Benutzer:Corporate Communications Würth-Group/entwurf
Das Carmen Würth Forum in Künzelsau ist ein 2017 eröffnetes Kultur- und Kongresszentrum.[1][2][3] Es wurde nach Plänen des Berliner Büros des britischen Architekten David Chipperfield (* 1953) erbaut.[4][5] Benannt nach Carmen Würth, Ehefrau des Unternehmers Reinhold Würth, beherbergt der Gebäudekomplex ein Kunstmuseum, einen Veranstaltungssaal, einen Kammermusiksaal und einen Konferenzbereich und ist umgeben von einem Open-Air-Gelände und einem Skulpturengarten.[6][7][8]
Architektur
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]David Chipperfield Architects gewannen den 2006/7 ausgeschriebenen Architekturwettbewerb zur Gestaltung des Carmen Würth Forums mit ihrem Entwurf.[9]
„Ähnlich wie Chipperfields Literaturarchiv in Marbach thront das Würth-Forum wie eine Akropolis auf der Anhöhe. Mit dem Bau der Glas-Stahl-Moderne in der Nachfolge Mies van der Rohes haben Chipperfield und sein Partner Alexander Schwarz die rationalistische Perfektion auf die Spitze getrieben. Zwei Wangenmauern bilden mit dem kubischen Saalbau einen offenen, steinernen Hof wie eine klassische Agora als Vorplatz und erweitertes Foyer.“ Tagesspiegel, 2019[10] „Das Carmen-Würth-Forum ist eines der spektakulärsten Bauwerke in Baden-Württemberg.“ Heilbronner Stimme, 2017[11]
Entstehungsgeschichte
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Die offizielle Eröffnung des Neubaus erfolgte am 17. Juli 2017 zum 80. Geburtstag von Carmen Würth.[12] Architekt David Chipperfield und der Ministerpräsident des Landes Baden-Württemberg Winfried Kretschmann zählten zu den Festrednern, es spielten das Symphonieorchester des Bayrischen Rundfunks unter der Leitung von Manfred Honeck.[13] Kretschmann sagte, das Forum habe „eine ganz hervorragende Bedeutung für die Attraktivität des Standorts Hohenlohe“. Heilbronner Stimme, 2017[14]
Der erste Bauabschnitt kostete rund 60 Millionen Euro, die Bauzeit betrug 18 Monate von Dezember 2015 bis Juli 2017.[15] Das Gelände hat 170.000 Quadratmeter Gesamtfläche.[16]
Erweiterung 2020
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Schon bei der Eröffnung 2017 war ein zweiter Bauabschnitt geplant, vom Unternehmen Würth begründet durch den großen Bedarf an Veranstaltungsräumen in der Region Hohenlohe.[17][18] Ergänzt wurden auf mehr als 5500 Quadratmetern das Kunstmuseum, das Museum Würth 2, und der Konferenzbereich.[19] „Mit dem zweiten Bauabschnitt vollenden wir Reinhold Würths Vision für ein Gebäude, das ein Ort der Begegnungen ist und eine Geste an die Mitarbeiter von Würth. Es ist eine Schnittstelle, die zwischen dem Unternehmen und der größeren Gemeinschaft außerhalb vermittelt", sagte Architekt Chipperfield.[20][21] Der Erweiterungsbau des Carmen Würth Forums wurde im Juni 2020 eröffnet.[22] Der Neubau kostete 39 Millionen Euro, die Bauzeit war von Januar 2019 bis Juni 2020.[23]
Säle
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Multifunktionshalle Großer Saal
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Der Zugang zur Veranstaltungshalle, dem Großen Saal, erfolgt durch ein geräumiges Foyer mit Tageslicht und mit Esche bekleideten Wänden.[24][25] Die Halle, zur Hälfte unter der Erde platziert, ist als eine stützenfreie Stahlfachwerkkonstruktion realisiert und für bis zu 2.500 Besucher ausgelegt.[26][24] Sie verfügt über eine variable Bühne, Raumakustik und Lichttechnik. Kongresse, Messen, Firmenfeiern und Kulturveranstaltungen finden dort statt.[13] Über eine Längsseite läuft eine Tribüne. Oben führt die Galerie einmal um die kompletten Halle herum.[27] Rund um die Halle sind Technik- und Lagerräume und eine Küche gruppiert. Im Untergeschoss liegen Künstlergarderoben.[26]
Kammermusiksaal Reinhold Würth Saal
