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Bettfedernreinigung
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Zweck
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Federn und Daunen verschleißen mit der Zeit. Während bei Bettfedern die Kiele austrocknen und das darin befindliche Mark zu feinen Staub zerfällt, brechen bei Daunen lediglich winzige Härchen und dadurch entsteht ein Volumenverlust.
Neben Hautschuppen und den menschliche Ausdünstungen und Schweißrückstände wie: Aminosäuren, Ammoniak, Harnsäure, Fettsäuren, Milschsäure, Zucker und Kochsalz die sich in den Federn und Daunen einlagern, verklumpen und verkleben diese, wodurch die wärmende Funktion zusätzlich leidet.
Die Einschütte (Hülle) oder auch Inlett unterliegt ebenso einer enormen Belastung und einer Alterung. An den schmalen Seiten (Bettbreite) wird Vornehmlich durch Hautfett, Schweiß und das Anfassen häufige der Stoff stark belastet.
Auch das Scheuern und die Bewegung im Bettbezug selbst ist eine Strapaze für das Inlett und macht es spröde. Unbemerkt meist, entstehen in der Folge kleine Risse oder winzige Löcher, durch die die Federn und Daunen entweichen können.
Funktion
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]In einer Bettfedernreinigung wird das Inlett aufgetrennt, damit der Zustand der Füllung geprüft werden kann.
Als zweiter Arbeitsschritt wird der Inhalt des Bettstückes in die Auffangmulde der Bettfedernreinigungsanlage gegeben.
Von dort wird mittels Unterdruck die zu reinigende Füllung schonend in die Dampfkammer befördert.
Dort erfolgt mittels feinem Wassersprühnebel und entsprechender Temperatur eine Nassbehandlung, um allen Schmutz zu entfernen.
In der Dampfkammer öffnet sich die Feder/Daunenstruktur durch die Wärme und den Wasserdampf, so werden verbrauchte oder defekte Federn und Daunen aussortiert, ebenso loser Staub und Schmutz.
In einem weiteren Arbeitsgang erfolgt in der Kühlkammer die ebenso schonende Trocknung und Abkühlung der Ware, wobei durch zusätzliches UV-Licht noch eine natürliche Desinfektion ganz ohne Chemie vorgenommen wird.
Das nun fertig gereinigte Füllgut wird zum zweiten mal gewogen, um festzustellen, wie viel an Daunen und/oder Federn ersetzt werden muss, dass durch die Reinigung entfernt wurde.
Nach dem Einfüllen in das Inlett werden die Kammern eines Steppbettes gleichmäßig bestückt, und zum Schluss erfolgt das Abnähen der Füllnaht.
Eine auf diese Weise durchgeführte Reinigung braucht ihre Zeit, doch verlängert sie die Lebensdauer von Kissen und Zudecken und erhält deren natürliche Eigenschaften, die wir doch alle so sehr schätzen.
Entwicklung
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]1877 eröffnete der Ingenieur Ludwig Hermann Lorch 1877 in Bad Cannstatt eine Werkstätte zur Herstellung von Bettfedern-Maschinen. Bald erweiterte er das Produktionsprogramm um Waschmaschinen sowie Dämpf- und Trockenapparate. Im Jahr 1900 übernahm der Ingenieur Hermann Bauer die Firma und verlegte die Fabrikanlage 1903 nach Esslingen am Neckar. 1923 wandelte er das Unternehmen in eine Aktiengesellschaft um, die er als alleiniger Direktor leitete.
Mit der Zeit entstand die professionelle Bettfedernreinigung, die sich anfangs auch nur auf ein Entstauben beschränkte. Was früher reine Handarbeit war, wurde im Verlauf der weiteren Industrialisierung nach und nach von Maschinen erledigt. Neben großen Maschinenkomplexen für die Rohstoff (Federn u.- Daunen) verarbeitende Bettwarenindustrie (Bettfederfabriken) wurden auch viele kleinere Anlagen zur Endkundenbetreuung hergestellt (siehe Bilder). Für die Bettwarenindustrie waren die Maschinenkomplexe von der Firma L.H. Lorch mit Waschanlagen, Trocknungmaschinen, Sortiermaschinen sowie Abfüllanlagen ausgerüstet und um einiges größer (Werkhallenformat).
Die 1877 von dem Ingenieur Ludwig Hermann Lorch gegründete Firma L.H. Lorch, entwickelte und baute Maschinen zur Bearbeitung, Reinigung und Sortierung von Daunen und Federn.
In der Folge des Konkurses wurde das Unternehmen im Jahr 2001 liquidiert.
Andere Hersteller wie zB. die Fa. Kraft Göbel stellten Maschinen mit dem gleichen Arbeitsverfahren her. Aktuell ist weltweit kein Hersteller in diesere Branche mehr aktiv. Bestehende Anlagen werden allerdings sorgsam gepflegt und gewartet.