Benutzer:DieKraft/AK
Aunjetitzer Kultur | ||||||||
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Zeitliche Einordnung | ||||||||
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Forschungsgeschichte | ||||||||
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Die Aunjetitzer Kultur (benannt nach dem Fundort Únětice/Aunjetitz in Böhmen, nördlich von Prag) ist die bedeutendste frühbronzezeitliche Kultur Mitteleuropas. Ihr zeitlicher Schwerpunkt liegt zwischen ca. 2200 v. Chr. und 1600 v. Chr., wobei einige Erscheinungen auch früher bzw. später beobachtet werden können. Diese Epoche ist von technischen Neuerungen geprägt - mit der Bronze wird erstmals Metall in breitem Maße für Werkzeuge, Waffen, Schmuck und Kultgerät verwendet - die mit sozialen Veränderungen einhergehen: die ersten deutlich erkennbaren Machtstrukturen entstehen. Diese Veränderungen finden in den sogenannten "Fürstengräbern" frühbronzezeitlicher Kulturen, und hier hauptsächlich in der Aunjetitzer Kultur, ihren Niederschlag.
Geographische Verbreitung und Nachbarn
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Das Verbreitungsgebiet der Aunjetitzer Kultur umfasst im Wesentlichen:
- Böhmen (außer im Westen)
- Mähren
- Südwestslowakei
- Schlesien-Großpolen
- Mitteldeutschland (östliches Niedersachsen, Sachsen-Anhalt, westliches und östliches Sachsen, Thüringen)
- weniger Niederösterreich (nördlich der Donau)
Die gleichzeitigen benachbarten Kulturen sind:
- im Westen: Straubinger Kultur und Singener Gruppe
- im Süden: Unterwölblinger Gruppe, Wieselburger Gruppe, später Böheimkirchen-Veterov
- im Südosten: Nitra-Gruppe, später Mad’arovce-Gruppe (=Böheimkirchen-Veterov)
- im Nordwesten: später Sögel-Kreis
- im Norden und Nordosten: Iwno Gruppe, Grobia Gruppe
- im Osten: Mierczanowice-Gruppe, Chlopice-Vesele-Gruppe
Forschungsgeschichte
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Cenek Rýzner grub 1879 bei Únětice in der Nähe von Prag ein Gräberfeld der frühen Bronzezeit aus (RYZNER 1881), das der „Úněticer Kultur“ ihren Namen geben sollte. Der Begriff wurde erstmals in dem 1910 erschienenen „Handbuch der Tschechischen Archäologie“ der Prager Prähistoriker Karel Buchtela und Lubor Niederle verwendet. Andere Namen für Teilgebiete oder die gesamte Kultur wie etwa Mönitzer Kultur (nach dem Ort Menin) oder Leubinger Kultur (nach dem "Fürstengrab") konnten sich nicht durchsetzen.
Von wirtschaftlicher Bedeutung waren unter anderem die Bodenschätze Kupfer und Salz. Funde aus Gräbern und Horten belegen, dass Bronzen in großer Menge hergestellt wurden und komplizierte Guss- und Verzierungstechniken bekannt waren. Herausragende Funde aus dieser Epoche stellen die (Häuptlings-)Gräber von Leubingen nahe Erfurt in Thüringen und von Helmsdorf im Mansfelder Land in Sachsen-Anhalt dar. Beide Gräber konnten dendrochronologisch datiert werden. Diese reichen Gräber bilden zwar eine absolute Ausnahme, weisen aber auf eine hierarchisch gegliederte Gesellschaft hin. Noch nicht geklärt ist, ob im Erzgebirge, welches im Gebiet der Aunjetitzer Kultur liegt, Bergbau auf Kupfererze und das in Europa seltene Zinn betrieben wurde.
Um 1600 v. Chr. wurde die Aunjetitzer Kultur durch die Hügelgräberbronzezeit abgelöst.
Literatur
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Richard Pittioni, Urgeschichte des Österreichischen Raumes, Wien 1954.
- Ernst Probst, Deutschland in der Bronzezeit, München 1996.
- Otto Helmut Urban, Der lange Weg zur Geschichte Österreichs, Österreichische Geschichte bis 15 v. Chr. Wien 2000.
- Zich, Bernd, Studien zur regionalen und chronologischen Gliederung der nördlichen Aunjetitzer Kultur (Berlin 1996).
- Bartelheim, Martin, Studien zur böhmischen Aunjetitzer Kultur : chronologische und chorologische Untersuchungen (Bonn 1998).
Weblinks
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- http://www.kulturenderbronzezeit.de.vu Kulturen der Bronzezeit
- http://www.bronzezeit-pioniere.de.vu Pioniere der Bronzezeitforschung