Benutzer:Das Robert/Arbeitsseite11
Medal of Honor: Allied Assault | |||
Entwickler | 2015 Games | ||
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Publisher | Electronic Arts | ||
Leitende Entwickler | Vince Zampella, Jason West | ||
Komponist | Michael Giacchino | ||
Veröffentlichung | 22. Januar 2002 15. Februar 2002 | ||
Plattform | Windows macOS | ||
Spiel-Engine | id Tech 3 | ||
Genre | Taktik-/Ego-Shooter | ||
Thematik | 2. Weltkrieg | ||
Spielmodus | Einzelspieler, Mehrspieler | ||
Steuerung | Tastatur, Maus | ||
Systemvor- aussetzungen |
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Medium | CD-ROM, Download | ||
Sprache | Deutsch, Englisch, Französisch, Italienisch, Russisch, Spanisch, Japanisch | ||
Aktuelle Version | 1.11 (Offiziell) 1.12 (Fan-Patch)[1] | ||
Altersfreigabe |
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Medal of Honor: Allied Assault (abgekürzt MoHAA) ist ein Taktik-Ego-Shooter und der dritte Teil des Medal of Honor-Franchise. Es wurde von 2015 Games entwickelt und erschien im Frühjahr 2002 für PC und Mac, womit er als erster Teil der Reihe nicht auf einer Spielkonsole erschien. Eine Linux-Version wurde 2004 veröffentlicht.
Aufgrund seiner cineastischen Inszenierung gilt Medal of Honor: Allied Assault als Meilenstein unter den Ego-Shootern, der zahlreiche Nachfolger hervorbrachte und anderen Militär-Shooter (z. B. Call of Duty und Battlefield) beeinflusste.
Handlung
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Das Spiel besitzt kein durchgehendes Narrativ, sondern besteht aus sechs "Kurzgeschichten", die die Missionen darstellen. Jedes Level wird mit einer Projektorvorführung mit teilweise historischen Fotografien eingeleitet, wo der Auftrag der kommenden Mission durch Colonel Hargrove mitgeteilt wird. Der Spieler übernimmt die Rolle des Army Ranger und OSS-Agenten Lt. Mike Powell, der an diversen Kriegsschauplätze in Nordafrika sowie Nord- und Westeuropa von 1942 bis 1945 eingesetzt wird.
Das Spiel beginnt mit einer Rettungs- und Sabotagemission im Vorfeld der Operation Torch bei Arzew im November 1942. Ein geplanter Überraschungsangriff geht schief, wobei sämtliche Mitglieder seines Squads getötet werden. Allein auf sich gestellt muss der Spieler zunächst einen SAS-Agenten befreien, mit dessen Hilfe dann erst einige 88 mm-FlaKs, später mehrere Fahrzeuge eines Fuhrparks, bestehend aus mehreren Opel Blitz-LKWs, Panzerkampfwagen IV und Panzerkampfwagen VI Tiger, sowie schließlich eine am Boden befindliche Luftflotte aus Ju 87-Stukas und eine Radar- und Kommunikationsanlage zerstört werden. Abschließend muss der Spieler mit dem Leuchtsignal eines Leuchtturms die Invasionsflotte über die erfolgreiche Ausführung der Mission informieren.
Die nächste Mission wirft den Spieler in das verschneite, von den Deutschen besetzte Norwegen, wo der Spieler zunächst einen U-Boot-Bunker nahe Trondheim infiltrieren und anschließend Forschungsunterlagen für eine neuartige Radaranlage namens Naxos stehlen muss. Danach begibt sich der Spieler, inkognito in einer Wehrmachtsoffizieruniform verkleidet, tiefer in die Anlage, um zunächst den Naxos-Prototypen und schließlich das U-Boot U-529 zu zerstören. Danach muss der Spieler sich seinen Ausweg freikämpfen, um mithilfe eines Zuges zu fliehen, der von der norwegischen Résistance geentert wurde.
Die dritte Mission ist die bekannteste des Spiels: die Landung der alliierten Truppen am Omaha Beach während des D-Days. Der Spieler wird mit einem LCVP an den Strand gebracht, wo er unter schwerem MG-Feuer, Panzersperren als Deckung nutzend, sich Richtung Bunkerlinie durchschlagen muss. Nachdem er den im Weg stehenden Stacheldraht mittels Bangalores beseitigt hat, stürmt er einen der zahlreichen Bunker am Strand, um so den Weg für seine Kameraden freizumachen. Darauffolgend erhält er den Auftrag, sich durch die Bocage-Landschaft zu schlagen, um mit Fallschirmjägern der 101st Airborne Division Kontakt aufzunehmen und mit deren Hilfe die Straße zwischen Isigny und Carentan von 8,8 cm-FlaKs zu befreien. Zuletzt muss er eine Batterie Nebelwerfer, die von Deutschen ins Hinterland geschafft wurden, ausfindig machen und zerstören.
