Benutzer:Behrang/Bao (Mancala Spiel)
Bao oder Bawo ist ein Mancala Spiel aus Afrika. Es wird in einigen Ländern Ostafrikas gespielt (einschließlich Tansania, Kenia, Malawi und Ost - Kongo). Es ist aber am populärsten unter den Swahilis von Tansania and Kenia. Das Wort „Bao“ heißt „Brett“ in Swahili.
Manche nennen Bao „König der Mancala Spiele“, da es als das Schwierigste und Komplexeste von ihnen gilt.
Es gibt mehrer Varianten von Bao. Das komplexeste wird Bao la Kiswahili („Bao der Swahilis“) genannt. Bao la kujifunza („Bao für Beginner“) ist eine vereinfachte Version des Swahili Spieles. Bao la Kiarabu („Bao der Araber“) ist eine noch einfachere Variante, welche aus dem Oman stammt, wo es als Hawalis bekannt ist.
Das Spiel wurde zuerst von dem Franzosen Flacourt beschreiben, der es 1658 auf Madagaskar sah. Thomas Hyde fand es 1694 auf Anjouan, Komoren. Das Bao Gedicht Bao Naligwa wurde in den 1820 Jahren von dem Kiswahili Dichter Muyaka bin Haji in Mombasa Kenia geschrieben. Das älteste noch erhaltene Bao Brett wurde 1896 in Malawi erstellt und ist heute im Britisches Museum in London.
Im Jahre 1966 wurde in Tansania die Chama Cha Bao (Bao Vereinigung) gegründet, die das Spiel fördern soll. In Sansibar, werden die Meister des Spiels hoch geachtet. Dort gibt es 16 Vereine und etwa 10 Bao Meister, die fundi (Künstler) oder bingwa (Experte) genannt werden. Die stärksten Spieler sind Abdulrahim Muhiddin Forum, Massoud Hassan Ali (bekannt als Kijumbe) und Ali Hussein Maulid (Maulidid). Reguläre Meisterschaften finden auf Sansibar, Lamu (Kenia) und in Malawi statt. In Europa werden Turniere in Cambridge, England und in Senigalla, Italien organisiert.
Spielzubehör
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Ein Bao Brett aus poliertem Holz. Ein Bao Brett hat 32 Mulden (genannt mashimo, „Mulden“; Sing. shimo) in einem 4×8 Layout.
64 Spielkugeln „Saatkörner“ (32 pro Spieler) Auf Sansibar werden hierfür die nussartigen Früchte der Mkomwe Pflanze (caesalpinia bonducella) verwendet, deren frei beweglicher Kern ein Wegrollen der Kugel behindert. Dies ist dasselbe Spielzubehör, wie es für eine große Gruppe von Mancala Spielen genutzt wird, besonders bei Omweso (Uganda) und seinen vielen Varianten; normalerweise können Bretter, welche speziell für Bao gemacht wurden, daran erkannt werden, dass zwei Mulden (genannt nyumba, "Häuser") von anderer (meist eckiger) Form sind.
Spielziel
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Das Ziel des Spieles ist, die Frontreihe des Gegners zu leeren oder ihm jede weitere Möglichkeit zum Setzen zu nehmen (wenn keines seiner Mulden mehr als einen Spielstein mehr hat).
Spielregeln
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Hinweis: im Folgenden werden die übersetzten sansibarischen Originalbegriffe verwendet
Das Spiel wird von zwei Spielern (Nord und Süd) gespielt.
Die Belegung wird bei Bao durch die Zahlen im folgenden Schema notiert:
0 | |||||||
0 | 0 | 0 | 0 | 0 | 0 | 0 | 0 |
0 | 0 | 0 | 0 | 0 | 0 | 0 | 0 |
| |||||||
0 | 0 | 0 | 0 | 0 | 0 | 0 | 0 |
0 | 0 | 0 | 0 | 0 | 0 | 0 | 0 |
0 |
wobei die 0 unbelegte Löcher symbolisieren und die einzelne untere und obere Zahl die Saatkörner im Lager darstellen.
