Benutzer:Gamma/Gamma erklärt die Welt

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Die Logik der Materie

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Die Logik wird heute gern als Vernunft über die Symbole der Dinge betrachtet. Auch wenn sie auf alle Teile der Welt angewendet wird, so ist Logik in diesem Sinn eine rein mentale Konstruktion, ihre Existenz ist also eine gedankliche. Was ist dann mit einer Logik der Dinge selbst? Gibt es eine Logik der Materie oder eine Logik der Gefühle? Ich denke jeder kann nachvollziehen, dass beispielsweise für die Welt der Emotionen der Satz vom ausgeschlossenen Dritten nicht gilt. Die „Logik der Gefühle“ ist eine Welt die (scheinbare) Widersprüche aufweist. Dazu kommt, dass das fundamentale „Prinzip der Vernunft“ hier völlig anders wirkt und was anderes bedeutet. Was bedeutet eine „vernünftige Entscheidung“ wenn eine Randbedingung beispielsweise Todesangst ist? Und welche mentale Symbolik zur Schlussfolgerung leitet sich daraus ab?

Aber es wird noch schlimmer. Wir denken beispielsweise Auto A steht auf Parkplatz P oder es steht nicht auf Parkplatz P. Aber das ist das Symbolisch-Mentale und nicht das Materielle. Die „Logik der Materie“ ist im Gegenteil eine Logik der Einheit und Ganzheit. Man könnte jetzt die Physik dazu zitieren, aber die macht ja auch nur symbolisch-abstrakte Aussagen zur Materie. Genauso wie man das Bewusstsein/Sein auf das Mentale und das Emotionale richten kann, kann man es auf das Körperliche richten. Und da gibt es eben einen Horizont und nicht einen Himmel und daneben eine Erde. Jede Trennung ist ein mentales Konstrukt und „Trennung“ als mentales Prinzip ist sogar eine der Grundlagen der mentalen Logik. Wir sehen also, das Bewusstsein/Sein geht der Logik immer voraus und so wie sich das kollektive Bewusstsein der Menschheit ändert, ändert sich die Vorstellung von Logik und Vernunft. Noch größer sind die Unterschiede in den Gesellschaften selbst. Man kann jetzt schön zwischen „Logik der Materie“, „Logik der Gefühle“, „Logik des Mentalen“ und „mystische Logik“ unterscheiden, aber wie gesagt – diese Trennungen sind auch wieder nur Teil der mentalen Logik. Jede Anwendung auf die Wirklichkeit ist immer nur mit Vorsicht zu genießen. Gamma γ


So etwas wie „Vergangenheit“ gibt es nicht wirklich. Wirklichkeit und Gegenwart sind synonym. Alles was als Vergangenheit bezeichnet wird, sind dagegen Einbildungen, Projektionen, Vorstellungen, Erinnerungen, Konstruktionen – eben mentale Gebilde und nur als solche in der Gegenwart wirksam.

So gibt es keine „Historischen Tatsachen“, weil es kein Tun in der Vergangenheit gibt. Es gibt noch nicht einmal „Getansachen“, sondern nur die Gegenwart. Aus dieser Gegenwart konstruiert der Verstand dann „vergangene Ereignisse“ mithilfe verschiedener Werkzeuge wie dem Erinnerungsvermögen, der Phantasie und besonders der (mentalen) Rationalität oder Logik. Mit Letzterem glaubt der Verstand bzw. der mit seiner Verstandestätigkeit identifizierte Mensch ein quasi „überzeitliches“ Werkzeug zu besitzen, um Vergangenheit ebenso wirklich erscheinen zu lassen wie Gegenwart. Das war nicht immer so. Noch vor wenigen Generationen glaubten die Menschen in Europa die Bibelexegese und die Heilsgeschichte wären solche Werkzeuge; davor glaubten sie an andere Werkzeuge und in ein paar hundert Jahren werden es wieder andere sein. Aber jedes mal glauben sie fest.

Doch mit der Vergangenheitskonstruktion kann man sich ja nicht einmal einer Wirklichkeit oder Wahrheit annähern, man kann nur die Plausibilität vor dem gegenwärtigen Hintergrund der verwendeten Werkzeuge erhöhen. Diese wird vordergründig heutzutage als Wahrscheinlichkeit formuliert, wobei dies aber auch nur abhängig von einer Plausibilität geschieht, die vom aktuellen kollektiven Bewusstsein abhängt.

Was bedeutet das? Es bedeutet, dass Vergangenheit keine Wirksamkeit, keine Wirklichkeit besitzt. „Vergangenheitsbewältigung“ ist entweder Lebensbewältigung oder lediglich Phantasie. Ethik, die auf Vergangenheit gründet, führt immer (wieder) in Gewalt und Elend. Alle Psychotherapien mit der Prämisse „Zeit“ sind letztlich blanker Unsinn. Es gibt keine echten Probleme, die sich „in der Zeit“ lösen lassen. Gamma γ 01:00, 9. Sep. 2012 (CEST)

Das Drama der Moderne

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ist die völlige Fixierung des Bewusstseins auf das Mentale. Millionen von Jahren hat der Planet gut gelebt und viele tausend Jahren hat die Menschheit ohne diese Fixierung gut gelebt, aber nach ein paar hundert Jahren in zunehmender Mentalfixierung steht beides in mehrfacher Hinsicht vor dem Abgrund. Deshalb dröseln wir kurz mal die Auswirkungen auf:

1. Die Konzentration auf das Mentale führt zur Vereinzelung und Egoismus, zur Abgrenzung und Eingrenzung. Das ist keine Bewertung, sondern eine wesentliche Charakteristik des Mentalen. Nach dem kollektiven Wahnsinn der Mentalfixierung führt sie auch zu vielen individuellen Neurosen und Psychosen.

2. Die Menschen halten nach und nach mentale Inhalte für die Wirklichkeit. Sie glauben mit ihrer Wissenschaft Aussagen "über die Wirklichkeit" zu machen, machen dabei aber lediglich Aussagen über ihre Mentalfixierung. Das Experiment ist dieselbe Theorie wie die Theorie und das Mentale befragt im Experiment sich selbst und bekommt immer nur "mentale Antworten".

3. Die Menschen halten sich selbst schließlich für den Inhalt ihres Denkens. Wenn man sie fragt, wie es ihnen geht, beginnen sie nachzudenken. Sie glauben sie müssen sterben, wenn sie aufhören zu denken. Ja sie denken sogar, sie müssen sterben.

4. Das Denken ist sicher irgendwie mit den Aktivitäten des Gehirns verknüpft, aber es ist nur eine Ausdrucksform des Bewusstseins. Man kann sich dem Denken bewusst sein, aber man ist nicht das Denken. Das versteht kaum jemand. Man kann sich den Wolken bewusst sein, aber man ist nicht die Wolken. Das verstehen alle. Obwohl Wolken und Denken gegenüber dem Bewusstsein dasselbe sind. Ein Wolkenfixierter würde mich verstehen, aber das hat nichts mit mentaler Intelligenz oder Gelehrtheit zu tun, sondern mit Erfahrung und Bewusstheit.

Das Aufkommen des Mentalen im Bewusstsein der Welt/der Menschen ist wohl eine Notwendigkeit der "Evolution des Geistes", aber es ist auch ein kritischer Moment. Gelingt es diese Fixierung zu transzendieren? Die ist die entscheidende Frage des aktuellen Jahrtausends, alle anderen Fragen und Probleme sind davon abgeleitet. --Gamma γ 23:25, 19. Sep. 2012 (CEST)


Woher weiß der Gamma das alles

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Nun, was hier steht ist kein Wissen im Sinne von mentalem, axiomatischem symbolischen und formalen Abstrahieren und Kombinieren, sondern eher eine Kunstform. Also die Kunst, die nicht-symbolische Wirklichkeit in eine aktuelle, kontextspezifische Form zu bringen, wobei der Kontext eben die mentallastige Enzyklopädie ist.

Man kann allerdings alle Themen auch philosophisch-exoterische betrachten. Die meisten bedeutenden Philosophen haben als Schlussfolgerung ihrer Lehren und ihres Lebens Aussagen wie "Schweigen", "Nicht Wissen" oder "Sein" (Wittgenstein, Nietzsche, Schopenhauer, Hegel, usw.) – um die Sache mal radikal zu verkürzen. Philosophen, die solche Aussagen dagegen an den Anfang ihrer Lehre stellen, nennt man eher "Mystiker". Das Wissen, welches hier dargestellt wird, kann man also als Folgerung der Erkenntnis sehen, dass sich die Wirklichkeit erst dem nicht-denkenden, aber dennoch bewussten Geist erschließt. Der denkende, kategorisierende, wertende Geist ist dagegen der in der Höhle gefangenen Mensch, der nur die Schatten (Symbole) sieht (Platon). Mit dieser Erkenntnis kann man weitgehend sagen, was nicht geht, wo Wissenschaft, Technik und Wirtschaft scheitern werden. Wenn man unfassendere Aussagen treffen will, so muss man die Erfahrung des Nicht-Denkens auch gemacht haben. Alle Fragen, die sich in der rationalen Wissenschaft nicht beantworten lassen (meist glaubt man sie liesen sich irgendwann mal beantworten), lassen sich trans-rational – nicht irrational – sofort, überall und von Jedem direkt beantworten. Diese Erfahrung ist allerdings kein "mehr"; man muss nichts glauben und keine Kurse besuchen. Es geht nur darum nicht mehr sklavisch mit dem Bewusstsein an den symbolischen Inhalten des Denkens zu kleben.


Oder: warum hört sich das meiste hier so seltsam, "esoterisch", falsch, irre und abgehoben an?

Jahrtausende war die Menschheit in einem magisch-mystischem Bewusstsein. Seit ein paar Jahrhunderten dominiert immer stärker das Mentale. Manche denken jetzt es dominiert aber der Naturalismus oder der Materialismus, also eine Fixierung auf das Materielle oder die Materie. Das stimmt nicht wirklich, die magisch-mystischen Menschen waren viel stärker auf das materielle fokussiert als heutige Menschen. Die Fixierung des modernen Menschen richtet sich auf mentale Formen, auf meist Abstraktionen der Materie. Die Leute, die sich damit beruflich beschäftigen, nennt man "Naturwissenschaftler", diejenigen, die sich eher mit Abstraktionen anderer kultureller Phänomene beschäftigen dagegen "Geisteswissenschaftler" oder "Theologen" oder "Esoteriker". Aber alle beschäftigen sich nur mit Formen des Mentalen. Die Mentalfixierung ist also in modernen Gesellschaften nahezu flächendeckend und sich scheinbar widersprechende Gruppen sitzen im selben Boot. Die Naturwissenschaftler haben anscheinend aktuell die besseren Ablenkungs- und Bequemlichkeitsangebote, die "Geistesleute", die eher mit Projektionen und Hoffnungen hantieren, verlieren weiter an Boden. Das kann sich zwar wieder schnell ändern, aber niemand kann die Lösungen der wichtigen Menschheitsfragen oder gar der Menschheitsprobleme anbieten. Gamma kann das.