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Auch der Kammermusiksaal für 580 Besucher, der Reinhold Würth Saal, ist vom Foyer aus zugänglich. Von außerhalb des Bauwerks nicht sichtbar, liegt er bis zu zehn Meter tief unter der Erde im Innern des Forums.[27] Der Saal ist rechteckig und senkt sich zur Bühne hin ab. Wände und Decken sind mit französischem Walnussbaum verkleidet, der Boden mit dunkler deutscher Räuchereiche.[28] Der Saal verfügt durch die Oberflächen der Decken- und Wandpaneele über einen hervorragenden Raumklang: Fein perforierte Paneele absorbieren die unerwünschten Schwingungen, während glatte Oberflächen den Schall weiterleiten und für optimale Klangqualität bei allen Zuhörern sorgen.[29] Residenzorchester sind die Würth Philharmoniker.[7] Solisten wie Anna Netrebko oder Anne-Sophie Mutter, Klangkörper wie die Dresdner Staatskapelle mit Rudolf Buchbinder oder das Luzerner Sinfonieorchester sowie Dirigenten wie Kent Nagano, Heinz Holliger und Paavo Järvi traten dort bereits als Gäste auf.[30][7]
Freiluftgelände
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Das bis zu 10.000 Zuschauer umfassendes Open-Air-Gelände vor dem Haupteingang wird für diverse Freiluftveranstaltungen genutzt, darunter das jährliche Würth Open Air.[31] Ein Skulpturengarten mit Arbeiten internationaler Bildhauer wie Tony Cragg, Niki de Saint Phalle, Antony Caro, Jaume Plensa oder Georg Baselitz umgibt das Carmen Würth Forum.[32]
Museum Würth 2
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Das Museum Würth 2 zeigt die zentralen Werke aus der Sammlung Würth: Malerei und Skulptur vom ausgehenden 19. bis 21. Jahrhundert.[30][33]
Konferenzbereich
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Der Konferenzbereich umfasst elf Konferenzräume mit modernster Technik für bis zu 700 Personen.[34]
Veranstaltungen
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Genutzt wird die Kongress- und Veranstaltungshalle hauptsächlich für Firmen- und Kulturveranstaltungen der Würth-Gruppe.[35][36] Zudem mieten Firmen und Sportvereine das Carmen Würth Forum für eigene Veranstaltungen.[37]
Auszeichnungen
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Der Bund Deutscher Architektinnen und Architekten Heilbronn-Franken würdigte den Bau mit der Hugo-Häring-Auszeichnung 2017.[38]
Weblinks
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Literatur
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Gottfried Knapp/Andi Schmid: Bauen für die Welt - Architektur bei Würth. Swiridoff, 2020, ISBN 978-3-89929-407-1
- C. Sylvia Weber (Hrsg.): Carmen Würth Forum. Künzelsau. Swiridoff, 2017. ISBN 978-3-89929-348-7
Einzelnachweise
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- ↑ Benedict Neff: Reinhold Würth: «Unter Merkel hatten wir eine gute Zeit, auch wenn sie selbst dafür nicht viel getan hat». In: Neue Zürcher Zeitung. 5. Januar 2019, abgerufen am 28. April 2021.
- ↑ Süddeutsche Zeitung: Sting und Cro kommen zur Eröffnung des Carmen Würth Forums. 21. Juni 2017, abgerufen am 30. Juni 2021.
- ↑ Tom Ravenscroft: David Chipperfield unveils Würth art gallery in southern Germany. In: dezeen. 29. Juni 2020, abgerufen am 5. Juli 2021 (englisch).
- ↑ Susanne Kaufmann: Geste an die Mitarbeiter. In: KUNSTZEITUNG vom 1.5.2019.
- ↑ Itziar Narro: A stunning new museum by David Chipperfield emerges in Germany. In: AD. 5. Juli 2020, abgerufen am 5. Juli 2021.
- ↑ Focus: Sting und Cro kommen zur Eröffnung des Carmen Würth Forums. Abgerufen am 3. Mai 2021.
- ↑ a b c Arnt Cobbers: Kultur als Credo. In: Fono Forum. 1. November 2020, abgerufen am 1. Februar 2021.
- ↑ Falk Jaeger: David Chipperfield hat ein neues Museum gebaut. 13. August 2020, abgerufen am 1. Februar 2021.
- ↑ Gottfried Knapp/Andi Schmid: Bauen für die Welt 2 - Architektur bei Würth. Swiridoff,, 2020, ISBN 978-3-89929-407-1.
