Benutzer:Dirtsc/Dreieinigkeitskirche (Hamburg-Billstedt)
Die evangelisch-lutherische Dreieinigkeitskirche in Hamburg-Billstedt (meist nur Steinbeker Kirche, sehr selten Trinitatiskirche) liegt auf dem Geesthang über der Glinder Au. Aufgrund der erhöhten Lage ist die Kirche ein markantes Bauwerk in Steinbek und im Marschland der Billeniederung gut sichtbar.
Bau und Geschichte
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Das Dorf Steinbek wird 1212 erstmals urkundlich erwähnt, die erste Urkunde, die ausdrücklich von Regelungen zu einer Kirche spricht, stammt aus dem Jahr 1239. Bis zur Mitte des 14. Jahrhunderts erscheint das Kirchspiel Steinbek immer wieder im Zusammenhang mit der Errichtung neuer Kirchspiele in Stormarn und seiner dabei erfolgten Umgliederung und häufigen Verkleinerung. Die Steinbeker Kirche war ursprünglich kirchlicher Mittelpunkt eines Gebietes, das von hier bis Siek und Trittau reichte und dessen östliche Begrenzung wahrscheinlich der Lauf der Bille war.
Über das erste Kirchengebäude ist wenig bekannt, es brannte am 4. Mai 1646 nach einem Blitzschlag in den Turm vollständig nieder. Trotz der wirtschaftlich schwierigen Zeit am Ende des Dreißigjährigen Krieges begann der Wiederaufbau sehr schnell und konnte bis auf den Turm noch vor dem Winter abgeschlossen werden.
Auch das zweite Kirchengebäude wurde durch einen Brand zerstört und musste am Ende des 19. Jahrhunderts komplett neu aufgebaut werden. Der Bau erfolgte von 1881 bis 1884 nach Plänen des Architekten Otto Ritscher, es wurde im Zweiten Weltkrieg durch Bomben beschädigt und von 1953 bis 1955 unter Leitung von Walter Ahrendt weitgehend wieder hergestellt.
Der Bauzustand zum Anfang des 21. Jahrhunderts ist eine neugotische Hallenkirche mit gedrungen wirkendem einzelnen Kirchturm. Die Fassade ist hauptsächlich in Backstein ausgeführt, die Schmuckelemente und die Fensterrahmen bestehen aus Zementguss, der an Sandstein erinnern soll.
Ausstattung
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Aufgrund der beiden Brände hat sich von der älteren Ausstattung nichts erhalten. Bekannt ist, dass die Kirche 1635 aus einer Stiftung Augustas von Dänemark einen Altar erhielt, der aus der Schlosskapelle in Reinbek stammte. Vor dem ersten Brand konnten Teile des Abendmahlsgerätes und eine Tauffünte gerettet werden.
Der nach den Kriegsschäden neu gestaltete und eingerichtete Innenraum ist heute in hellen Farben gehalten. Die Ausstattungsstücke stammen aus den 1950er-Jahren, so sind Kanzel, Altartisch und Altarrelief Werke von Fritz Fleer, die Fenster gestaltete Claus Wallner.
Glocken
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Nr. |
Name |
Durchmesser (mm) |
Masse (kg) |
Schlagton |
Inschrift |
1 | 1110 | fis1 | |||
2 | 900 | a1 | |||
3 | 800 | h1 | |||
4 | 650 | d1 |
Orgel
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- http://www.orgbase.nl/scripts/ogb.exe?database=ob2&%250=2045589&LGE=DE&LIJST=lang&OLC=5000103 Alte Orgel, Verbleib und Geschichte
Verkauf nach Katowice-Brynów https://parafiabrynow.pl/historia/powstanie-parafii.html
Ende der 1990er-Jahre entschied sich die Gemeinde dafür, die Orgel komplett neu bauen zu lassen und vergab dazu einen Auftrag an Thomas Jann Orgelbau.[1] Das Instrument verfügt über 37 Register, die auf zwei Manuale und Pedal verteilt sind. Die Spieltraktur ist mechanisch, die Registertraktur mechanisch-elektrisch. Die Disposition lautet:[2][3]
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- Koppeln: I/II, I/P, II/P
- Spielhilfen: 2 mal 64-facher Setzer mit Sequenzer
Friedhof
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Grabsteinsammlung auf dem Kirchhof der Kirche, 17.–19. Jh.
Fotografien und Karte
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Koordinaten: 53° 31′ 49,2″ N, 10° 7′ 40,6″ O
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Südwand des Kirchenschiffes
Einzelnachweise
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- ↑ Bild der aktuellen Orgel auf der Internetseite von Jann Orgelbau. Abgerufen am 18. Oktober 2023.
- ↑ Eintrag in der Orgeldatenbank orgbase.nl. Abgerufen am 18. Oktober 2023.
- ↑ Informationen zur Orgel auf der Internetseite der Kirchengemeinde. Abgerufen am 18. Oktober 2023.
Literatur
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Georg Dehio (Begr.): Hamburg, Schleswig-Holstein (Handbuch der Deutschen Kunstdenkmäler). 3. Auflage. Deutscher Kunstverlag, München 2009, ISBN 3-422-03033-6, S. 66.
- Ralf Lange: Architektur in Hamburg. Junius Verlag, Hamburg 2008, ISBN 978-3-88506-586-9, S. 210.
- Alf Schreyer: Kirche in Stormarn. M+K Hansa Verlag, Hamburg 1981, ISBN 3-920610-39-3, S. 14 f., 32, 48–50, xxx.
- Barbara Leisner, Norbert Fischer: Der Friedhofsführer. Christians Verlag, Hamburg 1994, ISBN 3-7672-1215-3, S. 147 f.
- xxx
- Internetseite "ueber uns, Kirche" https://kirche-in-steinbek.de/kirchsteinbek/raum/
- http://www.geschichtswerkstatt-billstedt.de/pages/ueberblick.php
Weblinks
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Homepage der Gemeinde
- Verzeichnis der geschützten Denkmäler der Stadt Hamburg
Kategorie:Hamburg-Billstedt Kategorie:Kulturdenkmal in Hamburg-Billstedt Kategorie:Kirchengebäude in Hamburg