Benutzer:DerLudonaut/Flughafen Berlin Brandenburg

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Flughafen Berlin Brandenburg
„Willy Brandt“ (in Bau)
Kenndaten
ICAO-Code EDDB
IATA-Code BER
Koordinaten Koordinaten fehlen! Hilf mit.
Höhe über MSL 47 m  (154 ft)
Verkehrsanbindung
Entfernung vom Stadtzentrum 24 km südlich von
Berlin (Rathaus)[Anm. 1]
Straße A113B96a
Bahn Fernverkehr

Regionalverkehr: RE7, RB14, RB19, RB22

Nahverkehr S-Bahn: S9, S45

Bus: BSV, X7, 163, 164, 171, 263, 734, 735, 736, 738, 741, 742, N7, N60

Basisdaten
Eröffnung H2/2017[1]
Betreiber Flughafen Berlin Brandenburg GmbH
Fläche 1470 ha
Terminals 1 (Sektionen: A, B, C, D)
Kapazität
(PAX pro Jahr)
27 Mio.[2][3]
(erste Ausbaustufe)
Start- und Landebahnen
Nord (07L/25R) 3600 m × 45 m Asphalt
Süd (07R/25L) 4000 m × 60 m Beton

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Der Flughafen Berlin Brandenburg „Willy Brandt“ (IATA: BER, ICAO: EDDB; englisch Berlin Brandenburg Airport) ist ein im Bau befindlicher, an der südlichen Stadtgrenze Berlins im brandenburgischen Schönefeld gelegener internationaler Verkehrsflughafen. Er trägt den Beinamen Willy Brandt[4] und wird durch die Flughafen Berlin Brandenburg GmbH (FBB), an der die Länder Berlin und Brandenburg zu je 37 Prozent[5] und der Bund zu 26 Prozent[5] beteiligt sind, betrieben. Zum Eröffnungszeitpunkt soll der Flughafen eine Kapazität von 40 Millionen Passagieren pro Jahr haben, resultierend aus der ursprünglich geplanten Terminalkapazität von 27 Millionen Passagieren pro Jahr,[6] exkl. Ergänzungsbauten, sowie der vorübergehenden Weiternutzung und Ausbau des bisherigen Schönefelder Terminals.[7]

Er soll die derzeitigen Flughäfen Schönefeld (dessen Gelände er teilweise umfasst) und Tegel ersetzen. Der erste Spatenstich für die größte Flughafenbaustelle Europas und eines der größten in Bau befindlichen Verkehrsinfrastrukturprojekte Deutschlands erfolgte am 5. September 2006.[8][9]

Der Flugbetrieb sollte planmäßig im Oktober 2011 starten[9] – der Termin wurde jedoch mehrfach verschoben.[1][9] Im Juli 2016 war die Eröffnung laut Flughafen-Geschäftsführer Karsten Mühlenfeld spätestens für Anfang November 2017 geplant.[10] Beobachter sehen den Grund für die Verzögerungen in zahlreichen schwerwiegenden Fehlern bei Planung und Bau begründet.[5][11]

Planung und Bau

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Ausbauplanungen des Flughafens Schönefeld im Vergleich

Der neue Flughafen dient insbesondere der Vergrößerung der Kapazitäten des Flugverkehrs in und um Berlin. Pläne für einen Ausbau des Flughafens Schönefeld existieren seit den 1960er Jahren (großzügige Terminalanlagen, Vergrößerung des Roll- und Landebahnsystems, Erweiterung des Geländes für den Inlandsflugverkehr nach Norden),[12] was aber nur in geringem Umfang umgesetzt wurde. Die Notwendigkeit für eine großflächige Kapazitätserweiterung erstarkte erst nach der deutschen Wiedervereinigung. Grundlage für den zu Beginn des 21. Jahrhunderts beschlossenen Ausbau ist der Konsensbeschluss aus dem Jahr 1996 und die daraus folgenden Verfahren, wie die darauf ausgelegte Landesentwicklungsplanung, der Planfeststellungsbeschluss des brandenburgischen Ministeriums für Infrastruktur und Raumordnung vom 13. August 2004[13] sowie der Planergänzungsbeschluss „Lärmschutzkonzept BBI“ vom 20. Oktober 2009. Sowohl der Konsensbeschluss als auch der Planfeststellungsbeschluss aus dem Jahr 2004 beinhalten den Ausbau des Schönefelder Flughafens unter der Voraussetzung der Schließung der beiden anderen Berliner Flughäfen Tempelhof und Tegel.[13]:S. 327 f., S. 335 [14]

Die Baukosten wurden ursprünglich auf eine Milliarde Euro veranschlagt.[15] Im Juli 2015 näherten sich die Prognosen der Marke von sechs Milliarden Euro.[15]

Für die Ortschaften Diepensee und Selchow sind Umsiedlungen durchgeführt worden, da die Gemeinden auf dem geplanten Flughafengelände lagen. 335 Menschen mussten Diepensee verlassen. Ihnen wurde neuer Wohnraum in Königs Wusterhausen angeboten. Von Selchow zogen 35 Einwohner nach Großziethen.[16] Die Umsiedlung von Diepensee ist im Dezember 2004, die Teilumsiedlung von Selchow im Juli 2005 erfolgreich abgeschlossen worden.[17]

Der erste Spatenstich für die zentrale Baustelleneinrichtung erfolgte am 5. September 2006.[9] Zuerst wurden Baustraßen und die Bau-Infrastruktur errichtet und die Rollbahnanschlüsse an die BER-Nordbahn hergestellt. 2007 begann der Bau des Eisenbahntunnels, des Tunnelbahnhofs und der neuen Südbahn sowie der Lückenschluss der Bundesautobahn 113. Der neue Abschnitt der A 113 wurde bereits im Mai 2008 eröffnet. Im Juli 2008 begannen die Bauarbeiten zum Hauptterminal, und 2010 konnte die Feuerwache in Betrieb genommen werden.

Auf der Baustelle ereigneten sich bis Ende 2012 vier tödliche,[18] 46 schwere und 197 leichtere Arbeitsunfälle.[19] Bei den tödlichen Unfällen ist eine Person von einer Gummiradwalze überfahren, eine weitere von einer plötzlich herabfallenden Baggerschaufel erschlagen worden. Eine Person ist aus acht Metern Höhe sowie eine weitere aus rund zehn Metern Höhe in die Tiefe gestürzt.

Eisenbahnbauten

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Bauarbeiten an der westlichen Tunneleinfahrt des künftigen Flughafenbahnhofs, Juli 2010
Bauarbeiten am unterirdischen Flughafenbahnhof, Oktober 2011

Im Rahmen des Flughafenbaus entstanden rund 18,5 Kilometer Fern- und Regionalbahnstrecke. Die Verlängerung der S-Bahn vom bestehenden Bahnhof Berlin-Schönefeld zum neuen Flughafenbahnhof, mit zusätzlichem Haltepunkt in Waßmannsdorf, misst 8,6 Kilometer. Auf dem Flughafengelände werden beide Strecken in einem rund 2,7 Kilometer langen Tunnel in Ost-West-Richtung geführt.[20]

Das Projekt wurde in die Planungsabschnitte West, Mitte und Ost aufgeteilt.[20] Die Ausführung des Tunnelrohbaus erfolgte durch eine Arbeitsgemeinschaft (ARGE), die sich aus mittelständischen Berliner Bauunternehmungen zusammensetzte. Die Bauarbeiten für das Empfangsgebäude begannen im Sommer 2007 und waren im Juli 2008 soweit fortgeschritten, dass der Bereich überbaut werden konnte.[20] Die Tunnelstation liegt in etwa 14,5 Meter Tiefe unter Gelände als unterstes Geschoss des neuen Terminals.

Im November 2007 wurden die Aufträge für die Rohbauarbeiten der westlichen Schienenanbindung sowie der Oberbauarbeiten und zu den Bahnsteigen des zukünftigen Flughafenbahnhofs vergeben. Die beiden Aufträge umfassen 2,4 Kilometer Trogbauwerke, drei Eisenbahn- und vier Straßenbrücken. Rund 330.000 m³ Erdmassen mussten bewegt und etwa 87.000 m³ Stahlbeton eingebaut werden. Insgesamt werden 33 Kilometer Gleise mit 23 Weichen verlegt.[21]

Der Bau war in neun Teilabschnitte untergliedert, die zeitlich versetzt zueinander ausgeführt wurden. Die Baugruben der Bauwerke entstanden dazu größtenteils im Schutz einer Grundwasserabsenkung, sodass ein konventioneller Aushub erfolgen konnte. In den Baugruben werden anschließend die Bauwerke als Stahlbetonkonstruktionen (Weiße Wanne) in Ortbetonbauweise errichtet. Anfang Juli 2008 war der erste – 185 Meter lange – Abschnitt des Bahnhofs im Rohbau so weit fertiggestellt, dass darauf das Terminalgebäude errichtet werden konnte.[22] Für die Ostanbindung erfolgte der Planfeststellungsbeschluss erst im Frühjahr 2010.

