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Die heutige Kirche St. Johannes Baptist in Mosbach, einem Ortsteil der Gemeinde Schaafheim (Hessen). Die ursprüngliche Kirche wurde um 1250 von den Johannitern erbaut; das Seitenschiff rechts stammt noch aus dieser Zeit. Das Langhaus ist neuzeitlich und von 1906.

Die Kommende Mosbach oder auch Johanniterkommende Mosbach war ein Konvent und eine Verwaltungseinheit des Johanniterordens in Mosbach im Bachgau mit Besitzungen im Odenwald, entlang des Mains, im Spessart und nördlich bis in den Raum um Seligenstadt und Hanau und existierte von 1218 bis zu seiner Auflösung ... Standort war wohl die heutige Kirche St. Johannes Baptist (Mosbach).

Die geistlichen Ritterorden, hier die Johanniter (auch Hospitaliterorden, heute der Souveräne Malteserorden) nannten ihre Niederlassungen (z. B. Klöster der Ordensritter und Ordenspriester) „Kommende“. Sie waren nicht nur Konvent, sondern auch Verwaltungseinheiten, die einem Komtur (Mittellateinisch: commendator, „Befehlshaber“) unterstanden. Der Komtur übte alle Verwaltungsbefugnisse aus, beaufsichtigte die seiner Kommende unterstellten Vogteien und Zehnthöfe, und war dem Bailli oder Landkomtur unterstellt. Mehrere Kommenden wurden in einer Ballei (=Ordensprovinzen) zusammengeschlossen.

Zu den Aufgaben der Komturei zählte in erster Linie die Bewirtschaftung ihrer Güter. Ihr oblag jedoch auch die Gastfreundschaft gegenüber durchreisenden Ordensangehörigen. Sie alimentierte Küster, Pfarrer und alle weltlichen und geistlichen Untergebenen des Komturs. Arme konnten sich des Erhalts von Almosen sicher sein.

In einem vom fränkischen Gelehrten und Prediger Einhard geschriebenen Translationsbericht der römischen Heiligen Marcellinus und Petrus aus dem Jahr 828 wird ein monasterium Machesbach (das heutige Mosbach) erstmals erwähnt[1]. Darauf kann auf die Existenz eines frühmittelalterlichen Benediktinerinnenklosters geschlossen werden.

Vor 1212 erfolgte die Stiftung der Kommende durch eine Schenkung des Kirchenpatronats der Pfarrei Mosbach durch Graf Boppo von Wertheim an den Johanniterorden. Der betreffende urkundliche Nachweis ist von 1218 in einer Urkunde Boppo II. über seinen Vater, dessen Kreuzfahrt, dessen Stiftung und dessen Tod 1212. Er vermehrte den Besitz der Kommende noch durch die Schenkung der St.-Veits-Kappelle in Schlierbach, die später mehrfach mit den Resten der Burg Schlierbach verwechselt we4rden.

Der Orden übernahm zunächst die Gebäude des Nonnenklosters, 1264 erfolgte dann mit der Bauerlaubnis Graf Boppo IV. der Neubau. Nur wenige Jahre später, 1293, verkauft Graf Rudolf von Wertheim das Dorf Mosbach "mit allen Gerechtigkeiten seiner Mark und seinen Leuten" für 120 Pfund an die Johanniterkommende.

In der Zeit von der Gründung der Kommende bis etwa 1460 kommt es zu umfangreichen Stiftungen verschiedener Adliger und anderer Besitzender an die Kommende, u.a. weiterer Grundbesitz von den Wertheimern, den von Bickenbach, selbst vom Fürstabt Friedrich I. von Romrod des Klosters Fulda.[2]. Um 1400 wird die ehemals selbständige Kommende mit dem Ordenshaus in Frankfurt vereinigt und ist fortan nur noch membrum.[3] 1624 hat der Komtur und die Herrschaft Breuberg den Zehnten zu Mosbach und in Radheim inne. Die Obrigkeit aber liegt bei Kurmainz.

Nach Einziehung der Güter des Johanniterordens gelangt der Ort selbst zunächst an den Fürstprimas von Dalberg und von ihm an Bayern. 1817 kommt der ganze Ort Mosbach durch Tausch an Hessen.[4]

Die Kommende Mosbach wird manchmal auch nur als Filiale der Kommende Frankfurt betrachtet.


