Benutzer:Cryptkeeper/Liegenschaftenverwaltung der Stadt Zürich

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Liegenschaftenverwaltung der Stadt Zürich
Rechtsform Städtische Dienstabteilung
Gründung 1907
Sitz Zürich, Schweiz
Leitung Arno Roggo
(Direktor)
Martin Vollenwyder
(Vorstand Finanzdepartement)
Mitarbeiterzahl 133 (Ende 2007)
Umsatz 209 Mio. CHF (2007)
Branche Immobilien
Website www.stadt-zuerich.ch


Die Liegenschaftenverwaltung der Stadt Zürich (LVZ) ist eine Dienstabteilung des Finanzdepartements der Stadt Zürich. Sie bewirtschaftet den Grundbesitz der Stadt im Finanzvermögen. Dieser umfasst insgesamt rund 9000 Wohnungen, 1000 Geschäftsräume, 62 Restaurants, 19 Kioske und 10 Parkhäuser im Gesamtwert von über 3 Milliarden Schweizer Franken. Ausserdem verwaltet sie die städtischen Landreserven und tätigt die Immobiliengeschäfte wie Käufe, Verkäufe und Landabgaben im Baurecht. 2007 erwirtschaftete die LVZ Einnahmen aus Miet- und Baurechtszinsen in der Höhe von 194,4 Millionen Franken.

Der Bestand der Liegenschaftenverwaltung umfasst insgesamt rund 9000 Wohnungen, die Mietern aus allen Bevölkerungsschichten und in unterschiedlichen Lebenslagen offen stehen. Die Liegenschaften werden auf selbsttragender, kostendeckender Basis bewirtschaftet.

1907 baute die Stadt Zürich, um die damalige Wohnungsnot zu lindern, an der Limmatstrasse ihre erste Wohnsiedlung. Heute verfügt sie über knapp 6400 Wohnungen in 52 Überbauungen, die in der Regel aus einem Architekturwettbewerb hervorgegangen sind. Die Mietzinse sind zu den Selbstkosten berechnet und decken die Kapital- und die Bewirtschaftungskosten. Grundlage für die Berechnung bildet die Wohnbauförderungsverordnung des Kantons Zürich, gestützt auf die Bewertung der Gebäudeversicherung Kanton Zürich.

Rund 2500 Familienwohnungen in den Wohnsiedlungen sind subventioniert. Für die Miete dieser vergünstigten Wohnungen gelten bestimmte Voraussetzungen wie Personenzahl, Einkommens- und Vermögensobergrenzen und Wohnsitz.

Wohnungen in Einzelliegenschaften

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Die Liegenschaftenverwaltung verfügt über rund 2600 Wohnungen in Einzelliegenschaften. Diese erwarb sie mehrheitlich bis 1980 zum Bau von Strassenerweiterungsprojekten oder aus strategischen Gründen. Hinzu kamen einzelne Wohnliegenschaften mit weiteren 345 Wohnungen, die sie 1989/90 als Massnahme zur Bekämpfung der Wohnungsnot auf dem damals überhitzten Immobilienmarkt kaufte.

Restaurants und Kioske

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Die Liegenschaftenverwaltung vermietet 62 Restaurants sowie 19 Kioske und Take-aways. Diese verteilen sich auf das gesamte Stadtgebiet. Die Stadt führt die Restaurants nicht selber, sondern vermietet diese zu einem umsatzabhängigen Mietzins, kleinere Lokale zu festen Mieten. Die meisten Restaurants gelangten durch Liegenschaftenkäufe in den Besitz der Stadt, einige befinden sich in städtischen Verwaltungsgebäuden.

Die zehn städtischen Parkhäuser verfügen insgesamt über rund 3800 Parkplätze. Etwa 2200 sind an Anwohnern, ortsansässige Geschäfte sowie Berufstätige vermietet. Knapp 1600 stehen als öffentliche Kurzzeitparkplätze zur Verfügung.