Die Schienenanbindung samt Flughafenbahnhof ist seit dem 7. Juni 2011 elektrisch befahrbar[23] und seit dem 30. Oktober 2011 betriebsfähig. Die S-Bahn Berlin führte bis Juli 2014 Streckenkenntnis-Ausbildungsfahrten durch und stellte diese wieder ein, bis ein Eröffnungstermin absehbar sein wird.[24] Die „Antischimmelpilz“-Entlüftungsfahrten werden weiter durchgeführt.[25]

Insgesamt werden rund 636 Millionen Euro investiert. Davon trägt der Bund 576 Millionen Euro, die Bundesländer Berlin und Brandenburg jeweils 30  Millionen Euro.[20] Allein zwischen 2007 und 2010 wurden 405 Millionen Euro investiert.[26] Die Kosten für den Rohbau der Schienenanbindung (Tunnel und Bahnhof) betragen laut Bahnangaben 285 Millionen Euro, nach Medienberichten dagegen sollen sie nicht über 160 Millionen Euro liegen.[27]

Um einen problemfreien, nahtlosen Standortwechsel von Schönefeld und Tegel nach BER zu gewährleisten, entschied man sich, den Flughafen mit all seinen Prozessen und Abläufen bereits vor der Eröffnung intensiv zu testen. In diesem sechsmonatigen Probebetrieb (November 2011 bis Mai 2012) wurden Check-in, Gepäckaufgabe und -sortierung, Durchlauf von Sicherheits- und Passkontrolle sowie Boarding, bis hin zur Gepäckabholung und Transfer mit rund 500 (Negativ-)Szenarien durchgespielt. Dafür standen 15.000 Testkoffer bereit. In etwa 100.000 Check-in-Vorgängen wurden damit bereits vor der Eröffnung rund 300.000 Gepäckstücke abgefertigt. Des Weiteren gehörten zur Testphase auch Nachtprobebetriebe, Notfallübungen oder Massenprobebetriebe sowie gesonderte Probebetriebstage für und mit Menschen mit Behinderungen.[28]

Am 24. November 2011 begann der Basisprobebetrieb, zeitgleich mit der technischen Abnahme durch den TÜV (Sicherheits- und Notfallsysteme der Energieversorgung, Feuerlöschsysteme, Entrauchungs- und Brandschutzanlagen, Aufzüge und so weiter – insbesondere das Zusammenwirken der Systeme).[29] Im Anschluss daran wurden zwei Monate lang interne Tests durch die Mitarbeiter des Flughafens, der Fluggesellschaften, der Behörden und der Bodenverkehrsdienste durchgeführt.[30] Im Zeitraum vom 26. Januar bis 16. Mai 2012 hatten danach im Rahmen des Integrationsprobebetriebs alle interessierten Bürger die Möglichkeit auf freiwilliger Basis, nach erfolgreicher Online-Bewerbung, den Flughafen zu testen. Benötigt wurden dafür rund 10.000 Statisten, verteilt auf mehrere wöchentliche Termine (insgesamt 47 Testtage mit durchschnittlich 200 bis 250 Komparsen pro Durchgang), die die Fluggastabfertigungsprozesse im Terminal in verschiedenen Belastungsstufen (Anzahl der Statisten) simulierten.

Bereits sechs Wochen nach dem Start der Anmeldung für den Probebetrieb am Flughafen am 26. April 2011 (mit mehreren Tagen Verzögerung durch eine Datenpanne)[31] hatten sich laut Angaben des Betreibers 12.000 Flughafen-Tester registriert. 10.000 davon meldeten sich für einen, maximal zwei feste Probebetriebstage an, die anderen 2.000 füllten die Warteliste[32], die sich bis zum Februar 2012 noch einmal auf 8.000 Personen erhöhte.

Der Probebetrieb wurde am 8. Mai 2012 aufgrund der Verschiebung des Eröffnungstermins abgebrochen und soll unmittelbar vor dem neuen Eröffnungstermin fortgesetzt werden.

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Ende August 2012 wurde als erstes Gebäude die „Aufnahmeeinrichtung für Asylsuchende“ eröffnet.[33]

Am 3. Juli 2013 wurde als erster Schritt zur Teileröffnung des Flughafens das neue Frachtzentrum eröffnet. Weitere fertiggestellte Teile des Airports sollen schrittweise folgen.[34] Die erste Abfertigung eines Frachtflugzeuges erfolgte am 1. August 2013.[35]


Erweiterungsplanungen

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Karte des Flughafens Berlin Brandenburg zum Eröffnungszeitpunkt inkl. vorläufigem Erweiterungspaket und zukünftiger Ausbauten laut Planfeststellungsbeschluss

Das Passagierterminal kann bedarfsgesteuert durch „Ausbaumodule“ erweitert und die genehmigte Kapazität somit auf bis zu 45 Millionen Fluggäste im Jahr aufgestockt werden.[36] Die theoretische Kapazität in der Endausbaustufe des Flughafens – bezogen auf die maximalen Start- und Landebahnbelastungen – liegt bei mindestens 50 Millionen Fluggästen. Die bereits mitkonzipierten Ausbaumodule werden bei Bedarf in Form von vorgelagerten Satelliten parallel zum Hauptterminal angeordnet. An einigen Positionen wird auch die A380-Abfertigung möglich sein.[37]

Zusätzlich zu den Kapazitäten des planfestgestellten Flughafens kann laut dem Urteil des Bundesverwaltungsgerichts vom 16. März 2006 auch der vorhandene Bestand des heutigen Flughafens Berlin-Schönefeld genutzt werden.[38] Damit hätte der Flughafen bereits mit seiner Inbetriebnahme erhebliche Kapazitätsreserven. In diesem Bereich ist jedoch der militärische Bereich mit Regierungsterminal geplant, für den bis zu dessen Fertigstellung übergangsweise das alte Terminal A genutzt werden soll.

Es besteht die theoretische Möglichkeit zum Bau einer dritten Startbahn südlich der jetzigen Anlagen. Feldmessungen dafür liegen bereits vor.[39] Politiker haben sich – unter Voraussetzung steigender Auslastung – für eine mittelfristige Planung des Baus ausgesprochen.[40] Die beiden vorhandenen Startbahnen sollen allerdings für die ausgewiesene Kapazität von bis zu 45 Millionen Fluggästen ausreichend sein.[41]

Am 22. August 2014 wurde bekannt, dass der Projektausschuss des BER-Aufsichtsrates bestätigte zu prüfen, wie mehr Platz für Abfertigung geschaffen werden kann. Es sollen weitere Hallen aufgestellt werden. Weiterhin soll das alte Terminal Schönefeld weiterbenutzt werden. Die Bundesbauministerin Barbara Hendricks (SPD) jedoch erteilte diesem Plan eine Absage, weil sie das alte Terminal als Regierungsterminal benutzen möchte. Bundesverkehrsminister Alexander Dobrindt hielt das Vorhaben jedoch für vertretbar, das alte Terminal nicht-staatlich zu nutzen.[42]

Am 25. September 2015 stellt die Flughafengesellschaft einen vorläufigen Ausbauplan vor, der die Kapazitäten bereits zum Eröffnungszeitpunkt erweitern soll. Vorgesehen sind der Ausbau des Terminals in Schönefeld, der Bau eines eigenen Terminals für Low-Cost-Fluggesellschaften östlich des Nordpiers, und der Bau eines provisorischen Regierungsterminals auf dem Vorfeld 1. Darüber hinaus wird das Vorfeld A und E erweitert, um zusätzliche Parkpositionen für Flugzeuge bereitzustellen. Zu dem bis 2023 laufenden Ausbaupaket gehören auch der Bau zusätzlicher Rollwege und Betriebsgebäude. Das Paket hat ein Investitionsvolumen von 65 Millionen Euro und soll die Kapazität mittelfristig auf 40 Millionen Passagiere pro Jahr sichern.[43]

Wie jedes Großbauprojekt hat auch die Flughafengesellschaft mit dem Bau des BER die Auflage nach dem Landesdenkmalschutzgesetz, die Dokumentation der von Zerstörung betroffenen Bodendenkmale auf dem Baugebiet zu finanzieren. Unter Leitung des Brandenburgischen Landesamtes für Denkmalpflege und Archäologischen Landesmuseums (BLDAM) wurde hier das größte Ausgrabungsvorhaben der Region betreut. Insbesondere die Umsiedlung der Ortslage Diepensee ermöglichte eine zweijährige archäologische Erforschung der 14 Hektar großen Fläche. Dabei kam das mittelalterliche Dypensey, dessen Geschichte bislang weitgehend unbekannt war, sehr gut erhalten zu Tage. Die Rekonstruktion ergab ein komplettes Angerdorf des 13. und 14. Jahrhunderts mit einer Dorfbefestigung und zwei – den Anger mit dem Tiefen See umschließenden – Straßen. Besonders überraschend waren zahlreiche Hauskeller aus Feldsteinen, der Grundriss einer kleinen Dorfkirche sowie der Friedhof mit über 400 Gräbern.