Es hört sich also alles hier so seltsam an, weil 1. Gamma immer voll in media res geht und nicht mit flauschigen Eso-Stündchen anfängt und 2. weil die scheinbare Vielfalt der mentalen Lösungssuche selbst die Lösung immer mehr vernebelt. 3. Weil ich nicht einfach das nicht-mentale hier mit sprachlich-mentalen Formen niederschreiben kann.

Raum ist kein Ding, sondern er ermöglicht alle Dinge. Wenn sich Physiker dem Phänomen "Raum" nähern, dann betrachten sie ihn immer als (mentales) Ding. Deshalb bekommen sie auch immer Dinghaftes als Theorie, Ergebnis und Lösung. Der (leere) Raum heisst dann Vakuum, hat haufenweise Eigenschaften und "enthält" die kompliziertesten Dinge. Doch Raum ist kein Ding, man kann ihn direkt, also ohne Vermittlung durch Theorie erfahren. Als direkte Erfahrung ist Raum immer und überall, ermöglicht alle Dinge, er ist unzerstörbar, ewig, durchdringt Alles, weiß Alles, erschafft Alles; ist unsichtbar und unhörbar und doch erkennbar; ist unendlich nahe und doch in keiner Weise manipulierbar. Man erkennt schon: Er ist nichts anderes als Gott, der allerdings auch immer wieder, besonders von den professionellen Theologen, verdinglicht wurde und wird. Er ist das "Reich Gottes", dass man zuerst finden sollte und alle theologischen, aber auch alle anthropologischen und sogar naturwissenschaftlichen Fragen, ergeben erst durch ihn einen Sinn. Trotzdem ist auch nichts gegen die Verdinglichung des Raumes in Wissenschaft und Gesellschaft einzuwenden – dafür ist er ja auch da. Aber ohne die direkte Erfahrung des Raumes bekommt keine wichtige Frage eine Antwort und keine Tat einen Sinn. So, mehr Verdinglichung gibt es heute nicht... --Gamma γ 20:36, 11. Nov. 2012 (CET)

Seit Jahrhunderten behandeln die Menschen Raum und Zeit immer ähnlicher - als abstrakte, operationale, selbstseiende, quantitative Größe. Das führte dann logischerweise zur Vorstellung einer ""Raumzeit", worin Raum und Zeit quasi ineinander umwandelbar sind. Aber Zeit ist was völlig anderes, sie ist einfach die Folge der Denkstruktur. Oder genauer: die Folge der Bewusstheit auf das Denken, das Mentale, Kognitive. Und dieses kollektive Bewusstsein hat sich eben in den letzten Jahrhunderten verändert. Das Denken arbeitet sequentiell und kognitive Fähigkeiten wie Vorstellung, Planen und Gedächtnis erzeugen eine abstrakte Welt eines zeitlichen Ablaufes. Ohne Denken keine Zeit - das kann jeder im Tiefschlaf nachprüfen. Dazu muss man aber im Tiefschlaf bewusst sein und das erfordert meist viel Übung. Eine Physik, die eine "Raumzeit" als zentrales Element hat, kann also nicht die Wirklichkeit beschreiben, sondern höchstens die "denkgesetzliche" Wirklichkeit. Ich denke, das ist vielen Physikern mittlerweile klar, wenn ich so die Nature und Spektrum durchblättere, aber diese radikale Aussage kann schon noch manche - ichsagmal - erschrecken. --Gamma γ 22:25, 17. Nov. 2012 (CET)

Wissenschaft und Glaube

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Viele Menschen denken Wissenschaft und Glaube sind unvereinbar und Wissenschaft ist frei von Glauben. Das ist ein naiver Unsinn. Hier eine unvollständige Aufzählung von allgemein akzeptierten Glaubenssätzen, die insbesondere der heutigen wissenschaftlichen Tätigkeit zugrunde liegen:

  1. "Grundbausteine" des Universums ist die Materie und insbesondere Atome oder die sie aufbauenden Partikel.
  2. Alles ist materiell determiniert.
  3. Leben ist eine Folge der Struktur und Funktion vom Materie.
  4. Bewusstsein ist eine Folge der Struktur und Funktion vom Nervensystem und insbesondere dem Gehirn.
  5. Der Mensch ist so als selbstseiendes, unabhängiges, vereinzeltes Wesen geboren.
  6. Es gibt eine absolute Wahrheit (eine optimale oder vollständige Beschreibung der Wirklichkeit).
  7. Man kann sich dieser Wahrheit (nur) mithilfe des Verstandes und der Sinne annähern.
  8. (Ausschließlich) die Strukturen und Techniken der Wissenschaft sind geeignet, um sich der Wahrheit anzunähern.

Man kann diese Liste noch eine Weile fortführen. Der Knackpunkt ist aber, dass viele Aspekte in einem "allgemeinen Bewusstsein" aufgegangen sind. Eine jahrhundertelange Entwicklung hat ein gewisses kollektives Selbstverständnis mit Welt- und Menschenbild geprägt, wodurch diese Glaubenssätze kaum noch als Glaubenssätze erkannt werden. Zudem sind sie Teil einer globalen Tradition einer vermutlich allgemeinen Kultur- und Bewusstseinsentwicklung und Individualisierung. Trotzdem sind es Glaubenssätze, die Vorraussetzungen aller Forschung und wissenschaftlichen Diskussion sind. Da das Weltbild eben häufig eng mit diesen Glaubensvorstellungen verknüpft ist, wird es von vielen Menschen verteidigt, da der Verlust des Weltbildes meist mit großer Existenzangst einhergeht. Unseriöse Wissenschaft ist dann eine, die ihre Voraussetzungen nicht kennt oder gar als Ergebnisse verkauft.

Endlich: Praxis – Teil 1

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Nehmen wir mal als Beispiel Geschirr spülen. Zunächst ist "Geschirr spülen" eigentlich nie gleich "Geschirr spülen" Der Vorgang ist immer anders und lediglich diese Abstraktion und natürlich die Sprache selbst macht daraus ein Ding. Sogar ein eigenes Ding, das dem Ich oder die Person gegenübergestellt wird. "Ich" "spüle Geschirr". Und dieses Ding wird dann mit Wertungen ("Ich mag das/ich mag das nicht") und darauf folgend mit Emotionen belegt. In der Folge haben wir ein Problem erschaffen, dass man jetzt lösen will. Kurz ein paar Ansätze skizziert:

  • Wirtschaftlich: Haushaltshilfe, Ablenkungen
  • Sozial: Ehefrau macht, Kinder machen,...
  • Wissenschaftlich-Technisch: Geschirrspülmaschine
  • Politisch: steuerlich abzugsfähige Haushaltshilfeausgaben
  • Psychologisch: Ziele setzen, Belohnungen
  • Pharmakologisch: Aufputschmittel
  • Esoterisch: Energiesteine, Duftkerzen

Das gibt sich alles nicht viel. Die Meinungen über die "Lösungen" gegen zwar auseinander und man kann das "Problem" beliebig kompliziert machen indem man es in seine Einzelteile zerlegt. Doch das Problem wurde erschaffen und wird immer nur teil- und zeitweise "gelöst".

Jetzt gibt es aber eine völlig andere Alternative, eine Praxis. Es geht darum, dass man dem "Ich" und damit auch dem "Geschirr spülen", also den Abstraktionen keine Aufmerksamkeit schenkt. Man muss es so oder so tun (Praxis), egal was man darüber denkt. Aber wenn man sich ganz auf das Tun selbst konzentriert und keinen Abstraktionen, Wertungen und Emotionen dazu Aufmerksamkeit schenkt, dann "verschwinden" sie von allein. Aber das "Ich" braucht solche Gegenüber, weil es dadurch gestärkt wird. Am besten man fängt deshalb beim "Ich" an und beginnt damit, die eigene Lebensgeschichte nicht immer wieder (still) zu erzählen und Pläne zu formen. Man kann also das Geschirr spülen und dabei völlig frei von Problemen sein. Das Beispiel ist bewusst harmlos gewählt, die Nicht-Identifikation der Abstraktionen bezieht sich aber auf alle Lebensumstände. Jeder kann also überall und immer völlig frei und problemlos sein – es ist aber sinnvoll rechtzeitig mit der alternativen Praxis zu beginnen, damit man in der Krise von den Emotionen nicht weggerissen wird. Ich werde später noch mehr darüber schreiben, hier nur noch drei Bemerkungen. 1. Das "Ich" verschwindet nicht, es bleibt ein Organisationswerkzeug. 2. Das hört sich einfach an ist aber völlig konträr zu fast Allem in der Industriegesellschaft inklusive ihrer Religionen. 3. Man kann auch mit Geschirrspülmaschine ein Problem oder kein Problem haben. Die Technik ist nicht verkehrt, ändert aber nichts an der Praxis.

Was bedeutet "Praxis"?

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Abgesehen von den Arztpraxen kennt man "Praxis" meist als Gegensatz- oder Ergänzungspaar mit "Theorie". Doch das meine ich hier nicht. Denn "Theorie" ist auch eine Praxis, eben die Praxis der Fokussierung auf mentale Inhalte. Dagegen ist die "Praxis", die in diesem Paar gemeint ist, hochgradig "theoriegeladen", also von der Theorie bestimmt, bewertet, verglichen, optimiert, usw. Andererseits sind die selbsternannten "Praktiker" meist auch die mit den meisten (für allgemeingültig gehaltenen) Regel bzw. Theorien. Wie viele Gedanken man sich über das Handeln macht ist dabei immer nur eine graduelle Frage, den abstrakten Zwecken, Planungen und Regeln ist heute fast jeder völlig ausgeliefert (das gilt auch für den philosophischen "Pragmatismus").

