Benutzer:Christof46/Spielwiese

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Robert „RJ“ Scaringe

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Robert Joseph „RJ“ Scaringe (* 19. Januar 1983 in Rockledge, Florida) ist ein US-amerikanischer Unternehmer. Er ist Gründer und CEO des Unternehmens Rivian, einem Hersteller von elektrisch angetriebenen Automobilen.

Scaringe wuchs in Melbourne, Florida, auf.[1] Sein Vater war Ingenieur, der sich als Unternehmer selbständig gemacht hat.[2] Nach der High School machte er einen Bachelor-Abschluss als Maschinenbauingenieur am Rensselaer Polytechnic Institute. Anschließend erwarb er einen Master-Abschluss in Maschinenbau am Massachusetts Institute of Technology (MIT)[3] und promovierte danach am Sloan Automotive Lab des MIT.[4] Er arbeitet zunächst für mehrere große Automobilunternehmen.[5]

Im Jahr 2009 gründete Scaringe in Rockledge, Florida, die Firma „Mainstream Motors“, die sich als Sportwagen Manufaktur betätigte.[6] Es folgte ein Namenswechsel zu „Avera Automotive“. Dieser Name war jedoch in ähnlicher Form bereits geschützt, und 2011 wurde dann der Name "Rivian" eingetragen, wobei der Indian River in Florida der Namensgeber war. Mitte 2024 beschäftigt das Unternehmen beschäftigte 9500 Mitarbeiter, davon 3300 im Hauptwerk in der Stadt Normal, im US-Bundesstaat Illinois.[7] Seine Mitarbeiter nennen ihn nur „JR“.

Scaringe ist mit Meagan McGone verheiratet, sie haben gemeinsam drei Kinder. Die Familie lebt in Irvine, Kalifornien, sowie in Bloomington-Normal, Illinois.[5]

Einzelnachweise

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  1. ChuckTannert: Meet R.J. Scaringe, Founder Of Rivian Automotive—And Tesla’s Worst Nightmare. In: Forbes. 8. Februar 2019, abgerufen am 14. November 2024 (englisch).
  2. Conflict of interest? Rep. Debbie Mayfield's husband appointed to board of trustees months before wedding. In: TCPalm. 19. Februar 2016, abgerufen am 2. Dezember 2021 (englisch).
  3. Our Story. Rivian Website, abgerufen am 14. November 2024 (englisch).
  4. White House Author. the White House, abgerufen am 14. November 2024 (englisch).
  5. a b Ambrish Shah: RJ Scaringe’s Rivian Automotive Is Set To Go Public—What’s Scaringe’s Net Worth? In: Market Realist. 10. November 2021, abgerufen am 15. November 2024 (englisch).
  6. Robert Joseph Scaringe: „Ich bin sicher nicht schüchtern“. In: Automobil Industrie. 11. Oktober 2024, abgerufen am 14. November 2024.
  7. Rivian gilt als Tesla-Konkurrent – doch die CEOs Scaringe und Musk könnten unterschiedlicher nicht sein. In: Business Insider. 26. Juni 2024, abgerufen am 14. November 2024.


[[Kategorie:Wissenschaftliche Fälschung]] [[Kategorie:Mediziner (20. Jahrhundert)]] [[Kategorie:Pathologe]] [[Kategorie:Hochschullehrer (University of California, San Diego)]] [[Kategorie:Neurowissenschaftler]] [[Kategorie:Geboren im 20. Jahrhundert]] [[Kategorie:Mann]] {{Personendaten |NAME=Masliah, Eliezer |ALTERNATIVNAMEN= |KURZBESCHREIBUNG=Mediziner |GEBURTSDATUM=1958 oder 1959 |GEBURTSORT= |STERBEDATUM= |STERBEORT= }}

Kiabi

Logo
Rechtsform Aktiengesellschaft (S.A.)
Gründung 1978
Sitz Hem, Frankreich Frankreich
Leitung Patrick Stassi
Mitarbeiterzahl ca. 10.000 (2023)
Umsatz € 2,2 Milliarden (2023)
Branche Textileinzelhandel
Website kiabi.com
Stand: 2024

Kiabi ist eine französische Handelskette für modische Bekleidung. Das Sortiment umfasst Artikel für Damen, Herren, Jugendliche, Kinder und Babys. Neben Kleidung beinhaltet das Angebot auch Schuhe, Accessoires und Heimtextilien. Zur Kette gehören über 560 Läden in 23 Ländern (Stand 2024).[1] Eigentümer des Unternehmens ist die Familien Holding Association Familiale Mulliez.

