Benutzer:Foerdi/Bla/Hermann

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Ich hatte zwei oder drei Quellen aus denen ich die Infos habe.

Nur leider bin ich wohl nicht so gut im Umformulieren und bestand den Löschantrag nicht

Es wäre toll wenn anderer Augen mal über diesen Artikel drüberschauen, damit er dann auch Löschanträge übersteht.

Änderungen sehr willkommen.

--ferdi . . wp:tc 12:49, 13. Aug. 2007 (CEST)

Neueste Quellen

n:Großes Medieninteresse beim Prozessauftakt um den „Foltermord von Siegburg“

http://www.zeit.de/2006/49/JVA_Siegburg http://www.zeit.de/politik/dlf/2006/061117-Justizministerin http://www.zeit.de/online/2007/16/mord-in-siegburg-anklage

http://www.spiegel.de/panorama/justiz/0,1518,501232,00.html http://www.stern.de/politik/panorama/:Foltermord-Prozess-Das-Elend-Unterschicht/595833.html http://www.general-anzeiger-bonn.de/index.php?k=news&itemid=10001&detailid=346863 http://www.sueddeutsche.de/,tt4m2/panorama/artikel/420/126226/

http://www.zeit.de/news/artikel/2007/10/04/2392890.xml

Hermann Heibach, (* 7. März 1986 in Leverkusen , † 11. November 2006 in Siegburg) war ein jugendlicher Strafgefangener in der Justizvollzugsanstalt Siegburg und erhielt Bekanntheit als Mordopfer in deutscher Gefangenschaft.

Ermordet wurde er am Abend des 11. November 2006, um circa 23:30, durch Erhängen in seiner Zelle. Zuvor noch, am selben Tag, wurde er mehrfach sehr schwer misshandelt, gefoltert und vergewaltigt.

Seine drei Zellengenossen, Ralf A., Danny K. und Pascal I., haben gestanden, ihn in fünf Fällen misshandelt und in drei Fällen sexuell missbraucht und vergewaltigt und hiernach durch mehrmaliges Erhängen ermordet zu haben.

Laut Angaben der Ermittler dauerten die ersten vier Versuche den Mithäftling zu erhängen fast zwei Stunden. Heibach musste sich dabei immer wieder auf einen Eimer stellen und diesen selbst wegtreten. Beim vierten Versuch hielt der Strick, aus Bettlakenstreifen, aber die Täter ertrugen den Anblick des Strangulierten nicht und befreiten ihn nach eineinhalb Minuten. Durch Schläge brachten ihn die drei Täter wieder zu Bewusstsein und befragten das Opfer, wie er sich angesichts des nahen Todes fühle. Der mutmaßliche Mordhelfer, Ralf A., gab dem Opfer eine Zigarette mit den Worten: "Die hat er sich verdient". Nachdem die Täter in der Nasszelle einen neuen Galgen errichtet hatten, schlossen sie die Türe, während das Opfer starb. Um sechs Uhr morgens wurden die Bediensteten von Ralf A. herbeigerufen mit den Worten "Da hat sich einer weggehängt".

Bekanntheit hat der Fall erlangt, da er eindeutig die Missstände in deutschen Gefängnissen zeigte. Die Angestellten und auch insbesondere der verantwortliche Direktor der Anstalt, Wolfgang Neufeind, sehen sich Kritik und Vorwürfen aus der Öffentlichkeit gegenüber, was den menschenunwürdigen und respektlosen Umgang mit Inhaftierten angeht.

So haben seine mutmaßlichen Mörder es ausgenutzt, dass am Samstag (11. November 2006), wegen Personalmangels in der JVA Mittag- und Abendessen auf einmal an die Gefangenen ausgeliefert wird, und hiernach von den Gefangenen bis zum darauf folgenden Sonntag kein Kontakt zum (am Wochenende kein Dienst versehenden) Personal hergestellt werden kann. Unmittelbar nach dem das Personal die Justizvollzugsanstalt verlassen hatte, begannen seine Peiniger mit der vermutlich über zwölf Stunden dauernden Folter.

Heibach war seinen Mördern demnach hilflos ausgeliefert und starb einen qualvollen Tod, der verhindert hätte werden können.

Hermann Heibach wuchs seit seinem sechsten Lebensjahr in Heimen auf. Mit 17 Jahren zog er für eine kurze Zeit zu seinem Vater, landete danach aber auf der Straße. Der Leverkusener Amtsrichter Thomas Schlaeper nannte Heibachs Art des Lebens "auf Trebe leben". Er hatte Heibach im Jahre 2005 wegen schweren Diebstahls (das Einschlagen der Scheibe eines Kaugummi-Automaten) zu sechs Monaten Haft auf Bewährung verurteilt.