Die Praxis, die ich hier meine ist die Praxis zu essen, wenn man hungrig ist. Also das Handeln nach unmittelbaren Notwendigkeiten. Auch manche Handwerker und Künstler leben und arbeiten zumindest teilweise so. Die "unmittelbaren Notwendigkeit" ist immer die Notwendigkeit des Augenblicks und in ihr gibt es auch keine "Not". Es geht also bei der Praxis darum, das zu tun, was im Augenblick "dran ist". Das kann man allerdings nicht durch Nachdenken herausfinden, da das Denken auf Vergangenem basiert. So gesehen ist "Praxis" auch die einzig mögliche Praxis, es gibt nicht zwei verschiedene Praxen, das wäre wieder Theorie. Wie kann man jetzt nach der "unmittelbaren Notwendigkeit" handeln? Diese Frage lässt sich natürlich nicht theoretisch beantworten, ich kann immer nur Vorschläge für eine Technik geben, die dann jeder selbst praktizieren muss. --Gamma γ 14:14, 18. Jan. 2013 (CET)

Wahrscheinlichkeit

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Egal welchen Wahrscheinlichkeitsbegriff man zu Grunde legt: Wahrscheinlichkeit braucht Sicherheit, Wahrscheinlichkeit definiert sich über die Dinghaftigkeit. Wahrscheinlichkeitsdefinitionen sind lediglich der Versuch die Dinghaftigkeit scheinbar näher der Realität anzupassen. Der "stochastische Charakter der Quantenmechanik" weist zwar direkt auf die nicht-Dinghaftigkeit der Realität hin, führte aber bisher nicht zu einer Revision des Verständnisses von Wahrscheinlichkeiten. Wenn man das Interesse hat die Wirklichkeit adäquat zu beschreiben, dann wäre eine "Möglichkeitstheorie" ähnlich der Fuzzy-Logik oder anderen Werkzeugen der AI wesentlich besser geeignet. Aber man darf das nicht so mathematisch-dinghaft sehen, denn der Kern besteht darin: "Bei den Menschen ist es unmöglich; aber bei Gott sind alle Dinge möglich." (Mat, 18,26). Das bedeutet, dass die Welt der Dinge begrenzt ist, aber die Welt des Ungeschaffenen, des Nicht-Dinghaften unbegrenzt und unbeschränkt ist. An welcher Welt man als Mensch teil hat, entscheidet nur die Praxis. --Gamma γ 22:28, 24. Jan. 2013 (CET)

Wahrscheinlichkeit braucht Sicherheit. Das will ich nochmal kurz erläutern. Wenn man quantitativ eine Wahrscheinlichkeit bestimmt, dann z.B. zwischen 0 und 1. Eins ist sicher und Null ist sicher nix. Die Sicherheit, die ich hier meine ist das gedankliche Konzept. Wenn ich behaupte ich bin wütend, dann ist das gleich Wut=1. Aber die Wut als Emotion ist nicht so. Bei Wut=1 in der Realität ist man schon tot, weil der Kopf vom Blutdruck abgesprengt wurde (oder so). Deshalb benutzt man überall, wo man die Natur/Wirklichkeit "besser" beschreiben will Wahrscheinlichkeiten. Allerdings ist damit noch nicht gesagt, dass man damit das Ziel erreicht; sicher sagen kann man nur, dass man so die eigenen, anthropogenen Vorstellungen über die Wirklichkeit besser beschreiben kann. Wir sind aber allgemein in Alltag und Wissenschaft auf diese Sicherheiten total versessen, dass wir es garnicht merken wie sehr wir sie brauchen und wie sehr sie uns sie Sicht auf die Wirklichkeit verstellen. --Gamma γ 00:02, 23. Sep. 2014 (CEST)

Es gibt prinzipiell zwei verschiedene Arten der Bedeutung. Die übliche und auch im Wikipedia-Artikel nahezu ausschließlich rezipierte ist das Erkennen der Eigenschaften des (wahren) Selbst. Durch willentliche Übungen und andere äußere Umstände soll der Mensch Charakteristika und Eigenschaften des Selbst sehen, fühlen oder sonst wie bemerken und ausleben. Das geht vom "richtigen" Hobby, zur richtigen, natürlichen Beziehung zu dem Erkennen des Guten in der Seele, oder etwaiger sonstiger Fähigkeiten, Eigenschaften oder Aspekte. Doch all das sind Dinge, die entstehen, sich verändern und wieder vergehen. Warum sollte so was ein zentraler Aspekt religiöser Praxis sein? Wie soll diese "Erkenntnis" zu einem Ende kommen und wie erkennt man, dass man am Ende "sich Selbst" erkannt hat?

Die Antwort ist, dass nie jemand in der Antike diese Bedeutung im Sinn hatte. Das "Selbst" ist das was übrig bleibt, wenn man alle Eigenschaften als vergänglich erkannt hat. Wer bin ich, wenn ich mich mit nichts identifiziere, noch nicht einmal mit "meinem" Willen? Nichts, keine Beziehung, keine Religion, kein Besitz, kein Wissen, keine Person, kein Gott, keine Askese kann mir sagen wer ich bin, aber wenn man es erkennt, dann weiß man es.

Das gleiche meint Jesus mit: "Trachtet zuerst nach dem Reich Gottes und nach seiner Gerechtigkeit, so wird euch das alles zufallen." (Matt, 6, 33) oder Augustinus mit: "Liebe Gott, und tue, was Du willst." Sicher kann man darüber streiten, welche historische Person was gemeint hat, aber jede "Eigenschaft" ist es nicht wert, dass man eine religiöse Lehre darum bastelt und so was Wertloses hätte nie Jahrhunderte überdauert. Denn das "Gnothi seauton" hat ein natürliches und universelles Ende, ob das im dinghaften Artikelinhalt steht, spielt keine Rolle. --Gamma γ 18:28, 29. Jan. 2013 (CET)


wird allgemein überbewertet.

Trennen wir mal "Evolution" in "Selektion" und "Mutation" einerseits und "Wandel und Entwicklung der Lebewesen" andererseits.

Seit Jahrtausenden wussten die Jäger, dass knallgelbe Hasen ganzjährig schlechte Chancen haben zu entkommen, dass missgebildete Ferkel nie den ersten Winter überstehen und dass Wolfsrudel am einfachsten kranke, schwache und verletzte Tiere erbeuten. "Selektion" im Sinne von "(natürlichem) Sterben nach bestimmten Kriterien und Faktoren" war und ist ein Thema in vielen Mythen, Legenden und Märchen, sie musste nicht im 19. Jahrhundert "entdeckt" werden. Sie war und ist ein Teil der Lebensumstände und man darf mit Gründen annehmen, dass die Menschen vor dem 19. Jahrhundert ein deutlich größeres praktisches Wissen um die Lebensumstände vieler Tiere und Pflanzen hatten, als heute vorhanden ist. Der Nachteil der Einschränkung der Lebensumstände auf die Selektion zeigt sich in vielen aktuellen Kontroversen der Biologie beispielsweise in der Frage nach dem Träger der Selektion.

Mutation im Zusammenhang mit der Evolution bezeichnet in erster Linie "genetische Mutation" und von dieser hatte Mitte des 19. Jahrhunderts zur Einführung der Evolutionstheorie noch niemand eine Vorstellung. Die Naturbeobachtungen von Darwin beschrieb er mit "Variation". Auf deutsch ist das nichts anderes als die "Vielfalt des Lebens". Unnötig zu erwähnen, dass auch vor Darwin unzählige Autoren und mündliche Erzählungen auf diese Vielfalt aufmerksam machten. Der Topos der "Einzigartigkeit" ist nichts anderes als das Wissen um diese Vielfalt im Großen und im Kleinen.

Darwin nahm nun diesen Aspekt der Lebensumstände und den der Lebensvielfalt und erklärte daraus die Entwicklung der Lebewesen ohne weitere äußere Eingriffe. Wenn man aber annimmt, dass das Wissen von Charles Darwin über die Lebensumstände und die Lebensvielfalt der Lebewesen verschwindend gering war im Vergleich zu dem Wissen der steinzeitlichen Jäger und Sammler, warum hat dann gerade Darwin diese Erkenntnis formuliert? Da kam nämlich Mitte des 19. Jahrhunderts noch eine entscheidende Sache dazu. Denn die Individualisierung in der europäischen Kultur rückte das Leben und Sterben des Einzelnen in den Mittelpunkt des Denkens. Das ist im Kern eine Abgrenzung, die immer stärker ins Bewusstsein der Menschen kam und dann auch die Abgrenzung in Arten forcierte. Und anders als die erfahrbaren Tier- und Pflanzentotems der "Naturvölker" sind diese Abgrenzungen rein intellektuelle Dinge.

Ironie der Geschichte ist allerdings, dass die Religiösen bzw. die Theologen, die sich selbst immer stärker auf diese Abstraktionen eingelassen hatten, nun die Arschkarte gezogen haben. Nachdem das geschriebene Wort der Bibel und anderer Schriften wichtiger wurde als die religiöse Praxis, hatte man die Deutungshoheit über die Wirklichkeit eigentlich schon verloren.

Fazit: Die Evolutionstheorie von Darwin bzw. die Vorstellung einer Entwicklung der Lebewesen über Jahrmillionen ist weit weniger "bahnbrechend" als es heute gern mystifiziert wird. Das wesentliche, neue Element ist die Abstrahierung des Individuums und der Spezies und damit die zentrale Vorstellung des Überlebens. Erst das so gedanklich geschaffene Ding muss überleben und es extrapoliert seine Begrenztheit in die gesamte "Erdgeschichte". Das ist die zweite Ironie der Geschichte, dass erst durch diesen "äußeren Eingriff" die Evolution geschaffen wurde bzw. wird. --Gamma γ 20:37, 29. Mär. 2013 (CET)

Die Menschen glauben oft man kann Raum, Zeit, Energie, Kräfte, Felder und sowas messen. Das ist so nicht richtig. Jede Messung ist ein Vergleich von idealisierten materiellen Objekten bzw. technischen Vorrichtungen, der dann anhand eines dritten abstrakten, willkürlich festgelegten "Maßstabs" interpretiert wird. Noch nie hat jemand also den Raum gemessen, sondern es werden immer nur idealisierte Objekte im Raum verglichen und interpretiert. Selbst beim einfachen Magnetkompass werden der Zeiger und das Anzeigeblatt "verglichen" und in Bezug auf die abstrakten Einteilungen interpretiert. Der Hintergrund ist einfach, dass Raum nur mit etwas raumartigen, Zeit nur mit etwas zeitartigem (nur der menschliche Verstand) und Energie nur mit etwas energieartigem "gemessen" werden kann. Genauso wie in der Physik eben nur idealisierte technische Vorrichtungen miteinander verglichen werden. Interessant wird es dann bei der Frage was etwas "Energieartiges" ist. Nun, diese Frage muss hier erstmal jeder selbst beantworten. --Gamma γ 22:09, 30. Mär. 2013 (CET)

Praxis – Teil 2

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Praxis hat mehrere Techniken. Eine habe ich schon dargestellt; eine etwas ungewöhnliche stelle ich jetzt vor. So wie es kein geschlossenes System in der realen Welt gibt, gibt es kein unabhängiges, getrenntes Sein. Unser Alltagsbewusstsein und unsere Wissenschaft basiert zwar darauf, beispielsweise mit verblindeten Studien, aber man kann selbst den Praxistest machen. Man nimmt einfach das "zentrale Sein", das eigene Ich und nimmt ihm nach und nach alles weg. Das funktioniert auch als Vorstellungsübung. Also: bin ich noch ich, ohne meinen Besitz, meine Beziehungen, meine Sinne, meine Körperteile, usw.? Was ist der Kern des "Ich-Seins"? Viele Menschen glauben mehr oder weniger sie sind ihr Gehirn. Wieviel Hirn kann man also entfernen, um noch "Ich" zu sein? Man muss die Übung tatsächlich und praktisch durchführen, um diese Frage zu beantworten. Als Vorstellungsübung sollte sie ausreichen; eine Variante ist die Vorstellung des eigenen Todes. Wer diese Übung kennt, versteht auch die Erzählungen über Nahtoderfahrungen und ähnliche Erlebnisse in Extremsituationen. Und man versteht, warum im Christentum eine Person verehrt wird, die am Kreuz hängt und auf den qualvollen Tod wartend wirklich gar nichts mehr hat. Aber man muss nicht am Kreuz hängen, um das Sein zu erkennen – mach einfach die Praxis.