Patrick Mulliez, Sohn von Gérard Mulliez, eröffnete 1978 das erste Kiabi Geschäft in Roncq in der Nähe von Lille im Norden Frankreichs.[2] Schon damals war es das Ziel, preisgünstige Mode für die ganze Familie anzubieten. Das Unternehmen expandierte zunächst in Frankreich, 1993 wurde das erste Geschäft in Spanien und drei Jahre später in Italien gegründet. 1997 besaß die Handelskette über 85 Verkaufsstellen. Inzwischen sind es 560 Geschäfte in 23 Ländern, darunter auch einige in Deutschland. Zudem hat das Unternehmen schon früh ein Online-Geschäft aufgebaut, welches in den letzten Jahren eine zunehmende Bedeutung bekommen hat.

Das Unternehmen bietet Bekleidung für die ganze Familie zu erschwinglichen Preisen, daher der Slogan „la mode à petit prix“ (deutsch: Mode zu kleinen Preisen). Das Unternehmen verfolgt den "Fast Fashion Ansatz" und bringt regelmäßig neue Kollektionen auf den Markt, um sich aktuellen schnell Modetrends anzupassen. Stand 2016 waren 56 Stylisten für Kiabi tätig.[3] Auffallend ist ein Trend zu farbenfrohen Artikeln, die als typisch französisch und Freude vermittelnd angepriesen werden. In den letzten Jahren legt Kiabi zunehmend Wert auf Nachhaltigkeit und soziale Verantwortung und bietet immer mehr umweltfreundliche und nachhaltig produzierte Artikel an.

Der Name ist ein Kunstwort, die Gründer wollten einen kurzen und einprägsamen Namen. Sie entschieden sich für Kiabi, was im Französischen als Kurzform von: „Wer kleidet sich?“ verstanden werden kann.[3]

Unterschlagung 2024

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Das Unternehmen geriet 2024 in die internationalen Schlagzeilen, weil eine ehemalige Mitarbeiterin in den Verdacht geriet, 100 Mio. Euro veruntreut zu haben.[4] Das Geld soll über ein Konto bei der Volksbank Düsseldorf in die Türkei überwiesen worden sein. Der Bank droht nun ein existenzgefährdendes Haftungsrisiko.[5] Die Person ist inhaftiert und das Geld wird gesucht (Stand November 2024).

Einzelnachweise

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  1. Notre Histoire. Kiabi Website, abgerufen am 8. November 2024 (französisch).
  2. Patrick Mulliez. LSA, abgerufen am 10. November 2024 (französisch).
  3. a b Comment Kiabi a su se transformer en une enseigne de mode. In: Les Echos. 25. Oktober 2018, abgerufen am 10. November 2024 (französisch).
  4. Soupçonnée d’avoir détourné 100 millions d’euros, une ancienne trésorière de Kiabi mise en examen et écrouée. franceinfo, 27. September 2024, abgerufen am 11. November 2024 (französisch).
  5. Fall Kiabi –Wie sorgfältig war die Volksbank Düsseldorf? 25. Oktober 2024, abgerufen am 11. November 2024.

[[Kategorie:Bekleidungsmarke]] [[Kategorie:Handelsunternehmen (Textilbekleidung)]] [[Kategorie:Unternehmen (Frankreich)]] [[Kategorie:Unternehmensgründung 1978]]

Brücke über den Dourdou

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Brücke über den Dourdou
Brücke über den Dourdou
Brücke über den Dourdou
mittelalterliche Brücke über den Fluss Dourdou
Offizieller Name Pont sur le Dourdou
Nutzung Fußgängerbrücke
Überführt Dourdou de Conques
Ort Conques-en-Rouergue
Konstruktion Bogenbrücke
Anzahl der Öffnungen 5 Bögen
Fertigstellung 14. Jahrhundert
Lage
Koordinaten 44° 35′ 54″ N, 2° 23′ 33″ OKoordinaten: 44° 35′ 54″ N, 2° 23′ 33″ O
Christof46/Spielwiese (Okzitanien)
Christof46/Spielwiese (Okzitanien)

