Benutzer:Clemens Maria Haas/Neue Deutsche Klassik
Die Neue Deutsche Klassik ist die von ihren Begründern Claudia Mielke und Clemens Maria Haas, Mitglied der Band Steinwolke, 2007 erstmals so öffentlich erwähnte Musikrichtung, die sich zur Aufgabe gestellt hat, den Klang und das Erscheinungsbild eines klassischen, europäischen Symphonieorchesters, neu zu definieren. Eine Neudefinition mit dem erklärten Ziel, eine Form der populären Musik allen Menschen zugänglich zu machen, die sich im Gegensatz zur schon bestehenden klassischen Musik ganz bewusst als Volksklassik versteht.
Die Gründer beziehen sich darauf unter anderem auf Komponisten wie Bedřich Smetana oder Johannes Brahms, die forderten, die klassische Musik bewusst auf ihre volkstümlichen Wurzeln zurückzubeziehen. Brahms sah darin für Komponisten die gesellschaftliche Aufgabe, eine gewollte Nähe zur Volksmusik in einer vereinfachten, verständlichen Melodieführung zu zeigen und damit die Musik für Jedermann verständlich zu machen wie Brahms' Ungarische Tänze oder Smetanas Die Moldau. Wie diese Vorbilder, versucht auch die Neue Deutsche Klassik dabei eine Trennung zwischen E- und U-Musik zu überwinden.
Dabei fühlen sich die Gründer dieser populär angelegten Musik, dem europäisch-traditionellen Komponierhandwerk verpflichtet: 12-19-stimmige, polyphone Stimmführung für Symphonieorchesterbestzung, festgehalten in regulären Orchesterpartituren. Die Kompositionen müssen dabei, in ihrer kompositorischen Ausrichtung, der europäischen Melodietradition und der klassischen Harmonielehre folgen. Dies im Gegensatz zur beispielsweise amerikanisch ausgerichteten Melodieprägung bei Big-Bands, die in den Bereichen Kontrapunkt, Instrumentierung und Stimmführung anderen Regeln folgt, als die der europäischen Tradition klassischer Melodien. Beispiele: ausdrückliche Erlaubnis zur Oktav- oder Quintparallele in der Stimmführung, Blue Notes und Pentatonik.
Die Neue Deutsche Klassik unterscheidet sich darüber hinaus auch ganz bewusst von Vertretern der Zeitgenössischen Klassik, die in ihrer Ausprägung erfolgreich herkömmliche Hörgewohnheiten, Harmonie- und Melodietraditionen überwunden haben und in Seminaren und Kursen wie z.B. die Darmstädter Ferienkurse, kontinuierlich fortsetzen. Im Gegensatz dazu jedoch ist die Neue Deutsche Klassik da in seiner Ausrichtung ganz bewusst konservativ-populär orientiert und bemüht, die über Jahrhunderte entstandenen, mitteleuropäischen Hörgewohnheiten aufzugreifen und zu bewahren. Begründet in einer Akzeptanz der Konditionierung des Menschen, ohne klassische Vorbildung, im Harmoniebedürfnis eines allgemeinen, klanglichen Wohlgefühles als Synonym für ein klangliches 'Zuhause'.
Vergleichbar ist die Neue Deutsche Klassik auch mit Popmusik, dem Chanson oder der NDW aber auch mit den Orchesterkompositionen der aktuelleren Filmmusik als zweckdienlicher Gebrauchsmusik wie zum Beispiel die in Hollywood mittlerweile tonangebenden deutschsprachigen Komponisten Hans Zimmer (Oscarpreisträger 1995), oder Harald Kloser.
Zum Bereich der musikalischen Gestaltungsregeln der Neuen Deutschen Klassik, kommen neben den musikalischen Regeln weitere Bereiche dazu. Die optische Präsentation beim Vortrag dieser Musik sollte dabei neuen Idealen folgen. Die Ideale sollten im Gegensatz zur vorhandenen klassischen Vortragsweise sein, diese bewusst optisch aufwändig und gefällig zu präsentieren. Keineswegs streng (wie z.B der obligatorische Frack im Symphonieorchester). Dies unter Zuhilfenahme sämtlicher theatralischer Mittel der Inszenierung, von der Bühnenregie und -gestaltung bis hin zu Kulissen und der Garderobe ihrer Akteure. Die Musiker und Sänger stehen dabei im Mittelpunkt des Geschehens und müssen sich Anforderungen stellen, die sonst nur an Rockmusiker, Popmusiker, Opern- oder Musicaldarsteller gestellt werden. Die Akteure der Neuen Deutschen Klassik sollen damit sämtliche Aufgaben im Bereich der optischen Präsentation erfüllen, die sonst nur in der U-Musik zum erfolgreichen Etablieren eines Ensembles branchenüblich verlangt werden. Dazu gehören: Auswendig spielen, auf der Bühne stehen anstatt zu sitzen und frei bewegen, dies in gestalteter Bühnengarderobe. Die Akteure müssen den Vortrag darstellerisch aufführen - sie dienen nicht nur dem möglichst perfekten Vortrag der Musik, sondern auch einer optisch mitreißenden Umsetzung.
Mit ihrem ersten Vertreter der Neuen Deutschen Klassik, dem symphonischen Klangkörper DAS ORCHESTER und seinem Konzertprogramm Die Freibeuter der Klassik haben die Begründer seit 2007 eine erste, erfolgreiche Konzertphase seit der Gründung, mit diversen Auftritten in Berlin absolviert. Unter anderem im Admiralspalast, Tipi am Kanzleramt, Kammermusiksaal Potsdam und im Sony Center am Potsdamer Platz. Innerhalb dieser ersten Test- und Beweisphase der konzeptionellen Grundidee der NDK, haben die Gründer auch Partner aus der Musikindustrie gefunden, die diese Form der Musik als Hoffnungsträger der Musikindustrie betrachten und unterstützen. Weiterhin haben sie der NDK das erste reine Orchester-Album dieses Genres produziert. Mit einer eigens für dieses Genre entwickelten Aufnahmetechnik.
Diese Aufnahmetechnik lässt es zu, ein vollwertiges Symphonieorchesteralbum unter erleichterten Bedingungen als bisher möglich, zu produzieren. Das Dirigat, das die Grundlage der dynamischen Eigenschaften klassischer Orchesteraufnahmen darstellt, wird dabei auf eine Dirigier- und Taktkompatible Tempomatrix übertragen (DTTM), die anhand von Diagrammen sämtliche Dynamikvariationen im Bereich Tempo und Artikulation präzise festhält, so dass die Aufnahme wie im Popmusikbereich per Overdubverfahren beliebig oft wiederholt werden kann. Dies bei garantierter Syncronität sämtlicher Signale. Die DEAG hat diese erste Produktion mit DTTM finanziell unterstützt und ist im ersten NDK-Orchester Album Die Freibeuter der Klassik zu hören. Einzelne Werke des Albums sind in Ausschnitten auf verschiedenen Internetplattformen verfügbar, das gesamte Album soll in diesem Jahr offiziell im Tonträgerhandel veröffentlicht werden.
Medienecho
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- RBB Sendung Stilbruch
- Klassik-Magazin Crescendo
- RadiosenderParadiso in Berlin
- TV-Bericht auf youtube mit Meinungen von Konzertbesuchern
- „Datei:Bildzeitung DAS ORCHESTER.JPG“