Sehr viel ist geschrieben worden über das Sein. Das bedeutet, dass das sprachliche Denken viel über "das Sein" produziert hat – nicht mehr. Nach den Dharma-Lehren wird das Denken als Sinnesorgan, bzw. mit seinen Inhalten als eigenes Sinnesobjekt, betrachtet. Das ist viel realistischer als die übliche Mystifizierung des Denkens in der "Moderne". Aber der Sinnesorganvergleich passt auch für das Sein ganz gut. Man kann das Sein direkt wahrnehmen – ohne die Vermittlung durch das Denken. Das Sein nimmt sich selbst wahr durch die Aufmerksamkeit. Es ist unmöglich das Sein nicht immer durch es selbst wahrzunehmen. Es ist aber möglich die Aufmerksamkeit auf alle möglichen anderen Sinnesobjekte zu lenken. Die heutigen Menschen machen das besonders mit den Inhalten des Denkens. Das Erkennen des Seins ist also eher ein Vernachlässigen der Objekte, die uns sonst beschäftigen. Da kommt nichts hinzu, man muss auch an nichts glauben. Man muss nichts lernen, nichts wissen. Es ist total banal und profan, aber trotzdem versteht kaum jemand was ich meine. Denn mit den Objekten anderer Sinneseindrücke kann man nur in Gleichnissen davon reden. Das Sein und der "Seinsinn" sind so grundlegend für alle anderen Sinne, dass er nicht anders zum Gegenstand gemacht werden kann als durch sich selbst.

Jetzt ist vielleicht klar, warum soviel über das Sein geschrieben wurde und warum das trotzdem zu keinem Ende kommt. Vielleicht ist auch klar, warum er irgendwie wichtig ist. Aber warum es für jeden Menschen und in jeder Situation immer entscheidend wichtig ist den "Seinsinn" auch zu kultivieren, ist vermutlich noch nicht klar. Ich schreibe aber keine religiöse Überzeugungs- und Erbauungsliteratur hier, deshalb nur der Hinweis: Auch der "Zeitsinn" ist ein "abgeleiteter Sinn". --Gamma γ 22:15, 14. Apr. 2013 (CEST)

Das Unbewusste ist kein Ding, das sogenannte Unbewusste ist eine Entscheidung; besser gesagt ist das Bewusste die Entscheidung oder viel mehr die Summe vieler Entscheidungen. Jede einzelne Entscheidung trennt die Wirklichkeit und das Bewusste grenzt sich so immer mehr ein. Viele Entscheidungen sind gesellschaftlich quasi vorgegeben; wenn sich jeder ähnlich eingrenzt, merkt kaum noch jemand, was fehlt. Nach Jahrtausenden der Menschwerdung durch Eingrenzung betreiben die Menschen sogar eine Wissenschaft, die oft behauptet, die Wirklichkeit erkennen zu können. Was für ein Quatsch! Ist doch die Wirklichkeit immer direkt und vollständig da, man muss nur aufhören zu entscheiden, um sie zu erkennen. Wer das praktizieren will, der darf und muss trotzdem weiterhin entscheiden, aber man darf sich nicht mehr an die Entscheidung hängen. Die Situation entscheidet dann immer selbst, der Mensch ist "nur" Beobachter. Sicher, so ist eine Manipulation der Wirklichkeit, wie sie die Wissenschaft und Technik anstrebt, nicht mehr möglich, aber man gewinnt all das und noch unvorstellbar viel mehr sofort, was die Wissenschaft uns für eine ferne Zukunft verspricht. Für Jemanden, für den es kein Unbewusstes mehr gibt, öffnen sich natürlich auch alle "esoterischen Wunderdinge", aber auch deren Versprechen sind dann uninteressant.

Alle Entscheidungen zu erkennen und los zu lassen, ist selbst für die Talenstiertesten und Ergeizigsten eine Lebensaufgabe, und am Ende stehen Entscheidungen, die das Wollen bestimmen und somit nicht willentlich aufgegeben werden können. An dieser Stelle kann man sich zur Hilfe religiöser Bilder bedienen. --Gamma γ 20:04, 17. Mai 2013 (CEST)

Mal abgesehen davon, dass der aktuelle Artikel dazu mehr als dürftig ist, ist die Bedeutung der Epigenetik auch allgemein noch weit unterschätzt. Sie ist nichts anderes als das Ende der klassischen materialistischen Vorstellung der materiellen Determiniertheit bzw. des Primates der Materie. Wobei es das Ende nur für Diejenigen ist, die je daran geglaubt haben. Aber holen wir kurz weiter aus.

Angenommen Außerirdische, die eine völlig andere Physiologie haben als wir und noch nie Menschen gesehen haben, finden eines Tages ein Raumschiff der Menschen mit 1A erhaltenen, aber in ihren Kälteschlafkammern gestorbenen Menschen. Würden sie um die graue Glibbermasse im Kopf der Menschen ein ähnliches Gewese machen wie die Menschen heute? Wie kämen sie darauf, dass wir Geist, Bewusstsein, Intelligenz, Kreativität usw. speziell dieser Masse zuschreiben? Die Antwort ist: garnicht. Sicher gibt es Nervenbahnen, deren Zerstörung Auswirkungen hat, es gibt Reiz-Reaktions-Muster, die in Nervenknoten zusammenwirken und es gibt Steuermechanismen für Muskeln und Drüsen. Doch für die Welt der Emotionen, die Welt der mentalen, abstrakten Inhalte und der Welt des spirituellen Wissens ist das Gehirn ein spezieller, einzigartiger Ausdruck, aber kein wesentlicher Bestandteil. Damit meine ich jedoch nicht die Software-Hardware-Analogie, aber das ein anderes Mal ausführlich.

Das Wissen über die Epigenetik steckt noch in den Babyschuhen. Ähnlich wie Geist und Bewusstsein einen Willen formen und damit Gehirn, Nervenzellen und Muskel "steuern" kann, kann jeder Mensch die Möglichkeiten der DNA nutzen. Das geschieht alltäglich indirekt durch Ernährung und sonstige Lebensführung, aber man kann es auch direkt üben, wie die Kinder lernen mit dem cerebralen Cortex zu "üben". Die Möglichkeiten sind fantastisch und man braucht nicht mal fiktive "Midiclorianer" um direkt mit der "Macht"/ dem Geist umfassend körperliche Veränderungen zu bewirken. Das alles, was ich hier zur Epigenetik schreibe, läuft allerdings unter dem Stichwort "Motivation", denn was könnte man schon wirklich Erstrebenswertes erreichen? Sicher, die Wissenschaft heute würden sagen: eine sehr hohe Lebenserwartung, Gesundheit und viele sonstige Vorteile, doch diese sind nichts gegen Freiheit, die man sowieso erlangt hat, wenn man die Fähigkeiten hat, solche Modifikationen durchzuführen. Für die Wissenschaft bleibt also noch viel zu tun, sie sollte nur nicht zu lange warten, um die Methoden (und Überzeugungen) der Erkenntnis anzupassen.

Um zu verstehen was eine sogenannte Nahtoderfahrung ist, muss man sich erst mal darüber klar werden, wie eine "Ferntoderfahrung" funktioniert. Die sozusagen alltägliche und gewöhnliche Erfahrung stellt sich mit der Vorstellung ein, dass zwischen Alltag und Tod eine große Menge Zeit ist. Diese Vorstellung verändert zwar nur wenig den Alltag selbst (essen und schlafen muss man so oder so), aber doch massiv den Umgang mit ihm und vor allem das eigene Selbst- und Weltbild. Dies gilt dann zwar in den meisten Gesellschaften als "gewöhnlich" und "normal", beruht aber auf einer Vorstellung, die plötzlich und spontan zusammenbrechen kann. Bei Nahtoderfahrungen geschieht genau das und es muss nichts mit dem physiologischen Tod zu tun haben. Die Nahtoderfahrung selbst ist daher viel eher eine unmittelbare und natürliche Seinserfahrung; sie kann nicht "zusammenbrechen", aus ihr muss man sich mühsam wieder "heraus-vorstellen".