Die Brücke über den Dourdou ist eine mittelalterliche Brücke über den Fluss Dourdou in der französischen Gemeinde Conques-en-Rouergue im Département Aveyron, Region Okzitanien. Sie ist Teil der historischen Via Podiensis, einer Variante des französischen Jakobswegs. Die im 14. Jahrhundert erbaute Brücke steht seit 1930 unter Denkmalschutz (Kategorie Base Mérimée),[1] sie wird zudem seit 1998 als Teil des französischen Jakobswegs als UNESCO-Welterbe gelistet.[2]

Die aus Sandstein erbaute Brücke besteht aus fünf Bögen mit unterschiedlichen Größen. Dominant ist der große Hauptbogen mit seinem Buckel, der die Flussmitte überspannt. Westlich davon hat die Brücke drei Bögen und östlich einen Bogen. Die Pfeiler sind durch massive Eisbrecher oberstromseitig geschützt. Eine schmale mit Schiefersteinen gepflasterte Straße, die von beiden Seiten zum Hauptbogen ansteigt, führt über die Brücke. Die Brücke dient heute nur noch dem Fußgänger- und Fahrradverkehr.[3] Die Brüstungen auf beiden Seiten bestehen ebenfalls aus Natursteinen. Die Regenentwässerung des Wegs erfolgt über eine Rinne in der Mitte.

In der Gemeinde Conques-en-Rouergue steht die im 12. Jahrhundert erbaute romanische Klosterkirche Sainte-Foy. Das massive Gebäude beherrscht das Erscheinungsbild der kleinen Gemeinde. Der Weg von der Brücke zur Kirche, die ein Etappenziel auf dem französischen Jakobsweg ist, beträgt nur wenige hundert Meter und gehört zu einem der wichtigen Erlebnisse auf der Pilgerfahrt.

Der offizielle Name der Brücke lautet „Pont sur le Dourdou“ (deutsch: Brücke über den Dourdou). Fälschlicherweise spricht man oft von der „Pont romain“ (deutsch: Römische Brücke). Die Brücke wurde allerdings im Mittelalter und nicht zur Zeit des Römischen Reichs erbaut, auch wenn nicht auszuschließen ist, dass es Vorgängerbauwerke gab. Die Bezeichnung „romain“ ist vielmehr eine Abwandlung des okzitanischen Worts „Romièu“, was Pilger bedeutet. So hat sich auch der Begriff „Pilgerbrücke“ gebildet, da sie Teil des französischen Jakobswegs ist.[4]

Einzelnachweise

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  1. Pont sur le Dourdou. Ministère de la Culture, abgerufen am 3. November 2024 (französisch).
  2. Le patrimoine UNESCO en Aveyron. Le chemin vers Saint-Jacques-de-Compostelle d'Aubrac à Conques en Aveyron, abgerufen am 3. November 2024 (französisch).
  3. Bridge over the Dourdou. around.us, abgerufen am 6. November 2024.
  4. Le pont départemental des romieus sur le Dourdou à Conques. Chemins de Compostelle, abgerufen am 4. November 2024 (französisch).
Commons: Pont sur le Dourdou – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Achtung: Der Sortierungsschlüssel „Brücke über den Dourdon“ überschreibt den vorher verwendeten Schlüssel „Scaringe, R.J.“.

[[Kategorie:Conques-en-Rouergue]] [[Kategorie:Jakobsweg in Frankreich]] [[Kategorie:Bogenbrücke|Valentre]] [[Kategorie:Steinbrücke|Valentre]] [[Kategorie:Mittelalterliche Brücke]] [[Kategorie:Brücke in Okzitanien]] [[Kategorie:Bauwerk im Département Aveyron]]

Eliezer Masliah

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Eliezer Masliah (* 1958 oder 1959)[1] ist ein Mediziner, der als Forscher auf dem Gebiet der Neurowissenschaften tätig ist. Mit seinen Arbeiten, die sich mit der Biologie des Alterns, insbesondere mit den Krankheiten Parkinson und Alzheimer beschäftigen, hat er sich in Fachkreisen einen bekannten Namen gemacht.[2] Im September 2024 berichtete die Zeitschrift Science über Untersuchungen, nach denen ein erheblicher Teil seiner umfangreichen wissenschaftlichen Veröffentlichungen Manipulationen und andere Formen des Fehlverhaltens enthielten.[1]

