Benutzer:Freiherr von Wolff/Freiherren von Wolff Linie Semershof2
Wolff (lett.: Volfs) ist der Name eines Ratsgeschlecht aus Sagan (Niederschlesien), welches im 17. Jahrhundert in das Baltikum auswanderte und 1726 das Indigenat der Livländischen, 1729 der Estländischen Ritterschaft erhielt und 1747 in den Reichsfreiherrenstand erhoben wurde. Zweige der Familie bestehen bis heute fort, hier soll insbesondere die Linie Semershof aufgezeigt werden.
Geschichte der Linie Semershof in Südrussland und Besserabien
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Erster Sohn von Johann Sigismund Adam Wolff war der am 17. Dezember 1804 auf Gut Semershof geborene Ernst Gottlieb Wolff. Dieser wurde laut Taufurkunde 1807 in der Rigaer Domkirche auf gleichen Namen getauft. Weiter urkundlich gesichert ist, dass Ernst Gottlieb Wolff „bei persönlicher Anwesenheit“ sich 1827 als Kolonist in Kiew registrieren ließ und im Anschluss nach Südrussland reiste, wo er unter Fürst Michail Semjonowitsch Woronzow in Diensten war.
1789 hatten die Wolffs das Gut Neu-Laitzen von Fürst Woronzow erworben. Seit dem verband die beiden Familien eine Freundschaft, weil man auch ähnliche gesellschaftliche Ziele verfolgte.
Ernst Gottlieb Wolff machte sich insbesondere um die Ansiedlung der Deutschen in Besserabien verdient, sowie um Infrastrukturprojekte unter der lokalen Verwaltung von Fürst Michail Semjonowitsch Woronzow auf der Krim. Die Sommerresidenz der Wolffs befand sich an der südlichen Küstenregion der Krim in der Nähe des Schlosses Alupka, der Sommerresidenz von Fürst Woronzow.
Auf dem II. Allrussischen Sowjetkongress von 1917 verabschiedeten die Bolschewiki das (2.) Diskret über die „entschädigungslose Enteignung allen Landbesitzes in privater Hand“ , was den Verlust allen Eigentums in Russland bedeutete. Die Familie konnte ihre Besitzungen in Besserabien bis zum Hitler-Stalin-Pakt im Jahr 1939 halten.
Die Familie erhielt die Einbürgerungsurkunde ins Deutsche Reich am 27. November 1940 in Leipzig/Sachsen, die Einbürgerung fand unter dem Namen Baron von Wolff statt. Die Wiederansiedlung erfolgte Ende 1940 in Bromberg/Westpreussen, wo die Familie bis 1945 auf dem eigenen Rittergut bei Mönkenwerth lebte.
Die Familie floh vor der Sowjetarmee zunächst nach Mecklenburg, dann nach Sachsen-Anhalt und 1954 über die Aufnahmelager Gießen, Ludwigsburg, Balingen nach Sankt Johann im Kreis Reutlingen.
Nach anfänglichen Versuchen, das Gut Semershof im Jahr 2006 zurückzukaufen, scheiterten die Verhandlungen im Jahr 2010. Die Nachkommen der Linie Semershof beschlossen, nicht weit vom ehemaligen Stammsitz Semershof ein neues Gut aufzubauen in Rõuge/Estland.