Der Zusammenbruch der "Ferntoderfahrung" entzieht allerdings auch dem "wissenschaftlichen Weltbild" die Grundlage, weshalb die natürliche Seinserfahrung immer ein "wissenschaftliches Rätsel" bleibt – oder man erweitert die Vorstellungen von Wissenschaft und Wissen. --Gamma γ 20:04, 17. Mai 2013 (CEST)


Hirnforschung und Bewusstsein

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Die zentralen philosophischen Fragen zur Wissenschaftstheorie und Erkenntnistheorie der Hirnforschung drehen sich meist um die das Verhältnis zwischen Neuronen/Materie zu Geist/Denken. Allerdings wird dabei eine metaphysische Grundannahme gemacht, die sich erfahrungsmäßig als falsch herausstellt. Die Annahme besteht in der Vorstellung, dass Bewusstsein eine Folge abstrakter Prozesse ist. Also das menschliche, sprachliche, wachbewusste Ich- oder Selbstbewusstsein wird als "Standard-Bewusstsein" definiert und Denken und Bewusstsein wird mehr oder weniger gleichgesetzt. Das ist großer Unsinn, denn man kann bewusst sein ohne zu denken. Es ist eine reine Übungssache. Gedanken tauchen im Bewusstsein auf wie Gefühle oder Sinneseindrücke und verschwinden wieder. Der einzige Unterschied ist, dass der moderne Mensch lernt mithilfe dieser Gedanken ein Ich-Konstrukt anzulegen, welches er letztlich nicht mehr als solches erkennt. Wenn man nun alle Gedanken und alle anderen Bewusstseinsinhalte als nicht-substanziell zum Selbst gehörend erkennt, was bleibt dann übrig? Dieses "Grundgewahrsein" ist das was allen Religionen und Kulten zugrunde liegt. Es ist unsterblich und unerschaffen. Sollten eines Tages eine kritische Masse an Hirnforschern diese Erfahrung gemacht haben, werden sich alle philosophischen Fragen von selbst lösen (Kurzform). Dies erklärt auch warum verschiedene "mystische Bewusstseinsprozesse" mit Depersonalisation u.ä. pathologisiert werden – weil beide die Ich-Struktur "überwinden". Aber nur einer kann (sehr gut) damit leben... --Gamma γ 23:30, 7. Aug. 2013 (CEST)

Bewusstseinsspezifische Wissenschaft und Wissen

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Es gibt eine moderne Tradition von Franz Brentano, William James, Karl Jaspers, teilweise den Phänomenologisten des frühen 20. Jahrhunderts bis hin zu Aldous Huxley und Charles Tart, die mehr oder weniger eine Systematisierung, Etablierung und Institutionalisierung von Wissen fordern, welches in "veränderten Bewusstseinszuständen" verfügbar ist. Allein die Gestaltpsychologie hat dabei Erfolge erreicht, allerdings eher mit einer Art Adaption, Projektion, Interpolation oder Simulation holistischem Wissens, nicht mit direkt nicht-dualistischem Erfahrungswissen.

Davon halte ich aber nichts. Man könnte meinen Gamma argumentiert hier aus der Position eines "Erleuchteten" oder "Astralreisenden" oder sowas. Aber diese Art Trennung wäre ja auch nur wieder eine Finte des Trennungs-Bewusstsein, also dieser Art die Welt zu sehen, die meist als "normal" und "gewöhnlich" und die die Grundlage für die heutige Wissenschaft darstellt. Auf solche Spielchen lasse ich mich hier garnicht ein. Das wäre wie wenn man das normale Tagesbewusstsein mit Trauminhalten interpretieren will. Aber selbst die "Traumdeutung" bedient sich dazu des Tagesbewusstseins. Genauso ist es letztlich nutzlos mit der Wissenschaft des Trennungs-Bewusstseins das Wissen des nicht-dualistischen Bewusstseins zu interpretieren. Denn die Voraussetzung wie die "Trennung" ist eine Einschränkung (des Wissens) und eine Deutung der Welt sollte möglichst aus der umfassensten Sicht ohne Einschränkungen geschehen. Genau darum geht es hier.

Um es nochmal einfach und klar zu sagen: Natürlich etabliere ich hier "Erleuchtungswissen", aber es gibt nur eine Wirklichkeit und nur einen ungefilterten Zugang dazu, und deshalb werde ich das hier nicht relativieren oder immer für jeden verständlich darstellen. --Gamma γ 23:42, 7. Aug. 2013 (CEST)

Das ist eine sehr seltsame Frage, weil sie einerseits anscheinend so einfach und fast unsinnig selbstverständlich beantwortet werden kann, andererseits aber – bei genauerem Hinsehen – sehr knifflig ist. Das "Ich" hat im allgemeinen heutzutage drei Komponenten – Den Körper, das Gehirn und die psychische Ich-Stuktur. Eigentlich ist die psychische Struktur das "eigentliche Ich", aber im Zweifel referieren die Leute immer auf den Körper und sein Gehirn, denn alle Sinne, alle Gedanken und alle Handlungen haben hier ihre Basis. Das psychische Ich definiert sich dann zeitlich-biographisch, gesellschaftlich und wie gesehen psychophysisch. Was bedeutet: wenn man jemanden fragt "wer bist du?", dann wird er/sie denken und dann antworten. Das primäre Handeln ist also Denken, nicht Fühlen oder ein anderes Handeln.

Was ist jetzt dieses "Ich"? Wer bin "Ich"? Die Frage in den Neurowissenschaften, der Philosophie, der Psychiatrie und Psychologie ist, wie ist das Ich aufgebaut, wie organisiert, wie lässt es sich beschreiben. Darüber habe ich hier aber genug geschrieben. Die wesentlichere Frage ist: Welches "Erlebniszentrum" ist das grundlegende? Das Ich ist ja nicht nur ein Objekt der Wissenschaft, sondern vor allem Erleben der Wirklichkeit oder gar die Wirklichkeit selbst. Was ist, wenn jetzt die Neurowissenschaft weiterhin keine "Korrelate" des Ichs findet und die Philosophie das Ich als Illusion, als transparente, integrative und flüchtige Organisationsform des Gehirns beschreibt? Aber trotzdem wird doch alles erlebt? Also wer ist das, der alles erlebt? Egal was es ist, es muss etwas ohne Eigenschaften sein, denn jede Eigenschaft könnte man ja wieder als etwas erleben. Jede Antwort aus dem Handeln "Denken" muss falsch sein, weil jedes (gedankliche) Ding auch Eigenschaften hat.

Als einzige Möglichkeit bleibt also: Ich bin der Anfang und das Ende. Ich bin, ehe Abraham war. Ich bin, der Ich bin. Ich und das Sein sind eins. Nochmal: Man darf dabei das Ich nicht als Form, als psychische Struktur verstehen, dieses Ich vergeht wie es entsteht. Aber das Erlebniszentrum, das Wesen jedes Menschen, ist zeitlos und es gibt nur eines.

Das wichtige Ziel des Menschen, das eigentliche Potential des Mensch und vielleicht die einzige Aufgabe des Menschen ist also das Erleben des Erlebniszentrums zu erleben. Das kann "man" nicht tun, weil es da kein "man" mehr gibt, aber man kann versuchen alles andere nicht zu tun. Das nennt sich – trainingsmäßig organisiert – Meditation. --Gamma γ 22:00, 15. Aug. 2013 (CEST)

Was ist Gerechtigkeit?

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Es ist natürlich das was man als solche definiert. Wie immer bei solchen Fragen geht es 1. um „man“ und 2. um „definiert“. Das bedeutet, es geht 1. um die personale Abgrenzung und 2. um die Mentalfixierung. Die Rede von „Gerechtigkeit“ ist in der Regel ein Konstrukt von abgegrenzten Personen. So wird dann diskutiert über Gehälter, Gesundheit, Gleichberechtigung und so weiter. Man kritisiert und lobt sich, man vergleicht und analysiert, man managed und wurschtelt. Vielleicht wird etwas besser, vielleicht auch nicht, vielleicht sind die Kriterien zur Überprüfung der Veränderungen gut, vielleicht auch nicht. Aber alles dient der Person und der Vorstellung. Wenn aber in einem religiösen oder absoluten Kontext von „Gerechtigkeit“ die Rede ist, bedeutet das etwas grundlegend anderes. Dann geht es um die Prä- oder Trans-Personalen Beziehungen und Handlungen. Gerecht ist nicht derjenige, der aus personalen Überlegungen das Gerechte tut, sondern letztlich derjenige, der nicht für seine Person, sein personales „Vorstellungsbild“ lebt. Wer die Aufmerksamkeit von der Personenvorstellung und ihrer Begrenzung abzieht und auf die Gegenwart lenkt, handelt automatisch immer „gerecht“. Die personale Optimierungsgerechtigkeit ist davon immer nur ein schwaches Abbild, welches in ziemlich jedes Fettnäpfchen tritt, in das es treten kann. Es ist nicht falsch in die (i.w.S.) Politik oder gar zur Wikipedia zu gehen und „Gerechtigkeit“ zu fordern und zu fördern. Aber verglichen mit dem Potential, welches jeder zur Verwirklichung der absoluten Gerechtigkeit besitzt, ist es eine gewaltige Verschwendung. --Gamma γ 00:16, 18. Okt. 2013 (CEST)

Was ist Glück?

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Mal abgesehen von der Glücksbedeutung beim Glücksspiel und ähnlichem ist Glück vordergründig die Befriedigung von Bedürfnissen. Bei Tieren und anderen Lebewesen sind diese von Instinkten geleitet. Man kann sogar sagen sie sind im Sosein glücklich. Anders beim Menschen, der auch soziale, kulturelle, geistige und seelische Bedürfnisse hat. Die (wissenschaftliche) Psychologie ist heute an dem Punkt wo beispielsweise das Bedürfnis der sozialen Anerkennung der Bedürfnissteuerung als wichtiges Element erkannt wird. Also Menschen sind glücklicher, wenn sie in ihrer Erziehung und Erfahrung die Unterdrückung und Steuerung von Bedürfnissen mit sozialer Anerkennung erlebt haben. Diese Erkenntnis wird dann im Detail noch umformuliert etwas ausgebaut und verschiedenen Schulen, Anschauungen und Ansätzen angepasst. Doch all dieses Glück ist mit der Angst um den Verlust der Bedürfnisbefriedigung verbunden. Und auch wenn diese Angst bei einzelnen Menschen selten oder fast nie bewusst wird, endet auch jede erfolgreiche Steuerung der Bedürfnisse irgendwann. Das Problem ist, dass diese Steuerung nur dadurch funktioniert, dass die Welt in Glück und Unglück eingeteilt wurde. An der Steuerung ist nichts falsch, sie ist sogar schon das „Glück“. Wenn Glück also Bedürfnisbefriedigung ist, dann ist das zentrale Bedürfnis die Nicht-Trennung der Welt. Wenn das Glück, die Lebenszufriedenheit nicht mehr abhängt von Erfolg oder Misserfolg, dann ist das nicht nur ewiges Glück, es hat auch keine Grenze in der Tiefe und in der Fülle. --Gamma γ 22:53, 18. Nov. 2013 (CET)

Nochmal das Wichtigste

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Es geht in modernen Worten ausgedrückt nur darum bewusst zu sein ohne zu Denken. Aber es geht nicht einfach um Nicht-Denken. Die Fixierung auf die Inhalte des abstrakten Denkens führt beim modernen Menschen zur nahezu ausschließlichen Identifikation mit der erschaffenen Ich-Idendität. Wenn man nun die Wirklichkeit, Gott, den Sinn des Lebens, usw. erkennen will, muss man diese Identifikation auflösen. Deshalb ist das Nicht-Denken so wertvoll. Und deshalb wird die (heutige) Wissenschaft mit ihren Methoden keine wesentlichen Fragen klären. Im Gegenteil dient sie in der Praxis fast nur noch dazu für das Überleben und die Selbstbestätigung der Ich-Idendität zu sorgen. Sogar die Theorie der Evolution dient dabei immer stärker der moralischen Legitimierung und "Humanismus" wird ausgelegt als Ich-ismus. Nicht das gesamte Potential des Menschen, sondern das Recht auf Vereinzelung, inklusive Sicherheit, Bequemlichkeit und Treiberfüllung, steht dann im Mittelpunkt. Allerdings werden es wohl die Neuropsychologen sein, die die Macht und Funktion des Nicht-Denkens in den nächsten Jahrzehnten neu formulieren werden. Die Religionen haben dabei fast gänzlich versagt.