Kontroversen um den Ausbau

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Standortentscheidung

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Protestbanner gegen Fluglärm und Nachtflüge in Schöneiche bei Berlin

Bereits kurz nach der Standortfestlegung wurden vier Bürgerinitiativen aus Berlin und dem Umland gegründet, die sich gegen die Pläne engagierten, den Flughafen am Berliner Stadtrand zum neuen Großflughafen auszubauen. Ab 2010 formierten sich weitere Bürgerinitiativen, die sich gegen den Flughafenbau richteten.[44] Diese sahen die Belastung durch Fluglärm und Schadstoffimmissionen als nicht ausreichend berücksichtigt und werteten den Neubau des Flughafens Berlin Brandenburg deshalb als nicht geeignet. Mit Unterstützung der Bürgerinitiativen klagten mehrere Anwohner und vier betroffene Gemeinden, Großbeeren, Eichwalde, Schulzendorf und Blankenfelde-Mahlow, gegen den Planfeststellungsbeschluss für den Neubau des Flughafens Berlin Brandenburg zum einzigen internationalen Verkehrsflughafen in der Region Berlin-Brandenburg, allerdings wurden im März 2006 die Musterklagen vom Bundesverwaltungsgericht zum überwiegenden Teil abgewiesen.[45] Dem Bundesverband der Deutschen Luftverkehrswirtschaft zufolge sind vor der Eröffnung des BER etwa 225.000 Berliner von Fluglärm betroffen, nach der Eröffnung rund 65.000.[46]

Gegen den Ausbau des Flughafens Schönefeld klagten 4000 Anwohner vor dem Bundesverwaltungsgericht (BVerwG) in Leipzig. In seinem Urteil[47] vom 16. März 2006 bestätigte das Gericht die Standortwahl Schönefeld unter Auflagen hinsichtlich des Nachtflugbetriebes. Das Lärmschutzkonzept der Flughafenbetreiber wurde aufgehoben. Das Gericht stellte fest:

„Die Planfeststellungsbehörde hat insoweit außer Acht gelassen, dass die in Berlin-Schönefeld betroffene Gruppe zwar kleiner, das dieser Gruppe abverlangte Opfer aber merklich größer ist, als im Hinblick auf die Situation in Tegel und Tempelhof.“

BVerwG, Urteil vom 16. März 2006 – 4 A 1073/04, Rn. 321

Das Gericht untersagte einen Flugbetrieb in der Nachtkernzeit von Mitternacht bis 5 Uhr und verbot Starts und Landungen in den Nachtrandstunden von 22 bis 24 Uhr und von 5 bis 6 Uhr, die ohne „erkennbare Notwendigkeit gerade in diesen Zeitraum – und damit außerhalb der unter Lärmgesichtspunkten weniger problematischen Tagstunden – gelegt werden“.[47]

Nachdem der für diese Entscheidung zugrunde liegende Planergänzungsbeschluss nachgebessert wurde, erlaubte das Bundesverwaltungsgericht am 13. Oktober 2011 auch reguläre Flüge in den sogenannten „Randzeiten“. Das heißt: Flugbetrieb darf von 5 bis 24 Uhr stattfinden.[48]

Im September 2010 veröffentlichte die Deutsche Flugsicherung erstmals die geplanten Abflugrouten[49] für BER. Die bisherigen Unterlagen[Anm. 2], die auch dem Genehmigungsverfahren und den Klagen gegen die Genehmigung zugrunde lagen, erweckten den Anschein, dass die Flugzeuge von den Bahnen in gerader Linie starten. Nach der Planung der Deutschen Flugsicherung sollen drei der vier Abflugrouten um etwa 15° von der geraden Linie abweichen. Die nordwestliche Route soll entlang der Berliner Stadtgrenze nahe Lichtenrade, Teltow, Stahnsdorf, Kleinmachnow und Steglitz-Zehlendorf sowie über Potsdam führen.[50] Diese Flugrouten stoßen auf Widerstand von Anwohnern im weiteren Umland, die sich in 27 örtlichen Bürgerinitiativen (Stand: 28. Oktober 2010) zusammengeschlossen haben.[51] Zudem wird gewarnt, dass sich innerhalb der geplanten Flugschneise zwei Nuklearanlagen befinden, die bei einem Flugzeugabsturz zu besonderer Gefährdung der Bevölkerung führen könnten: die nukleare Forschungsanlage des Helmholtz-Zentrums und ein Lager für radioaktive Abfälle in Berlin-Wannsee.[52][53]

Zur Beratung der Genehmigungsbehörde sowie des Bundesaufsichtsamtes für Flugsicherung und der Flugsicherungsorganisation über Maßnahmen zum Schutz gegen Fluglärm und gegen Luftverunreinigungen durch Luftfahrzeuge ist, wie für jeden Verkehrsflughafen, der dem Fluglinienverkehr angeschlossen ist und für den ein Lärmschutzbereich nach dem Gesetz zum Schutz gegen Fluglärm festzusetzen ist, auch in Schönefeld eine Fluglärmkommission nach § 32 Luftverkehrsgesetz (LuftVG) vorhanden. Diese konnte einige Veränderungen der ursprünglich von der Deutschen Flugsicherung geplanten Flugrouten erreichen, wie zum Beispiel ein Verzicht auf den Überflug Potsdams; andere Forderungen der Bürgerinitiativen wurden jedoch nicht erfüllt.[54][55] Diese Forderungen der Bürgerinitiativen waren entweder sicherheitsrelevant oder flugbetrieblich nicht durchführbar. Auf Initiative dieser Fluglärmkommission wurde auch die neue umstrittene „Müggelseeroute“ eingeführt, da eine Doppelbelastung der Bürger in Erkner verhindert werden soll. Am 26. Januar 2012 gab das Bundesaufsichtsamt für Flugsicherung die endgültigen Abflugstrecken für den Flughafen bekannt.[56][57]

Am 31. Juli 2012 wies das Bundesverwaltungsgericht Klagen mehrerer Anwohner gegen den Planfeststellungsbeschluss zum Bau des Flughafens ab.[58]

Ende Mai 2013 leitete die Europäische Kommission ein Vertragsverletzungsverfahren gegen Deutschland ein. Nach vorläufiger Einschätzung verstoße Deutschland gegen zwei EU-Umweltregelungen, da die Umweltwirkungen der neuen Flugrouten nicht ausreichend berücksichtigt worden seien.[59]

Am 7. Juli 2011 protestierten 1500 Menschen gegen die Flugroute über den Müggelsee. Sie prüfen zudem eine Klage wegen Verletzung des EU-Rechtes.[60]

Flughafenanlagen

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Im Verlauf des Flughafenbaus wurden insgesamt 2,4 Millionen Tonnen Zuschlagstoffe zu 3,4 Millionen Tonnen Beton verarbeitet und verbaut. Das Straßennetz auf dem Flughafen beträgt rund 20 Kilometer. In die Hochbauten wurden 33.000 m² Glasflächen eingesetzt.[61]

Start- und Landebahnen

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Gelände des Flughafens Schönefeld (SXF) mit den Flächen des zukünftigen Flughafens Berlin Brandenburg (BER)

Der Flughafen Berlin Brandenburg wird über zwei parallele Start- und Landebahnen, 25L/07R und 07L/25R, verfügen. Der Abstand zwischen den Start- und Landebahnen beträgt 1900 Meter, der Versatz 1250. Damit können beide Start- und Landebahnen ohne Beeinträchtigungen durch Wirbelschleppen unabhängig voneinander betrieben werden.

Die ehemalige nördliche Start- und Landebahn des Flughafens Schönefeld wurde im Dezember 2007 geschlossen, damit ein fehlendes 650 Meter langes Teilstück der Bundesautobahn 113 errichtet werden konnte.[62] Als neue Nordbahn wurde die bisherige Südbahn 07/25 des Flughafens Schönefeld adaptiert und umbenannt: Sie wurde von früher 3000 auf 3600 Meter entsprechend den ICAO-Standards verlängert.[2] Die Umbenennung erfolgte am 3. Mai 2012, nachdem die Bahn am 23. April 2012 genehmigungsrechtlich auf 3600 Meter verlängert worden war.

