Benutzer:Baltharsar/Sandbox
Armée du Nord war die Bezeichnung für mehrere französische Armeen, welche in verschiedenen Konflikten aufgestellt wurden. Die erste überlieferte Armée du Nord kämpfte von 1792 bis 1795 im ersten Koalitionskrieg. Die Zweite Armee dieses Namens operierte während des Peninsular Krieges, eine weitere wurde während der Napoleons Hundert Tage Herrschaft gebildet, und auch während des Deutsch-Französischen Krieges wurde wieder eine Armée du Nord ausgehoben.
Die Verbände der verschiedenen Zeiten
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]1791 - 1797 Koalitionskriege
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]gegründet 14. Dezember 1791 auf Befehl des Königs Ludwig XVI. Jean-Baptiste-Donatien de Vimeur, comte de Rochambeau erster Komandeur Valmy Jemappes Neerwinden Raismes Famars Cambrai Hondshoote Dunkirk Wattingnies Tourcoing Fleurus
Kommandanten
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Marschall Jean-Baptiste-Donatien de Vimeur, comte de Rochambeau, 14. Dezember 1791 - 18. Mai 1792
- Marschall Nicolas Luckner, 19. Mai - 11 Juli 1792, guillotiniert.
- General Gilbert du Motier, Marquis de Lafayette, 12 Juli - 19. August 1792, geflohen.
- General Charles-François Dumouriez, 18. August - 28. September 1792, Kommando nach Jemappes abgegeben.
- General Anne François Augustin de La Bourdonnaye, 28. September - 25. November 1792, versetzt. Wird später Kommandant der Armée des Côtes.
- General Francisco de Miranda, 16. November 1792 - 1. Februar 1793, inhaftiert, später geflohen.
- General Dumouriez, 2. Februar - 4. April 1793, Kommando zunächst wieder aufgenommen, nach Niederlage bei Neerwinden versuchte er einen Putsch und lief schließlich über.
- General Auguste Marie Henri Picot de Dampierre, 6. April - † 8. Mai 1793, bei Raismes durch Kanone verwundet und den Verletzungen erlegen.
- General François Joseph Droueot de Lamarche, 8. Mai - 27. Mai, 1793 Brigadegeneral, übernahm das Interimskommando nach Dampierres Tod.
- General Adam Philippe, Comte de Custine, 28. Mai - 16. Juli 1793, verhaftet und guillotiniert.
- General Charles Edward Jennings de Kilmaine, 17. Juli - 10. August 1793, vom Dienst suspendiert und inhaftiert.
- General Jean-Nicolas Houchard, 11. August - 23. September, verhaftet und guillotiniert.
- General Florent Joseph Duquesnoy, 24. - 25. September, Interimskommando.
- General Jean-Baptiste Jourdan, 25. September - 9. November 1793
- General Duquesnoy, 10. - 14. November, Interimskommando.
- General Jourdan, 15. November 1793 - 12. Januar 1794, entlassen.
- General Jean Henry Becays Ferrand, 13. Januar - 8. Februar 1794
- General Jean-Charles Pichegru, 9. Februar - 18. Oktober 1794
1811 - 1813 Peninsular Kampagne
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]1870 - 1871 Deutsch-Französischer Krieg
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Die erneute Aufstellung begann unter dem Kommando des gerade zum Brigadegeneral beförderten Jean Joseph Farre, der bisher Kommandant der Festung Arras war. Farre blieb Stabschef der Armee, als General Charles Denis Bourbaki Anfang Oktober 1870 das Oberkommando übernahm. Als es kurz darauf zu Differenzen zwischen Bourbaki und Léon Gambetta kam, wurde General Bourbaki am 19. November zur Loirearmee abberufen und Farre übernahm wieder den Oberbefehl.
Am 5. Dezember traf General Louis Faidherbe in Lille ein und trat das Kommando über die Armée de Nord an, das ihm zwei Tage vorher übertragen worden war. Faidherbe blieb bis zum Waffenstillstand der Kommandeur der Armee.
Die Armee erhielt erheblichen Zulauf von Kriegsfreiwilligen, aber auch von den vielen Soldaten der Rheinarmee, die nach der Niederlage von Sedanüber Belgien fliehen konnten.
Zur ersten Schlacht der Armee kam es am 28. November 1870 vor Amiens gegen die Verbände des preußischen Generals von Manteuffel. In den Tagen davor gab es verschiedenen Treffen von kleineren Einheiten. Bereits nach kurzem Kampf mussten sich die Franzosen zuerst in den Schutz der Festung von Amiens zurückziehen, dann aber die Stadt komplett räumen. Im Dezember 1870 wuchs die Stärke der Armee von ca. 35.000 auf ca. 50.000 Mann an. Damit versuchte Faidherbe, die belagerte Festung Péronne zu entsetzen. Seine Truppen mussten sich aber nach der Niederlage an der Hallue zurückziehen und wurden hierbei von der 15. Division bis nach Bapaume verfolgt.
In der folgenden Schlacht gelang es den Franzosen mit zwei kompletten Korps (acht Brigaden[1]) jedoch nicht, die verfolgende deutsche Division (drei Brigaden) entscheidend zu schlagen. Nachdem in den folgenden Tagen die deutschen Truppen Verstärkung erhalten hatten und die Belagerungstruppen von Péronne frei geworden waren, kam es am 19. Januar 1871 zur Schlacht bei Saint-Quentin. Hierbei wurde die Nordarmee von den deutschen Truppen, die jetzt unter dem Kommando von General von Goeben standen, entscheidend geschlagen. Von ca. 40.000 Soldaten waren ca. 12.500 gefallen, verwundet oder in Gefangenschaft geraten. Da auch erhebliche Teile der Ausrüstung verloren gegangen waren, stellte die französische Nordarmee bis zum Waffenstillstand für die Deutschen keine Bedrohung mehr da.
Einzelnachweise
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- ↑ Zahlen aus Engels, aao.
Quellen
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Friedrich Engels: Über den Krieg, Transkription eines Textes aus der The Pall Mall Gazette Nr. 1842 vom 7. Januar 1871
- Amtspresse Preussens: Meldung vom 25.Januar 1871
- Weitere Nachweise sind bei den jeweiligen Schlachten zitiert.