Eine Interpretation religiöser Aussagen

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Meistens interpretiere ich hier Aussagen der mainstream-Wissenschaft und der "Mehrheitsgesellschaft", einfach weil diese näher am täglichen Leben sind. Jetzt nehme ich mal als Beispiel das "Vater unser":

"Vater unser im Himmel"

"Vater" ist eine Hilfe für diejenigen, die keine Erfahrung mit dem Unerschaffenen haben. Das "Namenlose" bekommt hier einen Namen, der auch noch Werte, Erfahrungen und Eigenschaften transportieren soll. Was mit Himmel gemeint ist, ist aus diesem Kontext schwer zu sagen. Sicher aber nicht die übliche Vorstellung eines abgeschlossenen Raumes, in den Menschen nach ihrem Tod gehen.

"geheiligt werde dein Name, dein Reich komme"

"Geheiligt" ist ein Ausdruck besonderer Wertschätzung.

"Wie im Himmel, so auf Erden"

Vermutlich bezeichnet also "Reich Gottes" und "Himmel" hier dasselbe. Das Unerschaffene, der Himmel ist also die Vorlage für die "Erde", also das Erschaffene, nicht umgekehrt. Das ist nicht (nur) zeitlich zu verstehen, das Unerschaffene erschafft in jedem Augenblick das gesamte Universum neu. Deshalb wird die "Wissenschaft des Geschaffene" nie eine abschließende "Theorie des Seins" entwickeln, die Wirklichkeit ist eher so wie in der Hologramm-Theorie spekuliert wird, wobei der "Himmel" kein Teil der denkbaren und empirischen Wirklichkeit ist.

"unser täglich Brot gib uns heute, und vergib uns unsere Schuld"

Das gehört wiederum zu der ähnlichen Hilfe wie "Vater"

"Wie auch wir vergeben unseren Schuldigern"

Vergebung ist wie die meisten religiösen Gebote und Verbote eine Lebenshilfe. Wer sich daran hält, hat es einfacher die erste Wirklichkeit, das "Reich Gottes" zu erfahren. Praktizierte Vergebung hilft beispielsweise sich weniger von der Welt und den Menschen getrennt zu fühlen.

Religiöse Glaube hat also vor allem die wichtige Funktion die Erfahrung der ersten Wirklichkeit für die Gläubigen einfacher zu machen, indem sie motiviert werden und sie von einem Lebensstil, der sie von der Erfahrung der ersten Wirklichkeit trennt, weitgehend fernzuhalten. Welcher Religionsgemeinschaft man angehört oder ob man gar Atheist ist, spielt keine Rolle. Die extreme Verwirrung unter den Menschen bezüglich dieser grundlegenden Wahrheit liegt in der Unmöglichkeit darüber mit Begriffen abschließend zu sprechen zu können und – andererseits - der immer beherrschenderen Vorstellung der Menschen mit Begriffen (Wissenschaft, Denken, Computer, Theologie, Enzyklopädie, usw.) die Wirklichkeit zu beschreiben, zu verstehen und zu leben. --Gamma γ 14:37, 29. Jun. 2014 (CEST)

Der Randsche "Objektivismus" hat zweifellos etwas für sich, beipsielsweise für Kinder und Jugendliche oder für pyschsich instabile Menschen. Er ist sowas wie eine Verintellektualisierung des "Alltagsverstandes". Um den Alltag zu meistern muss man in etwa so eine naivrealistische Lebenshaltung entwickeln. Besonders für oben genannte Gruppen ist der Randsche Objektivismus zur Stabilisierung und Etablierung der Person hilfreich.

AAAAAber. Nehmen wir mal das Axiom: "Ein Ding ist, was es ist. A=A"

Man mag es nicht sofort glauben, aber diese zwei "Sätze" sind zwei grundverschiedene Dinge. Alles ist, was es ist. "Eine Rose ist eine Rose, ist eine Rose." (Gertrude Stein). Aber "A=A" bedeutet nur noch, dass eine Abstraktion eine Abstraktion ist. Bei Gertrude Stein war die Rose (vermutlich) keine Abstraktion, sondern eine konkrete Erfahrung. Die Gleichsetzung von Erfahrung und (mentaler) Abstraktion spielt dem Verstand natürlich in die Hände, aber die Wirklichkeit, insbesondere die "objektive, äußere Wirklichkeit", die der Objektivismus so gern anstrebt, lässt sich damit nicht erkennen. Man kann das jederzeit nachprüfen. Man setzt sich einfach vor irgendein "Ding" (Rose, Baum, Auto, völlig egal) und betrachtet es nur als "das Ding". Das fällt am Anfang, besonders des Anhängern des Objektivismus', sicherlich sehr schwer, aber nach einiger Zeit beharrlichen Übens erkennt man das Sein des Dings. "Das Sein der Dinge" ist aber etwas was man vermutlich nicht mit "A=A" beschreiben würde, aber wer weiß; man muss es selbst sehen.

Das oben genannte Axiom, das man laut Rand nur dann widerlegen kann, wenn man es als Voraussetzung akzeptiert hat, entpuppt sich als Versuch, die Wirklichkeit auf Abstraktion zu reduzieren. Ich könnte hier noch Vieles zu einzelnen Aspekten der Aussagen des "Objektivismus'" schreiben, aber der Kern ist, dass Rand nicht die Wirklichkeit selbst beschreibt, sondern die Sicht des Alltagsverstandes, der Überlebensmaschine, des psychischen Organisationszentrums "Person". Kann man tun, aber als Grundlage eines umfassenden Wissenskonzeptes oder einer allgemeinen Ethik taugt es halt nicht. Im Gegenteil ist es genau dieses Einengung des Bewusstseins, die zur Zeit dabei ist, die Erde zu zerstören. --Gamma γ 15:02, 18. Jul. 2014 (CEST)


Doch der für den Moralismus unverzichtbare Körper-Geist-Dualismus ist eine empirisch widerlegte Fiktion.

aus Michael Schmidt-Salomon, „Manifest des evolutionären Humanismus“, S. 104

Na klar ist er das. Wenn man Empirismus als durch die Sinne vermittelte verstandesmäßige Weltanschauung betrachtet, dann ist der „Geist“ als gleichwertige Substanz ja kein Ding, sondern im Sinne der Anschauung eine Fiktion. Nur, das ist nicht die Wirklichkeit. Es ist nicht die Wirklichkeit, weil der Empirismus in diesem Sinn eben nicht die Erkenntnis der Wirklichkeit zu Ziel hat, sondern die Erkenntnis der vom Verstand unterschiedenen Dinge. Schmidt-Salomon argumentiert vornehmlich gegen die Religionen und dort ist kaum einer, der noch den Unterschied zwischen Wirklichkeit und „die Welt der zehntausend Dinge“ kennt. Von daher trifft seine Kritik meist schon die Richtigen. Aber was ist dann die Wirklichkeit? Sie lässt sich nur direkt erfassen, ohne die Vermittlung von Empirie und Verstand. Aber die Leute – wie Schmidt-Salomon – haben nicht nur das vergessen, sie haben auch vergessen, dass sie was vergessen haben. Und noch schlimmer: sie scheinen sich bis zum letzten Atemzug gegen diejenigen zu wehren, die ihnen sagen wollen, was sie vergessen haben. Die Frage ist nun nicht was ist die Wirklichkeit, denn was sollte man außerhalb von Empirie und Verstand schon antworten? Die Frage ist wie erfährt man Wirklichkeit?

Da gebe ich mal einen weiteren Tipp speziell für unsere skeptischen Freunde. Nimm dir Zeit an einem ungestörten Ort und lasse jeden Gedanken, der aufkommt ziehen. Schenke keinem Gedanken, keinem Wunsch, Vorstellung, Erinnerung, aber auch Gefühl, Emotion, usw. deine Aufmerksamkeit. Nach einiger Zeit der Übung kommen auch Visionen und all das Zeugs, was man als „Skeptiker“ bekämpft. Bekämpfe nichts, aber beachte auch nichts weiter. So, nach vermutlich Jahren der Übung weißt du irgendwann was die Wirklichkeit ist und du wirst dich vielleicht an dein Spektikersein erinnern und denken: was habe ich damals für einen Mist verzapft! Beachte auch diesen Gedanken nicht! --Gamma γ 13:46, 22. Sep. 2014 (CEST)

Praxis Teil 4 oder 5 – Der Raum

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Es gibt noch einen wichtigen, praktikablen Weg die Wirklichkeit zu erkennen. Es ist die Fokussierung auf den Raum. Raum ist nichts, deshalb bedeutet Fokussierung auf den Raum, Fokussierung auf das Nichts. Im Alltag sehen wir beispielsweise einen Computerbildschirm, dann eine Kaffeetasse, dann eine Person, usw. Aber „in“ und zwischen allen ist Raum – den „sehen“ wir aber nicht. Wir schenken ihm einfach keine Aufmerksamkeit. Wir sehen im allgemeinen keinen Nutzen darin, allein der Gedanke daran ist für die meisten vermutlich völlig lächerlich. Aber wenn wir das tun, verändert sich alles. Der Raum ist immer da, das Nichts kann uns niemals verlassen. Die Angst vor dem Tod ist die Angst vor dem Nichts, aber wenn man das Nichts immer und überall als präsent erkennt, verschwindet auch die Angst. Der Verstand klammert sich aber an die Dinge und die Menschen heute klammern sich an ihren Verstand. Deshalb sehen sie das Ganze nicht. Sollten die Anthroposophen und andere Traditionen recht haben und es gibt noch andere „Körper“ des Menschen, dann sind sie in eben diesem Raum und man wird sie erkennen (oder eben nicht). Denn es gibt nur einen Raum, wie es nur eine Wirklichkeit gibt und ein Bewusstsein und ein Leben und ein Sein. Wenn du jetzt also den Blick vom Monitor weg lenkst, dann beachte den Raum daneben. Mit fortgeschrittener Übung wirst du auch den Raum „im Monitor“ während deiner Arbeit am Bildschirm wahrnehmen. Der Raum wird dich nie wieder verlassen, du wirst dich nie wieder einsam fühlen.

