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Wilfried Köbler (* 28. April 1946 in Richen (Groß-Umstadt); † 7. Juli 2017 in Heidelberg) war als Polizeihauptkommissar Polizist im gehobenen Dienst, Kommunalpolitiker der SPD sowie langjähriger Bürgermeister (1988-2005) und ab 2007 Ehrenbürgermeister der Stadt Groß-Umstadt in Südhessen.
Biographie
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]"Wilfried Köbler, der Ehrenbürgermeister seiner Heimatstadt Groß-Umstadt, ist im Alter von 71 Jahren nach langer Krankheit in einer Klinik in Heidelberg gestorben. Die Trauerfeier für den langjährigen Rathauschef findet an diesem Freitag, 14. Juli, statt.
Bekannt ist Köbler in Groß-Umstadt nicht nur als Bürgermeister, der 18 Jahre und damit über drei Amtsperioden als Verwaltungschef die Geschicke der Stadt leitete. Die Groß-Umstädter wissen auch um seine Verdienste um die Geschichtsforschung. Er widmete sich der Heimatforschung, interessierte sich aber auch weit darüber hinaus für die Geschichte der Ägypter und Etrusker.
Seit 1963 in der SPD Wilfried Köbler wurde 1946 in Groß-Umstadt geboren, nach dem Realschulabschluss begann er eine Ausbildung zum Starkstromelektriker bei der Firma Römmler in Groß-Umstadt. Schon dort begann sein sozialpolitisches Engagement als Mitglied im Betriebsrat. Nach kurzer Zeit wechselte der Groß-Umstädter zur Polizei, dort gelang ihm schnell der Aufstieg in den gehobenen Dienst. Zum Schluss seiner polizeilichen Tätigkeit leitete er die Polizeistation Ober-Ramstadt.
Bereits 1963 trat Wilfried Köbler der SPD bei und betätigte sich ab 1981 ehrenamtlich in der Kommunalpolitik. Vier Jahre fungierte er als Vorsitzender der SPD-Fraktion, bevor er als erster Stadtrat in den Groß-Umstädter Magistrat wechselte. 1988 wurde Köbler von der Stadtverordnetenversammlung zum Bürgermeister gewählt; die Direktwahl durch die Bürger gab es damals noch nicht. Im ersten Wahlgang Bei den zwei folgenden Wahlen bestätigten ihn dann bereits die Bürger in seinem Amt. Jeweils gelang es Wilfried Köbler, sich im ersten Wahlgang gegen seine Konkurrenten durchzusetzen. Nur zwei Jahre nach seinem Verzicht auf eine weitere Kandidatur als Rathauschef im Jahr 2005, schon damals aus gesundheitlichen Gründen, wurde Köbler zum Ehrenbürgermeister ernannt. Ein begeisterter Leser Neben seinem Interesse für die Geschichte - Köbler setzte sich unter anderem für die Erhaltung und Umwidmung des Gruberhofs zu einem Museum ein - war er ein begeisterter Leser und liebte es in seinen letzten Jahren, seine Bücher im Garten aufzuschlagen. Wilfried Köbler hinterlässt seine Ehefrau Anni und einen erwachsenen Sohn. Die Trauerfeier findet an diesem Freitag, 14. Juli, um 14 Uhr in der evangelischen Stadtkirche in Groß-Umstadt statt. " (aus: [2])
" Trauer um Wilfried Köbler Von Ulrike Bernauer Erschienen am 12.07.2017 um 00:00 Uhr, zuletzt geändert am 12.07.2017 um 00:06 Uhr
GROSS-UMSTADT - Bereits am Freitag ist Ehrenbürgermeister Wilfried Köbler im Krankenhaus in Heidelberg im Alter von 71 Jahren an den Folgen einer schweren Erkrankung gestorben, wie seine Frau Anni Köbler jetzt mitteilte. Köbler lenkte als Bürgermeister über drei Wahlperioden und insgesamt 18 Jahre die Geschicke der Stadt. Im Jahr 2005 trat er nicht mehr zur Wahl an, schon damals hatte er gesundheitliche Probleme. „Er war Groß-Umstädter mit Leib und Seele“, sagt Anni Köbler. Er wurde im Jahr 1946 in Groß-Umstadt geboren, besuchte die Grundschule und die Realschule und trat 1962 eine Ausbildung als Starkstromelektriker bei der Firma Römmler an. Nach der Ausbildung blieb er noch ein Jahr als Geselle, schon in dieser Zeit engagierte er sich im Betriebsrat. 1966 wechselte er den Beruf grundlegend und ging zur Polizei. 