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Hans Iselin-Haeger (* 21.Februar 1878 Basel, † 22.November 1953 Rickenbach, Baden-Württemberg). Hans Iselin-Haeger war ein Schweizer Chirurg, Orthopäde, Radiologe und Unfallmediziner. Leben Geboren in Basel als Sohn des Jakob Albrecht Ferdinand Iselin (1843-1881), des Architekten des Hotel Krafft am Rhein, und der Anna Merian (1848-1932). Aus der Ehe gingen 3 KInder hervor, darunter die Malerin und Grafikerin Faustina Iselin (1915-2010). Medizinstudium in Basel, Genf und Kiel, Weiterbildung u.a. bei Paul Langerhans in Berlin, Otto Hildebrand, Max Wilms und Fritz de Quervain in Basel. Habilitation 1912. 1917 Lehrauftrag für Unfallmedizin an der Medizinischen Fakultät der Universität Basel und Ernennung zum a.o.Prof., 1937 persönliches Ordinariat für Unfallmedizin. 1946 interimistischer Lehrauftrag für Orthopädie infolge Vakanz in dieser Disziplin. Emeritiert 1948. 1907 bis 1920 war er Leiter der Chirurgischen Universitäts-Poliklinik Basel. In dieser Zeit Einrichtung eines Turnsaals für die physiotherapeutische Rehabilitation. 1914-1917 orthopädische Konsiliararzt-Tätigkeit im Reserve-Lazarett Badenweiler (Prothetik, Behandlung von Wundinfekten). Ab 1919 bis 1953 eigene chirurgisch-orthopädische Praxis, operative Tätigkeit in Basel (St.Claraspital) und Lörrach (Elisabethen-Krankenhaus). Auf Hans Iselins initiative geht die Gründung eines Instituts für Unfallmedizin in Basel aus eigenen MItteln zurück, das jedoch kaum Unterstützung seitens der Universität fand, in dessen Rahmen aber immerhin 50 Dissertationen erarbeitet und publiziert wurden. 1944-1953 eigenes Röntgen-Institut. Umfangreiche Gutachter-Tätigkeit im Bereich Unfallmedizin. Im Nachlass finden sich über 600 Gutachten (ab 1911). In seiner Lehrtätigkeit legte Iselin von Anfang an grossen Wert darauf, den Studierenden neben der theoretischen Stoffvermittlung Gelegenheiten zu praktischen Übungen zu bieten. Dazu bot die Tätigkeit in der Chirurgischen Poliklinik beste Voraussetzungen. Er war korrespondierendes Mitglied der Royal Society of Medicine (London) und der Deutschen Gesellschaft für Unfallheilkunde, Versicherungs- und Versorgungsmedizin. 1948 wurde er zum Ehrenmitglied der Schweizerischen Gesellschaft für Unfallmedizin und Berufskrankheiten ernannt (heute: Schweizerische Gesellschaft für Traumatologie und Versicherungsmedizin). Wissenschaft Zu den Forschungsthemen Hans Iselins gehörten Röntgendiagnostik, Strahlentherapie, chirurgische, traumatologische und orthopädische Diagnostik und Therapie, Verlaufsstudien nach schweren Traumata, unfallmedizinische Begutachtung. Über 100 Publikationen als Erstautor. Viel Beachtung fanden seine Arbeiten über Röntgenbehandlung der Knochentuberkulose, seine "Messmethodik für die unfallmedizinischen Begutachtung - Messbüchlein" von 1932) und seine Monographie "Die Amputation der oberen Extremität" von 1940. Weitere Monographien betrafen die "Entwicklungs-Mechanik (nach Wilhelm Roux) als orthopädisches Behandlungsprinzip" von 1933 sowie "Rheuma und Sympathicus" von 1938 (alle Basel, Schwabe Verlag). Nach Hans Iselin ist eine orthopädische Erkrankung bei Kindern kurz vor der Adoleszenz benannt, die Apophysitis metatarsi quinti (Morbus Iselin, Iselin's Disease). Siehe dazu: Forrester RA, Eyre-Brook AI, Mannan K (2017) Iselin’s disease: a systematic review. J Foot Ankle Surg 56:1065–1069 https://www.jfas.org/article/S1067-2516(17)30281-8/fulltext Lit: Iselin H (1912) Wachstumsbeschwerden zur Zeit der knöchernen Entwicklung der Tuberositas metatarsi quinti. Deutsche Zeitschrift f Chirurgie 117:529–535. https://doi.org/10.1007/BF02794784 Quellen Nachlass-Archiv Hans Iselin, CH-4055 Basel (c/o Hans-Ulrich Iselin, Wenkenstrassse 81, CH-4125 Riehen): Publikationen, Gutachten, Materialien zu Vorlesungen in Unfallmedizin. Dokumentation der Praxis-Tätigkeit (1919-1953) und des Röntgen-Instituts (1944-1953) Rintelen, Friedrich: Geschichte der Medizinischen Fakultät in Basel 1900-1945, Basel, Schwabe 1980. Becker F.: Nachruf auf Hans Iselin, in: Verhandlungen der Schweizerischen NaturforschendenGesellschaft 1954, 134:328-330 https://www.e-periodica.ch/cntmng?pid=sng-005:1954:134::660