Benutzer:Cmuelle8/Jaron Lanier

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Zur Navigation springen Zur Suche springen

Notiz: Der Text reflektiert z.T. meine persönliche Meinung, er sollte daher nicht aus diesem Namensraum in den Artikel übernommen werden. Zudem bittet Diskussion:Jaron Lanier ausdrücklich darum, ohne subjektive Färbung auszukommen. Falls es einen besseren Platz für den folgenden Text gibt, bitte Nachricht auf meiner Diskussionsseite hinterlassen.

Maschinenstürmerei

[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

„Wo jemand sich nur auf Fragmente verlässt, stammen sie nun von Programmierern oder Musikern oder Tänzern, und diese in einen völlig anderen Kontext stellt, geht Bedeutung verloren. Diese Mash-ups erschienen in den neunziger Jahren noch frisch und markant. Heute drängen sich eher deren Probleme in den Vordergrund. Die Sprache des Mash-up teilt nichts mit, es sind lediglich ungeordnete Wörter, die in der Regel keinen Sinn ergeben, auch wenn es hier und da gute Collagen gibt.“

Jaron Lanier: Der digitale Maoismus ist zu Ende: Interview in der FAZ, Ausgabe vom 16. Januar 2010.
Meines Erachtens geht mit dem Nutzen von Fragmenten keine Bedeutung verloren, sondern es entsteht neue Bedeutung - Die Gedanken sind frei... Lanier sollte sich fragen, ob es tatsächlich eine Besserung, bzw. einen erstrebenswerten Fortschritt darstellt, wenn er mit dem von ihm vorgeschlagenen Zwang zur digitalen Ökonomie zur Verelendung des freien Austauschs von Meinungen und Gedanken beiträgt. Der Markt ist nicht unfehlbar, auch er schafft immense Probleme und ist mitnichten frei von Ausbeutung. Seine Kritik am vom ihm als digitaler Maoismus bezeichneten Phänomen in Verbindung mit dem Vorschlag, die althergebrachte Bezahlökonomie könnte das Individuum des digitalen Raums (wieder) befreien, erinnert an die Sage von Prometheus. Welche Fesseln welcher Ideologie entsprechen, möge sich hier jeder selbst beantworten.
Zudem nutzt Lanier Termini wie z.B. Mash-Ups voreingenommen. Die Argumentation ist, dass die Leistung des Individuums untergehe, nicht gerecht entlohnt würde und die Fragmente unterschiedlicher Urheber in Mash-Ups die Bedeutung der Einzelwerke unkenntlich machen. Seine Beschreibung des Phänomens ist nicht falsch, aber die Schlüsse, die er zieht sind bestenfalls voreilig. Mash-Ups sind selbst Werke und würde ein Datennutzer nicht das Mash-Up sehen/deuten/gebrauchen wollen, steht es jenem frei, die Quelle eines bestimmten Fragments aufzusuchen und sich dort mit dem Kontext zu beschäftigen. Mash-Ups sind weder Hexenwerk noch Teufelszeug, sie bringen bekannte Information in einen neuen Kontext: ein neues Bild, ein neues Werk entsteht. Die Terminologie und die Technologie wechselt, das Phänomen, bekannte Informationen neu zu verknüpfen, ist allerdings so alt wie der Mensch selbst. Daran wird auch Herr Lanier nichts ändern.
Lanier postuliert u.a. das in sich geschlossene, selbst den Kontext stellende Gesamtwerk. Die Frage muss erlaubt sein, in wie weit jedes Gesamtwerk auch immer Fragment bleibt, bezieht es sich doch notwendigerweise in Inhalt und Form auf zahlreiche andere Fragmente. Daran ändert auch der Fakt nichts, dass einem Werk ab bestimmter Schöpfungshöhe ein Schutzrecht zugestanden wird. Gerade diese Schutzrechte werden vom Gesetzgeber ständig novelliert, weil eben nicht abzustreiten ist, dass auch Mash-Ups diese Höhe erreichen können. Die Schöpfungshöhe beschäftigt sich dabei mit der philosophischen Frage: Wo endet trivial und wo beginnt genial? Diese Frage ist kaum objektiv zu beantworten, auch wenn der Gesetzestext versucht, dies in Worten einzufangen. Angesichts dessen, dass es reale Knappheit bei Themen wie z.B. sauberem Trinkwasser für Jedermann gibt, wird die Frage erlaubt sein, wie sinnvoll es überhaupt ist, ideelle Rechte zu kreiren, zu verteidigen und diese zwanghaft dem ökonomischen Bezahlmodell unterzuordnen. Kreative dürften vom freien Austausch wesentlich stärker profitieren, insbes. dann, wenn der Lohn ihrer Arbeit fernab ökonomischen Zwangsverhaltens gesucht wird. Es ist schon absurd, wenn ein Internetpionier[1] gegen WP, Twitter und Facebook wettert, aber irgendwelche Shoppingmaterialisten im Netz als Hüter von Gerechtigkeit, Teilhabe und Freiheit darstellen will.. --Cmuelle8 (Diskussion) 00:09, 14. Jun. 2014 (CEST)

Einzelnachweise

[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
  1. offenbar fälschlicherweise von den Medien als Internetpionier bezeichnet, siehe [1]