Benutzer:B. Huber/Focke Wulf Fw 190 - Sonderbewaffnungen und Waffenversuche

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Fw 190 mit Gondelbewaffnungen

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MG 151/20 Doppelpack, MK 108 und MK 103

Fw 190 mit SG 113 „Förstersonde“

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Die SG (Sondergerät) 113 „Förstersonde“ gehörte zu einer ganzen Reihe rückstoßloser Einzellader-Entwicklungen, die gegen Ende des Krieges in Deutschland entwickelt wurden. Das SG 113 wurde für die Bekämpfung feindlicher Panzer im Überflug konstruiert, um den Piloten der Schlachtgeschwader einen langen Zielanflug im flachen Sinkflug zu ersparen und ihnen so in den zunehmend von leichter Flak gesicherten Lufträumen über dem Schlachtfeld eine bessere Überlebenschance zu geben. Die Anbringung der SG 113 in der FW 190 erfolgte in Form zweier hinereinander montierter Rohre in aerodynamischer Verkleidung, die nahezu senkrecht beideseitig des Rumpfes in den Flügelwurzeln, außerhalb der dort installierten MG 151/20 untergebracht waren (eine weitere Versuchanordnung mit dem SG 113 fand mit der Henschel Hs 129 als Trägerflugzeug statt). Um ein dichteres Trefferbild zu erzielen, waren die Waffen um Grad nach innen zur Flugzeuglängsachse eingestellt. Die Schußauslösung sollte automatisch durch eine Magnetsonde erfolgen, die auf das Magnetfeld eines Panzers ansprach. Der Pilot hätte das Ziel lediglich in einer Höhe von etwa 10 m überfliegen müssen und wäre in der Lage gewesen, bis unmittelbar vor der Zielbekämpfung Ausweichmanöver zu fliegen, bzw. die gegnerische Flak mit den Bordwaffen zu bekämpfen. Da die Treffer mit der SG 113 im Vertikalschuß auf die relativ dünn gepanzerte Oberseite der gegnerischen Kampfpanzer erzielt wurden, reichte auch die vergleichsweise geringe Geschwindigkeit der SG 113-Projektile von ca. m/s für einen sicheren Abschuß aus, wie Beschussversuche mit einem PzKpWg V „Panther“ und einem erbeuteten russischen T-34 gezeigt hatten.

Fw 190 mit SG 116 „Zellendusche“, SG 117 „Rohrblock“ und SG 500 „Jägerfaust“

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Neben dem SG 113 wurde von Seiten der deutschen Waffenkonstrukteure noch in weiteren Entwicklungen versucht, das Davis-Prinzip eines rückstoßlosen Einzelladers aufzunehmen, darunter auch das SG 116. Bei diesem verwendete man herkömmliche Läufe der MK 103-Maschinenkanone im Kaliber 30 mm, an deren Ende ein zusätzliches, nach hinten offenes Rohr aufgeschraubt wurde, das das für ein rückstoßfreies Feuern notwendige Gegengewicht aufnahm. Auch beim SG 116 wurden Projektil, Treibladung und Gegengewicht durch einen innen liegenden Scherstift zusammengehalten. Die Montage des SG 116 erfolgte in der Fw 190 in Form von drei hintereinander angeordneten Einzelgeräten, auf der Höhe der hinteren Cockpitabdeckung. Da die Rohre im Rumpf zur Seite versetzt eingebaut wurden, war theoretisch die Ausstattung der Fw 190 mit insgesamt sechs Rohren (drei auf jeder Seite des Rumpfes) möglich. In der Praxis scheinen jedoch nur drei Rohre auf der linken Rumpfseite erprobt worden zu sein. Der Abschuss des SG 116 sollte durch eine lichtempfindliche Photozelle erfolgen, die in der Lage war, den Schatten eines Bombers, unter dem der Abfangjäger in 50-100m Höhenabstand hindurchfliegen sollte, erfassen zu können.