1974 bestand er die Verwaltungsprüfung für den gehobenen Polizeivollzugsdienst, im Laufe der Jahre arbeitete er beim Regierungspräsidium in Darmstadt, in der Polizeistation in Ober-Roden, in Dieburg und leitete die Polizeistation Ober-Ramstadt. Einen weiteren Berufswechsel vollzog Köbler dann, als er 1988 als Bürgermeister antrat. Damals wurde der Bürgermeister noch von der Stadtverordnetenversammlung gewählt und nicht in der Direktwahl durch die Bürger. Bei den beiden folgenden Wahlen konnte sich Köbler aber in der Direktwahl gegen seine Konkurrenten durchsetzen, ohne jemals in die Stichwahl zu müssen. Ausgezeichnet mit der Willy-Brandt-Medaille Bereits im Jahr 1963 war er der SPD beigetreten, 2015 wurde er mit der Willy-Brandt-Medaille ausgezeichnet. Auch als er noch in den Diensten der Polizei stand, betätigte er sich seit 1977 als ehrenamtlicher Stadtverordneter. Von 1981 bis 1985 war er Fraktionsvorsitzender der SPD. Dann wechselte er als Erster Stadtrat in den Magistrat. 2007 wurde er zum Ehrenbürgermeister ernannt. Wilfried Köbler heiratete 1969 seine Frau Anni, 1971 kam Sohn Gregor auf die Welt. Die junge Familie lebte im Elternhaus von Anni Köbler in der Gustav-Hacker-Siedlung. Hier fühlte Köbler sich wohl, zwischen tausenden von Büchern, die in fast jedem Zimmer die Wände bedecken. Lesen war eines seiner ganz großen Hobbys. Auch für die Geschichte interessierte sich Köbler; nach dem Ausscheiden aus dem Rathaus ging er diesem Interesse verstärkt nach. Dabei lenkte er sein Augenmerk auch auf die Etrusker und die Ägypter, beide Länder, Italien und Ägypten, bereiste er mehrfach. Seine Verdienste in der Erforschung der Groß-Umstädter Geschichte sind vielfältig. Er setzte sich für den Erhalt des Gruberhofs ein und forcierte den Umbau in ein Aktionsmuseum. Vergeblich kämpfte er um den Verbleib der Synagoge in der Stadt, die nach ihrem Abriss im Hessenpark wieder aufgebaut wurde. Er schrieb an zahlreichen Büchern über die Umstädter Geschichte mit, dem Schicksal der Umstädter Juden galt sein besonderes Interesse. Er liebte seinen Garten, am liebsten mit einem Buch in der Hand. Die Groß-Umstädter können sich am Freitag, 14. Juli, um 14 Uhr in einem Trauergottesdienst von ihrem ehemaligen Bürgermeister verabschieden. " (aus Trauer um Wilfried Köbler Von Ulrike Bernauer, Erschienen im Darmstädter Echo am 12.07.2017 )
- SPD BüM von GrU
- nach der WV 2.-4.11.1990 Städte-Patenschaft mit Kirchberg in Sachsen zur Hilfe für die kommunale Selbstverwaltung besiegelt
- 2004 in Umstadt den Freiwilligen Polizeidienst eingerichtet.[1]
- Schon 2018 konnten über 120 Bücher aus dem Nachlass des früheren Bürgermeisters Wilfried Köbler der Stadtbücherei üebergeben werden[2]
- als stark an Geschichte interessierter, an mehreren Büchern beteiligt: ... 1275 J GrU, Gruberhof Hefte
- aktiv an Erhaltung des Gruberhofes und der Gründung und Entwicklung des heutigen Museumsvereines beteiligt
- "geschichtsversessen": die Welt der Staufer (mit vielen Vortägen dazu in Südhessen) und über das karolingische Umstadt
- Bürgermeister bis 2005, danach Ehrenbürgermeister
- aktiv zur Verlegung erster Stolpersteine in Umstadt beigetragen [3]
- aktiv gegen Antisemitismus und forschte zur Geschichte der Umstädter jüdischen Bevölkerung (eigener Geschichtsabschnitt im Gruberhof, Neuaufbau der Synagoge Groß-Umstadt mit Museum, Erinnerungskultur in Umstadt, Bücher geschrieben, Stiftung ins Leben gerufen)
- November 2016: Willy-Brandt-Medaille: " Dann umriss Ruppert kurz den beruflichen Werdegang des 1946 im damals noch selbstständigen Dorf Richen geborenen Altbürgermeisters, der bei Resopal eine Ausbildung zum Starkstrom-Elektriker absolvierte, dann aber Polizist wurde – zuletzt als Dienststellenleiter der Polizeistation Dieburg.
