Benutzer:Ciciban/Devisenbeschaffung

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Devisenbeschaffung ist die Beschaffung (z.B. Kauf oder Tausch) von Devisen durch Individuen, Unternehmen oder den Staat, um ausländische Verbindlichkeiten zu tilgen oder eingehen zu können (Urlaub, Bedinung von Krediten, eikauf ausländischer Waren). Sie erfolgt trivialerweise auf dem Währungsmarkt, kann jedoch, wenn diese gestört oder blockiert ist (z.B. Devisenverkehrsbeschränkung, Embargo) zu einer heiklen Aufgabe staatlicher Devisenbewirtschaftung werden.

Im Fokus der Volkswirtschaftslehre stand die Devisenbeschaffung bereits unter den Merkantilisten, die den Reichtum eines Staates am Bestand der damaligen Reservewährungen, der unterschiedlichen Edelmetalle, maßen.

Ein Auswuchs dieser Bemühungen waren die Opiumgeschäfte der Briten im 19. Jh., die aus der unbequemen Lage entstanden, daß China als einziger damaligerTeelieferant auf der Bezahlung in Silber bestand, dieses dem Weltmarkt jedoch nicht zurückführte; und die in den Opiumkriegen mündeten.

In besonderem Maße sahen sich die totalitären Diktaturen des zwanzigsten Jahrhunderts (NS-Deutschland, Ostblock zur Devisenbeschaffung genötigt.

Im NS-Deutschland wurde eine Devisenstelle eingerichtet, die besonders auf das Vermögen von Juden abzielte, das diese aus ihrer Zwangslage verwerten mußten. Überdies ist der Auslandsverkauf von Kunst bekannt, der zuvor als entartet beschlagnahmt oder aus öffentlichen Sammlungen entfernt worden war. Auch die Tausend-Mark-Sperre, Hintergrund von Erich Kästners Georg und die Zwischenfälle, diente, neben ihrer außenpolitischen Absicht, der Devisenbeschaffung bzw. -ersparnis.

Besonders deutlich war das Devisenproblem in der DDR vor dem Hintergrund eine Kupplung der Ostmark an die D-Mark. Als oberster Devisenbeschaffer galt hier Alexander Schalck-Golodkowski als Vorstand im Bereich Kommerzielle Koordinierung, der der Stasi unterstand. Die 1:1-Kupplung ließ für die DDR erstrebenswert werden, Exportprodukte preislich zu subventionieren, da ihr nomineller ostdeutscher Wert nicht konkurrenzfähig war, die beim Verkauf erzielten Devisen jedoch tatsächlich höher geschätzt wurden, als die erteilte Subvention. Auch wurden in den 80er Jahren ostdeutsche Bauarbeiter in der BRD eingesetzt, wobei ihre DM-Entlohnung großteils an den Staat ging[1]. Darüber hinaus wurden menschenrechtswidrige Praktiken wie der Verkauf Ausreisewilliger, inbesondere politischer Häftlinge, gegen Devisen betrieben, oder die Beschlagnahme privaten Kunstbesitzes. Es gibt hinweise, wonach der Diebstahl des Sophienschatzes auf Betreiben der Stasi erfolgte[2].

  1. http://www.mdr.de/mdr-info/ddr/6481346.html
  2. http://www.zdf.de/ZDFmediathek/content/832430?inPopup=true