Zur Verminderung des Suchverkehrs werden die Parkplatzsuchenden seit 2001 durch ein Parkleitsystem (PLS) mit Signalisationstafeln zu Parkhäusern mit freien Parkplätzen gelotst; an diesem sind auch privatwirtschaftlich organisierte Parkhäuser angeschlossen. Der Betrieb des PLS erfolgt durch die «PLS Parkleitsystem Zürich AG», einem Public Private Partnership unter Leitung der City Vereinigung Zürich.

Die Bewirtschaftung von sechs der zehn städtischen Parkhäuser in Zürich erfolgt durch die Urania Parkhaus AG, einer 100%-Tochter der Liegenschaftenverwaltung. In einem Fall erfolgt der Betrieb durch die privatwirtschaftliche Automobil- und Motoren AG (AMAG), die als zweitgrösster Betreiber in der Stadt, weitere fünf Parkhäuser unterhält.

Geschäftsräume

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Die rund 1000 Geschäftsräume in Einzelliegenschaften umfassen Büros, Läden, Gewerbeflächen und Ateliers. Die Mieten richten sich nach den quartierüblichen Ansätzen. Zur Liegenschaftenverwaltung zählt unter anderem ein Teil des Shopville im Zürcher Hauptbahnhof.

Immobiliengeschäfte

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Ende 2007 verfügte die Liegenschaftenverwaltung über 516'000 m² Bauland auf Stadtgebiet sowie über 455'000 m² ausserhalb der Stadt. Hinzu kommen 1,4 Millionen m² ausserhalb der Bauzonen u.a. in der Reserverzone und der Landwirtschaftszone. 1,2 Millionen m² davon befinden sich ausserhalb der Stadt. Objekte, die verkauft oder im Baurecht abgegeben werden, werden öffentlich in der Tagespresse ausgeschrieben.

Die Stadt erwirbt auf Stadtgebiet hin und wieder Grundstücke zur Abrundung ihres Grundbesitzes für eine angestrebte öffentliche Nutzung oder Land in der Freihalte- und Erholungszone.

Kleinere renovierungsbedürftige Liegenschaften und kleine Bauparzellen ohne strategische Bedeutung für den städtischen Grundbesitz gelangen hin und wieder in den Verkauf. Das Land ausserhalb der Stadt wird kontinuierlich veräussert. Zu den grössten Grundstücken ausserhalb der Stadt zählen verschiedene Baulandparzellen im Glattpark auf dem Gemeindegebiet der Stadt Opfikon, wo die Stadt Zürich grösste Grundeigentümerin ist. Diese sollen im Rahmen der 2. Bauetappe voraussichtlich im Jahr 2010 zum Verkauf ausgeschrieben werden.

Landabgaben auf Stadtgebiet erfolgen mehrheitlich im Baurecht. Bis 2007 hat die Stadt 198 Baurechtsverträge abgeschlossen.

Im Bereich des Wohnungsbaus sind rund 90 grössere Parzellen in der Wohnzone gemeinnützigen Bauträgern zu günstigen Bedingungen für eine Dauer von 60 Jahren und einer Verlängerungsoption von zwei Mal 15 Jahren im Baurecht abgegeben worden. Diese kalkulieren die Mieten wie die Stadt auf der Basis der Selbstkosten. Die Projekte werden in Architekturwettbewerben erkoren. Hierbei wird ein hoher Anteil an Familienwohnungen angestrebt. In rund 20 Fällen hat die Stadt kleinere Parzellen oder Häuser an private Bauherrschaften abgetreten.

Im Bereich der Geschäftshäuser wurden 30 Baurechtsverträge mit verschiedenen Bauträgern abgeschlossen. So wurde u.a. das Theater 11 zur Renovation und Erweiterung an die MCH Messe Schweiz (Zürich) AG abgetreten.

  • Mehr als Wohnen. Gemeinnütziger Wohnungsbau in Zürich 1907–2007. GTA-Verlag, Zürich 2007, ISBN 978-3-85676-200-1.