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Aspekte einer gelungenen Nachhaltigkeitspolitik

Der Marrakesch-Prozess, eine Initiative der Vereinten Nationen, zeichnet im Vordergrund einen dynamischen Prozess der Umsetzung nachhaltiger Konsumenten- und Produktionsziele auf vorwiegend globaler Ebene ab. Zur Verwirklichung dieser Aufgabe fand 2003 eine Multistakeholder-Konferenz in Marrakesch statt, die sich als erste Konferenz im Rahmen der UN mit der Umsetzung nachhaltiger Konsum- und Produktionsmuster befasste. Der Grund der Ausführung dieses Prozesses war die Absicht Projekte und Strategien, die sich mit nachhaltigen Konsum und Produktion beschäftigen, weltweit zu implementieren und einen globalen Austausch auf verschiedenen Ebenen zu ermöglichen. [1] Im Rahmen dieser Konferenz lag der Fokus auf der Überarbeitung und Entwicklung eines Zehn-Jahres-Rahmenprogramm für nachhaltigen Konsum und Produktion, das 2002 in Johannesburg beschlossen wurde. Um die Anforderungen global umsetzen zu können, waren die Hauptbeteiligten dieser Konferenz die UN Hauptabteilung für Wirtschaftliche und Soziale Angelegenheiten und Vertreter des Umweltprogramms der Vereinten Nationen, darüberhinaus nahmen an der Konferenz 115 Experten aus 59 verschiedenen Ländern und neun internationalen Organisationen teil. [2] Der Marrakech-Prozess erachtet demzufolge vor allem Regierungen, Unternehmen und Konsumenten als die maßgebenden Beteiligten nachhaltiger Entwicklung, dementsprechend gehen die konkreten Zielsetzungen vorwiegend auf diese ein. [3] [4]

Johannesburg wurde im September 2002 Austragungsstätte des Weltgipfels für nachhaltige Entwicklung. Auf diesem Gipfels wurde ein Zehn-Jahres-Rahmenprogramm beschlossen, welches eine stärkere Verzahnung von nachhaltigen Grundsätzen mit den Komponenten Produktion und Konsum zum Ziele hat. Eine spezifischere Ausarbeitung dieser Zielsetzung fand dann schließlich vom 16.-19. Juni 2003 auf einer, von der Abteilung für wirtschaftliche und soziale Angelegenheiten der Vereinten Nationen geleiteten, Konferenz in Marrakesch statt. Das im Rahmen dieser Konferenz ausgearbeitete Zehn-Jahres-Rahmenprogramm (engl. 10-Year Framework of Programmes on Sustainable Consumption and Production Patterns ) wurde dann letztlich auf dem Weltgipfel für nachhaltige Entwicklung in Rio de Janeiro 2012 beschlossen. [5]

Konferenz in Marrakesch

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Erarbeitung der Inhalte

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Mittels einer Einteilung in vier Arbeitsgruppen wurde das Programm der Konferenz debattiert und erarbeitet. Auf europäischer Ebene bildeten sieben EU-Länder die Marrakech Task Forces. Diese Task Forces besitzen unterschiedliche Arbeitsschwerpunkte zur Umsetzung und Durchführung von Programmen, die bestimmte Marrakesch-Projekte unterstützen. Dabei haben sie sich das Ziel der konkreten Erarbeitung von politischen Maßnahmen zur nachhaltigen Konsums- und Produktionsfrage gesetzt. [6] Diese sieben Task Forces sind Initiativen auf freiwilliger Basis, die eine Verbesserung der nationalen, wie auch internationalen Umstände in Richtung der Service Capability & Performance Standards umsetzen wollen.

Die sieben Task Forces des Marrakesch-Prozesses

Da der Marrakesch-Prozess unter anderem einen Austausch zwischen, wie auch innerhalb der Länder befürwortet, finden im Rahmen dessen regelmäßige nationale Rundgespräche und regionale Versammlungen statt, bei der sich die für die Länder Verantwortlichen innerhalb einer Region austauschen können.

Schlüsselinhalte

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Neben der Entwicklung der sieben Task Forces und der Rahmenschaffung des Zehn-Jahres-Rahmenprogramms konnten zahlreiche Resultate erzielt werden.

  • Entwicklung von vier weltweiten Netzwerken nachhaltiger Produkte
  • Umsetzung eines asiatisch-pazifischen Help Desk für nachhaltigen Konsum und Produktion [7]

Zehn-Jahres-Rahmenprogramm

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Das Zehn-Jahres-Rahmenprogramm stellt einen globalen Handlungsrahmen dar. Dieser zielt auf eine verstärkte Kooperation entwickelter und weniger entwickelter Länder ab, mit der Absicht die Entwicklung hin zu nachhaltigerem Konsum und nachhaltigeren Produktionen zu beschleunigen. Es ermöglicht eine vielseitige Beteiligung , beispielsweise von Regierungen, Forschern oder Finanzanstalten. Mit Hilfe dieser Beteiligten trägt dieses Rahmenprogramm zu einer Verbesserung der Ressourceneffizienz bei. Des Weiteren werden der Ausbau von Arbeitsplätzen und ökonomischen Möglichkeiten angestrebt, die vor allem die Armutsbekämpfung zum Ziele hat. Da die Kooperation ein wichtiger Grundpfeiler dieses Rahmenprogramms darstellt, soll hiermit vor allem der Austausch von Informationen und Wissen über nachhaltigen Konsum und nachhaltiger Produktion betont werden, wodurch auch neue Partnerschaften entstehen sollen. Der globale Handlungsrahmen, der auf auf der Konferenz der Vereinten Nationen über nachhaltige Entwicklung in Rio de Janeiro 2012 seine Verabschiedung fand, soll vor allem mittels Politik der beteiligten Regierungen in Form von Programmen und Strategien umgesetzt werden. [8] [2]