Im Mai 2011 wurde die neue Südbahn 25L/07R fertiggestellt. Im Oktober 2011 wurde mit den Markierungen der Flächen und Bahnen begonnen.[63] Die neue Südbahn wurde am AIRAC-Termin 31. Mai 2012 im Luftfahrthandbuch (AIP) implementiert,[64] allerdings zunächst per NOTAM[65] geschlossen. Am 29. Juni 2012 wurden die Rollbahnen der neuen BER-Betriebsflächen für den Verkehr des Flughafens Berlin-Schönefeld freigegeben. Bis zur Eröffnung sollen sukzessive weitere Flächen in Betrieb gehen.[66]

Der Termin zur Schließung der jetzigen nördlichen Start-/Landebahn 25R/07L und der ab dann ausschließlichen Abwicklung des Betriebs über die neue Südbahn 25L/07R war der 2. Mai 2015.[67] Die Arbeiten zur Sanierung der Nordbahn begannen am 6. Mai 2015.[68] Somit wird bis zur Eröffnung des Flughafens Berlin Brandenburg in Schönefeld nur eine Start- und Landebahn betrieben.

3000 von etwa 4000 Schallschutzmaßnahmen sind zum 30. September 2014 bewilligt worden. Dieser Termin ist das Fristende, ein halbes Jahr Vorlauf bis zum ersten Flug ist vorgeschrieben.[69] Weiterhin läuft 2015 die (allgemeine) Baugenehmigung aus.[70] Diese wird in Lübben erteilt.[71]

Alle Rollwege, Vorfelder und Start- und Landebahnen belegen eine Fläche von annähernd 1,7 Quadratkilometern.[72] Laut einem Memo vom Oktober 2014 gilt eine dritte Start- und Landebahn als unwahrscheinlich.[73]

Tower BER

Die Deutsche Flugsicherung GmbH (DFS) hat eine neue Tower-Niederlassung innerhalb des Sicherheitsbereichs des Flughafens errichten lassen. Der neue Kontrollturm wurde in seiner puristischen Bauart den technischen Gegebenheiten und Anforderungen des Flughafens angepasst. Die neu entwickelte elliptische Towerkanzel mit vier Tragstützen bietet Platz für elf Mitarbeiter und ist mit 72 Metern der dritthöchste Tower (nach dem des Düsseldorfer Flughafens und des Münchner Flughafens) in Deutschland. Die Kosten betrugen rund 35 Millionen Euro. Daneben bietet der Komplex Räume für die Niederlassungsverwaltung, Aufenthaltsräume, einen Ruheraum mit zwei Betten, Umkleidemöglichkeiten mit Dusche, Briefing- und Konferenzräume und einen Fitnessraum für die Mitarbeiter. Deutschlandweit erstmals betreibt die DFS hier auch die Vorfeldkontrolle, die ebenfalls in der Towerkanzel untergebracht ist. Um etwaige weitere Ausbaustufen des Flughafens mit den Räumlichkeiten des Towers bewältigen zu können, sind vorsorglich schon weitere Kontrollräume unterhalb der Towerkanzel errichtet worden. Anfang März 2012 begann der Probebetrieb auf dem neuen Tower. In der Nacht vom 24. auf den 25. März 2012 wurde der neue Tower in Betrieb genommen, der bis zur Eröffnung des BER von dort den Verkehr des Flughafens Berlin-Schönefeld kontrolliert.[74]

Fluggastterminal

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In Bau befindliches Terminal, März 2010
In Bau befindliches Terminal, Juli 2010

Die Terminalanlagen und die Flugsteige befinden sich in der Mitte zwischen beiden Start- und Landebahnen. Das Hauptgebäude ist 220 Meter breit, 180 Meter lang und 32 Meter hoch, seine Bruttogrundfläche beträgt 220.000 m².[37] Der Zentralbau wird bei der in Aussicht genommenen Fertigstellung eine Kapazität von 27–30 Millionen Passagieren im Jahr haben. Es werden im Endzustand 150.000 m³ Beton und 28.000 Tonnen Stahl verbaut sein.[75] Das Terminal wird nach Forderung der ICAO-Standards mit Glas verkleidet, das keine Radarreflexionen hervorruft. Erwartet werden anfangs etwa 25 Millionen Passagiere im Jahr.

Der Baubeginn des Terminals war am 11. Juli 2008.[76] Mit der Realisierung des Projekts wurde als Generalplaner die Planungsgemeinschaft Berlin-Brandenburg International (pg bbi) beauftragt, ein Gemeinschaftsunternehmen, bestehend aus Gerkan, Marg und Partner, der JSK und der IGK-IGR Ingenieurgesellschaft Kruck mbH.[77]

Fluggastbrücken am Hauptpier, Mai 2012

Der U-förmige Terminalkomplex in der Art eines Midfield Terminals umfasst das 715 Meter lange, dem Terminal vorgelagerten Hauptpier (an Vorfeld B) mit 16 Parkpositionen für Kurz- und Mittelstreckenflugzeuge, bzw. 8 für Großraumflugzeuge. Das Hauptpier verfügt über 16 Fluggastbrücken, davon 1 ein- und 15 zweigeschossig, inkl. einer vergrößerten speziell für die Abfertigung des Airbus A380. Das Südpier (an Vorfeld C – Nutzung größtenteils durch Air Berlin), 350 Meter lang, ist mit neun eingeschossigen Fluggastbrücken ausgestattet.

Das ebenso lange Nordpier (an Vorfeld A) verfügt über weniger Ausstattung als der Rest des Terminals und keine Fluggastbrücken, um den Anforderungen nach höherer Kosteneffizienz der dort platzierten Billigfluggesellschaften Rechnung zu tragen. Am Nordpier werden künftig unter anderem easyJet, Germanwings und Ryanair abgefertigt.[78]

Nord- und Südpier waren in den ursprünglichen Planungen nicht vorgesehen, aber durch das stärker als erwartet wachsende Passagieraufkommen notwendig geworden. So können in der jetzigen Konfiguration fünf Millionen Passagiere mehr abgefertigt werden.[79] Zusätzlich werden die Vorfeldflächen für die Abfertigung des Airbus A380 vorbereitet (Flugsteige A17/C17). Die Mehrkosten für die Kapazitätserweiterung liegen bei 160 Millionen Euro.[80] Ausgestattet wird der Terminal zunächst mit acht Check-in-Inseln, bestehend aus insgesamt 94 Check-in-Schaltern und rund 120 Check-in-Automaten.[81] Die Flächenzumessung ist so berechnet, dass 6500 Passagiere pro Stunde ohne Bedrängnis und größere Schlangenbildung abgefertigt werden können.[82] Nach Aussage der Betreiber der Berliner Flughäfen ist der Flughafen so zukunftsfest geplant, dass das prognostizierte Passagieraufkommen über Jahrzehnte bewältigt werden kann.

Terminalaufbau des BER
Blick in die Abflughalle, September 2013

Der Abflugbereich des Hauptgebäudes ist in sechs Bereiche eingeteilt:

  • A 01–25, bzw. B 01–25 (Hauptpier, Ebene 1 – Schengen),
  • C 01–19, bzw. D 01–17 (Hauptpier, Ebene 2 – Non-Schengen) sowie
  • A 30–38 (Südpier) und B 30–45 (Nordpier).

Die zukünftigen Ausbaumodule wurden bei der Nummerierung und dem Leitsystem bereits berücksichtigt. So wird das erste Modul die Abflugbereiche E (Süd) und F (Nord) sowie das zweite Modul die Abflugbereiche G (Süd) und H (Nord) umfassen.[83]

Für Reisende und Flughafenbedienstete entstehen auf der Ebene 2 im Terminal in zwei Räumen eine Kapelle und ein Raum der Stille. Den Gestaltungswettbewerb hatte das Architekturbüro Gerkan, Marg und Partner (gmp) gewonnen. Die Räumlichkeiten dienen als gleichberechtigte Rückzugsorte für Menschen aus verschiedensten Kulturen und Religionen. Die schwarz-weißen Querstreifen spielen mit Lichtverhältnissen, die Kapelle wird mit einem schlichten Altar ohne Kreuzeszeichen ausgestattet.

Die Anteile von Flugsteigen, Abfertigungsschaltern und Terminalfläche sind unter Betreiber, Läden, Unternehmen aber auch Fluggesellschaften aufgeteilt. So wird die Lufthansa beispielsweise drei komplette Abfertigungsbereiche, sogenannte „Check-in-Inseln“, mit insgesamt 24 Schaltern in der Haupthalle betreiben. Dazu kommt der immer häufiger werdende Gebrauch von Abfertigungsautomaten. Auch weitere Fluggesellschaften wie easyJet, Air Berlin oder Germanwings besitzen eigene Schalter. Alle weiteren Abfertigungseinrichtungen werden je nach Flügen von allen anderen Fluggesellschaften genutzt. Es wird drei Flughafenlounges geben: Lufthansa wird einen exklusiven Wartebereich für ihre Kunden und Partner der Star Alliance betreiben, Air Berlin wird mit einer Lounge für sich und ihre oneworld-Partner vertreten sein, Air France-KLM wird einen Salon für Air France und KLM und die weiteren Fluggesellschaften des SkyTeam anbieten.

