Benutzer:EisenHerz/Werkstatt/S
Naturschutzgebiet
Salbruch | ||
Lage | Deutschland | |
Fläche | 3,273 km² | |
Kennung | VIE-030 | |
WDPA-ID | 165284 | |
Geographische Lage | 51° 17′ N, 6° 24′ O | |
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Einrichtungsdatum | 1991 | |
Rahmenplan | Kreis Viersen: Amt für Bauen, Landschaft und Planung (als untere Landschaftsbehörde) | |
Verwaltung | Kreis Viersen |
Salbruch ist ein ca. 3¼ km² großes Naturschutzgebiet im Bereich des niederrheinischen Kreises Viersen im Westen des deutschen Bundeslandes Nordrhein-Westfalen. Innerhalb des Kreisgebiets erstreckt sich die Fläche des Schutzgebiets über große Bereiche des unbewohnten Teils der zwischen den drei Städten Tönisvorst, Viersen und Willich aufgeteilten ländlichen Ortschaft Clörath, außerdem über weitere Außengebiete der Viersener Ortsteile Hagen und Rahser zu beiden Seiten der Niers.
Projektbeschreibung
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]a)gemaess LG Paragraph 20 - zur Erhaltung von Lebensgemeinschaften oder Lebensstaetten bestimmter wildlebender Pflanzen- und Tierarten, - aus wissenschaftlichen Gruenden, - wegen der Seltenheit, besonderen Eigenart oder hervorragender Schoenheit der Flaeche, - zur Erhaltung und Entwicklung des Talraumes der Niers, als breites, flach ausgezogenes Niederungsgebiet einschl. der Terrassenkanten und der Erhaltung der grossflaechigen, von Graeben und der eingedeichten Niers durchgezogenen Gruenland- bereiche mit hohem Naturpotential
b)Erhaltung und Optimierung eines grossflaechigen (Feucht)Gruenland- Komplexes in der Niersaue mit Kleingehoelzen und Kleingewaessern ins- besondere wegen seiner Bedeutung als Brutgebiet fuer gefaehrdete Wiesenvogelarten
Die zunehmende Industrialisierung und Rationalisierung der Landwirtschaft hat in den vergangenen Jahrzehnten zu einer Reihe von Maßnahmen wie z.B. der Flurbereinigung geführt, durch die über Jahrhunderte gewachsene Landschaftsstrukturen wie Gebüsche, kleinere Wäldchen, Landwehren usw. oft eingeebnet und beseitigt wurden. Dadurch hat sich das allgemeine Landschaftsbild auch in ländlichen Außengebieten vor allem im Laufe des 20. Jahrhunderts größtenteils erheblich verändert.
Im Bereich der Bockerter Heide haben sich hingegen eine Reihe archaischer Landschaftsstrukturen besser erhalten als anderswo. Um dies zu bewahren, wurden entsprechend dem § 20 des Landschaftsgesetzes des Landes Nordrhein-Westfalen[1] wurden für das Naturschutzgebiet Bockerter Heide die folgenden Schutzziele für vorgegeben:
- Erhaltung einer in ihren Grundzügen intakten spätmittelalterlichen Kulturlandschaft als landeskundlich bedeutsame Einheit[2]
- Erhaltung von historischen Strukturen und landeskundlich bedeutsamen Einzelelementen wie z.B.…
- Buchenniederwälder, Eichen- und Birken-Mittelwälder, Gebüsche und Wallhecken[2]
- Eichen- und Buchenüberhälter[2]
- Erhaltung als Umfeld einer Vielzahl historisch wertvoller Objekte wie z.B.…
- Landwehren, Schanzen, Grenzwälle und -gräben[2]
- Viehtriften[2]
- Flachskuhlen[2]
- Erhaltung eines vielgestaltigen und strukturreichen Waldgebietes im Wechsel mit Wiesen, Weiden und Ackerflächen als Lebensraum wildwachsender Pflanzen und wildlebender Tiere[2]
- Erhaltung von Feldgehölzen, deren Vorhandensein auch Höhlenbrütern Nistmöglichkeiten in der strukturarmen Agrarlandschaft bietet.