Um die Feuerkraft gegenüber dem SG 116 zu erhöhen, führte die Entwicklung weiter zum SG 117 „Rohrblock“, bei dem sieben MK 108-Rohre in einem zylindrischen Behälter zusammengefasst wurden. Diese Waffe war auch für den Einbau in den hinteren Rumpf einer Focke-Wulf Fw 190 A-8 (W.Nr. ), zwischen Cockpithaube und Heckleitwerk, vorgesehen. Hier sollten zwei Rohrblöcke auf der Rumpfmittellinie hintereinander in einem Winkel von bzw. zur Rumpflängsachse noch hinten oben feuern. Die Schussauslösung sollte automatisch durch eine Photozelle erfolgen, die den Schatten eines Bombers, unter dem das Jagdflugzeug hindurchfliegen sollte, erfassen konnte. Jedes einzelne Rohr wurde elektrisch gezündet , wobei der Rückstoß jedes Abschusses den Rohrblock in seinem Führungsrohr weiter nach unten und schließlich aus dem Rumpf heraus bewegte. Im Führungsrohr des Rohrblockes befand sich eine Kontaktschiene, die nacheinander die Zündung der einzelnen Rohre auslöste, wenn sich der Rohrblock nach unten bewegte. Damit erreichte man eine extrem hohe theoretische Kadenz von 10 000 Schuß in der Minute und die 7 Rohre eines Rohrblockes konnten in rund 1/100 Sek. abgefeuert werden. Der mit 14 30 mm-Projektilen in 1/100 Sek. erzielte Schrotschußeffekt wurde als effektiv genug eingeschätzt, um den Abschuss eines schweren Bombers mit hoher Wahrscheinlichkeit zu gewährleisten.


Fw 190 mit Ruhrstahl X-4

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Die Fw 190 diente auch als Erprobungsträger für die Ruhrstahl X-4 Luft-Luft-Rakete. Bei dieser Waffe handelte es sich um eine drahtgesteuerte Lenkrakete, die vom Piloten mit Hilfe eines kleinen Steuerknüppels um die Quer- und Hochachse gesteuert werden konnte. Die Feuerleitung erfolgte durch ein einfaches optisches Zieldeckungsverfahren, da die X-4 am Heck mit einem Leuchtsatz versehen war, den der Pilot mit den Ziel in Deckung bringen musste. Für die Fw 190 wurde die Mitnahme von zwei X-4-Raketen an Trägern unter den Tragflächen geplant.

Fw 190 mit RZ 65 und R4M

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Ein großes Problem der deutschen Luftverteidigung im Kamp gegen die engen Pulks schwerer amerikanischer Bomber bestand darin, diese Formationen, die den Bombern eine sehr effektive Zusammenfassung ihres Abwehrfeuers erlaubten, aufzubrechen, um anschließend isolierte Maschinen mit größerer Aussicht auf Erfolg angreifen zu können. Die zu diesem Zweck am häufigsten verwendete Waffe, die 21 cm Wurfgranate 21, die man ohne Änderungen aus dem Arsenal des Heeres übernommen hatte, verfügte für diesen Zweck zwar über einen effektiven Sprengkopf, doch war die Flugbahn der Rakete stark gebeugt und die Streuung der Projektile relativ groß. War letzteres noch verkraftbar, da die Raketen ohnehin gegen Flächenziele in Form ganzer Bomberformationen zum Einsatz kamen, war der Aspekt des hohen Gewichtes der Raketen und vor allem des zusätzlichen Widerstandes, den die Montage der Abschußrohre unter den Tragflächen verursachten angesichts der wachsenden Präsenz amerikanischer Begleitjäger im deutschen Luftraum nicht akzeptabel. Es begannen daher schon relativ früh Versuche, die deutschen Standardjäger Bf 109 und Fw 190 mit der RZ 65, einer pulverbetriebenen, ungelenkten, aber drallstabiliserten Bordrakete auszustatten, deren Abschussrohre in die Flügelstruktur integriert werden konnten. Bei der Fw 190 konnten sechs RZ-65-Abschussrohre bündig in die Flügelstruktur integriert werden, wo sie den Platz der im Außenflügel montierten Maschinenkanonen einnahmen.

Eine spätere Entwicklung auf dem Gebiet der ungelenkten, drallstabilisierten Luft-Luft-Raketen stellte die R4M „Orkan“-Rakete im Kaliber 55 mm dar, die hauptsächlich durch ihren Einsatz mit der Messerschmitt Me 262 bekannt geworden ist. Tatsächlich war es jedoch auch möglich, bis zu 24 dieser Raketen an aus Holz gefertigten Abschussrosten unter den Flügeln der Fw 190 aufzunehmen.

