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Amanoua Kpapo Albino-Frau, tourte zusammen mit John Calvert Nayo Bruce.[1]
Recherche
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Matthias Krings: Albinismus Rekodierungen einer Humankategorie in historisch variablen Rahmungen
https://www.nomos-elibrary.de/10.5771/9783845292540-359.pdf
Z: Im Rahmen von Völkerschauen oder Schaubuden, welche die barocken Wunderkammern beerbten, wurden die derart Untersuchten von ihren Impresarios als ›Rassezwitter‹ inszeniert. Eine Postkarte, die aus einem solchen Kontext stammt, zeigt laut Bildunterschrift »Amauna, la Négresse blanche, avec sa Soeur, de la Cote-d’Or (Afrique)« (Abb. 3). Dabei handelt es sich um Amanoua Ankrah Kpapo, geboren 1875 im westafrikanischen Accra (Brändle, 2007). In Europa trat sie 1902 zum ersten Mal in einer Berliner Schaubude in Erscheinung. Wenig später schloss sie sich der Togomandingo-Truppe des unabhängigen togolesischen Impresarios John Calvert Nayo Bruce an, der mit wechselnden afrikanischen Darstellern durch Europa tourte. Mit einer seiner Ehefrauen trat sie in Folge als schwarz-weißes Geschwisterpaar auf. Durch diesen Kunstgriff wurde die Ambiguität der albinotischen Afrikanerin geschickt in Szene gesetzt: Während das unterstellte Verwandtschaftsverhältnis und die Ähnlichkeit der Kleidung der beiden ›Schwestern‹ Gleichheit suggerieren, betont der Kontrast ihrer Hautfarben Differenz. Im Grunde brauchte Amanoua die Kontrastfolie ihrer ›schwarzen Schwester‹, da sie ohne diese nicht unmittelbar als Afrikanerin zu erkennen gewesen wäre. Rezeptionsästhetisch muss die dargestellte Beziehungsdyade noch um die Figur des Betrachters zur Triade erweitert werden, sodass Amanoua als wundersame Dritte zwischen ›schwarzer Schwester‹ auf der Bühne und weißem Publikum davor erscheinen konnte. Hätte man sie nicht als Rassezwitter exotisieren, sondern in erster Linie als Menschen zeigen wollen, hätte man sie in europäischer Alltagskleidung neben einer ähnlich gekleideten Mitteleuropäerin ablichten müssen. Eine derartige Nicht-Inszenierung wäre ihrer Vermarktung als rassifizierter Kuriosität jedoch abträglich gewesen.
Leben
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Rezeption
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Forschungsstand
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Literatur
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Rea Brändle: Nayo Bruce. Geschichte einer afrikanischen Familie in Europa. Chronos, Zürich 2007, ISBN 978-3-0340-0868-6.
Weblinks
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Einzelnachweise
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- ↑ Rea Brändle: Nayo Bruce. Geschichte einer afrikanischen Familie in Europa. Zürich 2007, S. 49 ff.