Wanderung mit dem Zeichenstift von Gerhard Becker, 1995, S. 11 Text von Dieter Wurm.