Im anschließenden Auftrag ist der Spieler in einer Sabotage- und Spionagemission hinter feindlichen Linien wieder auf sich gestellt. Zunächst muss er einen Piloten, der mit einem G3-Offizier in seiner Piper L-4 Grasshopper abgestürzt ist, vor Gefangennahme schützen, indem er ihn zu einem geheimen Versteck der französischen Résistance in einer Kirche bei St. Ebremont eskortiert. Der Kontakt bei Résistance, Manon Batiste (bereits bekannt aus dem ersten Teil der Medal of Honor-Reihe), versorgt den Spieler mit weiteren Informationen: Um zum eigentlichen Ziel, einem deutschen Kommandoposten, zu gelangen, müssen zur Ablenkung zunächst eine Reihe von Panzern und Lastwagen sowie ein Bahnstation unschädlich gemacht werden, bevor ein Mitglied der Résistance den Spieler mit einem Lastwagen zum Ziel, einem Herrenhaus bringt. Dort angekommen muss der Spieler eine Nachricht absetzen, damit eine Waffenladung fehlgeleitet und von der Résistance abgefangen werden kann. Des Weiteren müssen Pläne für Truppen, Versorgung und Schlachtaufstellung für die Region um St. Lo erbeutet werden. Nach dem der Erfüllung der letzten Aufgaben (Informationsbeschaffung zu einem neuen deutschen Panzer, dem Königstiger)
Gameplay
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Singleplayer
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Das Spiel folgt den Genrekonventionen eines Egoshooters: Der Spieler steuert die Spielfigur in Egoperspektive durch die Spielwelt, in der es gilt, die Gegner (Wehrmachtssoldaten, Scharfschützen, Offiziere, Mannschaften, aber auch Panzer) auszuschalten und die vorgegebenen Einsatzziele zu erfüllen. Dies können das Ausschalten von Gegnern, das Zerstören von Objekte und eine erfolgreiche Flucht sein. Erlittenen Verletzungen (durch eine Gesundheitsanzeige kenntlich gemacht) können durch Medikits geheilt werden. Eine separate Panzerung in Form einer Rüstung, wie in anderen Shootern durchaus üblich, gibt es nicht. Für die Überwindung der Gegner stehen dem Nutzer zahlreiche authentische Waffensysteme zur Verfügung: neben diversen Handfeuerwaffen der Alliierten (Hi Standard Silenced Pistol, M1 Garand, Thompson, BAR und weitere), aber auch der Deutschen (StG-44, MP 40, Panzerschreck, Stielhandgranate, KAR 98 und weitere) können auch schwere Waffen bedient werden, wie das stationäre Maschinengewehr 42, 8,8 cm-FlaKs und sogar ein erbeuteter Panzerkampfwagen VI Tiger. Einzigartig für einen Egoshooter dieser Zeit ist die Möglichkeit im Spiel, dass der Spieler sich an zwei Spielabschnitten entscheiden kann, ob er sich mittels gefundener Uniform und Pass an den Wachen vorbeischleicht (Stealth) oder mit Gewaltanwendung ein Weiterkommen erzwingt. Ein Kompass zeigt das nächste Ziel an.
Das Spiel bietet erstmals zahlreiche vertonte Zwischensequenzen sowie Kontrollpunkte, aber auch die Möglichkeit, manuell zu speichern.
Die Inszenierung vieler Level orientierte sich stark an dem Film Der Soldat James Ryan (z. B. die Landung am Omaha Beach, eine in Trümmern liegende französische Kleinstadt mit deutschen Scharfschützen) und der Sturm auf die Radarstation. Der lediglich in den Briefing zu hörende Colonel Hargrove wird von dem Schauspieler William Morgan Sheppard vertont.[2]
Um den Spieler zu einem mehrmaligen Durchspielen zu motivieren, kann der Spieler Errungenschaften in Form von Orden für die Erfüllung von geheimen Zielen oder das Durchspielen auf einem höheren Schwierigkeitsgrad erhalten.