Zielsetzung des Prozesses

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Das primäre Ziel der Arbeit dieses Prozesses ist die Entwicklung eines Zehn-Jahresplan für nachhaltigen Konsum und Produktion. Einer der Hauptaspekte war zum einen der Ansatz einer detaillierteren Abschätzung der Effekte von Konsum und Produktion durch beispielsweise die Entwicklung von Instrumenten der Indikation und Lebenszyklusanalyse. Zum anderen die Umsetzung von politischen Maßnahmen zur Stärkung des Dienstleistungssektor. Des Weiteren wurde festgesetzt, dass verstärkt auf Öffentlichkeit für die Relevanz von „nachhaltigen Konsum- und Produktionsmustern“ gesetzt werden muss. Zusammenfassend lassen sich drei Kernpunkte der Zielsetzung festhalten. Zusammenfassend lassen sich die Ziele auf folgende Punkte eingrenzen, die sich auf die Hauptakteure Regierungen, Unternehmen, Konsumenten für nachhaltige Entwicklung beschränken:

  • Förderung der ökologischeren Gestaltung eines Landes
  • Entwicklung ökologischer Geschäftsmodelle seitens Unternehmen
  • Unterstützung der Konsumenten ihren Lebensstil nachhaltig zu gestalten [2] [5]

In der Einleitung des Abschlussdokumentes „The Future We Want“ der Konferenz der Vereinten Nationen über nachhaltige Entwicklung 2012 (Rio+20) wurden die Armutsbekämpfung, die Befürwortung nachhaltigen Konsums und nachhaltiger Produktion, sowie Ressourcenschutz und Ressourcenmanagement als essentiell Voraussetzungen für eine nachhaltige Entwicklung angesehen. Daher wurde der Aspekt des nachhaltigen Konsums und nachhaltigen Produktion auch in die Agenda 2030 für nachhaltige Entwicklung integriert.

Im Zuge des Marrakesch-Prozesses entwickelten sich in einem Großteil der beteiligten Regionen regionsspezifische Strategien nachhaltigen Konsums und nachhaltiger Produktion, die durch den Zehn-Jahres Rahmen und dessen weiterführenden Strategie-Implementationen unterstützt werden.

  • Das afrikanischer Zehn-Jahres-Rahmenprogramm
  • Die lateinamerikanische und karibische Strategie
  • Die arabische Strategie
  • Die asiatische Green Growth Initiative
  • Die europäische Strategie [8]

Neben der wichtigen Ausarbeitung des 10-Year Framework of Programmes on Sustainable Consumption and Production, stellt der Marrakesch-Prozess einen wichtige Kooperationsplattform für die angeführten Strategien dar, dabei gilt dies sowohl für nationale, regionale, als auch für internationale Kooperation. [2] [3]

  • Grunwald, A. & Kopfmüller, J. (2012). Nachhaltigkeit. Frankfurt: Campus Verlag. S.193f.
  • Meffert, H., Kenning, P., Kirchgeorg, M. (2014). Sustainable Marketing Management: Grundlagen und Cases. Wiesbaden: Springer Fachmedien. S.376
  • Schmidt, I. (2016). Consumer Social Responsibility: Gemeinsam Verantwortung für nachhaltiges Konsumieren und Produzieren. Wiesbaden: Springer Fachmedien. S.67f.

Einzelnachweise

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  1. Grunwald, A. & Kopfmüller, J. (2012). Nachhaltigkeit. Frankfurt: Campus Verlag. S.193f.
  2. a b c d Lexikon der Nachhaltigkeit Aachener Stiftung Kathy Beys (abgerufen am 15.02.2016)
  3. a b Schmidt, I. (2016). Consumer Social Responsibility: Gemeinsam Verantwortung für nachhaltiges Konsumieren und Produzieren. Wiesbaden: Springer Fachmedien. S.67f.
  4. Meffert, H., Kenning, P., Kirchgeorg, M. (2014). Sustainable Marketing Management: Grundlagen und Cases. Wiesbaden: Springer Fachmedien. S.376
  5. a b Zehn-Jahres-Rahmen für Programme für nachhaltige Konsum- und Produktionsweisen Stand: 25.01.2016 Bundesministerium für Umwelt, Naturschutz, Bau und Reaktorsicherheit (abgerufen am 15.02.2016)
  6. Riechert, Doyle (22.11.2006). Konsum und Produktion nachhaltiger gestalten, um die Kyoto-Ziele zu erreichen; Regierungen und Unternehmen müssen Strategien entwickeln (abgerufen am 15.02.2016)
  7. The Marrakech ProcessStand: 2008 Vereinte Nationen - Hauptabteilung für Wirtschaftliche und Soziale Angelegenheiten (UN-Sekretariat) (abgerufen am 15.02.2016)
  8. a b 10YFP Umweltprogramm der Vereinten Nationen (abgerufen am 17.02.2016)