Bodenabfertigung

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Check-in-Schalter (September 2013)

Zum Einchecken stehen Check-in-Inseln mit 118 Schaltern zur Verfügung. Check-in und Boarding werden unter anderem von GlobeGround Berlin, WISAG Transport Services, Acciona Airport Services und AHS durchgeführt.[84] Die Personen- und Gepäckkontrollen sollen von Securitas Deutschland durchgeführt werden. Dafür stehen 36 Sicherheitsschleusen mit Flüssigkeitsscannern zur Verfügung.

Die Bodenabfertigung der Flugzeuge soll durch GlobeGround Berlin, Ground Service International (beide gehören zur WISAG-Gruppe) und Acciona Airport Services Berlin, das Catering von LSG Sky Chefs durchgeführt werden. Die Versorgung mit Kraftstoff erfolgt durch Shell und Total. Weitere Bodendienste wie zum Beispiel Reinigung und der Vor-Ort-Passagiertransport sollen durch AHS, BAS und Acciona Airport Services Berlin erfolgen.

Militärischer Teil

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Die Flugbereitschaft des Bundesministeriums der Verteidigung wird im Norden in der Nähe des alten Flughafenterminals (Vorfeld 2) über eine Fläche von 16 Hektar verfügen, von dort sollen sowohl die Regierungsflüge der deutschen Politiker starten als auch die Empfänge ausländischer Staatschefs und -oberhäupter durch das Auswärtige Amt stattfinden.[85] Der Plan der Bundesregierung umfasst die Erstellung eines repräsentativen Terminals sowie die für die Flugbereitschaft notwendigen Infrastrukturen wie Verwaltungsgebäude und Hallen für die Technik und belief sich zu Beginn des Projektes auf 125 Millionen Euro.[86] Ursprünglich sollte das Regierungsterminal, ein Entwurf des Berliner Architekturbüros Busmann + Haberer,[87][88] Ende 2011 in Betrieb gehen. Mittlerweile haben sich die Kosten jedoch auf 310 Millionen Euro erhöht und mit einer Inbetriebnahme wird nicht vor 2016 gerechnet.[89] Gründe für die Kosten seien neben der EU-weiten Ausschreibung und der zu spät begonnenen und unvollständigen Planung auch, dass bis zur Fertigstellung des neuen Terminals das Terminal A des alten Flughafens Schönefeld umgebaut und genutzt werden müsse.[90]

Die bislang auf 310 Millionen Euro geschätzten Kosten für den Regierungsteil sollen deutlich steigen.[91] Nach Planungsstand 2015 werde sich die Eröffnung des Regierungsterminals bis zum Jahr 2022 hinauszögern.[92]

Andere Bereiche

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Für Flüge der Allgemeinen Luftfahrt (Lehr-, Privat- und Geschäftsfliegerei) wird vor allem der Nordteil des Flughafens genutzt. Dafür stehen die Flächen der Ramp 1, 3 (ehemaliges Terminal-Vorfeld) und insbesondere 4 (ehemaliges Wartungszentrum) zur Verfügung. Dort befindet sich auch das Abfertigungsgebäude für die allgemeine Luftfahrt (General Aviation Terminal – GAT).

Für den Frachtgutbereich ist ein erstes Modul im Midfield-Bereich für eine Kapazität von jährlich 100.000 Tonnen entstanden. Insgesamt könnte der Flughafen bei Bedarf auf eine planfestgestellte Kapazität von bis zu 600.000 Tonnen Fracht jährlich ausgebaut werden; im internationalen Maßstab wäre das eine eher mittelgroße Kennzahl.[93]

Die Lufthansa Technik AG lässt für rund 16 Millionen Euro einen neuen Wartungshangar auf BER errichten. Darin können entweder fünf Kurz- oder Mittelstreckenflugzeuge oder ein Großraumflugzeug vom Typ Airbus A340 gewartet werden. Die Fluggesellschaft Air Berlin lässt auf dem benachbarten Gelände eine Wartungshalle bauen, die mit 12.000 Quadratmeter (150 × 80 Meter) Platz für bis zu vier Flugzeuge vom Typ Airbus A320 bietet. Damit wird die Fluggesellschaft dann neben Frankfurt, Düsseldorf und München die vierte deutsche Wartungshalle besitzen.

Erscheinungsbild

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Das Corporate Design (CD) des Flughafens (Logo, Schriften, Piktogramme etc.) wurde von Realgestalt (ehemals Schindler Parent Identity) und das dazugehörige Gebäude-Leitsystem (insbesondere die Beschilderung) von Moniteurs Berlin entworfen und im Juni 2011 der Öffentlichkeit vorgestellt. Als Farben dominieren Orangerot (abgeleitet von den Landesfarben Berlins und Brandenburgs), eingesetzt hauptsächlich für Printartikel des Flughafens, und Purpurrot, eingesetzt primär für die Beschilderung. Sekundärfarben sind Weiß (z. B. Hintergrundfarbe für Straßenbeschilderung) sowie Grautöne und Blau als Akzentfarbe.

Die über 3000 Schilder werden in (Holz-)Wände eingearbeitet, bzw. als stehende Wegweiser umgesetzt. Im Gegensatz zu vielen anderen Flughäfen haben sich die Planer hier gegen hängende Elemente entschieden. Im Nordpier (Flugsteig B30–B45) wird auf eine aufwendige Beschilderung zugunsten kostengünstiger Flächenaufbringung an den Wänden verzichtet, was auch die Ausbreitung von Werbung im Billigflug-Bereich eingrenzt. Die Straßenbeschilderung im Bereich des Flughafens ist ebenfalls in das einheitliche Erscheinungsbild mit einbezogen, das heißt Einsatz der CD-Piktogramme und Farben.[94]

Von der Agentur Realgestalt wurde für den typografischen Auftritt des Flughafens in Zusammenarbeit mit Alexander Branczyk für die Hausschrift eine komplette Schriftfamilie entworfen, BER Sans und BER Serif, die sowohl in den Printmedien als auch in der Beschilderung und in den Anzeigetafeln zum Einsatz kommt.[95]

Trotz Verschiebung der Flughafeneröffnung wurde das neue Erscheinungsbild in den Printmedien im Juni 2012 eingeführt. So fanden Fluggäste z. B. Flugpläne im neuen Design und mit dem BER-Logo vor, aber mit dem Hinweis, dass mit „BER“ noch die bisherigen Flughäfen Schönefeld und Tegel gemeint sind. Um diese schwer nach außen darstellbare Handhabung zu vereinfachen, wurde das Logo der Flughafengesellschaft FBB angepasst und im Juni 2013 als Dachmarke der Flughäfen Tegel und Schönefeld sowie des zukünftigen Flughafens Berlin Brandenburg eingeführt.[96] Zeitgleich wurde auch die Flughafenwebseite auf das neue Design umgestellt.

Verkehrsaufkommen und Anbindungen

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Die Zahlen der beiden Berliner Flughäfen Tegel und Schönefeld zusammen:[97]

Flugverkehr
2015
Flugbewegungen Vorjahr Fluggäste Vorjahr Frachtgut
(Tonnen)
Vorjahr
Linienverkehr 235.141
+4,31 %
29.057.949
+5,69 %
041.653
0+0,39 %
Gelegenheitsverkehr 013.813
−6,39 %
00460.179
−0,45 %
0000641
−31,35 %
Transit 00013.336
−44,45 %
0000940
0–2,24 %
Gesamt 260.610
+3,20 %
29.531.464
0+5,54 %
043.236
0–0,35 %
Ein Airbus A330-200 der Air Berlin, mit dem von Berlin aus Langstreckenflüge durchgeführt werden

Passagieraufkommen

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Die jetzigen Berliner Flughäfen hatten 2009, bei einer offiziellen Kapazität von 19 Millionen Passagieren, insgesamt 20,8 Millionen Passagiere, das sind 600.000 weniger als 2008 und 800.000 mehr als 2007 sowie 5,9 Millionen mehr als 2004. Damit ist Berlin nach Passagieraufkommen der drittgrößte Flughafenstandort Deutschlands hinter Frankfurt am Main (50,9 Millionen im Jahr 2009) und München (32,7 Millionen im Jahr 2009). Während die Berliner Flughäfen für 2008 bundesweit den größten Zuwachs bei den Passagierzahlen verzeichnen konnten (Berlin: +6,8 %; Frankfurt: −1,3 %; München: +1,7 %; bundesweit: +0,7 %) nahm das Berliner Passagieraufkommen von 2008 auf 2009 aufgrund der Finanzkrise um 2,8 % leicht ab, allerdings weniger als das der beiden größten deutschen Flughäfen (Frankfurt: −4,9 %, München: −5,5 %). In der Region Berlin/Brandenburg befinden sich die einzigen der zehn größten Flughäfen Deutschlands (mit je mehr als fünf Millionen Passagierkapazität), die über ihrer offiziellen Kapazität liegen. So lag im Krisenjahr 2009 die Auslastung von Tegel bei 117 % und von Schönefeld bei 97 %. Die Auslastung der anderen zehn größten Flughäfen lag zwischen 90 % in Frankfurt und 61 % in Hannover.