Fw 190 mit „Panzerschreck“ und „Panzerblitz“

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Schnittzeichnung der Panzerblitz 1-Rakete
Unterseitenansicht der Fw 190 F-8 mit Panzerblitz 1-Raketen an langen Abschussschienen der frühen Ausführung.

Mit dem Auftauchen immer schwererer Feindpanzer insbesondere an der Ostfront wurde es für die mit der Fw 190 ausgerüsteten Schlachtgeschwader immer schwieriger, die Aufgabe der Panzerbekämpfung zu erfüllen. Da Waffensysteme wie das SG 113 „Förstersonde“ gegen Ende des Krieges noch in der Entwicklung waren, die allgemeine Situation jedoch rasche Maßnahmen erforderte, lag die Ausstattung der Fw 190 mit bereits vorhandenen panzerbrechenden Waffen des Heeres nahe. Die erste Modifikation, die in dieser Art vorgenommen wurde, führte zur Ausstattung der Fw 190 mit der von der Verwendung durch das Heer bereits seit 1943 bekannten Reaktiven Panzerbüchse 43 vom Kaliber 88 m. Diese Waffe war prinzipiell nichts anderes als ein an beiden Enden offenes Rohr, aus dem ein durch die Verwendung eines Raketentreibsatzes rückstoßfrei abgeschossenes Hohlladungsprojektil mit einer V0 von 130 m/s abgefeuert werden konnte. Da aufgrund der geringen Mündungsgeschwindigkeit und einer großen Streuung nur das gleichzeitige Abfeuern einer möglichst großen Salve an Projketilen Aussicht auf einen Treffer versprach, wurden unter den Tragflächen der Fw 190 verschiedene Anordnungen von zwei bis vier Abschussrohren pro ETC 71-Träger erprobt. In der Anfangsphase verwendete man dabei ein Projektil, das unter der Bezeichnung PD 8,8 cm lief und im Vergleich zum Standardprojektil der Reaktiven Panzerbüchse 43 mit 6 kg fast doppelt so schwer war. Als sich jedoch Schwierigkeiten mit dem Rückstoß dieses schweren Projektils einstellten, ging man zur Verwendung der Standardmunition über und verwendete eine Anordnung von jeweils drei Abschussrohren pro ETC 71-Träger, was der Fw 190 die Mitnahme von insgesamt 12 Panzerschreck-Raketen ermöglichte.[1] Die Erprobung der neuen Waffe wurde dem neu aufgestellten Erprobungskommando 26 übertragen, das ab August 1944 die ersten Verschüsse aus der Luft unternahm. Bei einer Auslösehöhe von 80 m und einer Schussentfernung von 300 m wurden mit den ersten 147 Schuss 19 Treffer (13%) erzielt. Die Auslösung erfolgte jeweils in Salven zu sechs Schuss. Aufgrund der befriedigenden Trefferausbeute (statistisch gesehen mehr als ein Treffer pro Kampfbeladung mit zwölf Raketen) und aufgrund des geringen Wartungsaufwandes sowie der sofortigen Verfügbarkeit wurde die Panzerschreck-Rakete als Übergangslösung für die Bekämpfung von Panzern durch die Fw 190 an der Ostfront (ein Einsatz der Fw 190 an der Westfront wurde aufgrund der zu diesem Zeitpunkt bereits erdrückenden alliierten Luftüberlegenheit abgelehnt) übernommen und schon Ende September 1944 wurden die ersten Piloten der 5./SG 77 in der Anwendung der neuen Waffe geschult.Bis zum Ende des Krieges wurden schließlich die III./SG 1, die II./SG 2 und die II./SG 77 mit der Panzerschreckrakete ausgerüstet. Um die relativ hohe Gefährdung des Flugzeuges bedingt durch die geringen Schussentfernungen der Panzerschreckrakete zu verringern, wurde an verschiedenen verbesserten Raketenmodellen gearbeitet, die schließlich in die Entwicklung der sog. Panzerblitzrakete mündeten.

Fw 190 mit LFT 5

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Fw 190 mit „Hagelkorn“

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Fw 190 mit BT 1000

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Fw 190 mit Rollbombe „Kurt“

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Einzelnachweise

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  1. Dietmar Hermann, "Focke Wulf Fw 190 F und G", Stedinger Verlag Lemwerder, S. 223/224