Register der zinspflichtigen Güter des Johanniterhauses zu Pflaunheim, Hausen, Ober-Roden, Ostheim, Mosbach, Mömlingen, Niedernberg Wenigumstadt, Dorndiel, Schaafheim, Schlierbach, Wüst-Amorbach Groß-Umstadt, Klein-Umstadt, Aschaffenburg, Sandbach und Kleestadt, angelegt von Johann Eckstein, Pfarrer und Schaffner des Johanniterhauses Mosbach, für die Jahre 1513 bis 1525

MOSBACH im BACHGAU, JOHANNITERHAUS: Verzeichnis der dem Johanniterhaus zu Mosbach zinspflichtigen Güter zu Mosbach, Ober-Roden, Wenigumstadt, Groß-Umstadt, Klein-Umstadt, Dorndiel, Wüst-Amorbach, Schaafheim, Schlierbach, Sandbach, Mömlingen Ostheim, Aschaffenburg, Groß-Wallstadt, Pflaumheim und Hausen, gelegt 1529 durch Heinrich Seume, Schaffner des Johanniterhauses Mosbach

MOSBACH im BACHGAU, JOHANNITERHAUS: Verzeichnis der dem Johanniterhaus zu Mosbach zinspflichtigen Güter in Mosbach, Wenigumstadt, Pflaumheim, Radheim, Dorndiel, Hausen Mömlingen, Schaafheim, Schlierbach, Groß-Wallstadt, Sandbach, Wüst-Amorbach und Ostheim, angelegt durch den Schaffner Johann Bram im Auftrag des Ulrich v. Ramschwag, Komtur zu Würzburg und Statthalter der Ordenshäuser Frankfurt, Rüdigheim und Mosbach 1575

MOSBACH im BACHGAU, JOHANNITERHAUS: Verzeichnis der dem Johanniterhaus zu Mosbach zinspflichtigen Güter zu Mosbach, Radheim, Dorndiel, Wenigumstadt, Pflaumheim, Hausen, Schlierbach, Groß-Wallstadt, Sandbach bei Breuberg, Schaafbeim, Wüst-Amorbach, Ostheim, Mömlingen und Groß-Umstadt für 1591

MOSBACH im BACHGAU, JOHANNITERHAUS: Verzeichnis der dem Johanniterhaus in Mosbach zinspflichtigen Güter in Mosbach, Wenigumstadt, Pflaumheim, Radheim, Dorndiel, Hausen, Schlierbach, Groß-Wallstadt, Schaafheim, Wüst-Amorbach, Ostheim und Mömlingen, angelegt durch Ernst Seyfried von Lindh(eim), Schaffner des Johanniterhauses, im Auftrag des Hans Wilhelm v. Bellersheim, Komtur zu Frankfurt, Rüdigheim, Gelnhausen und Mosbach 1595 Mai 1, für das Jahr 1594

MOSBACH im BACHGAU, JOHANNITERHAUS: Renovation aller dem Johanniterhaus zinspflichtigen Güter zu Mosbach, Wenigunistadt, Radheim, Dorndiel, Schlierbach, Groß-Wallstadt, Neustadt bei Breuberg, Schaafheim, Wüst-Amorbach, Ostheim, Mömlingen, Pflaumheim und Groß-Umstadt für das Jahr 1595, angelegt von Ernst Seyfried von Lind(heim), Schaffner zu Mosbach, im Auftrag des Hans Wilhelm v Bellersheim, Komtur zu Frankfurt, Rüdigheim, Oech, Mecheln, Gelnhausen und Mosbach 1596 Mai 1

MOSBACH im BACHGAU, JOHANNITERHAUS: Renovation der dem Johanniterhaus zu Mosbach zinspflichtigen Güter in den Gemarkungen der Dörfer Mömlingen, Dorndiel, Groß-Umstadt, Sandbach, Schlierbach, Schaafheim, Groß-Wallstadt, Wüst-amorbach, Hausen, Pflaumheim, Radheim, Wenigumstadt und Mosbach, angelegt im Auftrag des Friedrich Khorff gen. Schmiessing, Komtur zu Frankfurt, Mosbach, Rüdigheim und anderen, 1667, fortgeführt bis 1686

Das Spital war in Mosbach im Obergeschoss der Ordenskirche angelegt. Durch Umbauten und Veränderungen ist das heute nicht mehr sichtbar.