Ausbildung und Werdegang

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Masliah studierte Medizin an der Nationalen Autonomen Universität von Mexiko und machte dort 1982 seinen Abschluss. Anschließend absolvierte er eine vierjährige Facharztausbildung in Pathologie am Staatlichen Gesundheitsinstitut in Mexiko-City. 1989 erhielt er ein Stipendium für Neuropathologie an der University of California, San Diego. Er arbeitete dort am Institut für Neurowissenschaften und Pathologie unter der Leitung von Bob Terry. Später erhielt er einen Ruf als Professor am selben Institut und wurde zusätzlich Leiter der Abteilung für Autopsie an der Universitätsklinik.[3] Er beschäftigte sich dort mit der Untersuchung der molekularen Mechanismen bei der synaptischen Degeneration im Fall von Parkinson sowie von Alzheimer und er entwickelte entsprechende Behandlungsmethoden.

2016 wurde er vom National Institutes of Health (NIH), einer Behörde des US Gesundheitsministeriums, zum Leiter der Abteilung für Neurowissenschaften ernannt. Zu den Schwerpunkten gehört die Untersuchung der Mechanismen, die zu den Krankheiten Alzheimer und Parkinson führen, insbesondere hat er sich mit α-Synuclein Proteinen beschäftigt. Die Abteilung gehört zum National Institut on Aging (NIA).[3] Die Abteilung wurde in den letzte fünf Jahren mit einem ungewöhnlich hohen Budget von insgesamt 2,6 Mrd. US-$ ausgestattet.[1] Mit rund 800 wissenschaftlichen Veröffentlichungen gehört Masliah zu den oft zitierten Wissenschaftlern auf seinem Spezialgebiet, auch stützen sich mehrere pharmazeutischen Zulassungsanträge auf seine Arbeiten.[4]

Vorwürfe wegen wissenschaftlichem Fehlverhalten

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Nachdem erste Zweifel aufkamen, hat die Zeitschrift Science eine Untersuchung der Veröffentlichungen von Masliah durch mehrere Fachleute auf freiwilliger Basis prüfen lassen. Ergebnis ist ein 300seitiges Dossier, das auf der Grundlage seiner zwischen 1997 und 2023 erstellten Arbeiten an 132 Stellen ein wissenschaftliches Fehlverhalten ausweist. Die Vorwürfe beinhalten Unregelmäßigkeiten bei Bildern und Daten. Bilder wurden manipuliert, Western Blot Dokumente wurden gefälscht, Bilder aus früheren Untersuchungen wurden in anderem Zusammenhang erneut verwendet.[1] Anzahl und Umfang der Manipulationen lassen eine systematisches Vorgehen vermuten und können nicht als Zufälligkeit gewertet werden.

Die Kontroverse umfasst Arbeiten, die klinische Studien beeinflusst haben, wie etwa solche im Zusammenhang mit dem experimentellen Parkinson-Medikament Prasinezumab. Mehrere für die Entwicklung des wissenschaftlichen Forschungsprojekts grundlegende Arbeiten wurden wegen Bildmanipulationen bemängelt. Auch Studien zu Medikamenten wie Cerebrolysin, einem Alzheimer-Medikament, basierten auf fragwürdigen Daten aus Masliahs Labor.

Vor Veröffentlichung des Science Zeitschriftartikels hat die Redaktion elf renommierte Wissenschaftler kontaktiert, die sich alle überrascht und schockiert zu dem Fehlverhalten geäußert haben. Der Biochemiker Prof Christian Haass von der LMU wird zitiert: „Ich bin sprichwörtlich vom Stuhl gefallen“.[1] Masliah hat die Ergebnisse bisher nicht öffentlich kommentiert. Im September 2024 bestätigte das NIH, dass Masliah nach einer internen Untersuchung derzeit nicht mehr die Abteilung für Neurowissenschaften am NIA leitet.[5]

