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Die Georg Kaufmann Formenbau AG (GKTool AG) ist ein schweizerisches Unternehmen, das sich auf die Entwicklung und Herstellung von Spritzgussformen und Werkzeugen für die Kunststoffverarbeitung spezialisiert hat. Die Firma wurde 1980 gegründet und hat ihren Sitz in Busslingen im Kanton Aargau.
Geschichte
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Das Unternehmen wurde 1980 von Georg Kaufmann gegründet und hat sich seither kontinuierlich weiterentwickelt. Bereits 1981 investierte das Unternehmen in eine Senkerodiermaschine, welche die Herstellung komplexer Hohlformen ermöglichte. In den folgenden Jahren gewann das Unternehmen erste Aufträge aus der Automobilindustrie, unter anderem 1984 mit der Herstellung eines Kühlergrills für den Audi Quattro sowie von Frontend-Bauteilen für den VW Golf.
1986 erhielt die Firma den Auftrag zur Produktion von Werkzeugen für Katalysator-Hitzeschilder für die Automobilindustrie in Deutschland, Schweden und Italien. 1987 begann Georg Kaufmann Formenbau mit der Fertigung von Werkzeugen für Innenverkleidungen in Fahrzeugen, darunter Laderaumverkleidungen für den 3er BMW Touring. Ein Jahr später, 1988, wurde das Unternehmen von einer Einzelfirma in eine Aktiengesellschaft umgewandelt.
1989 zog das Unternehmen in ein neu errichtetes Gebäude in Busslingen um. In dieser Zeit baute die Firma erste Versuchswerkzeuge für die neue Hinterspritztechnologie (Entwickelt von GKTool). Diese Technologie führte 1990 zur Serienproduktion von textilhinterspritzten Bauteilen, die unter anderem für BMW, Daimler und Audi produziert wurden.
In den späten 1990er Jahren erzielte das Unternehmen wichtige technologische Fortschritte, wie etwa 1997 mit der Produktion von Werkzeugen für den Smart von Nicolas Hayek und 1998 mit der Entwicklung des Quellflussprägeverfahrens in Zusammenarbeit mit KraussMaffei. 2000 wurde die Georg Kaufmann TechCenter AG gegründet, ein unabhängiges Entwicklungszentrum. Weitere Meilensteine folgten 2001 mit der Entwicklung eines Werkzeugs zum Hinterprägen lackierter Folien und 2003 mit der Einführung von Serienwerkzeugen mit integriertem Dekorbeschnitt. Im Jahr 2006 wurde das Dolphin-Verfahren entwickelt.
2009 war Georg Kaufmann Formenbau eines der ersten Unternehmen, das Metallfolien direkt im Werkzeug umformte und hinterspritzte. Mit der Präsentation der «GK LIP fibre»-Technologie im Jahr 2010 begann die Leichtbau-Ära im Unternehmen. 2011 gründete das Unternehmen das LIPAseries-Team zur Entwicklung von Leichtbauprojekten. 2013 stellte Georg Kaufmann die Varysoft-Technologie vor, ein kombiniertes Verfahren aus Spritzgiessen, Thermoformen und PUR-Schäumen.
Nach dem Eintritt von Manuel Widmer als Geschäftsführer und Mehrheitsaktionär im Jahr 2014, wodurch die Nachfolge des Unternehmens gesichert wurde, setzte die Firma ihren Innovationskurs fort. In den folgenden Jahren meldete das Unternehmen zahlreiche Patente an, darunter 2015 eine kombinierte Umbug- und Beschnitt-Technik in Quellflussprägewerkzeugen. 2016 wurden erste Serienwerkzeuge mit dieser Technologie gefertigt. Weitere Investitionen und technologische Fortschritte folgten, wie etwa 2017 mit der Anschaffung eines Universal-Bearbeitungszentrums von DMG Mori.
In den Jahren 2018 bis 2023 brachte das Unternehmen mehrere bahnbrechende Technologien auf den Markt, darunter das DecoJect-Serienwerkzeug und die IMW-Technologie. 2023 entwickelte Georg Kaufmann gemeinsam mit Audi die IMS (In Mould Stitching)-Technologie, für die ebenfalls ein Patent angemeldet wurde.
Geschäftstätigkeit
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Die Georg Kaufmann Formenbau AG bietet eine breite Palette an Dienstleistungen im Bereich des Formenbaus an, darunter:
- Entwicklung und Konstruktion von Spritzgussformen: GKTool entwirft und fertigt Werkzeuge für die industrielle Produktion von Kunststoffteilen.
- Spritzguss-Sondertechnologien: Das Unternehmen ist auf Technologien wie 2K- und Mehrkomponenten-Spritzguss, Gasinnendruck-Technik (GID) und andere Verfahren spezialisiert, die eine hohe Präzision und Funktionalität der Kunststoffteile gewährleisten.
- Automobilanwendungen: Insbesondere in der Automobilindustrie ist die Firma bekannt für ihre Expertise in der Herstellung komplexer Bauteile wie Instrumententafeln, Stossfängern und Türmodulen.
Technologien und Innovationen
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Die Georg Kaufmann Formenbau AG setzt auf modernste Fertigungstechniken und Technologien. Dazu gehören computergestützte Designprozesse (CAD) und fortschrittliche Simulationen, um den Herstellungsprozess von Spritzgussformen zu optimieren und deren Qualität zu sichern. Ein besonderes Augenmerk liegt auf der Entwicklung umweltfreundlicher und ressourcenschonender Produktionsverfahren.
Märkte und Kunden
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Zu den Hauptkunden des Unternehmens zählen internationale Automobilhersteller sowie deren Zulieferer. Die Georg Kaufmann Formenbau AG exportiert ihre Produkte weltweit und unterhält enge Partnerschaften mit verschiedenen globalen Unternehmen.