Benutzer:Dr. Hartwig Raeder/Zylindrurie

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Das Auftreten von Zylindern im Urin (oder die Ausscheidung von Zylindern im Harn[1]) heißt Zylindrurie. Die Zylinder heißen Harnzylinder oder Urinzylinder.[2]

Harnzylinder sind amorphe zylindrische Gebilde, die sich als Ausguss in den Tubuli bilden. Das Wort Tubulus ist der Oberbegriff für die Tubuli renalis und die Tubuli renalis colligens.

Ort der Entstehung

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Bei der Definition bleibt also offen, ob die Bildung im kleinen Nierenkanälchen oder aber im größeren Sammelrohr (Pars colligens tubuli renalis) stattfindet. Denkbar ist auch die Bildung im Nierenkanälchen mit anschließender Größenzunahme im Sammelrohr. Ebenso erscheint eine Beteiligung des Verbindungstubulus oder sogar der Medulla renis möglich. Weitere Veränderungen des Zylinderinhaltes können in den ableitenden Harnwegen stattfinden.

Aus dem Inhalt der Zylinder kann nicht auf den Ort der Entstehung geschlossen werden. Hier ist eine getrennte Analyse des Zylinderkerns und der einzelnen Zylinderschichten hilfreich.

Jakob Henle gilt als Erstbeschreiber dieser Zylinder (alte Bezeichnung: Cylinder). Aber nach Erfindung der Mikroskopie hat man diese Gebilde schon viel früher bei der Urinanalyse (Uroskopie) gesehen.

Pathomechanismus

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Über den eigentlichen Entstehungsmechanismus der Zylinder gibt es nur Spekulationen. Die Tubuluszylinder sind Ausgüsse des Tubuluslumens. Dabei besteht die Matrix der Zylinder fast ausschließlich aus Tamm-Horsfall-Mukoproteinenen.[3]

Inhalt der Zylinder

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Bei der Analyse der Zylinder findet man Zellen, zelluläre Bruchstücke oder organische Substanzen (Lipide, Proteine, Hämoglobin). Außerdem Lysosomen, Leukozyten, Erythrozyten, Makrophagen, Wachse, Fette, Cholesterin, Hämoglobin, Myoglobin, Bakterien, Hefen, Harnsäure und Oxalat.

Folgende Harnzylinder können unterschieden werden:

Einzelnachweise

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  1. Günter Thiele, Heinz Walter (Hrsg.): Reallexikon der Medizin und ihrer Grenzgebiete. Verlag Urban & Schwarzenberg, Loseblattsammlung, München / Berlin / Wien 1974, 6. Ordner (S–Zz), ISBN 3-541-84006-4, S. Z 69.
  2. Willibald Pschyrembel: Pschyrembel Klinisches Wörterbuch. 268., aktual. Auflage. Berlin 2020, ISBN 978-3-11-068325-7, S. 1961.(?!) – (worldcat.org [abgerufen am 29. Dezember 2022]).
  3. Ulrich Kuhlmann, Joachim Böhler, Friedrich C. Luft, Mark Dominik Alscher, Ulrich Kunzendorf (Hrsg.): Nephrologie. 6. Auflage. Georg Thieme Verlag, Stuttgart/ New York 2015, ISBN 978-3-13-700206-2, S. 44.
  4. Hyaliner Zylinder, Fogazzi GB, Urinalysis@2Vorlage:Toter Link/download.journals.elsevierhealth.com (Seite nicht mehr abrufbar, festgestellt im November 2018. Suche in Webarchiven)
  5. Hyalin-granulierter Zylinder, Fogazzi GB, Urinalysis@2Vorlage:Toter Link/download.journals.elsevierhealth.com (Seite nicht mehr abrufbar, festgestellt im November 2018. Suche in Webarchiven)
  6. Feingranulierter Zylinder, Fogazzi GB, Urinalysis@2Vorlage:Toter Link/download.journals.elsevierhealth.com (Seite nicht mehr abrufbar, festgestellt im November 2018. Suche in Webarchiven)
  7. Wachszylinder, Fogazzi GB, Urinalysis@2Vorlage:Toter Link/download.journals.elsevierhealth.com (Seite nicht mehr abrufbar, festgestellt im November 2018. Suche in Webarchiven)
  8. Fettzylinder im Phasenkontrastmikroskop, Fogazzi GB, Urinalysis@2Vorlage:Toter Link/download.journals.elsevierhealth.com (Seite nicht mehr abrufbar, festgestellt im November 2018. Suche in Webarchiven)
  9. Fettzylinder im Polarisationsmikroskop, Fogazzi GB, Urinalysis@2Vorlage:Toter Link/download.journals.elsevierhealth.com (Seite nicht mehr abrufbar, festgestellt im November 2018. Suche in Webarchiven)
  10. Eryhthrozytenzylinder, Fogazzi GB, Urinalysis@2Vorlage:Toter Link/download.journals.elsevierhealth.com (Seite nicht mehr abrufbar, festgestellt im November 2018. Suche in Webarchiven)
  11. Bilirubinzylinder, Fogazzi GB, Urinalysis@2Vorlage:Toter Link/download.journals.elsevierhealth.com (Seite nicht mehr abrufbar, festgestellt im November 2018. Suche in Webarchiven)