- ↑ Falk Jaeger: David Chipperfield hat ein neues Museum gebaut. 1. Februar 2021, abgerufen am 30. Juni 2021.
- ↑ Sarah Utz: Würth-Forum eröffnet den zweiten Abschnitt mit Museum und Ausblick. In: Heilbronner Stimme. Abgerufen am 3. Mai 2021.
- ↑ Christian Gampert: Kultur als Lockmittel. 19. Juli 2017, abgerufen im Jahr 2021.
- ↑ a b Thomas Zimmermann: Heute wird das Carmen-Würth-Forum eingeweiht. In: Heilbronner Stimme. 18. Juli 2017, abgerufen am 28. April 2021.
- ↑ Ralf Reichert: Markantes Denkmal im magischen Dreieck. 20. Juli 2017, abgerufen am 14. Februar 2022.
- ↑ Thomas Zimmermann: Heute wird das Carmen-Würth-Forum eingeweiht. In: Heilbronner Stimme. Abgerufen am 28. April 2021.
- ↑ Thomas Zimmermann: Heute wird das Carmen-Würth-Forum eingeweiht. In: Heilbronner Stimme. 18. Juli 2017, abgerufen am 1. Juli 2021.
- ↑ Tanja Kurz: Würth baut ein neues Museum. In: Stuttgarter Zeitung. 11. Februar 2019, abgerufen am 30. Juni 2021.
- ↑ Jürgen Kanold: Hohenlohischer Weitblick. In: Schwäbisches Tagblatt. 26. Juni 2020, abgerufen am 30. Juni 2021.
- ↑ Harald Holz: Erweiterungsbau des Carmen Würth Forums in Künzelsau übergeben. 28. April 2021, abgerufen am 30. Juni 2021.
- ↑ C. Sylvia Weber (Hrsg.): Carmen Würth Forum Künzelsau. Swiridoff, 2017, ISBN 978-3-89929-348-7, S. 18.
- ↑ Susanne Kaufmann: Geste an die Mitarbeiter. In: KUNSTZEITUNG vom 1.5.2019.
- ↑ Dona Kujacinski: Da hat der liebe Gott seine Hand im Spiel. In Focus. Vom 4.7.2020.
- ↑ Ebd.
- ↑ a b Detail: Carmen Würth Forum von David Chipperfield Architects. Abgerufen am 28. April 2021.
- ↑ Falk Jäger: Carmen Würth Forum. In: deutsche bauzeitung. 4. Oktober 2017, abgerufen am 14. Februar 2022 (deutsch).
- ↑ a b C. Sylvia Weber (Hrsg.): Carmen Würth Forum Künzelsau. Swiridoff, 2017, ISBN 978-3-89929-348-7, S. 33.
- ↑ a b Tanja Kurz: 60-Millionen-Euro-Geschenk. In: Stuttgarter Zeitung. 5. Juli 2017, abgerufen am 1. Juli 2021.
- ↑ Pressemitteilung der Würth-Gruppe: In der Region fest etabliert: Das Carmen Würth Forum, Kultur- Kongresszentrum der Würth-Gruppe, wird ein Jahr alt. 17. Juli 2018, abgerufen am 28. April 2021.
- ↑ Ebd.
- ↑ a b Manfred Stockburger: Fenster zur Welt. In: Heilbronner Stimme vom 21.2.2020
- ↑ Ebd.
- ↑ Claudia Ihlefeld: Im Verbund mit der Natur: Kunst bei Würth im Freien. In: Heilbronner Stimme. Abgerufen am 28. April 2021.
- ↑ Dona Kujacinski: Da hat der liebe Gott seine Hand im Spiel. In Focus. Vom 4.7.2020.
- ↑ Harald Holz: Erweiterungsbau des Carmen Würth Forums in Künzelsau übergeben. In: SWR.de. 22. Juni 2020, abgerufen am 2. Juli 2021.
- ↑ Ebd.
- ↑ Hohenloher Tagblatt: Planung weitestgehend auf Sicht. In: Hohenloher Tagblatt. 20. April 2021, abgerufen am 30. Juni 2021.
- ↑ Carmen Würth Forum. Abgerufen am 2. Juli 2021.
- ↑ Carmen Würth Forum. In: Geschäftsbericht der Würth-Gruppe 2017. 2017, abgerufen am 2. Juli 2021.