Lebensräume und Arten
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Amtlich ausgewiesene Biotope
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Nach Angaben des Landesamts für Natur, Umwelt und Verbraucherschutz NRW (LANUV) besteht das Naturschutzgebiet Bockerter Heide aus zwei schutzwürdigen Biotopen, nämlich:
- NSG Bockerter Heide (im engeren Sinne), Biotopkennziffer BK-4704-907[3]
- NSG Bockerter Heide (erweitert), Biotopkennzeiffer BK-4704-908[3]
Gefährdete Vogelarten
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Die folgenden Vogelarten, deren Bestand gemäß der Roten Liste 2010 NRW in Nordrhein-Westfalen gefährdet ist, kommen in der Bockerter Heide vor:
- Baumfalke (Falco subbuteo)[4]
- Baumpieper (Anthus trivialis)[4]
- Kuckuck (Cuculus canorus)[4]
- Nachtigall (Luscinia megarhynchos)[4]
- Turteltaube (Streptopelia turtur)[4]
Weitere Vogelarten
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Als weitere Vogelarten kommen in der Bockerter Heide vor…
Amsel (Turdus merula), Blaumeise (Parus caeruleus), Dorngrasmücke (Sylvia communis), Eichelhäher (Garrulus glandarius), Elster (Pica pica), Fitis (Phylloscopus trochilus), Gartengrasmücke (Sylvia borin), Gelbspötter (Hippolais icterina), Goldammer (Emberiza citrinella), Grauschnäpper (Muscicapa striata), Jagdfasan (Phasianus colchicus), Kohlmeise (Parus major), Misteldrossel (Turdus viscivorus), Mönchsgrasmücke (Sylvia atricapilla), Rabenkrähe (Corvus corone corone), Ringeltaube (Columba palumbus), Rotkehlchen (Erithacus rubecula), Singdrossel (Turdus philomelos), Sumpfrohrsänger (Acrocephalus palustris), Zaunkönig (Troglodytes troglodytes) und Zilpzalp (Phylloscopus collybita).[4]
Pflanzenarten
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Folgende Pflanzenarten kommen in der Bockerter Heide vor:
Bergahorn (Acer pseudoplatanus), Besenginster (Cytisus scoparius), Brombeere (Rubus sectio Rubus), Draht-Schmiele (Deschampsia flexuosa), Eingriffliger Weißdorn (Crataegus monogyna), Esskastanie (Castanea sativa), Europäische Lärche (Larix decidua (subsp. decidua)), Faulbaum (Frangula alnus (subsp. alnus)), Feldahorn (Acer campestre), Fichte (Picea abies), Flatter-Binse (Juncus effusus (subsp. effusus)), Frauenfarn (Athyrium filix-femina), Gemeines Rispengras (Poa trivialis (subsp. trivialis)), Eberesche (Sorbus aucuparia), Gewöhnliche Kratzdistel (Cirsium vulgare (subsp. vulgare)), Gewöhnlicher Glatthafer (Arrhenatherum elatius (subsp. elatius)), Gewöhnlicher Klettenkerbel (Torilis japonica), Große Brennessel (Urtica dioica), Hain-Rispengras (Poa nemoralis), Hainbuche (Carpinus betulus), Haselnuss (Corylus avellana), Himbeere (Rubus idaeus), Hunds-Straußgras (Agrostis canina), Knotige Braunwurz (Scrophularia nodosa), Kornelkirsche (Cornus mas), Kratzbeere (Rubus caesius), Moor-Birke (Betula pubescens), Pappel unbestimmt (Populus spec.), Pfeifengras (Molinia caerulea), Robinie (Robinia pseudoacacia), Rose unbestimmt (Rosa spec.), Roteiche (Quercus rubra), Rotbuche (Fagus sylvatica (subsp. sylvatica)), Roter Fingerhut (Digitalis purpurea (subsp. purpurea)), Salbei-Gamander (Teucrium scorodonia), Sand-Birke (Betula pendula), Schlehe (Prunus spinosa agg.), Schwarzerle (Alnus