Benutzer:Asb/FAQ

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Konsistenz der Namenskonventionen zu Abkürzungen und Akronymen

Zur Debatte um die Namenskonventionen zu Abkürzungen und Akronymen:

Derzeitiger Stand der Regeln und Empfehlungen von Anfang April 2004:

  • Unter Wikipedia:Namenskonventionen steht: "Bei Abkürzungen hat es sich bewährt, den Artikel unter dem gebräuchlicheren Namen zu verfassen (also entscheiden: Langform oder Abkürzung), und vom weniger üblichen eine Weiterleitung einzurichten, so dass der Beitrag unter beiden Bezeichnungen zu finden ist. Gibt es mehrere Dinge mit der gleichen Abkürzung, dann sollte aus dieser eine Begriffsklärungsseite gemacht werden, die zu den ausgeschriebenen Artikelnamen verweist."
  • Unter Wikipedia:Was Wikipedia nicht ist ist kodifiziert, das Wikipedia kein Wörterbuch und kein kein Mundart- oder Jargonlexikon ist.

Problem:

  • In letzter Zeit häufen sich Forderungen von Benutzern, Einträge von Artikeln unter ihrer Abkürzung als Stichwort beizubehalten. Aktuelle Beispiele sind "VOB/B", "NAIRU" und "CASE", potenzielle Kandidaten sind beispielsweise DHGP, HUGO, GABI, SCUMM, KTK. In allen Fällen wird argumentiert, in der jeweiligen Fachsprache sei nur die Abkürzung üblich und ein Eintrag unter dem ausgeschriebenen Stichwort mit Redirect der Kurzform auf die Langform nicht akzeptabel.

Feststellungen:

  • die Menge der Artikeleinträge unter abgekürzten Lemmata nimmt insgesamt übermäßig zu.
  • die Duldung in einzelnen Fällen führt zu Gleichbehandlungsforderungen, die mittlerweile ausufern ("diese und jene Abkürzung existiert, mein Artikel soll deshalb auch unter der Abküzung verzeichnet werden", "ich bin Fachsprachler, ich weiss gar nicht, was diese Abkürzung bedeutet, wir nennen das immer so" -- argl...).
  • Die weiche Empfehlung, den Artikel unter dem "gebräuchlicheren" Namen einzutragen, führt zu ständigen und völlig unnötigen Diskussionen, was wann für wen unter Voraussetzungen denn nun "gebräuchlich" ist. Niemand kann das intersubjektiv entscheiden; für den einen ist "HTML" gebräuchlich, für Tante Gerti ist es eine fremde Fachsprache; "KTK" ist dem Geisteswissenschaftler geläufig, aber dem Ingenieur fremd.
  • In Extremfällen führt das zu völlig absurden Begriffsklärungen nach dem Schema "ABC (blah)", "ABC (blubb)", obwohl der ausgeschriebene Name die Zusätze "blah" und "blub" ersetzen könnte (Beispiel: Begriffsklärung DOS und DOS (Betriebssystem)).
  • Die Langform ist für Nicht-Fachsprachler i.d.R. aussagekräftiger als ein bloßes Buchstabenkürzel.
  • Die Langform dient der sprachlichen Exaktheit
  • Wikipedia will sicherlich kein Akronym- oder Abkürzungsverzeichnis sein.
  • Das Zulassen von Abkürzungen forciert Wörterbucheinträge a la Lemma: "EDP", Artikeltext: "Electronic Data Processing <Artikelende>".
  • Die Konsistenz leidet massiv; mal findet man einen Begriff unter seiner Abkürzung, den nächsten unter einer ausgeschriebenen Form; potenziell werden Doppeleinträge in beiden Varianten angelegt.
  • Ausgeschriebene Artikelnamen schaden nicht, wenn abgekürzte Varianten korrekt auf den Artikel zeigen.
  • Ich mag es nicht, wenn Begriffe immer sinnentleerter werden, weil immer weniger Leute wissen, was UNESCO eigentlich bedeutet oder erzählen, dass ihr Efftehpeh "kaputt" ist (zugegeben nur meine persönliche Meinung und nichts sonst).

Handhabung in anderen Wikipedias:

In jeder Beziehung inkonsistent, sowohl zwischen den verschiedenen Sprachversionen als auch innerhalb andersprachlicher Wikipedias. Beispiele:

  • Random Access Memory: de, en, ja - RAM: da, hr, nl, pl
  • Hypertext Markup Language: de, da, fr, ja - HTML: ca, en, eo, sv, zh
  • File Transfer Protocol: de, bg, en, fr, ja, nl - FTP: da, es, fi, he

Der Vergleich läßt sich mit beliebigen Abkürzungen und Akronymen fortsetzen; es scheint keinerlei Konsens in den jeweiligen Wikipedias darüber zu geben, was abgekürzt oder ausgeschrieben werden soll.

Folgerungen:

Die bisherigen Empfehlungen sollten konkretisiert und präzisiert werden mit dem Ziel, eine konsistente Handhabung wenigstens in der deutschsprachigen Wikipedia zu ermöglichen.

Empfehlungen der Empfehlungen:

  • Abkürzungen und Akronyme sind als Lemmata nur in Ausnahmefällen zulässig; grundsätzlich werden alle Abkürzungen und Akronyme ausgeschrieben. Die Wikipedia ist weder ein Akronym- noch ein Abkürzungsverzeichnis.

Ausnahmen:

  • Unstrittig und allgemeinsprachlich etablierte Eigennamen wie Laser oder Edeka (Indikator: Kleinschreibung)
  • Produkt- und Markennamen, z.B. "KMFDM" oder "J.B.O.", wenn das der Name ist, der auf dem Produkt oder dem Plattencover steht oder als Warenzeichen registriert ist (z.B. "Mac OS").
  • Akrony-Verkettungen wie "UNESCO Thesaurus" werden nicht aufgelöst.
  • Rekursive Akronyme (Beispiel: GNU -> GNU's Not Unix; einmalige, aber keine keine weitere Auflösung des Akronyms)

Optionale Erweiterung (muß grundsätzlich in einer separaten Diskussion erörtert werden):

  • Nach der Einführung von Unicode könnte man unter dem bisherigen Lemma "KGB" den Artikel "Komitet Gosudarstvennoi Bezopasnosti" (in russischer Schrift) finden, unter dem bisherigen Lemma "Yongle Dadian" würde man die gleichnamige Enzyklopädie in chinesischer Schrift finden...

Benutzer:Trugbild hat ein paar Beispiele mit derzeit in der deutschsprachigen Wikipedia verwendeten Abkürzungen zusammengestellt (mit ein paar Ergänzungen aus "Neue Artikel" aus den vergangenen Stunden):

NAD GIMP KDE XHTML, DHTML DOS MIME URL J2EE SDK THX PIN WTO NEAT ANSI ASCII BRD CH CSI DVD LFO HTTP HTTPS IRA KGB OSZE PHP RDBMS RSA SCSI SCUMM SQL TGV TFT UNESCO UNICEF USA XML XSL CORBA CAD DHGP HUGO GABI VOB/B NAIRU CIH EDP LEW EMA UHBP BERO TAM BLT OCAC SIS CISV UWA ITIL HEL JTAG ATOM PIO LPI...

Hier möge jeder überlegen, welche dieser Begriffe ihr -- oder Tante Gertrud -- auch nur systematisch zuordnen könnte(t) und ob eine konsistente Handhabung im o.g. Sinne nicht sinnvoller für eine Universalenzyklopädie wäre (wir sind kein Fachlexikon).