Benutzer:Dr. Karl-Heinz Hochhaus/Hans-Dietrich Reckhaus
Hans-Dietrich Reckhaus, der Chemiefabrikant von Insektiziden hat sich zu einem Insektenretter gewandelt.
Geschichte
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]1956 gründete der Vater von Hans-Dietrich Reckhaus in Bielefeld das Unternehmen Reckhaus GmbH & Co. KG zur Herstellung von Insektiziden. 1995 übernahm der Sohn Hans-Dietrich Reckhaus die Firma. Er hatte vorher Betriebswirtschaft studiert und später seine Doktorarbeit geschrieben. [1]
Beginn der Wandlung
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Ab 2012 begann Reckhaus aufgrund der Kontakte zur Firma Atelier für Sonderaufgaben der Künstler Patrik und Frank Riklin seine Firma neu zu erfinden. Er hatte sie engagiert, um mit anspruchsvollen Werbeaussagen seine neu patentierte ökologische Fliegenfalle bekannt machen. Daraufhin entwickelten sie 2012 das erstaunliche Projekt "Fliegen retten in Deppendorf" das aus einer Lotterie mit über 900 Stubenfliegen bestand, die Bielefelder Bürger dafür gefangen haben. Die Gewinnerin der Lotterie, die Stubenfliege Erika, gewann einen dreitägigen Aufenthalt in einem Luxushotel bei München.
Der in den vorangegangenen Gesprächen und Diskussionen mit den Künstlern enthaltene Vorschlag, Reckhaus solle sein Geschäftsmodell ändern und vom Insektenkiller zum Insektenretter werden, erschien Reckhaus total absurd. Das würde seine Firma mit 60 Arbeitsplätze bedrohen, trotzdem willigte er nach einigen Tagen Bedenkzeit ein.
In einem Interview mit dem Murmann Magazin berichtet der Unternehme Reckhaus, warum Veränderer ein dickes Fell brauchen – und warum Loslassen so hilfreich sein kann[2].
„Durch unsere gemeinsame Kunstaktion Fliegen retten in Deppendorf im Jahr 2012 habe ich mich intensiver mit dem ambivalenten Verhältnis zwischen Mensch und Insekt auseinandergesetzt. Das Forschen begann mir Spaß zu machen und irgendwann wurde mir bewusst: Jede Fliege zählt“
Neues Geschäftsmodell
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Eine seine neuen Ideen entspricht der geänderten Firmenstrategie, die er parallel zum alten Geschäftsmodell entwickelt. Reckhaus beginnt nach dem Modell der CO2-Kompensation der Fluggesellschaften, die Anzahl der mit seinen Produkten getöteten Insekten zu kompensieren. Dazu entwickelt er das Siegel "Insect Respect" und verspricht seinen Kunden in Supermärkten und Drogerien, den Verlust an Insekten damit auszugleichen. Das Siegel können auch andere Unternehmen gegen eine Lizenzgebühr nutzen. Reckhaus führt eine neue Produktlinie ohne Insektizide ein, produziert Duftstoffe, um Insekte anzulocken und gezielt umzusiedeln.
Auf dem Fabrikflachdach legt er als Muster eine Insektenwiese an. Es besteht aus Blühpflanzen und Sträuchern, Steinhaufen und Totholz als Nistmöglichkeiten und lockt Käfer, Milben, Ameisen, Schmetterlinge, Wanzen, Bienen, Wespen und andere Insekten an.[3]
Er steckt viel seiner Arbeitszeit in das neue Insektenprojekt und obwohl der Firmenumsatz von 25 auf 17 Mio. € (FAZ) sank, hielt er durch und verkündete öffentlich, dass die Leute viel zu viel Insektengift kaufen. Ab 2020 geht der Umsatz wieder nach oben und die Geschäfte mit dem Kompensationsmodell "Insect Respect" tragen inzwischen mit 40% zum Umsatz bei.
Homepage des Unternehmens https://www.reckhaus.com/
Einzelnachweise
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten][[Kategorie: Umweltaktivist]] [[Kategorie:Produzierendes Unternehmen (Umwelttechnik) ]]