glutinosa), Schwarzer Holunder (Sambucus nigra), Stieleiche (Quercus robur (subsp. robur)), Süßkirsche (Prunus avium), Sumpf-Reitgras (Calamagrostis canescens), Waldkiefer (Pinus sylvestris), Weiches Honiggras (Holcus mollis (subsp. mollis)), Weide unbestimmt (Salix spec.), Weißdorn unbestimmt (Crataegus spec.), Weiße Hainsimse (Luzula luzuloides), Winterlinde (Tilia cordata), Wolliges Honiggras (Holcus lanatus), Zitterpappel (Populus tremula) und Zweigriffliger Weißdorn (Crataegus laevigata).[4]
Die Bockerter Heide als Naherholungsgebiet
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Die Bockerter Heide ist Naherholungsgebiet. Die durch das Gebiet führenden Wander- und Wirtschaftswege sind für Radfahrer und Fußgänger ganzjährig frei zugänglich. Ein Durchfahren des Areals mit PKWs oder anderen motorisierten Fahrzeugen ist jedoch nicht gestattet. Am Rand der Bockerterheide befindet sich in der Nähe der Hardter Straße eine Ausflugsgaststätte, das „Haus Waldfrieden“. In der Nähe des Lokals befindet sich auch ein Parkplatz für PKWs, der Weg dorthin darf von der Hardter Straße aus mit PKWs befahren werden. Gleich neben dem erwähnten Haus Waldfrieden befindet sich auch ein Informationszentrum mit Infotafeln, wo die Besonderheiten des Naturschutzgebietes Bockerter Heide erläutert werden.
Die nähere Umgebung
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Bergerstraße | Bockert | Oberbeberich Ompert Ummer |
MG-Rasseln | Bötzlöh Helenabrunn | |
MG‑Hardt | NSG Bistheide MG-Venn |
MG-Großheide |
Weblinks
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Stadt Viersen: Bockerter Heide (abgerufen am 27. April 2012)
- Kreis Viersen: Amt für Bauen, Landschaft und Planung (abgerufen am 27. April 2012)
- Landesamt für Natur, Umwelt und Verbraucherschutz NRW (LANUV): Naturschutzgebiet Bockerter Heide (VIE-034) (abgerufen am 27. April 2012)
Einzelnachweise und sonstige Quellenangaben
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- ↑ Gesetz zur Sicherung des Naturhaushalts und zur Entwicklung der Landschaft (Landschaftsgesetz - LG)
(Online-Veröffentlichung des Ministeriums für Klimaschutz, Umwelt, Landwirtschaft, Natur- und Verbraucherschutz des Landes Nordrhein-Westfalen, abgerufen am 26. April 2012) - ↑ a b c d e f g Naturschutzgebiete und Nationalpark Eifel in NRW: Naturschutzgebiet Bockerter Heide (VIE-034)
(Internetpräsentation des Landesamts für Natur, Umwelt und Verbraucherschutz NRW (LANUV), abgerufen am 26. April 2012) - ↑ a b Naturschutzgebiete und Nationalpark Eifel in NRW: Naturschutzgebiet Bockerter Heide (VIE-034) - Schutzwürdige Biotope (BK)
(Internetpräsentation des Landesamts für Natur, Umwelt und Verbraucherschutz NRW (LANUV), abgerufen am 27. April 2012) - ↑ a b c d e f g Naturschutzgebiete und Nationalpark Eifel in NRW: Naturschutzgebiet Bockerter Heide (VIE-034) - Lebensräume und Arten
(Internetpräsentation des Landesamts für Natur, Umwelt und Verbraucherschutz NRW (LANUV), abgerufen am 27. April 2012)
Schutzvermerk
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Dieser Artikel wurde verfaßt unter Verwendung von Sach- und Grafikdaten des Landesamtes für Umwelt, Natur und Verbraucherschutz NRW (LANUV), Aktualisierungsdatum: 26. April 2012.