Betrug und Fälschung in der Wissenschaft

Einzelnachweise

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  1. a b c d e Charles Piller: Picture imperfekt. In: Science. Band 385, Nr. 6716, 2024, S. 1406–1412, doi:10.1126/science.z2o7c3k, Volltext.
  2. Best Scientists - Neuroscience. In: research.com. Abgerufen am 14. Oktober 2024 (englisch).
  3. a b Eliezer Masliah to head NIA's Division of Neuroscience. In: NIH. 18. Juli 2016, abgerufen am 11. Oktober 2024 (englisch).
  4. Tom Kern: Führender Alzheimer-Forscher im Verdacht, in mehr als 100 Publikationen gefälscht zu haben. In: Süddeutsche Zeitung. 10. Oktober 2024, abgerufen am 13. Oktober 2024.
  5. NIH Statement on Research Misconduct. In: National Institutes of Health. 25. September 2024, abgerufen am 28. September 2024 (englisch).

Achtung: Der Sortierungsschlüssel „Masliah, Eliezer“ überschreibt den vorher verwendeten Schlüssel „Brücke über den Dourdon“.

[[Kategorie:Wissenschaftliche Fälschung]] [[Kategorie:Mediziner (20. Jahrhundert)]]

UN Zukunftspakt

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Der UN Zukunftspakt ist ein Abkommen, dass von der Vollversammlung der Vereinten Nationen anlässlich des Zukunftsgipfels am 22./23. September 2024 verabschiedet worden ist. Es beinhaltet 56 Ziele. Der Pakt zielt darauf ab, Prioritäten und Maßnahmen zur Bewältigung der aktuellen globalen Herausforderungen festzulegen. Das Dokument wurde unter der Führung von Deutschland und Namibia ausgehandelt. Bei 143 Zustimmungen hat es eine große Mehrheit der 193 Mitgliedstaaten verabschiedet.

In der Präambel wird ausgeführt, dass wir uns in einer Zeit tiefgreifender globaler Veränderungen befinden. Wir sind zunehmend katastrophalen und existenziellen Risiken ausgesetzt, die vielfach eine Folge unseres eigenen Handelns sind. Wenn wir unseren Kurs nicht ändern, so steht in der Präambel, bestehe die Gefahr, in eine Zukunft mit anhaltenden Krisen und Zusammenbrüchen zu laufen. Weiterhin werden im Dokument die gleichgewichtigen drei Säulen der Vereinten Nationen bestätigt:

  • Nachhaltige Entwicklung,
  • Frieden und Sicherheit,
  • Menschenrechte

und es wird die große Bedeutung der multilateralen Institutionen betont, insbesondere die der Vereinten Nationen. Diese Institutionen müssen gestärkt werden, um mit einer sich verändernden Welt Schritt zu halten. Der Zukunftspakt besteht aus fünf Teilen sowie zwei Anhängen:[1][2][3][4]

Teil 1: Nachhaltige Entwicklung und Finanzierung der Entwicklung

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Die 2015 von der Generalversammlung der UN beschlossene Agenda 2030 wird nochmals bestätigt und es wird angemerkt, dass die Umsetzung der darin beschlossenen 17 Ziele (kurz „SDGs“ genannt)[Anmerkung 1] für eine sozial, wirtschaftlich und ökologisch nachhaltige Entwicklung beschleunigt werden muss. Besonders wichtig sind die Ziele zur Bekämpfung von Hunger und Armut. Um die genannten Ziele zu erreichen, muss ebenfalls deren Finanzierung, insbesondere in Entwicklungsländern, sicher gestellt werden. Das multilaterale Handelssystem darf nicht eingeschränkt werden, es wird als Motor für nachhaltige Entwicklung bewertet. Das Übereinkommen von Paris, das die 1,5°-Begrenzung des globalen Temperaturanstiegs als Ziel beinhaltet, wird erneut bestätigt.

Teil 2: Frieden und Sicherheit auf internationaler Ebene

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Die diplomatischen Anstrengungen, um Frieden und Gerechtigkeit herzustellen sowie zu sichern, müssen verstärkt werden. Man ist sich einig, dass die Zivilbevölkerung bei militärischen Konflikten geschützt werden muss. Menschen in humanitären Notlagen muss geholfen werden. Terrorismus in jeglicher Form wird verurteilt. Die nukleare Abrüstung muss weiter verfolgt werden. Auch werden die drohenden Gefahren von autonomen Waffensystemen und Künstlicher Intelligenz im militärischen Bereich angesprochen.

