Benutzer:Eusc/BAUSTELLE 1
Pferdemuschel | ||||||||||
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Zeichnung der Gehäuseklappe einer fossilen Pferdemuschel | ||||||||||
Systematik | ||||||||||
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Wissenschaftlicher Name | ||||||||||
Modiolus modiolus | ||||||||||
Linnaeus, 1758 |
Modiolus modiolus lautet die wissenschaftliche Bezeichnung für eine Muschelart, die im Deutschen Pferdemuschel oder Große Miesmuschel genannt wird. Die Art bildet den Typus der Gattung der Pferdemuscheln (Modiolus), zweischalige Weichtiere, die zur Familie der Miesmuscheln (Mytilidae)[1] gestellt werden.
Name und Erstbeschreibung
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Erstmals beschrieben wurde der Art unter der Benennung Mytilus modiolus von Carl von Linné in seinem Werk Systema Naturae im Jahre 1758[2][3]. Die veralteten synonymen Bezeichnungen Mytilus umbilicatus ("genabelte" Miesmuschel) sowie Mytilus modiolus ("Spindel"- oder "Naben"-Miesmuschel) weisen auf die morphologische Besonderheit der Pferdemuschel Modiolus modiolus hin, durch die sie von der gewöhnlichen Miesmuschel unterscheidet.
Kennzeichnendes Merkmal dieser Muschel ist der älteste Teil des Muschelgehäuses, der Wirbel (Umbo), der im Gegensatz zur Miesmuschel nicht nicht den höchsten Punkt der Muschelschale einnimmt, sondern etwas zum Schalenrand verschoben ist[4].
Beschreibung und Vorkommen
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Die Muschel hat ein dunkelblau-dunkelviolettgefärbtes Gehäuseäußeres im Lebendzustand, welches sich nach dem Absterben tieforange bis bräunlichblau oder schwärzlich verfärbt. Die Tiere werden zwischen 12 und 17 cm lang; es sind jedoch auch schon 22 cm lange Exemplare gefunden worden. Die Gehäuseklappen sind mehr oder minder dreieckig geformt, aber zuweilen auch länglich, mit rundlichem Wirbel am Ende. Die Zuwachslinien sind deutlich erkennbar. Auf der Innenseite sind die Klappen weißlich mit breiter Mantellinie und einem größeren vorderen und einem kleineren hinteren Schließmuskel-Abdruck[5]. Verbreitungsgebiet dieser Muschel ist die nördliche Halbkugel. In Europa tritt die Muschel an den Küsten der Meeresgewässer Nordwesteuropas (westl. Ostsee, Nordsee, Atlantik)[6] und Südeuropas (Mittelmeer) auf. In Nordamerika ist sie sowohl an der Atlantikküste wie an der Pazifikküste zu finden, wobei Florida bzw. Kalifornien die südlichsten Vorkommen aufweisen.
Sie haftet sich mit ihren Byssusfäden vorwiegend in nicht zu tiefen Wasserzonen auf harten Unterlagen wie Steine oder Korallen fest an und bildet so ausgedehnte Muschelbänke; man findet sie aber auch eingegraben in Sedimentböden. Vorzugsweise im geringeren Wassertiefen verbreitet, verträgt sie jedoch nicht das Trockenfallen bei Ebbe. Andererseits kann auch noch in 50 bis 80 m Tiefe und im Extremfall sogar in 200 m Tiefe angetroffen werden[7]. Die Pferdemuschel ernährt sich durch Filtration von im Meereswasser enthaltenen Plankton und es wird angenommen, dass die Tiere bis zu 50 Jahre alt werden können.
Nutzung durch den Menschen
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Die Pferdemuschel findet Verwendung in der Fischerei als Köder (Bait). Das Fleisch der Muschel ist essbar und war in früheren Zeiten fester Bestandteil des Speiseplans von Inselbewohnern, wie die folgende Volksweisheit von den Färöern zeigt: "Bæði fjørumatur og øða eru holdmeiri í fyllandi sól" ("Pferdemuschel und Wattschalerntiere sind fleischiger bei zunehmendem Mond").
Siehe auch
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Weblinks
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Modiolus modiolus bei: schnecken-und-muscheln.de
- Modiolus modiolus bei: u-w-o.de
- Verbreitung von M. modiolus an den Küsten der britischen Inseln: marlin.ac.uk
- Bericht eines Tauchers über das Vorkommen der Pferdemuschel in Groß-Britannien divemagazine.co.uk (englisch)
Nachweise
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- ↑ Taxonomische Stellung von M. modiolus bei: uniprot.org
- ↑ Erstbeschreibung als Mytilus Modiolus in Caroli Linnaei Systema Naturae, Holmiae 1758, Seite 706: digitale-sammlungen.de
- ↑ Abbildungen von Klappen bei der Linnean Society
- ↑ Diese Wirbelverschiebung lässt sich deutlich auf der Abbildung der gezeichneten Gehäuseklappe in der Infobox ansatzweise erkennen. Die Zuwachslinien gehen in ihrem Ursprung zurück auf den Muschelwirbel, der hier nicht den höchsten Punkt der Muschelschale einnimmt.
- ↑ Abbildung der Gehäuseklappen, Innen- und Außenseite, bei: jaxshells.org.
- ↑ Vorkommen von M. modiolus an den Küsten der britischen Inseln: marlin.ac.uk
- ↑ Abbildung von mehreren Pferdemuscheln in situ: marlin.ac.uk
[[Kategorie:Muscheln]] [[Kategorie:Bivalvia]]