Benutzer:Franz Meier Bleialf/Entwurf

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Maria Himmelfahrt, Bleialf

Mittelpunkt von Bleialf, dem größten Dorf der Schneifel, das auch noch heute stark von der Landwirtschaft bestimmt ist, ist die von weitem sichtbare Pfarrkirche Maria Himmelfahrt neben dem Marktplatz. Das Patrozinium der Pfarrkirche ist am. 15. August (Maria Himmelfahrt)

Bleialf wird als Siedlung im Prümer Urbar von 893 erwähnt. Es ist nicht belegt, ob zu dieser Zeit schon eine Kapelle oder Kirche in Bleialf existierte, da das Gründungsdatum der Pfarrei nicht belegt ist. In einer Urkunde von 1187 überträgt Gerhard Graf von Vianden, Abt von Prüm, dem Kollegialstift St. Maria die Seelsorge von Alf (Bleialf) und reguliert die finanziellen Belange der Pfarrei. Am 16. April 1198 erfolgt die Bestätigung durch Papst Innozenz III. Wie durch dendrochronologische Untersuchungen belegt ist, wurde ab 1380 an der Pfarrkirche gebaut. Belegt sind die Holzdecke und der Dachstuhl von 1383/84, Bauarbeiten am Turm1425/1426, der Einbau der Gewölbedecke 1496 und der Anbau der Seitenschiffe 1555. Da die spätgotische Hallenkirche den Anforderungen nicht mehr genügte, beschloss der Kirchenvorstand 1923 einen Neubau der Pfarrkirche unter Einbeziehung der alten Bausubstanz. Architekt Alex Thoma aus Andernach legte in Abstimmung mit der Provinzialdenkmalpflege einen Entwurf vor der Alt und Neu harmonisch mit einander verband. Am 18. Juli 1927 weihte der Trierer Weibischof Antonius Mönch den Neubau.

  Blickfang im Innenraum ist der spätgotische Hochaltar von ca. 1540 mit seinen Reliefs aus dem Leben Jesu. Im unteren Teil finden sich Darstellungen aus dem Leben der Gottesmutter Maria. Der Apostelfries könnte aus einem früheren Altar übernommen worden sein. Renovierungen und Umbauten erfolgten immer wieder, die erste 1660, dann nach dem Neubau in den dreißiger Jahren des vorigen Jahrhunderts und zuletzt 1979. Die Ergänzungen der Werkstatt Hellwegen aus Koblenz aus dem Jahre 1937 wurden wieder entfernt, so dass der Hochaltar heute weitgehend in seiner historischen Form dasteht.


Die Kirche ist als dreischiffige Basilika angelegt. Über dem ausladenden Gesimsband mit Zahnschnittfries liegt korbbogiges Tonnengewölbe, ausgeführt als Rabitzdecke, in das die Obergadenfenster einschneiden. Seit 1979 schmückt dieses Gewölbe ein großformatiges Bild von Arnold Mrziglod aus Tholey mit der Aufnahme Mariens in den Himmel. Die Kanzel steht auf der rechten Seite des Mittelschiffs. Der Unterteil wurde von Künstlern / Handwerkern aus Bastogne / Huy 1660 zusammen mit einer Renovierung des Hochaltars hergestellt. Der Schalldeckel stammt aus dem Jahre 1777 und die Wandverkleidung von 1938.


Der Nebenaltar auf der linken Seite ist der Heiligen Anna als zweite Patronin der Pfarrkirche geweiht. Dargestellt sind die Heilige Anna mit ihren Ehemann Joachim und die Gottesmutter Maria als junges Mädchen. Der Altar wurde 1762 von Sebastian Faber aus Prüm hergestellt. Die Heilige Anna wird auch als Patronin der Bergleute verehrt. Auf dem Nebenaltar auf der rechten Seite ist eine Darstellung der Heiligen Drei Könige in Betlehem. Der Altar wurde 1660 von dem kurfürstlichen Verwalter Nicolaus von Nollet aus Schönberg gestiftet. Eine Figur der Heiligen Barbara, der Patronin der Bergleute steht im linken Seitenschiff. Im rechten Seitenschiff ist eine Figur des Heiligen Antonius. Die Figuren stammen aus der Zeit der Kirchenerweiterung nach 1925.