Teil 3: Wissenschaft, Technologie und Innovation sowie digitale Zusammenarbeit

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Wissenschaft, Technologie und Innovation haben das Potenzial, die Verwirklichung der Ziele der Vereinten Nationen in allen drei Säulen zu beschleunigen. Dies gilt auch für Entwicklungsländer, deren Potentiale dabei nicht vernachlässigt werden dürfen. Die Unterzeichner sind sich der Chancen und Risiken bewusst, die Wissenschaft, Technologie und Innovation für den Schutz und die Verwirklichung der Menschenrechte mit sich bringen. Die Rolle der Vereinten Nationen bei der Förderung der internationalen Zusammenarbeit in Wissenschaft, Technologie und Innovation soll gestärkt werden.

Teil 4: Jugend und künftige Generationen

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Der Pakt betont, wie wichtig es ist, dass Kinder und Jugendlichen einen gleichberechtigen Zugang zu allen öffentlichen Einrichtungen haben, insbesondere zu Gesundheit, Bildung und sozialer Absicherung. Sie müssen frühzeitig in gesellschaftliche Prozesse sowohl auf nationaler als auch auf internationaler Ebene einbezogen werden.

Teil 5:Umgestaltung der globalen Regierungsführung

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Die heutigen multilateralen Systeme wurden nach dem Zweiten Weltkrieg geschaffen und haben in den letzten 80 Jahren bemerkenswerte Erfolge erzielt. Aber sie stehen unter Druck, um auch die Zukunft unserer internationalen Ordnung zu gewährleisten. Die Unterzeichner des Pakts sind sich einig, dass Maßnahmen erforderlich sind, um den Multilateralismus zu stärken, neu zu beleben und die internationale Zusammenarbeit zu vertiefen. Insbesondere ist eine Reform des Sicherheitsrats erforderlich, um ihn repräsentativer, integrativer, transparenter, effizienter, effektiver, demokratischer und rechenschaftspflichtiger zu machen. Das Abkommen hält außerdem eine Reform der internationalen Finanzarchitektur für notwendig, um das multilaterale System zu stärken, die nachhaltigen Entwicklungsziele zu erreichen und den Bedürfnissen der Entwicklungsländer gerecht zu werden. Der Weltraumvertrag von 1967 wird nochmals bestätigt und es wird vereinbart, dass die Erforschung und Nutzung des Weltraums für friedliche Zwecke und zum Wohle der gesamten Menschheit zu erfolgen hat. Ein Wettrüsten im All wird abgelehnt.

Annex I: Globale Digitalisierungs-Übereinkunft

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Digitale Technologien bieten große Vorteile für das Wohlergehen und den Fortschritt von Menschen und Gesellschaften sowie für unseren Planeten. Durch sie können die SDGs schneller erreicht werden. Dazu ist eine verstärkte internationale Zusammenarbeit erforderlich, um keine digitale Kluft zwischen und innerhalb von Ländern entstehen zu lassen. Unser Ziel ist eine integrative, offene, nachhaltige, faire, sichere und geschützte digitale Zukunft für alle und unter Beachtung der Menschenrechte. Desinformation und Online-Verletzungen müssen bekämpfte werden. Es müssen Ansätze für eine verantwortungsvolle, gerechte und interoperable Datenverwaltung gefördert werden. Es bedarf einer internationalen Regulierung, um sicherzustellen, dass die Möglichkeiten der Künstlichen Intelligenz zum Wohle der Menschheit genutzt werden.

Annex II: Erklärung zu zukünftigen Generationen

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Die Teilnehmer ergänzten den Pakt im Anhang II durch eine Erklärung zu künftigen Generationen. Sie erkennen ihre Verpflichtungen an und leiten Schritte ein, um in ihrem Handeln künftige Auswirkungen systematisch zu berücksichtigen, vorhersehbare Schäden zu vermeiden und die Interessen künftiger Generationen zu schützen.