Multiplayer
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Multiplayer ist über LAN oder war via der Middleware GameSpy über Internet mit bis zu 64 Spielern möglich (bis zur Abschaltung von Gamespy 2014).
Im Multiplayer gab es zunächst vier Modi (ein Free for All genannter Deathmatch, Team Deathmatch, Round Based und Objective), mit den beiden Expansions kamen jeweils ein weiterer Spielmodus hinzu (Tug of War durch Spearhead und Liberation durch Breakthrough). Es gab initial elf Multiplayer Maps, mit Spearhead kamen 13 und mit Breakthrough zwölf weitere Maps hinzu.
Anders als im Singleplayer war es zudem im Multiplayer möglich, sich zur Seite zu lehnen.
Technik
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Es basiert auf der id Tech 3-Engine, was in Verbindung mit OpenGL ein komplexes Shadersystem zuließ. Für Audio wurde die Middleware Miles Sound System genutzt.
Als DRM-Maßnahme nutzte das Spiel SafeDisc v2.
Produktionsnotizen
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Der ehemalige US Marine und Schauspieler Dale Dye wurde als militärischer Berater zur Produktion hinzugezogen, der die Mitarbeiter des Entwicklerstudios praktische Erfahrungen an der Waffe gab.[3]
Im Spiel kommen zahlreiche Referenzen auf frühere Teile der Serie vor, so etwa der Charakter Manon Batiste, die Erwähnung des Hauptcharakters James Patterson, ein durch Patterson zerstörtes K5-Eisenbahngeschütz oder die
Ehemalige Mitarbeiter von 2015 gründeten später Infinity Ward und produzieren Call of Duty.
Im März 2004 wurde die Warchest Edition herausgegeben, die neben dem Hauptspiel und den beiden Expansions auch den Soundtrack des kommenden Teils der Reihe, Medal of Honor: Pacific Assault, sowie 3 Strategy Guides auf CD enthielt.[4] Mittlerweile kann das Spiel in der Warchest Edition auf den digitalen Distributionsplattformen Origin und GOG bezogen werden.
Musik
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Der Soundtrack wurde von Michael Giacchino komponiert, der bereits die beiden zuvor erschienenen Medal of Honor-Teile und auch viele Nachfolger danach vertont hat. Der offizielle Soundtrack wurde am 30. August 2005 auf iTunes und Amazon veröffentlicht. Dieser besteht aus lediglich fünf Stücken. Darüber hinaus wurden auch Stücke aus den beiden Vorgängern (Medal Of Honor und Medal of Honor: Underground) wiederverwendet. Für die beiden Erweiterungen kamen Musikstücke aus Medal of Honor: Frontline zum Einsatz.[5]
Zensur
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]In allen Sprachversionen wurde Blut entfernt, was vermutlich darauf zurückzuführen ist, dass der Entwickler ein für den US-Markt günstigeres Teen ESRB Rating zu erreichen suchte.[6]
In der deutschen Fassung des Spiels wurden Hakenkreuze auf Flaggen, Plakaten, Kisten usw. durch das Schwarze Kreuz ersetzt und nationalistische, militaristische oder nationalsozialistische Propagandasprüche ("Opfer schufen Großdeutschland, durch Opfer wird es ewig sein" oder "Durch Zucht zur Frucht") entfernt. Ausliegende Bücher oder Dokumente mit Fotografien von NS-Größen wie Hermann Göring wurden durch leere Zettel ersetzt. Zudem wurden Dialoge entschärft (z.B. wurde die Begrüßung Sieg Heil durch ein Guten Tag ersetzt).[7]
Historische Ungenauigkeiten und andere Fehler
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Trotz eines für die Zeit sehr hohen Authentizitäts- und Detailgrad haben sich - vermutlich aus Gründen der künstlerischen Freiheit oder des Termindrucks - einige historischen Ungenauigkeiten oder gar Fehler eingeschlichen:
- Das U-Boot U-529 war nie in Norwegen stationiert und wurde erst recht nicht durch eine Sabotageaktion im Hafen versenkt.
- Die zweite Mission handelt von der Infiltration eines U-Boot-Bunkers in Norwegen. Obwohl im Spiel nicht explizit genannt, wird es um Dora I handeln, da dies der einzige vollendete U-Bunker nahe Trondheim war. Der Bunker wurde allerdings erst im Juni 1943 an die Kriegsmarine übergeben und war keineswegs bereits im Februar im Einsatz. Zudem befand sich der Bunker innerhalb der Stadt Trondheim und nicht, wie das Spiel suggeriert, außerhalb städtischer Siedlungen.
