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CARIBO ist ein Legespiel mit 36 (vgl. unten) sechseckigen farbigen Spielsteinen aus Holz. Die Spielsteine haben eine Größe von ca. 40 × 40 × 10 mm. Sechs der Spielsteine sind einfarbig, die anderen 30 Steine sind zweifarbig und in Felder geteilt, wobei ein Stein immer nur zwei Farben besitzt, die stets im Verhältnis 2/3 zu 1/3 zueinander stehen. Insgesamt werden sechs verschiedene Farben benutzt.
Geschichte
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]CARIBO wurde 1994 von C. P. Lippert in Anguilla erfunden. Es handelt sich um eine Dimensionisierung von Domino, d.h. das eindimensionale, also lineare Spiel Domino war Anregung für das zweidimensionale, also flächige Spiel Caribo. Daher trägt es den Untertitel "Caribbean Domino". Eine ähnliche Dimensionisierung ist das Raumschach der baltischen Schachmeisters Lionel Kieseritzky oder das 3D-Schach aus der Star Trek-Fernsehserie „Raumschiff Enterprise“.
Bereits 1996 fand in Anguilla eine internationale Meisterschaft unter Beteiligung von Spielern aus den USA, England, Deutschland und Anguilla statt. Sieger wurde der Anguillaner Colin "Sammy" Carty. CARIBO wurde seit 1995 produziert aus Holz und handbemalt in Anguilla, Cameroon und Thailand. Verkauft wird es seit 1995 nach den Regeln des fairen Handels. In großen Stückzahlen als Industrieprodukt ist "Caribo" allerdings nie produziert worden, da der Erfinder nicht dazu bereit war, bei der Produktion Qualitätsabstriche zu machen.
Regeln und Spielziel
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]CARIBO für 2 – 4 Spieler
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Spielziel: Im Spiel erhalten alle Mitspieler eine gleiche Anzahl von Spielsteinen. Die Spieler nutzen Ihre Spielsteine um diese anzulegen und im Laufe des Spiels das Anlegen der gegnerischen Steine zu blockieren. Der Spieler, der alle seine Steine zuerst los geworden ist, gewinnt das Spiel. Wenn kein Spieler alle seine Steine los werden kann, gewinnt der Spieler, der am Ende die wenigsten Spielsteine auf der Hand hält. Ein Unentschieden ist in diesem Fall möglich.
Spielmaterial: 36 hexagonale Spielsteine, davon 6 einfarbige Spielsteine und 30 zweifarbige Spielsteine (siehe Bild).
Spielbeginn und Spielablauf: CARIBO wird in Runden gespielt. Der Spieler an der Reihe darf pro Zug genau einen Spielstein anlegen, wenn er dies kann. Er darf nicht freiwillig aussetzen. In jedem Spiel werden alle 36 Spielsteine verwendet. Zunächst werden die Spielsteine verdeckt gemischt und vollständig ausgeteilt. Dabei erhält jeder Mitspieler die gleiche Anzahl von Spielsteinen. Bei 2 Spielern erhält jeder Spieler 18 Steine, bei 3 Spielern erhält jeder Spieler 12 Steine und bei 4 Spielern erhält jeder Spieler 9 Steine.
Im 2 Spieler Modus können die Spieler die Spielsteine nach dem Verteilen offen vor sich hinlegen, da der Gegenspieler sowieso weiß, welche Spielsteine der andere Spieler hat.
Im 3 und 4 Spieler Modus bleiben die Steine verdeckt, d.h. sie werden den anderen Spielern erst beim Anlegen gezeigt. Die Gegenspieler wissen nur, welche Steine sie selbst halten. Nun wird über den Spielbeginn entschieden. Der Spieler mit dem schwarzen Spielstein beginnt. Er legt den schwarzen Spielstein auf der Spielfläche ab. Damit ist sein erster Zug beendet. Der im Uhrzeigersinn links sitzende nächste Spieler ist am Zug. Dieser führt nun seinen Zug aus, der immer aus folgenden Schritten besteht:
Schritt 1: Prüfen - Der Spieler überprüft seine Spielsteine, ob er mindestens einen Spielstein besitzt, den er den Spielregeln entsprechend anlegen kann. Besitzt er keinen spielbaren Stein, so muss er aussetzen.
Schritt 2: Ausspielen - Besitzt der Spieler einen oder mehrere spielbare Steine, so darf er genau einen davon anlegen. Nach dem Anlegen ist der Zug beendet.
Schritt 3: Spielendebedingung prüfen - Nach dem Ende eines Zuges wird kontrolliert, ob die Sieg- oder Spielendebedingung erfüllt ist. Ist dies nicht der Fall, ist der im Uhrzeigersinn links sitzende nächste Spieler am Zug. Dies wiederholt sich bis zum Spielende.
Spielende: Das Spiel endet, wenn
1. einer der Spieler ALLE seine Spielsteine angelegt hat. Er ist damit der Sieger.