Am besten ist diese Übung, wenn du direkt mit einem Menschen sprichst. Wenn du je über den Mystizismus oder über Religionen geklagt hast, dann bedenke, dass ihre tiefsten Geheimnisse genau zwischen deinem Monitor und deiner Kaffeetasse existieren – du musst nur genau hinsehen, um sie zu erkennen.

Nachtrag: Wenn ich hier die Chiffre "Gott" benutze, dann glaubt jeder Theist, Atheist, Agnostiker und Gläubige ziemlich genau zu wissen, was es bedeutet und was er erwarten kann. Raum scheint dagegen für alle gleichwirklich und völlig ohne Bedeutung. Die Chiffre Raum erscheint also als etwas Gewöhnliches ohne Geheimnis. Aber trotzdem richtet fast niemand die Aufmerksamkeit darauf. Selbst wenn man es versucht, gelingt es anfangs nur für Sekunden. Der Verstand drängt sich wieder nach vorne und will das verhindern, weil es letztlich den Tod der Verstandes-Idendität bedeutet. Er entwickelt dann haufenweise Argumente warum es völliger Unsinn wäre die Aufmerksamkeit auf den Raum zu richten. Ich denke mal die Gehirne der Leser dieser Zeilen sind voll von solchen Argumenten. Heutige Physiker glauben der Raum hätte eine Struktur und sei deshalb verstehbar. Aber das ist nicht möglich. Wir sprechen ja immer von einer Vorstellung, einer mathematischen Struktur und prüfen diese nie am Raum, sondern immer an Dingen. Der Verstand ist unfähig sich mit dem Raum zu beschäftigen, er kann sich nur mit abstrakten Dingen beschäftigen, mathematische, logische und sprachliche Dinge und solche, die er dazu macht – also alle Alltagsgegenstände und sogenannten "messbare Dinge". Gott fällt immer durchs Raster der Wissenschaft, der Raum fällt immer durchs Raster der Physik. Gute Physik kann uns die Grenzen aufzeigen und den Alltag verbessern, trägt aber (in ihrer heutigen Methodologie) nicht dazu bei den Raum und die Wirklichkeit zu verstehen. Aber jeder ist frei die Aufmerksamkeit auf den Raum zu richten und selbst die Wirklichkeit zu erkennen. --Gamma γ 21:04, 12. Jan. 2015 (CET)

Wissenschaft und Wert

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Es ist ein alter Mythos, dass wissenschaftliche Erkenntnis wertfrei wäre. Das Gegenteil ist der Fall. Zum ersten ist der Mythos der Wertfreiheit ja selbst ein Wert oder Wissenschaft wird als besseres Werkzeug (Wert!) der Erkenntnis betrachtet. Dann gibt es ja nicht „die (eine) Wissenschaft“, sondern keine allgemeine Definition und sehr viele unterschiedliche Ausprägungen. Da wäre es schon ein seltsamer Zufall, wenn alle „wertfrei“ wären. Aber das alles ist nicht mein Punkt. Der zentrale „Wert“ der Wissenschaft ist die Beherrschung der Welt bzw. dieses Ausschnitts der Welt, der durch Verstand und Sinne zugänglich ist wird. Alleine die Beschreibung der Welt, eigentlich als rein deskriptive, objektive und passive Tätigkeit formuliert, ist schon ein gewaltsamer Versuch die Wirklichkeit kontrollierbar zu machen. Schon dadurch trennt sich der Beobachter vom Beobachteten und genau durch diese Trennung wird der Impuls des Überlebens ins Abstrakte und Pathologische gesteigert. Die Angst vor dem Leiden und Tod führt dann wieder zu mehr Kontrollversuchen und zu mehr Trennung. Die Wirklichkeit ist aber ganz anders (aufgebaut) als es der Verstand und die Wissenschaften uns das heute erzählen. Deshalb wird es zur Katastrophe kommen oder zur Überwindung der Vorstellung der Trennung, dann wird „Wissenschaft“ wirklich ein Instrument für die menschliche Entwicklung. Eigentlich sagt das uns das die Quantentheorie und einige ihrer herausragenden Vertreter schon seit 100 Jahren, aber die Menschen im Überlebensmodus sind dafür noch nicht bereit. --Gamma γ 20:01, 19. Okt. 2014 (CEST)

Gamma erklärt die Welt

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Tja, eigentlich genau nicht. Es geht hier grob nur um zwei Dinge. 1. Beschreibung und Erklärung einer Praxis, mit deren Übernahme jeder die Welt selbst "erklären" oder besser: erkennen kann. 2. Motivationen für die Übernahmen der Praxis. Die gewöhnliche Welterklärungen von Wissenschaftsjournalisten, Weltverschwörern, Politikern und religiösen Führern führt dagegen die Inhalte aus und setzt ihre Interpretation absolut. Ich setze dagegen die die Erfahrung absolut, welche dann zu jeweiligen Inhalten und Interpretationen führt (oder nicht). Die Welt wäre schon viel friedlicher, wenn jeder seine Erfahrung bzw. Praxis genau kennen und kommunizieren würde. Wer also leidenschaftlich die Evolutionstheorie oder eine Schöpfungslehre verteidigt, der sollte darauf hinweisen, dass diese eng mit der jeweiligen Erfahrung in Form von Erziehung, Schule, Umfeld, eventuell "Schicksalsschlägen", Studieninhalten, Religionsschuleninhalten, usw. verbunden sind. Die Praxis, die ich zu vermitteln versuche, ist aber absolut. Sie erklärt die Welt immer und überall selbst, ich füge keine Inhalte dazu. --Gamma γ 10:15, 5. Jan. 2015 (CET)

Placebo-kontrollierte Studien

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Die Konstruktion und Anwendung eines placebo-kontrollierten Studiendesigns bedeutet, dass man nicht-bewusste Wirkungen einkalkuliert. Man trennt also in der Vorstellung eine bestimmte Wirkung einer Anwendung und der Bewusstwerdung dieser (Wirkung dieser) Anwendung. Man schließt so von Beginn an aus, dass die Teilnehmer einer Studie in diesem Aspekt bewusst sind oder man nimmt an, dass sie darüber gar nicht bewusst sein können. Placebo-kontrollierte Studiendesigns treffen also primär Bewusstheitsentscheidungen über Menschengruppen und nehmen dabei an, dass diese Gruppe (relativ) unbewusst ist. Das ist natürlich ein erheblicher Mangel, wenn man mit diesem Design auch Anwendungen "kontrollieren" will, die sich primär auf die Bewusstwerdung von Prozessen stützen. Die Verwendung des sogenannten "Goldstandards" für medizinische Studien ist also bereits eine Strukturentscheidung gegen Anwendungen, die das Bewusstsein und die Bewusstwerdung der Patienten/Probanden zum Inhalt haben. Sie folgt damit auch einer paternalistischen Sicht der Arzt-Patienten-Beziehung und ist eine Entscheidung gegen den mündigen, selbstverantwortlichen und bewusst lebenden Menschen. Kann man tun, aber dann sollte man auch die Bedeutung von Placebo-kontrollierten Studien in diesem Zusammenhang bewerten und eine Beurteilung dem mündigen Bürger überlassen. Jede/r sollte selbst entscheiden, ob und wann er/sie sich als unbewusstes Objekt behandeln lassen will.

Leben und künstliches Leben

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Was heute als "Künstliches Leben" im Sinne einer Synthetische Biologie gilt, ist noch sehr erbärmlich. Die Vorstellung „komplette künstliche biologische Systeme zu erzeugen“ ist heute nur eine Idee. Trotz einzelner „Erfolgsberichte“ existieren nur Methoden zur minimalen Manipulation lebender Zellen. Aber gehen wir mal mehrere hundert Jahre in die Zukunft und stellen uns vor aus atomaren Einzelteilen würde man synthetisch eine Zelle aufbauen, die von ihrer Molekülstruktur und -zusammensetzung (nahezu) identisch wäre mit lebenden Einzellern. Würde man auf diese Weise Leben erschaffen können? Die Antwort ist klar: Nein. Selbst wenn diese Zelle dann funktionieren, also leben würde, so ist das Leben schon immer da gewesen. Es hat nur eine neue Form gefunden, die sich auch gleich wieder ändert und bald vergeht. Deshalb kann man auch nicht sagen, das Leben dieser Zelle begann genau zu diesem Zeitpunkt, da schon die Teile in gleicher Weise leben (aber vermutlich anders funktionieren). Das Leben ist sozusagen der Raum, das was ist, das Sein. Dies ist allerdings keine Philosophie, sondern eine Erfahrungstatsache. Man muss sich nur auf das Leben selbst konzentrieren. Als Praxis ist das vielleicht die schwierigste, weil niemand genauer sagen kann, was das bedeutet. Eine bekannte Hilfstechnik dazu ist allerdings das Loslassen aller Lebensumstände und aller Lebensregungen, bis man zum Leben selbst vordringt. Wie in jeder Praxis ist das „Ziel“ nicht einfach das Nichts, sondern das Nichts hat eine Qualität und wenn man das Leben sucht, findet man es auch.

Praxis: Die Stille

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Die Stille ist nicht nur die Abwesenheit von Geräuschen, sie hat eine besondere Qualität. Die Stille ist wie der Raum, der alle Formen ermöglicht. Sie ermöglicht alle Geräusche. Das Besondere der "Praxis der Stille" ist die Alltäglichkeit und Passivität. Stille zu erleben kommt den meisten Menschen zwar natürlich vor, aber tatsächlich ist sie sehr schwer zu erreichen und anfangs auch schwer zu ertragen. Das Hören ist passiver angelegt als das Sehen und es ist nicht so verstandesfixiert. Wir haben keine "Ohrenlider" zum verschließen und keine Muskeln zum Fokussieren der Hörleistung. Das Hören als Sinn ist deshalb näher zur Erfassung des Seins als Sinn. Es mag auf den ersten Blick absurd erscheinen, aber so wie Objekte im Raum den Raum nicht eliminieren, so eliminieren auch Geräusche nicht die Stille. Ein Geräusch als Störung der Stille zu empfinden bzw. zu interpretieren ist ein komplexer, kulturell und individualpsychisch konditionierter Vorgang. Für die Praxis bedeutet das, dass es keinen Grund gibt mit sich selbst oder mit der Umwelt zu hadern, wenn man nicht "genügend Stille" hat. Es reicht, wenn man einfach weiter die Aufmerksamkeit ungerichtet und ohne Erwartungen auf die Stille richtet. Mehr wird man nie erreichen und weniger ist nie da.