Die Orgel auf der Empore wurde 1994 von der Orgelbaufirma Seifert aus Kevelaer aufgestellt und umfasst 24 Register mit zwei Manualen. Das volle Werk füllt den großen, leicht halligen Raum mit einem warmen volltönigen Klang. Der dem Stil der Orgel angepasste Unterbau wurde von der Schreinerei Michels, Bleialf angefertigt. Die Restaurierung und die Neuanfertigung der geschnitzten Füllungen erfolgten durch den Kunstschreiner Heinrich Gilson aus Bleialf. Der Orgelprospekt, der das Hauptwerk enthält, stammt von einer Orgel Typ Ib der Orgelbauerfamilie Stumm aus Rhaunen / Hunsrück. Die Orgel wurde 1786 an die Klosterkirche St. Barbara in Koblenz geliefert. Der Prospekt war von 1910 bis 1928 in der Antoniuskirche in Koblenz und wurde 1933 von Hans Klais für Bleialf umgebaut.

Bei den Restaurierungsarbeiten in den Jahren 1980 bis 1982 entdeckte man im Chorraum der alten Kirche unter 10 Farbschichten eine mittelalterliche Ausmalung als Fresken. Dargestellt ist der Dekalog, die Zehn Gebote in Verknüpfung mit den zehn Ägyptischen Plagen. Die Übertretung der Gebote führt zu den Strafen, wie sie die Ägypter erleiden mussten, da sie die Israeliten nicht aus ihrem Land ausziehen ließen. Gebote und Strafen sind nebeneinander abgebildet. Auf der Rückseite des Chorbogens ist die Krönung der Gottesmutter Maria abgebildet. Den Folgen der Sünde, dargestellt in der Übertretung der Gebote Gottes, wird die himmlische Herrlichkeit gegenüber gestellt, wie sie an Maria vollendet ist, die Gottes Wille ganz erfüllt hat. Nach dem dendrochronologischen Gutachten des Labor Tisje, Neu-Isenburg von 2014 wurden die Dachbalken des Mittelschiffs in die Jahre 1383 bis 1385 datiert. Spuren aus dem Dachstuhl belegen, dass zuerst eine Balkendecke eingezogen wurde. In den Schlusssteinen der heutigen Gewölbedecke sieht man das Baujahr 1496. Weitere Schlusssteinen zeigen das Wappen des Prümer Abtes Robert von Virneburg, seines Bruders Philipp II, der am Bergwerksregal in Bleialf beteiligt war und des Trierer Erzbischofs und Kurfürsten Johann II von Baden


In der Gewölbenische im Unterteil des Turmes ist eine Grablegungsgruppe aufgestellt, die in das Jahr 1525 datiert wird.

Die Baugeschichte des mächtigen Turms mit den Außenmassen 9 x 10 m und einer Höhe von 41 m ist nicht geklärt. Bauspuren weisen auf die Jahre 1425 – 1633 – 1939 – 1942 und 1954, aber auch ältere Bauteile wurden gefunden.

In der Glockenstube hängen sechs Glocken. Die älteste und größte ist die Marienglocke von 1536 des Glockengießer Jan von Trier II. Nach der Inschrift ist sie die Toten- und Gewitterglocke der Pfarrei. Die Annaglocke wurde 1683 von Matthias Grommel gegossen. Im Jahre 2003 wurde das Geläut um vier moderne Glocken ergänzt und ein neuer Glockenstuhl aufgestellt. Wegen des Denkmalwertes und um einen besonderen Akzent zu setzen, werden die beiden historischen Glocken nur an hohen Festen geläutet.