Am 30. Oktober 2008 wurde der Zentralflughafen Berlin-Tempelhof für den Flugbetrieb geschlossen; die genutzte Kapazität von zuletzt rund 300.000 Passagieren pro Jahr konnte von den beiden anderen Flughäfen übernommen werden.

Entwicklung der Passagierzahlen der Berliner Flughäfen

Im Mai 2007 wurde ein neues Abfertigungsgebäude am Flughafen Tegel für 2,5 Millionen Passagiere eröffnet. Die zwei verbleibenden Berliner Flughäfen haben nun eine Abfertigungskapazität von etwa 22 Millionen Passagieren. Die technische Kapazität der BER-Start- und Landebahnen beträgt 426.000 Flugbewegungen pro Jahr, was eine theoretische Abfertigung von über 50 Millionen Passagieren ermöglicht, soweit die vorhandenen Terminals entsprechend ausgebaut würden. Schon für das Jahr 2020 rechnet man mit einem Aufkommen von mehr als 30 Millionen[veraltet] Passagieren, weshalb der Flughafen langfristig schrittweise mit ergänzenden Modulen auf eine Kapazität für bis zu 50 Millionen Passagiere[veraltet] (45 Millionen bisher genehmigt) ausgebaut werden soll (planrechtlich bereits gesichert). Dies entspricht dem Passagieraufkommen von 2009 in Frankfurt am Main (50,9 Millionen Passagiere bei 480.000 Starts und Landungen).

Bei den Wachstumsraten der letzten zehn Jahre könnten 30 Millionen Passagiere früher als ursprünglich erwartet erreicht sein. Entgegen dem weltweiten Trend haben die Fluggesellschaften für den Winterflugplan 2008/2009 4,8 % mehr Starts und Landungen beantragt.[98] Air Berlin, inklusive der Airline-Allianz oneworld [99] will weiterhin Berlin als Luftfahrt-Drehkreuz nutzen, letztere allerdings nur dann, wenn eine deutliche Volumensteigerung stattgefunden haben wird.[100] Im Bereich der innerdeutschen Flugstrecken liegt Berlin heute bereits an zweiter Stelle hinter München und vor Frankfurt. Im Jahr 2007 war dieser Bereich in Frankfurt um ein Prozent rückläufig und stieg in Berlin um 10,8 % an.[101] Die Strecke mit dem höchsten Passagieraufkommen führt zum Luftfahrt-Drehkreuz in Frankfurt am Main.[102]

Ein Vorteil des Standorts wird darin gesehen, dass die Flugzeiten nach Osteuropa, Asien und in den pazifischen Raum rund eine Stunde kürzer sind als von den westlicheren Drehkreuzen Paris und London.

Bundesverkehrsminister Alexander Dobrindt (CSU) sagte am 21. August 2014, dass er die Erstellung eines Kapazitätsplanes verlangt. Dieses wird Zeit in Anspruch nehmen bei der ohnehin schon ausgedehnten Bauzeit des Flughafens. Es geht wohl prinzipiell darum, dass der Flughafen schon bei Start voll ausgelastet sein könnte.[103]

Am 5. September 2014 gab Hartmut Mehdorn die Gründung des Vereins flyBB bekannt. Es handelt sich dabei um einen Versuch, den Luftverkehr rund um Berlin zu stärken. „Ein Flughafen mit 14 Standorten“ – es geht darum, dass der BER schon bei der Eröffnung zu klein sein könnte.[104]

Bei der Aufsichtsratssitzung am 19. September 2014 wurde bekanntgegeben, dass der Flughafen Berlin-Schönefeld zwischenzeitlich auf jeden Fall weiterbetrieben wird.[105]

Schienenanbindung und öffentlicher Personennahverkehr

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Nach der Planung soll der Flughafen möglichst wenig Kraftfahrzeugverkehr erzeugen, die Hälfte der Flugreisenden soll ihn auf der Schiene erreichen.[106] Eine Regional-Express-Linie (RE 9) soll dann als Flughafen-Express vom Berliner Hauptbahnhof mit Zwischenhalten lediglich an den Bahnhöfen Potsdamer Platz und Südkreuz zum Flughafen führen. Nach einer Ausschreibung des VBB wird DB Regio diese Linie betreiben. Planungen zur Verlängerung der U-Bahn-Linie U7 über die Station Rudow hinaus bis zum Terminal sind derzeit zurückgestellt. Stattdessen wird die bereits operierende ExpressBus-Linie X7 (JetExpressBus) vom gegenwärtigen Endbahnhof der U7 zum neuen Terminal geführt.

Da der Flughafen südlich von Berlin liegt, reicht sein weiteres Einzugsgebiet über den Eisenbahnfernverkehr bis Dresden, Halle (Saale) und Leipzig. Die Dresdener Bahn soll mittelfristig für Geschwindigkeiten bis 200 km/h ausgebaut werden.[26][107] und könnte dann Dresden mit Fahrzeiten von etwa einer Stunde an den Flughafen anbinden. Die Anhalter Bahn verbindet als fertiggestellte Ausbaustrecke Berlin mit Leipzig und Halle (Saale) bereits in gut einer Stunde Fahrzeit. Im Fernverkehr soll der Flughafenbahnhof mit mehreren ICE-, IC und EC-Einzelzügen (u. a. in Richtung Hannover und Krakau) bedient werden.[108]

Aufgrund von Verzögerungen beim Wiederaufbau der Bahnstrecke Berlin–Dresden auf Berliner Gebiet sowie angekündigter Klagen war unklar, ob und wie der Flughafen mit Aufnahme des Flugbetriebs an das Schienenverkehrsnetz angeschlossen sein wird. Eine Arbeitsgruppe sollte Möglichkeiten klären, wie der Flughafen auch vor Fertigstellung der Dresdener Bahn auf der Schiene angebunden werden kann.[106] Nach einem Urteil des Bundesverwaltungsgericht wird auch die Alternativ-Strecke über Ostkreuz aus Lärmschutzgründen nicht rechtzeitig fertig. Der angestrebte 15-Minuten-Takt kann deshalb zunächst nicht erzielt werden. Stattdessen wird für die erste Zeit ein 30-Minuten-Takt eingerichtet.[109]

Die Bundesregierung rechnet zur Betriebsaufnahme mit 10,6 Millionen Bahnreisenden pro Jahr, davon 1,8 Millionen bei der S-Bahn.[110]

Straßenanbindung und Individualverkehr

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Einbindung des BER im Berliner Straßenverkehrsnetz

Über die Straße erreicht man den öffentlichen Teil des neuen Flughafens aus Richtung Osten über die A 113, die nördlich des Autobahndreiecks Waltersdorf eine neue Anschlussstelle erhalten hat. Weiterhin wird eine Verbindung zwischen dem alten Flughafengelände und dem neuen Flughafenzubringer hergestellt. Diese großzügige, vierspurige Straße soll unter anderem die Erreichbarkeit des Flughafens sicherstellen, falls es auf der A 113 zu einer Vollsperrung kommen sollte. Sie bindet östlich des Flughafengeländes an den Flughafenzubringer von der A 113 an.

Der zentrale sechsstreifige Flughafenzubringer führt direkt zum Fluggastterminal. Er mündet in eine Terminalvorfahrt in zwei Ebenen (Ebene 0: Ankunft, Ebene 1: Abflug). Die Vorfahrtebenen werden getrennte Bereiche für den Individualverkehr (z. B. Kurzzeitparkplätze) und den öffentlichen Verkehr (Bushaltestellen, Taxiwarteflächen und so weiter) erhalten. Geplant ist weiterhin die Anlage von Parkhäusern in Premiumlage direkt neben dem Terminalgebäude. Auch diese werden über die Terminalvorfahrt angeschlossen.

