Benutzer:Bw Weimar/Hans Köhler (Lokführer, Grafiker, Autor)

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geboren: 24. 10. 1926 in Schleiz

gestorben: 26. 5. 1992 in Erfurt


Hans Köhler wuchs im voigtländischen Schleiz zusammen mit seinem Zwillingsbruder Heinz (Kunstmaler) auf und begann nach seiner Lehre als Maschinenschlosser ein Studium zum Maschinenbau-Ingenieur. Kriegsbedingt musste er sein Studium durch die Einberufung zur Wehrmacht unterbrechen, konnte es aber nach seiner Entlassung aus der Kriegsgefangenschaft nicht fortsetzen.

Er arbeitete nach dem Krieg zunächst als Lokomotivschlosserin den Bahnbetriebswerken Nürnberg und Gera. Im Anschluss arbeitete er als Heizer in den Bw Schleiz und Bw Berlin-Rummelsburg. Dort kam er auch als Lokführer an der Regler der Dampflok.

Seine zeichnerischen Fähigkeiten und sein grafisches Talent brachten ihn zur Versetzung in die Lehrmittelstelle der DR-Generaldirektion. Ab 1952 schmückten unzählige Grafiken und Beiträge von ihm die neu gegründete Zeitschrift „Der Modelleisenbahner“.

Köhler ließ sich in fünfziger Jahren ins Bw Erfurt P versetzen. Dort arbeitete er als Lokführer im Schnellzugplan auf der 01. Köhler legte sämtliche Lokführerprüfungen für Dampf-, Diesel- und Elektrolokomotiven der Deutschen Reichsbahn ab. Er unterrichtete später an der Lokfahrschule Weißenfels, war im Fahrdienstausschuss, wo Vorschriften erstellt und gepflegt wurden und erarbeitete Versuchsanstalt Halle die DV 939 Tr. mit (Merkbuch für Triebfahrzeuge). Die Zeichnungen darin stammen alle von Köhler. Später arbeitete er wieder als Lokfahrmeister im Bw Erfurt. Im Jahr 1985 richtete er das Traditionskabinett der Rbd Erfurt im Obergeschoss des Erfurter Hauptbahnhofs ein. Für diese Leistung wurde er zum Reichsbahnrat befördert.

Durch seine freimütigen Äußerungen (z.B. Über die Ereignisse des 17. Juni 1953) und die politische Repressalien der Staatsmacht gegen ihn wurde seine Karriere mehrfach sehr stark ausgebremst, gesundheitliche Folgen, mit mehreren Herzinfarkten folgten. Deshalb musste Köhler als Invalide aus dem Dienst scheiden. Als Lokführer war er sich für nichts zu schade. Selbst den Dienst auf einer E 44 als Rangierlokomotive, die er selbst liebevolle als „Emma“ bezeichnete führte er in den achtziger Jahren auf dem Erfurter Güterbahnhof mit Stolz aus.

Leider konnte durch die Beschneidungen des SED-Regimes in der DDR seine künstlerischen-technischen und fachlichen Fähigkeiten nie in angemessener Form der Allgemeinheit zur Kenntnis bringen. Als politisch Unbequemer wurde er blockiert und beschnitten. Seine Zeichnungen, Grafiken, Aquarelle und Gemälden und sein Buch „Erlebte Dampflokzeit“ erinnern dafür auch heute und in der Zukunft an eine vergangene Epoche der Eisenbahn.