Benutzer:Birger Fricke/Teleomorph, anamorph and holomorph

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Die Begriffe Teleomorphe, Anamorphe und Holomorphe bezeichnen Phasen des Lebenszyklus von Schlauchpilzen und einigen Basidienpilzen.

  • Teleomorphe: Phase der geschlechtliche Fortpflanzung, typischerweise durch einen Fruchtkörper.
  • Anamorphe: Phase der ungeschlechtlichen Fortpflanzung, oft schimmelartig.
    Wenn ein einzelner Pilz mehrere morphologisch unterschiedliche Anamorphe durchlaufen kann, werden diese als Synanamorphe bezeichnet.
  • Holomorphe: der gesamte Pilz, einschließlich Anamorphe und Teleomorphe.

Teleomorphe, Anamorphe und die Namensgebung von Pilzen

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Pilze werden überwiegend anhand ihrer zur geschlechtlichen Fortpflanzung ausgebildeten Strukturen klassifiziert, die sich im Laufe der Evolution herausgebildet haben. Doch manche Pilze pflanzen sich ausschließlich ungeschlechtlich fort und können daher nur schwerlich nach geschlechtlichen Merkmalen klassifiziert werden; einige bilden sowohl ungeschlechtliche als auch geschlechtliche Zustände. Bei diesen problematischen Pilzarten handelt es sich meist Schlauchpilze, seltener um Basidienpilze. Selbst bei denjenigen Pilzen, die sich sowohl ungeschlechtlich als auch geschlechtlich fortpflanzen, kann häufig zu einem Zeitpunkt oder unter bestimmten Bedingungen nur eine der Fortpflanzungsarten beobachtet werden. Zusätzlich wachsen Pilze häufig in gemischten Kolonien, wobei sich die Sporen der einzelnen Arten über die gesamte Kolonie verstreuen. Diese Tatsachen machen es sehr schwierig die einzelnen Zustände des selben Pilzes miteinander in Verbindung zu bringen. Gegenwärtig können Mykologen gemäß Artikel 59 des Internationalen Codes der Botanischen Nomenklatur sich ungeschlechtlich fortpflanzende Pilze (Anamorphe) anders benennen als ihre jeweilige geschlechtliche Form (Teleomorphe). Wenn sowohl der anamorphe wie auch der teleomorphe Zustand des selben Pilzes benannt ist, kann die Holomorphe entweder den teleomorphen Namen übernehmen - oder sie kann unter bestimmten Umständen den anamorphen Namen übernehmen wenn er/dieser anschließend mit einem Teleomorphen epitypified wird.

Pilze, von denen keine Teleomorphe bekannt ist, wurden historisch der Einfachheit halber in eine künstliche Abteilung eingeordnet, die „Deuteromycetes“, auch bekannt als „Fungi imperfecti“. Manche Mykologen halten dies für einen veralteten Ansatz, da sich durch molekulargenetische Analyse auch Arten genau klassifizieren lassen, von denen nur ein Teil ihres Lebenszyklus bekannt ist. Andere bewahren die Bezeichnung deuteromycetes, jedoch mit einem klein geschriebenen „d“ und ohne taxonomischen Rang.[1] Dieses doppelte Benennungssystem kann für Anfänger verwirrend sein. Doch es ist wichtig für die Arbeit in den Bereichen der Pflanzenkrankheiten, der Schimmelerkennung, der medizinischen Mykologie und der Mikrobiologie von Nahrungsmitteln, also allen Bereichen in denen sich ungeschlechtlich fortpflanzende Pilze häufig angetroffen werden.

Die im Jahr 1995 erschienene Auflage des einflussreichen Ainsworth and Bisby’s Dictionary of the Fungi versuchte die Bezeichnung Anamorphe durch Mitosporen-Pilze and Teleomorphe durch Meiosporen-Pilze zu ersetzen, basierend auf der Annahme, dass der wesentliche Unterschied darin bestehe, dass entweder eine Mitose oder Meiose der Sporulation vorausging. Dies ist eine umstrittene Entscheidung, da unklar ist, ob die morphologischen Unterschiede, die traditionell den Unterschied zwischen Anamorphen und Teleomorphen bestimmen, vollkommen mit dem Auftreten der Fortpflanzungsmethoden übereinstimmen oder ob diese Fortpflanzungmethoden in allen Fällen ausreichend bekannt sind.[1]

Einzelnachweise

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  1. a b Guarro, J; Genéj; Stchigel, Am: Developments in fungal taxonomy. In: Clinical microbiology reviews. Band 12, Nr. 3, Juli 1999, ISSN 0893-8512, S. 454–500 ([1] – Free full text).