Das Verkehrskonzept sieht eine frühzeitige Trennung von Personen- und Güterverkehr vor. Der Güterverkehr wird bereits östlich des Flughafens in einem Verteilerknoten vom Zubringer abgeleitet. Alle wesentlichen Verkehre werden ringförmig im Einrichtungsverkehr durch das Flughafengelände geführt. Lieferverkehr, Betriebsdienste, aber auch Nutzer von terminalfernen Dauerparkplätzen werden über einen Verteilerring zu ihren Zielen geleitet. Passagiere und Gäste, die das Terminalgebäude zum Ziel haben, werden direkt vom Zubringer über einen separaten Terminalring geführt. Die gesamte Verkehrsführung ist so angelegt, dass alle Ziele im Flughafengelände auch untereinander auf möglichst kurzen Wegen erreicht werden können. Auch auf die Weiterleitung von Falschfahrern zu ihren tatsächlichen Zielen wurde viel Wert gelegt.

Im Zusammenhang mit dem Flughafenneubau wurde im Westen des Flughafengeländes die Landesstraße L 75 aus der Ortslage Selchow heraus verlegt. Dazu wurde ein Teilstück als Ortsumgehung Selchow neugebaut. Dieser neue Abschnitt der L 75 dient gleichzeitig der Anbindung der westlichen Betriebsflächen des Flughafens an das öffentliche Straßennetz.

Ausstellungs- und Infocenter

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BER-Infotower auf dem Gelände des Flughafens Schönefeld, Mai 2008

Bereits mit Baubeginn des Flughafens im Oktober 2006 wurde gegenüber dem S-Bahnhof Berlin-Schönefeld ein Ausstellungs- und Infocenter eingerichtet. In der Ausstellung kann man sich über sämtliche Aspekte des Ausbaus des Großflughafens, die Geschichte der Deutschen Lufthansa und des Flugwesens in Deutschland sowie des Flughafens Schönefeld informieren.

Seit dem 14. November 2007 steht direkt an der Baustelle ein neues Informationszentrum in Form eines Info-Turms. Von der Aussichtsplattform des 32 Meter[111] hohen Turms konnte man die größte Flughafen-Baustelle Deutschlands betrachten. Der Besuch war kostenpflichtig.[112] Von dem futuristisch konzipierten Turm war ein Überblick über die gesamte Baufläche möglich.[113] Der Info-Tower wurde am 8. Juni 2016 dauerhaft geschlossen.

Lageplan des Berlin ExpoCenter Airport

Am Westrand des Flughafens entstand von August 2011 an das Veranstaltungs- und Messegelände Berlin ExpoCenter Airport der Messe Berlin. Nach zehn Monaten Bauzeit fand am 3. Juli 2012 die symbolische Schlüsselübergabe statt.[114] Auf dem Gelände wird unter anderem die zweijährlich stattfindende, weltweit drittgrößte Luft- und Raumfahrtausstellung ILA ausgerichtet. Dafür wurde eine Ausstellungsfläche von rund 250.000 m² hergestellt und mittels der Verlängerung der Rollbahn Bravo mit der Südbahn des Flughafens verbunden.[115]

Parkmöglichkeiten

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Direkt am Flughafen stehen der Öffentlichkeit 10.000 entgeltpflichtige Stellplätze in fünf Parkhäusern und auf 13 weiteren Parkflächen zur Verfügung, 5.000 weitere Stellplätze sind für Flughafenmitarbeiter vorgesehen.[116]

Gewerbeflächen

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Rund um das Gelände des Flughafens sind Gewerbeflächen ausgewiesen. In ihnen sollen sich Einkaufszentren und weitere Unternehmen möglichst flughafennah ansiedeln. Ursprüngliche Planungen sprachen von den drei Gewerbeflächen im Zentrum, Norden und Osten. Diese sollten jeweils zwischen 60 und 80 Hektar groß werden.

Inzwischen wurde das Konzept konkretisiert. Die Vermarktung der Gewerbeflächen hat im Herbst 2006 begonnen. Vor dem neuen Terminalgebäude des Flughafens entstand ab 2009 ein 16 Hektar großes Büro-, Hotel-, Park-, Gastronomie- und Einzelhandelsensemble – die sogenannte Airport City.

Zwischen der Straße Am Seegraben am S-Bahnhof Grünbergallee (Bohnsdorf) und nordöstlich des Flughafens soll der BER Business Park Berlin vermarktet werden. Das 109 Hektar große überwiegend auf Berliner Gebiet liegende Areal bietet auf den in den 1990er-Jahren zugekauften Flächen Platz für Gewerbe- und Industrieansiedlungen unterschiedlicher Branchen.[117] Der BER Business Park Berlin ist der größte zusammenhängende Gewerbepark Berlins. Im Januar 2008 wurden 35 Prozent der Fläche an den britischen Gewerbeparkbetreiber Segro veräußert. Zusätzlich wurde eine Option auf weitere 22 Prozent vereinbart. Ende 2008 begannen die Erschließungsarbeiten im BER Business Park Berlin, im April 2009 begannen die Arbeiten an den ersten Erschließungsstraßen. Das Gebiet wird abschnittweise nach jeweiliger Vermarktung weitergebaut, sodass sogar bei der weiteren Straßenführung auf Wünsche der Investoren eingegangen werden kann.[118]

Im Oktober 2008 hat ein irisches Investorenkonsortium unter Führung von Bulberry Properties Ltd. ein 59 Hektar umfassendes Areal direkt am Flughafen erworben. Geplant sind Investitionen in den Bau von Hotels, Logistik-Standorten und Konferenzräumen in Höhe von 1,1 Milliarden Euro.[119]

Der Arbeitstitel für den Flughafen war ursprünglich Berlin Brandenburg International (BBI). Ab 2007 gab es zwischen den Berliner Parteien eine Debatte über den endgültigen Namen. Michael Müller (SPD Berlin) schlug in Erinnerung an den vierten deutschen Bundeskanzler Willy Brandt als Namensgeber vor, die CDU Berlin favorisierte Marlene Dietrich oder Albert Einstein. In der FDP sprach man sich für eine Benennung nach Gustav Stresemann aus. Bündnis 90/Die Grünen schlugen Otto Lilienthal vor, der bereits Namenspatron des zu schließenden Flughafens Berlin-Tegel ist. Aus der CDU Brandenburg kam der Vorschlag Flughafen der Deutschen Einheit.[120]

Am 11. Dezember 2009 legte der Aufsichtsrat der Flughafen Berlin-Schönefeld GmbH als neuen Hauptnamen Flughafen Berlin Brandenburg fest. Für die internationale Vermarktung wird Berlin Brandenburg Airport genutzt. Außerdem wird der Flughafen den Beinamen Willy Brandt tragen. Auf welche Weise der Beiname genutzt wird, ist noch offen. Der IATA-Code wurde auf BER festgelegt. Das Kürzel dient bereits als Metropolitan Area Code für die bestehenden Berliner Flughäfen. Die lange verwendete Abkürzung BBI war bereits an den indischen Flughafen Bhubaneswar vergeben.[121][122][123]

Im Zuge einer Werbekampagne für den neuen Flughafen ab Juni 2011 ersetzte der zukünftige IATA-Code BER offiziell das bis dahin genutzte Projektkürzel BBI.[124]

Commons: Flughafen Berlin Brandenburg – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien
  1. Berliner Entfernungsmesspunkt: Gemäß Artikel Berlin entspricht der Punkt der geografischen Lage Berlins dem Ort des Berliner Rathauses (Rotes Rathaus, 28. Mai 2012)
  2. Flugrouten sind nicht Gegenstand der Planfeststellung.

