Benutzer:Brutarchitekt/Haus Williman-Lötscher

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Das Haus Williman-Lötscher im Bündner Sevgein ist ein Frühwerk von Valentin Bearth, Andrea Deplazes und Daniel Ladner.

Turm­haus auf ei­ner Wald­lich­tung mit Blick ins Vor­der­rhein­tal. Holz­bau mit ge­gen­sei­tig ver­setz­ten Ge­schos­sen, der To­po­gra­fie fol­gend. Da­durch gross­zü­gi­ge Raum­ver­knüp­fun­gen im In­ne­ren trotz klein­kam­me­ri­ger Struk­tur. Die Holz­tä­fer wur­den im Ei­gen­bau vom Bau­herrn an­ge­schla­gen und an­ge­stri­chen.

Einfamilienhaus

Fir 58b, 7127

1997/98

Ein Haus mit Kammern und Gängen, labyrinthisch wie der Bau einer Mäusepopulation – so stellte sich die Bauherrschaft ihr neues Eigenheim am nordöstlichen Ortsrand von Sevgein vor. Die Abneigung der Auftraggeber gegenüber einem sich horizontal ausbreitenden Raumkontinuum, die idyllische Lage der Bauparzelle auf einer kleinen Waldlichtung mit freier Sicht aufs Vorderrheintal, die sanfte Neigung des Geländes und die optimale Ausnutzung der baugesetzlichen Möglichkeiten dienten den Architekten Valentin Bearth (*1957), Andrea Deplazes (*1960) und Daniel Ladner (*1959) als Parameter für ihren Entwurf. Entstanden ist ein unregelmässig geformter, hoher Bau, der sich über schmalem, polygonalem Grundriss erhebt. Dank seiner Schlankheit und seiner kalibrierten Setzung an der seitlichen Grenze des Grundstücks blieb der Blick vom Dorf zur Landschaft unverstellt. Dabei wirkt das Haus alles andere als an den Rand gedrängt. Selbstbewusst erhebt es sich über dem abschüssigen Boden, einer kristallinen Grossplastik gleich, die sich mal turmartig aufstrebend, mal massig breit präsentiert. Die Räume im Innern sind um eine halbe Geschosshöhe gegeneinander versetzt und mit Treppen verbunden, so dass eine vertikale Raumspirale entsteht; damit werden trotz der geringen Abmessungen der Zimmer grosszügige räumliche Verhältnisse erzeugt.

Um die Kosten klein zu halten, wurde das Haus als ein in Elementen vorfabrizierter Holzrahmenbau mit bereits fertig montierten Dachflächenfenstern konstruiert. Eine schlichte, aufrecht gestellte Bretterschalung verdeckt die Konstruktion. Die graue Lasur unterminiert den hölzernen Charakter der Fassade. So scheint das Volumen weniger gefügt und gezimmert als vielmehr gegossen zu sein. Die monolithische Wirkung des Baukörpers wird durch seine kompakte Geschlossenheit verstärkt – spärlich sind die fassadenbündig eingelassenen Fenster und dazu noch unregelmässig verteilt, dem Dach fehlt der gewohnte Überstand. Das vertraute Bild eines mittelalterlichen Wohnturms stellt sich ein. Auf subtile Weise wird das Haus so über den Ort hinaus in der Region verankert.

Bauingenieur Jürg Buchli

Bauphysik Toscano AG

Projektleiter Tamara Olgiati und Bettina Werner[1]

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Auszeichnungen und Ehrungen

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  • 2019: Im Rahmen der Kampagne «52 beste Bauten – Baukultur Graubünden 1950–2000» erkor der Bündner Heimatschutz das von Bearth & Deplazes 1998 entworfene Wohnhaus in Sevgein als eines der besten Bündner Bauwerk[4]

Einzelnachweise

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  1. Bearth & Deplazes > Williman-Lötscher House - HIC Arquitectura. 16. Februar 2018, abgerufen am 9. Oktober 2022 (spanisch).
  2. Wohnhaus Willimann-Lötscher. In: www.e-periodica.ch. Werk, Bauen + Wohnen, abgerufen am 15. Oktober 2022 (deutsch).
  3. Haus Willimann (Sevgein), Bauphysik online, Prof. f. Bauphysik, ETHZ. Abgerufen am 15. Oktober 2022.
  4. 12 — Turmhaus, Sevgein : 52 Beste Bauten Graubünden. Abgerufen am 15. Oktober 2022.
  5. https://www.nzz.ch/feuilleton/kunst_architektur/gebaute-liebschaften-ld.640636