Die Außenanlage der Kirche ist der frühere Friedhof der Pfarrei, auf dem noch bis 1938 bestattet wurde. Die alte Friedhofsmauer mit dem historischen Torbogen ist noch in Teilen erhalten. In der Mitte des Platzes steht das Ehrenmal von 1961 für die Gefallenen und Vermissten der letzten drei Kriege, das frühere Gedenkstätten ersetzt hat. Die sieben Stationen der Fußfälle stammen aus dem Jahr 1756 und sind ein verkürzter Kreuzweg, der seinen Abschluss in der Grablegungsgruppe in der Kirche findet. Sie wurden von Johannes Görges, Priester in Köln und geboren in Bleialf gestiftet.



Quellen

Pfarrarchiv Bleialf Bistumsarchiv Trier: Pfarrei Maria Himmelfahrt Bleialf

Veröffentlichungen

Gemeinde Bleialf (Herausgeber) Bleialfer Album, o.O. u. o.J. Geschichtsverein Prümer Land (Herausgeber): Rund um die Kirche im Dorf, Kirchen und Kapellen der Westeifel , Prüm, 2003 800 Jahre Pfarrkirche Bleialf 1187 – 1987, eine Pfarr- und Ortsgeschichte, Prüm, 1987 F. Meier: 250 Jahre Görgeshaus in Bleialf, Prümer Landbote, Zeitschrift des Geschichtsverein Prümer Land Nr. 92, Prüm, 2007 F. Meier: Schalle zur Ehre Gottes – Glocken in den Kirchen der Pfarrei Maria Himmelfahrt Bleialf, o.O. 2003 Maria Himmelfahrt in Bleialf und Filialkirchen, Rheinische Kunststätten Heft 512, herausgegeben von Rheinischer Verein für Denkmalpflege und Landschaftsschutz, Köln, 2009 mit Ergänzung zur Baugeschichte der Pfarrgeschichte Febr. 2015, bearbeitet von F. Meier P. Oster: Geschichte der Dekanate Prüm und Waxweiler, Trier, 1927 Kulturdenkmäler in Rheinland-Pfalz, Band 9.3 Kreis Bitburg-Prüm, Verbandsgemeinden Arzfeld, Neuerburg und Prüm, bearbeitet von H.-H. Reck und A. Rumpf, Worms, 2000 Die Kunstdenkmäler des Kreises Prüm, bearbeitet von E. Wackenroder, Nachdruck, Trier, 1983 Mrziglod-Leiß, Tholey u. Tisje, Neu-Isenburg: Dendrochronologisches Gutachten Maria Himmelfahrt Bleialf vom 27. Juni 2014 Prof. Dr. Dr. F. Ronig: Geist und Augen Weiden, Beiträge zur Trierer Kunstgeschichte, Festgabe zur Vollendung des 80. Lebensjahres, herausgegeben von Michael Embach: Die Zehn Gebote und die zehn Ägyptischen Plagen. Zu den spätgotischen Wandgemälden in Bleialf (Eifel, Trier, 2007 Welt und Umwelt der Bibel, Heft 17/2000 Die Zehn Gebote - Weisungen zum Menschsein, Stuttgart, 2000 Welt und Umwelt der Bibel, Heft 41/2006 Mose, Stuttgart 2006 Arnold Mrziglod, Tholey, Fotodokumentation vom 2.11.1983 an den Bistumskonservator. Dr. Ullrich Offerhaus, Koblenz: Die Herkunft des Orgelprospektes in der Kirche Maria Himmelfahrt zu Bleialf in Rheinische Heimatpflege, Mitgliederzeitschrift des Rheinischen Vereins für Denkmalpflege und Landschaftsschutz, Köln. Ausgabe 2/2012, Seite 113 - 120 Johannes Viehöver, Stolberg-vennwegen: Gutachten zur Orgel vom 27. Februar 1994


Die Pfarrkirche Maria Himmelfahrt Bleialf wird beim Bistum Trier als Maria Himmelfahrt geführt, nicht als Mariä Himmelfahrt. die Bildunterschriften St. Marien sind zu überarbeiten. (nicht signierter Beitrag von Franz Meier Bleialf (Diskussion | Beiträge) 15:17, 13. Mär. 2021 (CET))