Benutzer:Bjs/Baustelle/Naturbad Maria Einsiedel

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Nach der umfangreichen Sanierung im Vorfeld der Olympischen Spiele 1972 stellte sich 1991 die Frage, ob es modernisiert oder geschlossen werden sollte. Es wurde auch eine offene Nutzung diskutiert – sozusagen ein frei zugängliches „Freibad im Park“.

Das wachsende Kundeninteresse an einem chlorfreien Bad in München brachte jedoch die Stadtwerke München dazu, das Konzept eines Naturbades prüfen zu lassen. Eine Machbarkeitsstudie kam zu dem Ergebnis, dass hier ein Naturbad mit biologischer Wasseraufbereitung realisierbar ist. Schließlich wurde im September 2007 mit dem Umbau begonnen. So bekam München am 6. Juni 2008 sein erstes Naturbad. Es war damals das 100. Naturbad in Deutschland.

Eine Neuerung war, dass die Becken mit grüner Folie ausgekleidet wurden, um den Eindruck zu erwecken, dass man in einem natürlichen Gewässer schwimme.

Wasseraufbereitung

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Der Titel „Naturbad“ hängt mit der ökologisch verträglichen Wasseraufbereitung zusammen: Diese besteht aus einem sichtbaren Teil – einem bepflanzten, offenen Kiesteich – und einem „unsichtbaren“ Teil unter den Liegewiesen, wo sich zwei weitere Kiesfilter befinden. Diesem Regenerationsbereich wird ununterbrochen Badewasser zugeführt. Dort wird es auf biologische und mechanische Weise gefiltert und gereinigt. Schließlich kann es als sauberes, weiches Wasser dem Schwimmteich wieder rückgeführt werden. Die Wasserqualität ist in diesem Naturbad sogar besser als in Badeseen – jedoch ist die Wassertemperatur mit rund 22 Grad etwas kühler als die üblichen 24 Grad anderer Stadtwerke München-Freibäder.

Die biologische Reinigung des Badewassers übernehmen Mikroorganismen, Wasserpflanzen und Kleinstlebewesen in einem Kiesbodenfilter. Die Pflanzen wurzeln in einem speziellen Filtersubstrat, nehmen die Nährstoffe des zugeführten Wassers auf und binden diese in Biomasse. Der Aufbereitungsbereich wird regelmäßig von dort wachsenden Algen und Blättern befreit. Durch den Rückschnitt der Pflanzen werden dann im Herbst die Nährstoffe in Form von Blättern, Stielen usw. aus dem Teich entfernt. Dann wird die Umwälzung abgeschaltet und die Becken „überwintern“ im Stillstand.

Dieses Selbstreinigungsverfahren folgt dem Beispiel der Natur: Mikroorganismen wandeln kleine Schmutz- und Schwebepartikel des Badewassers in mineralische Salze um. Aufgrund der biologischen Reinigung kann (wie in Naturgewässern üblich) eine vermehrten Bildung von Schwebstoffen vorkommen. Das beeinträchtigt jedoch nicht die Nutzung des Schwimmbereichs.

Die Reinigung erfolgt damit ohne chemische Zusatzstoffe oder Chlor, was insbesondere für Allergiker ideal ist. Damit kommt das Naturbad auch ohne die technisch aufwändigen Systeme herkömmlicher Schwimmbäder zur Desinfektion und Filtration aus.

Mit Messgeräten wird die Wasserqualität kontinuierlich überprüft. Darüber hinaus werden durch das örtliche Stadtwerke München-Fachpersonal der Kinder- und Schwimmteich permanent getestet.

Die Stadtwerke München investierten hierfür und für die Neugestaltung des Kinderspielbereichs sowie der Becken rund 3,3 Millionen Euro. Dabei wurde die Wasserfläche auf insgesamt 2.750 qm erweitert.