- Die in der zweiten Mission zu sehenden, für den Einsatz der Kriegsmarine modifizierte 3,7-cm-Flak 37 (3,7cm-FlaK M42) kam erst im Herbst 1943 auf U-Booten zum Einsatz.
- Auf einigen Versorgungskisten in den ersten beiden Missionen steht das Jahr 1944, obwohl diese Missionen 1942 bzw. 1943 stattfinden.
- Auch haben sich einige grammatikalische Fehler in der englischen Version eingeschlichen: Ein Level der letzten Mission wird dort
Modifikationen
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Wie in vielen Spielen des Egoshooter-Genres üblich wurde auch Medal of Honor: Allied Assault von Fans mit vielen Modifikationen bedacht. Diese reichen von einfachen, technischen Veränderungen und Optimierungen wie dem Verändern von Sounds und Texturen über das Einfügen von Bots auf Multiplayer-Maps bis hin zu sogenannten Total Conversions, in denen es zum Beispiel möglich ist, im Spanischen Bürgerkrieg zu kämpfen.
Rezeption
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Quelle | Bewertung |
---|---|
PC Games | 86/100[8] |
GameStar | 86/100 |
PC Action | 86/100 |
4Players | 85/100[9] |
Eurogamer | 8/10 |
Das Spiel wurde von Spielern und Presse mit großer Begeisterung aufgenommen. Gelobt wurden vor allem das immersive Singeplayer-Erlebnis, Atmosphäre, der Soundtrack und den Multiplayer-Support.
Bemängelt wurden das gelegentlich schlampige Leveldesign und Scripting. Auf hohem Schwierigkeitsgrad wurde es manchmal als unfair bezeichnet (genannt wird meist das erste Level der Mission 5, "Die Heckenschützen")
Add Ons
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Mit Spearhead und Breakthrough erschienen 2002 und 2003 zwei Expansions. Damit ist Medal of Honor: Allied Assault der einzige Teil der Serie, der eine Erweiterung hervorbrachte.
Spearhead
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Bei Spearhead schlüpft man dabei in die Rolle von Sgt. Jack Barnes von der 101. US-Luftlandedivision. Das Spiel startet mit einem Fallschirmsprung und der Fokus liegt dabei auf dem Ende des Krieges, mit Schlachten im französischen Hinterland, in den Ardennen und dem zerstörten Berlin.
Jack Barnes wird in den Zwischensequenzen von Gary Oldman vertont.
Breakthrough
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]In der zweiten Erweiterung Breakthrough spielt man den Sergeant John Baker von der 34. US-Infanteriedivision und kämpft ab 1943 in Nordafrika und Italien (Sizilien, Monte Cassino). In Breakthrough kämpft man in der Serie erstmals, neben deutschen, auch gegen italienische Soldaten.
Weblinks
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Das Robert/Arbeitsseite11 bei MobyGames (englisch)
- Medal of Honor: Allied Assault bei pcgamingwiki.com/ (englisch)
Einzelnachweise
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- ↑ Patch Notes zum inoffiziellen Patch 1.12 des Medal of Honor: Allied Assault Reborn-Projektes, abgerufen am 23. Oktober 2020.
- ↑ Civilization 5 narrator William Morgan Sheppard dies aged 86. In: Eurogamer.net. 8. Januar 2019 (eurogamer.net [abgerufen am 27. Juni 2022]).
- ↑ Rick Giolito of Electronic Arts and Dale Dye. In: Eurogamer.net. 15. Februar 2002 (eurogamer.net [abgerufen am 27. Juni 2022]).
- ↑ Medal of Honor: Allied Assault - War Chest (2004). Abgerufen am 27. Juni 2022.
- ↑ Simon Elchlepp: Medal of Honor Allied Assault Original Soundtrack, auf: vgmonline.net, abegrufen am 6. Dezember 2019.
- ↑ Ivan Sulic: Medal of Honor: Spearhead Review. 14. November 2002, abgerufen am 27. Juni 2022 (englisch).
- ↑ Medal of Honor: Allied Assault - Schnittbericht: USK 18 (Schnittberichte.com). Abgerufen am 27. Juni 2022.
- ↑ Test in der PC Games 2/2002. Abgerufen am 28. Juni 2022.
- ↑ Test: Medal of Honor: Allied Assault. Abgerufen am 28. Juni 2022.