Bei den Vorgesprächen hatten die Mitgliedsländern eine einstimmige Annahme des Abkommens vereinbart. Zur allgemeinen Überraschung verlangte der Vertreter der Russischen Föderation kurzfristig eine Textergänzung, die eine Nicht-Einmischung der UN in nationale Zuständigkeiten zum Gegenstand hatte.[5] Sie wurde auf Antrag Kongos als Sprecher der Afrikanischen Gruppe mit einer Mehrheit von 143 gegen sieben Stimmen[Anmerkung 2] bei 15 Enthaltungen[Anmerkung 3] und 28 nicht abstimmenden Ländern[Anmerkung 4] nicht behandelt.[6] Der Pakt wurde somit mit 143 Stimmen angenommen. UN-Generalsekretär António Guterres sagte, der Pakt öffne Wege zu neuen Möglichkeiten und Chancen für Frieden und Sicherheit. Es handle sich um einen wichtigen Schritt, um die internationale Zusammenarbeit zu reformieren und die Welt vernetzter, gerechter und integrativer zu gestalten.[7]

Bundeskanzler Oliver Scholz bekräftigte anlässlich des Zukunftgipfels die Forderung nach einer Reform des UN Sicherheitsrats.[8] Kritiker bemängeln, an Stelle der von Guterres beabsichtigten ehrgeizigen Reform-Agenda hätten sich die Mitgliedstaaten am Ende nur auf den kleinsten gemeinsamen Nenner einigen können. Dem widersprach Bundeskanzler Olaf Scholz: "Damit sind ganz sicher die Probleme der Welt nicht gelöst. Aber dass man sie gemeinsam anpacken will, das ist schon etwas, das bedeutend ist." Schließlich habe man in den letzten Wochen und Monaten immer mehr Stimmen gehört, die letztendlich das Ende multilateraler Zusammenarbeit vorhergesagt hätten. Heute sei ein Zeichen dagegen gesetzt worden.[9] Der Pakt zeigt, es gibt eine kritische Masse für den Multilateralismus und für Zusammenarbeit, auch das sei nicht geringzuschätzen.[10]

Originaltext „Pact for the Future“ United Nations

  1. englisch: Sustainable Development Goals, SDGs
  2. Iran, Nicaragua, Nordkorea, Russland, Sudan, Syrien, Weißrussland
  3. Algerien, Bolivien, China, Irak, Kasachstan, Kiribati, Kuba, Laos, Malaysia, Malediven, Oman, Pakistan, Saudi Arabien, Sri Lanka, Thailand
  4. Äquatorialguinea, Afghanistan, Aserbaitschan, Argentinien, Bahamas, Bahrain, Brunei, Chad, Eryträa, Eswatini, El Salvador, Haiti, Kambodscha, Kirgisistan, Mali, Niger, Papua Neuguinea, São Paulo, São Tomé und Príncipe, Samoa, Serbien, Somalia, Tadschikistan, Turkmenistan, Usbekistan, Vanuatu, Venezuela, Vietnam, Zentralafrika.

Einzelnachweise

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  1. Pact for the Future. (pdf) Abgerufen am 23. September 2024 (englisch).
  2. Summit of the Future. In: United Nations. Abgerufen am 23. September 2024 (englisch).
  3. Zukunftsgipfel. In: Vereinte Nationen. Abgerufen am 22. September 2024.
  4. Was ist der Zukunftsgipfel? In: Vereinte Nationen. Abgerufen am 23. September 2024.
  5. Antrag auf Textänderung, 22. September 2024.
  6. (Opening & Plenary segment) Summit of the Future - General Assembly, 3rd plenary meeting, 79th session. In: UN Web TV. 22. September 2024, abgerufen am 27. September 2024 (englisch).
  7. UN-Zukunftspakt in New York verabschiedet. In: Süddeutsche Zeitung. 22. September 2024, abgerufen am 23. September 2024.
  8. Statement von Kanzler am zweiten Tag des UN-Zukunftsgipfels. In: Die Bundesregierung. 24. September 2024, abgerufen am 27. September 2024.
  9. Gegen Hunger und Wettrüsten im All: UN beschließen Zukunftspakt. In: BR24. 22. September 2024, abgerufen am 27. September 2024.
  10. Michael Bröning: „Die Nervosität war greifbar“. In: IPG. 23. September 2024, abgerufen am 27. September 2024.

Achtung: Der Sortierungsschlüssel „Zukunftspakt“ überschreibt den vorher verwendeten Schlüssel „Masliah, Eliezer“.