- Die Muldenarten
Auf dem Brett unterscheidet man fünf Arten von Mulden
- X: Lager (ghala) (für die Saatkörner in der ersten Spielphase)
- #: Haus (nyumba)
- &: Kopf (kichwa)
- %: Ort (kimbi)
- 0: normale Mulden
X | |||||||
0 | 0 | 0 | 0 | 0 | 0 | 0 | 0 |
& | % | 0 | # | 0 | 0 | % | & |
| |||||||
& | % | 0 | 0 | # | 0 | % | & |
0 | 0 | 0 | 0 | 0 | 0 | 0 | 0 |
X |
Hauptprinzipien
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Die Startphase (Kupanda = Aussaat)
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Am Anfang werden 20 Saatkörner wie folgt auf dem Brett verteilt:
22 | |||||||
0 | 0 | 0 | 0 | 0 | 0 | 0 | 0 |
0 | 2 | 2 | 6 | 0 | 0 | 0 | 0 |
| |||||||
0 | 0 | 0 | 0 | 6 | 2 | 2 | 0 |
0 | 0 | 0 | 0 | 0 | 0 | 0 | 0 |
22 |
Jeweils 22 Saatkörner verbleiben für jeden Spieler im Lager (oder in der Hand).
In der Startphase wird von jedem Spieler jeweils ein Saatkorn in eine Mulde gesät. Diese Spielphase wird Namua Phase genannt. Wenn man in der Namua Pahse gewinnt, nennt man diese Gewinnart mkonomi („in der Hand“), weil immer noch Saatkörner in der Hand zum Säen übrig geblieben sind.
In dieser Phase nimmt der Spieler ein Saatkorn aus seiner Hand und pflanzt es in eine nicht leere Mulde seiner Frontreihe. Dabei muss er die Saatkörner seines Gegenspielers in der zugehörigen Mulde essen (er nimmt die Saatkörner und pflanzt sie gleich weiter auf seiner Seite ein). Das Essen ist verpflichtend.
Damit ich die Saatkörner des Gegners essen kann, müssen drei Bedingungen erfüllt sein:
- es müssen sich mindestens eine Kugel in meiner Mulde in der Frontreihe befinden
- es müssen sich Kugeln in der gegenüberliegenden Frontreihe des Gegners befinden
- du legst eine Kugel in diese Mulde der Frontreihe
Bei verschiedenen Pflanzmöglichkeiten muss ich diejenige auswählen, bei der man gegnerische Saatkörner essen kann.
Literatur
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Deledicq, A. & A. Popova (1977). Wari et solo. Le jeu de calcul Africain. Paris: Cedic.
- Kronenburg, Tom & Jeroen Donkers & Alex de Voogt. 2006. Endless moves in Bao. Journal of the International Computer Games Association 29(2):74–78.
- Murray, H.J.R. (1952). A history of board games other than chess. Oxford at the Clarendon Press.
- National Museums of Tanzania (1971). How to play Bao? Dar Es Salaam.
- Townshend, P. (1979). Anthropological Perspectives on Bao (Mankala) Games. Paper 114, University of Nairobi: Institute of African Studies.
- Townshend, P. (1982). Bao (mankala): the Swahili ethic in African idiom. Paideuma 28:175-191.
- Townshend, P. (1986). Games in culture: A contextual analysis of the Swahili board game and its relevance to variation in African mankala. University of Cambridge: Ph.D.-thesis.
- Voogt, A.J. de (1995). Limits of the mind: towards a characterisation of Bao mastership. CNWS Publications: Leiden.
- Voogt, A.J. de (2002). Reproducing board game positions: Western Chess and African Bao. Suisse Journal of Psychology. Switzerland: Bern.
- Voogt, A.J. de (2003). Muyaka’s poetry in the history of Bao. Bulletin of SOAS. Cambridge University Press: London.
Weblinks
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- CHAMIJADA. Die offizielle Seite der Dar es Salaam Regional Traditional Games Association (Chama cha michezo ya Jadi Mkoa Dar es Salaam) mit Bao Regeln und anderen Informationen
- Bao la Kiswahili auf Mancala World
- Bao Championship Regeln von Sansibar
- Jeroen Donkers Bao Seite mit einem freien Programm für die Sansibar Version von Bao
Copyright
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]© Wikimanqala: Víktor Bautista i Roca & Ralf Gering (CC by-sa 2.5).
Die Einleitung ist eine fast wörtliches Übersetzung des Baoartikels der Wikimanqala bzw. Mancala World (eine Wikia über Mancala-Spiele).
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