Komture oder Schaffner

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  • 1370-1371, 1381-1387, 1393-1399: Helfrich von Rüdigheim (gest. 28.01.1399)
  • 1529 war Heinrich Seume Schaffner
  • 1403-1451: Eberhard Wambolt von Umstadt [5]
  • 1512-1529: Schaffner Johannes Eckstein, gleichzeitig Pfarrer von Mosbach (1521 neue Grabplatte für Helfrich von Rüdigheim erstellt)
  • 1575 Ulrich von Ramschwag, Komtur zu Würzburg und Statthalter der Ordenshäuser Frankfurt, Rüdigheim und Mosbach (Schaffner war Johann Bram)
  • 1594-1596: belegt: Hans Wilhelm von Bellersheim, Komtur zu Frankfurt, Rüdigheim, Oech, Mecheln, Gelnhausen und Mosbach
  • 1667/1668: belegt: Friedrich Khorff genannt Schmiessing, Komtur zu Frankfurt, Mosbach, Rüdigheim und anderen
  • Hrg.: Peter W. Sattler: Auf den Spuren der Johanniter im Odenwald, Pfungstadt 1982, Verlag G. Aderhold, 244 Seiten
  • Carl Wolfgang Ballestrem (Graf von), Christoph Hans Imhoff (Freiherr von): Der Johanniter-Orden, der Malteser-Orden, Wienand Vlg., 1977, 679 Seiten, bes. S. 434 ff

folgt nur Textsammelsurium

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Nonnekloster Machesbach: kloster machesbach Aschaffenburger Jahrbuch für Geschichte, Landeskunde und Kunst des Untermaingebietes, Band 16, 1993 828 (Lagis Hessen): dazu:

  • In Einhards Translationsbericht der römischen Heiligen Marcellinus und Petrus zum Jahr 828 ist die Rede von einem monasterium Mosbach, aus dem eine gelähmte Nonne (sanctimonialis) nach (Groß)ostheim gekommen war, wo die Reliquien vorübergehend in der Martinskirche aufbewahrt wurden. Hieraus wird die Existenz eines frühmittelalterlichen Benediktinerinnenklosters abgeleitet.

1218 Schenkung des Patronats der Pfarrei Mosbach durch Graf Boppo von Wertheim an den Johanniterorden. Der Orden übernahm zunächst die Gebäude des Nonnenklosters, 1264 erfolgte nach der Bauerlaubnis Graf Boppos der Neubau ... alt

  • 1293 verkauft Graf Rudolf von Wertheim das Dorf Mosbach mit allen Gerechtigkeiten seiner Mark und seinen Leuten für 120 Pfund an die Johanniterkommende. 1624 hat Kurmainz die Obrigkeit. Nach Einziehung der Güter des Johanniterordens gelangt der Ort zunächst an den Fürstprimas von Dalber und von ihm an Bayern. 1817 kommt Mosbach durch Tausch an Hessen. Zehntverhältnisse:
   1624 habe der Komtur und die Herrschaft Breuberg den Zehnten zu Mosbach und in Radheim inne. neu

frühe Verbindungen:

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Kloster Rotaha

Kirche St. Johannes Baptist (Mosbach) in Mosbach (Schaafheim)

vor 1218[6]-1806

  • 1595 Komtur der Joh.Kommende Frankfurt und Rüdigheim (Mosbach war wohl zugeordnet) Hans Wilhelm von Bellersheim (gest. 1603) (V.: Eberhard v. B.; M: Margret v. Muschenheim) lässt ein neues Ordensgebäude in Mosbach errichten [7]
  • Bericht des Vizedomamtes Aschaffenburg über die Eigenschaft der Johanniterhöfe zu Mosbach und Dorndiel (ob mediat oder immediat), Laufzeit: 1795, Signatur: StArchiv-WÜ, MRA Johanniterorden K 312/36
  • ...

Ballei Wetterau

Grafen von Wertheim

Johanniter

Anlage der Kommende Bild Nr. 1, 1784 Anlage der Kommende Bild Nr. 2, 1784

  • In der Aufstellung von 1784 hatten sie über 833 Morgen Land und Besitz (Wiesen, Weinberge, Äcker) in den Gemarkungen von Radheim, Schaafheim, Großostheim, Babenhausen, Hergershausen,(Haber-Flur) (K(D)orn-Flur) in insgesamt 107 Positionen (Flurbuch des Malteser-Hofgutes vom 11. November 1784) HStAD Best. P 1 Nr. 125 (HADIS Hessen)
  1. LAGIS Hessen "Mosbach" (Uni Marburg alte Darstellung)
  2. Hadis Hessen - Findbuch
  3. Walter Gerd Rödel: Das Grosspriorat Deutschland des Johanniter-Ordens im Übergang, Wienand Verlag, 1972, S. 263
  4. Lagis Hessen - Mosbach
  5. (Steiner Bachgau)
  6. Geschichte der Grafen von Wertheim (bes. S. 65 ff.)
  7. Inschriften St. Darmstadt und LKr. Da-Dieburg S.189 ]