Schon 1963 wurde Köbler Mitglied der SPD und engagierte sich von 1977 bis 1985 in der Stadtverordnetenversammlung, davon die letzten vier Jahre als Vorsitzender der SPD-Fraktion. Später wurde er ehrenamtlicher Erster Stadtrat und damit Stellvertreter des parteilosen Bürgermeisters Hugo Seibert, dem er 1988 im Amt nachfolgte. Köblers Name steht für eine Ära rot-grüner Zusammenarbeit, in der viele ökologische Akzente in der Stadtentwicklung gesetzt wurden. Er steht auch für ein anfangs rasantes Entwicklungstempo und eine anschließende selbstverordnete Ruhephase, aus der sich Groß-Umstadt erst in jüngeren Jahren wieder herausgearbeitet hat. Die Willy-Brandt-Medaille ist eine selten vergebene Auszeichnung der SPD. Sie ehrt damit Mitglieder, die sich um die Sozialdemokratie in besonderer Weise verdient gemacht haben. Die Medaille, benannt nach dem Bundeskanzler und Friedensnobelpreisträger Willy Brandt, ist die höchste Auszeichnung, die die Partei an ihre Mitglieder vergibt. Gerührt von der Auszeichnung Köbler war von der Auszeichnung gerührt, nahm nach Worten des Dankes aber schnell die Rolle des Mahners ein und menetekelte, dass die SPD vor dem Untergang stehe, wenn sie so weiter Politik mache. Sie müsse sich zurückbesinnen auf ihre Ursprünge und Werte. Das wurde von den Delegierten mit Applaus und nachdenklichen Gesichtern aufgenommen. "[3]
anderer Wilfried Köbler in Südhessen
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- ??? war das Wilfried ??? Nee - jemand anderswar 1971 Kreisbrandinspektor bis mind 1976 ( Bundesverdienstkreuz 1975) war wohl jemand anders ([4])
- wilfried köbler feuerwehr stiftung
Literatur
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Georg Brenner, Wilfried Köbler: Sie waren Umstädter: Geschichte der jüdischen Bevölkerung in Umstadt, Raibach, Klein-Umstadt, Kleestadt und Semd, und die Geschichte des religiösen und rassistischen Antisemitismus in Deutschland, Magistrat der Stadt Gross-Umstadt, 2010 - 221 Seiten
- 1275 J GrU
- Bücher Gruberhof
Weblinks
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Referenzen / Einzelnachweise
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- ↑ [1]; abgerufen am 12. Juni 2019
- ↑ Reiseliteratur und WLAN (23. Januar 2019), Webseite der Stadt Groß-Umstadt; abgerufen am 12. Juni 2019
- ↑ Klaus Holdefehr: Willy-Brandt-Medaille für Köbler in Darmstädter Echo (Online-Ausgabe) vom 09. November 2016; abgerufen am 12. Juni 2019
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