2. Wenn kein Spieler mehr einen Spielstein anlegen kann, also alle Spieler dauerhaft passen müssen. Dabei ist der Spieler, der die geringste Anzahl an Steinen übrig hat der Sieger. Im 2 Spieler Modus ist dabei ein Unentschieden möglich, im 3 und 4 Spielermodus kann es dabei mehrere Sieger geben.
Regeln für das Aus- und Anlegen von Spielsteinen:
1. Das Auslegen des 1. Spielsteines: Der Spieler mit dem schwarzen Spielstein beginnt, indem er diesen schwarzen Spielstein auf das Spielfeld legt.
2. Das Anlegen des 2. Spielsteines: Der Spieler, der am Zug ist legt, sofern er mindestens einen farblich passenden Spielstein hat, genau einen Spielstein an den ausgelegten schwarzen Spielstein an.
3. Das Anlegen der weiteren Spielsteine: alle weiteren Spielsteine müssen immer so angelegt werden, dass sie MINDESTENS 2 andere bereits gelegte Spielsteine berühren und dabei farblich an ALLE Spielsteine passen, die sie berühren. Es ist nicht zwingend, dass sich die beiden Spielsteine, die der anzulegende Spielstein berührt auch gegenseitig berühren.
4. Am Ende seines Zuges erklärt der Spieler für seine Mitspieler hörbar und verständlich: „Ich habe fertig.“ Danach darf der anzulegende Spielstein nicht mehr verändert werden.
Meisterschaftsmodus für 2 Spieler: Um die Chancengleichheit zu erhöhen, werden zuerst die 6 einfarbigen Steine verdeckt gemischt und zu je 3 Steinen an die beiden Spieler verteilt. Danach werden die verbleibenden 30 zweifarbigen Spielsteine verdeckt gemischt und zu je 15 Steinen an die beiden Spieler verteilt. Es wird "best of 5" gespielt, wobei ab der 2. Partie unabhängig von der Verteilung der Spielsteine immer der Verlierer der letzten Partie mit einem beliebigen Stein anfängt. Endete die letzte Partie Unentschieden, dann beginnt wieder der Spieler mit dem schwarzen Stein.
CARIBO für 1 Spieler
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Die Variante für einen Spieler unterscheidet sich vom strategischen Legespiel für 2 – 4 Spieler erheblich, auch wenn sie den gleichen Anlegeregeln folgt. Sie wurde ursprünglich erfunden, um die Zeit zu überbrücken, wenn kein Mitspieler verfügbar war. Mittlerweile hat sie ihre eigenen Anhänger gefunden.
Der Spieler muss entsprechend der Regeln von CARIBO vorgegebene Figuren bauen, ähnlich dem alten chinesischen Brettspiel Tangram. Es werden nur Figuren angeboten, die auch lösbar sind. Ein Beispiel (Schmetterling) mit Musterlösung ist rechts abgebildet. Es gibt dafür auch eine Notation ähnlich Schach.
Notation für CARIBO Figuren:
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Zur Notation muss die CARIBO Figur auf die Spitze gestellt werden, wie im Bild rechts.
Dann wird die Notation in Reihen angegeben, wobei die längste Anzahl nebeneinanderliegender Steine die Reihenbreite angibt.
Die zweite Reihe wird immer als "eingerückt angesehen, da die Steine verschoben untereinander liegen.
Beispiel der Notation für das leere Puzzle "Schmetterling"
0,0,1,1,0 - e0,1,1,0,0 - 1,1,1,1,1 - e1,1,1,1,1 - 0,1,1,1,0 - e0,0,1,1,0 - 0,1,1,1,0 - e1,1,1,1,1 - 1,1,1,1,1 - e0,1,1,0,0 - 0,0,1,1,0
Beispiel der Notation für die Lösung des Puzzle "Schmetterling"
W - Weiß, S - Schwarz, B - Blau, R - Rot, G - Grün, Y - Gelb (Yellow)
Der Stein wird in 6 Segmente eingeteilt, die in Uhrzeiger Reihenfolge abgezählt werden. Der kleinere Farbanteil wird definiert, der größere Farbanteil wird hinten angefügt
Reihe 1: 0, 0, 34WS, 56SW, 0
Reihe 2: e0, 12WB, 34BW, 0, 0
Reihe 3: 12BR, B, 23SB, 61BS, 34G usw...
Auch wenn die Notation im ersten Moment etwas gewöhnungsbedürftig erscheint, so kann damit doch jedes Puzzle dargestellt und die Lösung aufgezeigt werden. Diese Notation war nicht Bestandteil des ursprünglichen Spiels und wurde erst später eingeführt um Musterlösungen für die CARIBO Puzzles aufschreiben zu können.
Nachweise
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]https://www.facebook.com/caribogame/
https://archive.org/stream/pcgamesmagazine-1997-08/PCGames_08_1997_djvu.txt
https://archive.org/stream/pcgamesmagazine-1996-09/PCGames_09_1996_djvu.txt
https://archive.org/stream/PC.Games.N048.1996.09-fl0n/PC.Games.N048.1996.09-fl0n_djvu.txt
Interview with Colin Sammy Carty https://www.facebook.com/colinsammy.carty?ref=ts&fref=ts