Einzelnachweise

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  1. a b Delius sieht BER-Eröffnungstermin stark gefährdet. In: Die Zeit. 7. August 2015, abgerufen am 7. August 2015.
  2. a b Zahlen – Daten – Fakten. In: berlin-airport.de. Flughafen Berlin Brandenburg GmbH, abgerufen am 15. September 2015.
  3. Klaus Kurpjuweit: BER-Kapazität „ganz schnell“ ausgereizt – Militärische Planspiele für Tegel. In: Der Tagesspiegel. 12. August 2012 (Online [abgerufen am 13. Dezember 2012]).
  4. FAZ, FR, Focus, BILD, taz, n-tv und andere
  5. a b c Referenzfehler: Ungültiges <ref>-Tag; kein Text angegeben für Einzelnachweis mit dem Namen handelsblatt-2012-109-28.
  6. Klaus Kurpjuweit: BER am Limit: Der neue Flughafen nähert sich der Kapazitätsgrenze. In: Der Tagesspiegel. 29. Dezember 2012, abgerufen am 8. August 2015.
  7. FBB: BSXF und BER werden größer: FBB stellt erste Weichen für Erweiterungen. In: Presseerklärung FBB. 25. September 2015, abgerufen am 23. Oktober 2016.
  8. BBI: Wowereit beim ersten Spatenstich. In: berlin.de. Presse- und Informationsamt des Landes Berlin, 5. September 2006, abgerufen am 13. Dezember 2012.
  9. a b c d Christoph Spangenberg: Die BER-Eröffnungstermine: 2007, 2011, 2012, 2013 … In: Der Tagesspiegel. 5. September 2012, abgerufen am 7. August 2015.
  10. Berliner Morgenpost: Flughafenchef: BER-Eröffnung spätestens Anfang November 2017. In: www.morgenpost.de. Abgerufen am 16. August 2016 (deutsch).
  11. Peter Neumann: Das sind die Problemzonen des BER. In: Berliner Zeitung. 24. April 2015, abgerufen am 28. September 2015.
  12. Ernst Haas: Moderne Flughäfen für den zivilen Luftverkehr. VEB Verlag für Bauwesen, Berlin 1962, DNB 451745442.
  13. a b Planfeststellungsbeschluss Ausbau Verkehrsflughafen Berlin-Schönefeld. (PDF; 940 KB) In: mil.brandenburg.de. Ministerium für Stadtentwicklung, Wohnen und Verkehr des Landes Brandenburg, 13. August 2004, S. 350–479, abgerufen am 13. Dezember 2012.
  14. Bundesverwaltungsgericht Urteil im Namen des Volkes. (PDF; 698 KB) BVerwG 4 A 1073.04. S. 86, abgerufen am 28. Dezember 2012.
  15. a b Christian Fuchs, Stephan Lebert, Daniel Müller: Die unheimliche Firma. In: Die Zeit, 16. Juli 2015, S. 17–19.
  16. Umzügler aus Diepensee sollen auf nichts verzichten müssen. Umsiedlungsvertrag garantiert weitreichende Rechte. In: Berliner Zeitung. 23. Juni 1999, ISSN 0947-174X (online [abgerufen am 28. Dezember 2012]).
  17. Teilumsiedlung von Selchow offiziell abgeschlossen. Pressemitteilung. In: stk.brandenburg.de. Flughafen Berlin Brandenburg GmbH, 5. Juli 2005, abgerufen am 28. Dezember 2012.
  18. Farhad Dilmaghani: Kleine Anfrage des Abgeordneten Oliver Höfinghoff (Piratenpartei Deutschland) vom 19. September 2012 und Antwort. (PDF; 155 KB) Drucksache 17 / 10 984. In: parlament-berlin.de. Der Präsident des Abgeordnetenhauses von Berlin, 22. November 2012, abgerufen am 28. Dezember 2012.
  19. Fast 250 Arbeitsunfälle am künftigen Flughafen BER Berliner Zeitung vom 5. Mai 2013
  20. a b c d DB ProjektBau GmbH (Hrsg.): Infrastrukturprojekte 2010: Bauen bei der Deutschen Bahn. Eurailpress-Verlag, Hamburg 2010, ISBN 978-3-7771-0414-0, S. 14–26.
  21. Aufträge für Schienenanbindung Flughafen BBI vergeben. Pressemitteilung. In: pressrelations.de. Deutsche Bahn, 21. November 2007, abgerufen am 28. Dezember 2012.
  22. Erster Bauabschnitt des BBI fertig. Spatenstich für Terminalgebäude des neuen Flughafens folgt am 11. Juli. In: Die Welt. 3. Juli 2008, ISSN 0173-8437 (online [abgerufen am 28. Dezember 2012]).
  23. Berlin/Brandenburg: Neue Strecke zum Flughafen BBI fertig. In: Eisenbahn-Magazin. Nr. 8/2011. Alba Publikation & Alba Fachverlag, Meerbusch 2011, S. 16.
  24. Berliner Verkehrsblätter Nr. 8/14, S. 156
  25. Berliner Verkehrsblätter Nr. 4/13, S. 67
  26. a b Nikolaus Doll: Bahn investiert kräftig in das Berliner Netz. In: Berliner Morgenpost. 18. April 2007 (online, kostenpflichtig [abgerufen am 11. September 2012]).
  27. Flughafen Berlin Brandenburg: Festpreis ist Festpreis. In: Der Spiegel. 26. Februar 2007, ISSN 0038-7452 (online [abgerufen am 28. Dezember 2012]).
  28. Probebetrieb. In: berlin-airport.de. Flughafen Berlin Brandenburg GmbH, abgerufen am 2. Januar 2013.
  29. BER: TÜV startet technische Abnahme. In: airliners.de. 28. November 2011, abgerufen am 2. Januar 2013.
  30. BER-Probebetrieb läuft an. 24. November 2011, abgerufen am 2. Januar 2013.
  31. Klaus Kurpjuweit: Datenpanne zum Flughafenfest. In: Der Tagesspiegel. 30. Juni 2011 (online [abgerufen am 2. Januar 2013]).
  32. Schon 12.000 Flughafen-Tester gefunden – Anmeldung weiterhin über Warteliste möglich. Pressemitteilung. In: berlin-airport.de. Flughafen Berlin Brandenburg GmbH, 12. August 2011, abgerufen am 8. September 2012.
  33. Piraten protegieren Wowereit. In: Handelsblatt. Nr. 168, 30. August 2012, ISSN 0017-7296, S. 12.
  34. Erster Teil des Flughafens BER eröffnet. In: Handelsblatt. Nr. 126, 4. Juli 2013, ISSN 0017-7296, S. 12.
  35. airliners.de – Erste Maschine bringt Luftfracht zum Hauptstadtflughafen BER, 1. August 2013
  36. Flughafen BBI: Finanzierung bald gesichert. In: Der Tagesspiegel. 27. Juni 2008 (online [abgerufen am 2. Januar 2013]).
  37. a b Richtfest für neues Terminal am Flughafen Berlin Brandenburg. In: aero.de. Aviation Media & IT GmbH, 6. Mai 2010, abgerufen am 15. Dezember 2012.
  38. Bundesverwaltungsgericht Urteil im Namen des Volkes. (PDF; 702 KB) BVerwG 4 A 1075.04. S. 121, abgerufen am 2. Januar 2013.
  39. PNN: Feldvermessung für eine dritte Startbahn. Abgerufen am 26. März 2014.
  40. Peter Danckert über die Zukunft des Flughafens Schönefeld, die Euro-Krise und seine Rückkehr in die Kommunalpolitik. In: Märkische Allgemeine. 17. November 2011 (online (Memento vom 19. November 2011 im Internet Archive) [abgerufen am 2. Januar 2013]).
  41. Wowereit: Hauptstadt-Airport ohne dritte Startbahn. In: Frankfurter Neue Presse. 15. November 2011 (online [abgerufen am 2. Januar 2013]).
  42. Platznot: Flughafen BER könnte weitere Hallen bekommen. In: Berliner Morgenpost. Abgerufen am 23. August 2014.
  43. SXF und BER werden größer. Abgerufen am 26. September 2015.
  44. Liste der Bürgerinitiativen. In: bertrug.de. J. Kornitzky, abgerufen am 2. Januar 2013.
  45. Hellgrünes Licht für Berlin Brandenburg International (BBI). In: baulinks.de. ARCHmatic – Alfons Oebbeke, 16. März 2006, abgerufen am 28. Dezember 2012.
  46. Luftfahrtbranche: Wir informieren Bürger zu wenig. In: Der Tagesspiegel. 9. Januar 2012 (online [abgerufen am 2. Januar 2013]).
  47. a b Nachtflugverbot in der Kernzeit für den Flughafen Berlin-Schönefeld. BVerwG, Urteil vom 16. März 2006 – 4 A 1073/04. In: gsup.de. Grawert Partnerschaftsgesellschaft, abgerufen am 2. Januar 2013.
  48. Gericht lässt Flüge bis Mitternacht zu. In: Süddeutsche Zeitung. 13. Oktober 2011, ISSN 0174-4917 (online [abgerufen am 2. Januar 2013]).
  49. Bild mit den geplanten BER-Flugrouten. (JPEG) Internetplattform Fluglärm BBI, abgerufen am 2. Januar 2013.
  50. Andreas Kilb: Arkadien riecht nach Kerosin. In: Frankfurter Allgemeine Zeitung. 29. September 2010, ISSN 0174-4909 (online [abgerufen am 2. Januar 2013]).
  51. Internetplattform Fluglärm BBI. Sprecherrat der BI Stahnsdorf, abgerufen am 28. Oktober 2010 (Gemeinsamer Internetauftritt der Bürgerinitiativen gegen Fluglärm am BBI).
  52. Experten kritisieren Abflugroute von Schönefeld. In: Die Welt. 12. Oktober 2010, ISSN 0173-8437 (online [abgerufen am 2. Januar 2013]).
  53. Sebastian Höhn: Reaktor in der Einflugschneise. In: Berliner Zeitung. 12. Oktober 2010, ISSN 0947-174X (online [abgerufen am 2. Januar 2013]).
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