Heibach hatte insgesamt 22 Eintragungen im Strafregister. In die JVA Siegburg kam er, weil er dabei erwischt wurde, wie er die Scheibe eines Kaugummi-Automaten einschlug. Außerdem hatte er gegen seine Bewährungsauflagen verstoßen und Sozialstunden nicht geleistet.

"Hermann war keiner, der alles aufmischte. Eigentlich war er einer, dem man helfen musste, weil er mit dem Leben nicht zurechtkam", erinnert sich Rainer Gurk, Leiter des Fachbereichs Kinder und Jugend im Jugendamt der Stadt Leverkusen im "Kölner Stadt-Anzeiger".

Den Ermittlungen zufolge dauerten die Misshandlungen ungefähr zwölf Stunden.

Nach dem Mittagessen spielten die Zelleninsassen das Kartenspiel "Fingerklopfen". Heibach gewann oft und erwischte die Hände des 17-jährigen Danny K. mit dem Blatt. K. wurde 2005 wegen Raub und Körperverletzung verurteilt, der Richter stellte eine "ungezügelte Gewaltbereitschaft" bei ihm fest. Mit einem Stück Seife, eingewickelt in ein Handtuch, schlug K. auf Heibach ein, der auf dem Bett lag, K. forderte die anderen beiden Zellengenossen auf, sich ebenfalls zu beteiligen. Die beiden Mittäter sind der Aufforderung gefolgt und schlugen auf Heibach ein, der sich offenbar nicht wehrte. Danach musste er auf Knien den Boden putzen; Und eine Mischung aus Wasser, Salz und scharfem Pulver trinken; Und eine Tube Zahnpasta und schließlich sein Erbrochenes essen. Danach wurde er von den Tätern mit einem Handfegerstiel sexuell missbraucht und vergewaltigt.

Um die Folter zu vertuschen, zwangen die drei Täter Heibach dazu, aus dem Fenster heraus auf Gefangene im Hof zu schimpfen und zu brüllen. Damit wollten sie die Folterspuren an Heibach den anderen Gefangenen zur Last legen.

K. schlug schließlich auch vor, "den Hermann weg zu hängen". Die drei Täter notierten auf einem zettel was für und was gegen eine Tötung Heibachs spreche. Als Nachteil empfanden sie unter anderem, dass vier Leute mehr einkaufen dürften als drei. Als Vorteil wurde notiert, dass sie nach dem als Selbstmord vorgetäuschten Mord den Behörden gegenüber psychische Probleme angeben und demnach auf eine frühere Haftentlassung hoffen könnten. Auch fand sich der Eintrag "Tote können nichts mehr erzählen"; Außerdem gab einer der Täter an, sie hätten sehen wollen, wie ein Mensch stirbt.

Die vorgetäuschte Selbstmordgeschichte wurde schnell aufgedeckt und Danny K. gestand als erster.

Die Staatsanwaltschaft Bonn hat Mordanklage ("Foltermord") gegen die drei Zellengenossen erhoben. Ihnen wird vorgeworfen, das Opfer am 11. November 2006 auf grausame Weise, aus Mordlust, aus niedrigen Beweggründen und zur Verdeckung von Straftaten getötet zu haben. Aber seien den JVA-Beschäftigten keine strafrechtlichen Vorwürfe zu machen. Zwei Täter seien zwar als "potenziell gewalttätig" bekannt gewesen - Eine "hohe konkrete Gefährlichkeit" hätte es aber nicht gegeben. Zudem hätte Heibach noch am Tag vor dem Verbrechen einer Sozialarbeiterin gesagt, er sei "sehr zufrieden" mit der Situation.

Als Folge des Foltermords wurde kurz sehr heftig über das Thema Überbelegung und Personalmangel in deutschen Gefängnissen debattiert. Besonders weil der "nur" wegen Diebstahls inhaftierte Heibach mit einschlägigen Gewalttätern zusammen in einer Zelle untergebracht wurde. Die Justizministerin in Nordrhein-Westfalen, Roswitha Müller-Piepenkötter (CDU) schloss einen Rücktritt aus, nachdem dieser von der SPD im Landesparlament gefordert wurde.

Ende März wurde vom Landesparlament ein parlamentarischer Untersuchungsausschuss eingesetzt, der mögliche Mänge und Missstände in der JVA Siegburg und auch der restlichen JVA's in NRW untersuchen soll.