Intelligenz und künstliche Intelligenz

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Was Intelligenz ist, sollen die Psychologen und angrenzende Fachgebiete entscheiden, sie haben das Konzept ja auch erfunden. Meine Frage hier ist: In welchen Sinn kann diese Art "Intelligenz" künstlich erschaffen werden? Künstliche Intelligenz ist heute immer nur eine Simulation. Man tut so als ob, man versucht bestimmt Funktionen nachzubilden. Viele mentale Funktionen wie Wahrnehmungen, Schlussfolgerungen, Abwägungen, Berechnungen usw. können auf diese Weise von Maschinen heute schon besser erfüllt werden als von Menschen. Da sich die Menschen heute sehr weitgehend über gesellschaftliche, wirtschaftliche, arbeitstechnische und körperliche Funktionen definieren, werden diese Simulationen auch noch in sehr viel mehr Bereichen des menschlichen Lebens in Zukunft besser funktionieren. Das macht Vielen Angst, das wird Vielen zurecht Angst machen. Aber funktionale Simulationen sind auch funktionalen Grenzen unterworfen. Die Frage ist nun: werden sich die Simulationen irgendwann aus diesen Grenzen selbst befreien können, wie es Menschen immer wieder tun? Anders formuliert: werden sie sich selbst fühlen und empfinden können? Ich kann nicht beantworten, ob sowas technisch möglich sein wird. Aber wenn es möglich sein wird, dann war das Fühlen und Empfinden schon immer da. Niemand hat dann diese "selbstbewussten Simulationen" erschaffen. Denn Leben und Bewusstsein ist keine Folge der Funktion oder Simulation. Das kann man sogar vielfach rein argumentativ herleiten. --Gamma γ 18:22, 11. Feb. 2015 (CET)

Es ist eine traurige Ironie der Moderne, dass viele Menschen von einem Menschen Auskunft über "das Wesen" oder "den Sinn" des Universums erhoffen, der sozusagen nahezu seine Körperlichkeit eingebüßt hat. Der Körper ist eine bedeutende Möglichkeit die erste Wirklichkeit zu erfahren, man muss nur die Aufmerksamkeit beständig auf ihm ruhen lassen. Dagegen hat sich in unserer Kultur die Vorstellung des Körpers durchgesetzt. Welchen Inhalt diese Vorstellung dann genau hat, variiert stark. Wenn Stephen Hawking versucht Menschheitsfragen zu beantworten, dann spielt darin sein eigener Körper nur die Rolle jeder anderer Materie; er wird zu einer beliebigen Vorstellung ohne direkte Erfahrung. Wenn ich das noch etwas weiter sozialpsychologisch interpretiere, dann ist jede Hoffnung eine Sinngebung von Außen zu erhalten nicht nur trügerisch, sondern auch gefährlich. Sie wertet die Menschen ab, indem sie zumindest auf die Zukunft vertröstet werden. "Nach dem Tod kommt das Paradies für den, der glaubt" ist genauso wirklichkeitsfremd und menschenverachtend wie "nur noch diese Kollisionsenergie bei CERN und wir erklären dir die Welt". In beiden Fällen hat man sogar die Möglichkeit sich besser zu fühlen, wenn man sich auf die Seite der Rechthaber stellt. In diesem Sinn sind unsere Wissenschaftsnerds nicht anders als manche Hardcoretheologen.

Praxis: Der Körper

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Ich will das nochmal vertiefen, obwohl es eigentlich keine weitere intellektuelle Erklärung braucht. Den eigenen Körper kann man empfinden, materiell-körperlich und emotional. Wenn man beispielsweise durch starke Schmerzen gezwungen ist die Aufmerksamkeit völlig auf den Körper zu richten, dann denkt man nicht mehr oder zumindest kaum mehr abstrakt und reflexiv, sondern höchstens ist aktuellen Notwendigkeiten. Man kann aber auch durch Übung die Aufmerksamkeit vom Denken weg auf den Körper richten. Mit weiterer Übung kann man dann auch die Körperempfindungen und emotionalen Regungen als solche erkennen. So wird der Körper zum vielleicht natürlichsten und einfachsten Weg den Seinsinn zu erfahren. Etwas völlig anderes ist dagegen die Körperlichkeit im Sinn der Fittnes- oder Wellnesskultur. Oder die Aufmerksamkeit für Gesundheitsapps und Fittnessarmbänder. Dort geht es nur um Abstraktionen über bestimmte Körperfunktionen und -eigenschaften. Das hat mit dem hier beschriebenen Körperbewusstsein nichts zu tun. --Gamma γ 23:17, 6. Apr. 2015 (CEST)

Theorie von Allem

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Ich habe es schon oben angesprochen, es ist aber ein zentraler Punkt, um die Bedeutung dieser Seite für die Darstellung und Ausrichtung einer Enzyklopädie zu verstehen. Wissenschaft ist eine professionelle Kultivierung des Mentalen. Sie hat zwei Ziele: die Steigerung der Sicherheit der (Ich-)Struktur des Mentalen selbst und die Formulierung der Grenzen des mentalen/kognitiven Wissens. Wobei der zweite Punkt auch als Teil des ersten verstanden werden kann. Die Gründerväter der wissenschaftlichen Prinzipien hatten noch ziemlich klar formuliert, dass sie sich davon eine Verbesserung der Lebensumstände der Menschen erhoffen. Sie sahen sich eher in der Tradition von praktischen Kaufleuten und Handwerken, die pseudoreligiöse Ausrichtung der Wissenschaft als Wahrheitsfindung und Wirklichkeitserkennung ist dagegen eine Erfindung des 19. Jahrhunderts, die heute allerdings kein seriöser Wissenschaftstheoretiker mehr unterstützt. (Im Unterschied zu den Wissenschaftsnerds bei Wikipedia). Wenn jetzt andere Spezies außer dem Menschen eine Verbesserung ihrer Lebensumstände mithilfe von diesen "wissenschaftlichen" Prinzipien durchsetzen wollen, beispielsweise die Kühe oder Stubenfliegen, dann wäre das Chaos auf dieser Welt perfekt und jeder würde die egozentrische Relativität der heutigen Ausprägung von "Wissenschaft" leicht erkennen. Dabei sind viele dieser Prizipien nicht speziesspezifisch, sondern könnten im Bewusstsein der Idendität aller Lebewesen angewendet werden. Doch was würde beispielsweise "Objektivität" als universales Prinzip dann bedeuten? Wie würde man in einem biologischen oder medizinischen Experiment "die Natur befragen" können, wenn man andere Spezies und Lebewesen nicht zum Objekt degradiert, um letztlich nur Vorteile für eine Spezies zu entwickeln? Aber das Sicherheitsbedürfnis des menschlichen Egos wird auch auf andere Weise gestillt. Zunächst in der Vorstellung der Sicherheit wissenschaftlichen Wissens, dann durch ihre kulturelle Allgegenwärtigkeit und besonders auch durch die Steigerung von Bequemlichkeiten und Ablenkungen im Alltag. Man kann garnicht glauben wieviel Energie, Zeit und Geld der Wissenschaft und Technik in diese Egomaschine geht; hätte sich die Menschheit in den letzten hundert Jahren nur die Hälfte der Ressourcen der Entwicklung des Individualverkehrs gespart, wären die großen technisch lösbaren Probleme wie nachhaltige Energiegewinnung bereits gelöst. Eine dieser Sicherheiten und Ablenkungen ist auch die Vorstellung des Wissens selbst. Man weiß zwar eigentlich fast nix über das Weltall (dunkle Materie, dunkle Energie, und vieles mehr), aber so eine Samstagabenddoku im Fernsehen mit viel Simulationen und Animationen hat schon was Beruhigendes.

Dabei wird es nie eine Theorie für Alles im Sinne einer abstrakt-symbolischen mathematisch-physikalischen Theorie geben können, da die Welt eben kein Ding ist, auch kein noch so komplexes mathematisches Ding. Aber vermutlich wird, bis sich diese Erkenntnis allgemein durchsetzt, noch sehr viel Geld und Zeit damit verschwendet. Will man wie Gamma eine allgemeine, vollständige und absolute Welterklärung, dann muss man sich der Grenzen des mentalen Wissens bewusst sein. Oder man muss die Welt als Nicht-Ding, als Nicht-Erschaffenes erfahren haben. Das ist eigentlich nichts Besonderes, das Besondere im Weltall ist die momentane verbissene, einseitige Ausrichtung einer einzigen Spezies auf einem winzigen Staubkorn am Rande einer kleinen Galaxis auf das Mentale. Man kann jetzt Artikel für eine Enzyklopädie schreiben mit oder ohne diese verbissene, einseitige Ausrichtung auf das Mentale, mit oder ohne den Glauben an "Wissenschaft als Wahrheitsfindung und Wirklichkeitserkennung". Glücklicherweise ist das heute keine Frage der "Neutralität" mehr. --Gamma γ 09:37, 26. Mai 2015 (CEST)


Evolution wird oft unterschätzt

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Evolution wird oft unterschätzt. Evolution ist kein Ding. Fundamentale Einheiten jeder Evolutionstheorie sind nicht wirklich definierbar und abgrenzbar. Wo beginnt und wo endet ein Lebewesen, wann ist die Spucke im Mund noch Teil des Lebewesens? Jede Aussage über eine Art ist sehr zweifelhaft. Arten „entwickeln“ sich nicht, weder „aus“ einer anderen, noch selbst hin zu etwas anderem. Was wäre die Essenz einer Art, welche sich entwickeln könnte? Das Grundproblem ist, dass die dynamische, lebendige Evolution nicht mit der statisch-dinghaften Sprache und Wissenschaft passend abgebildet werden kann. Wikipediaartikel in diesem Bereich sind deshalb voll von Ungenauigkeiten, Unmöglichkeiten und schlicht falschen Aussagen. Der andere Punkt ist, dass auch die Evolutionsbiologen vermuten, dass alle Lebewesen von einem Lebewesen abstammen. („Von einer Art abstammen“ ist wie gesagt grober logischer Unfug.) Also sind alle Lebewesen miteinander verwandt und auch ein Evolutionsbiologe könnte verstehen, dass es nur ein Leben gibt, welches sich in unzähligen Formen ausdrückt. Lediglich die dinglich-formalen Grundlagen der Wissenschaft zwingen ihn, sich auf die Billiarden Ausprägungen zu fokussieren. Aber auch das, was heute als Konstruktion (oder, wenn man an eine selbstseiende, intelligible Vergangenheit glaubt: Rekonstruktion) eines Abstammungsbaumes Teil der Evolutionsbiologie ist, beschreibt nur eine sehr begrenzte statische Sicht. Wieviel Austausch und Transfer von Lebewesen zu Lebewesen ohne die Funktion der „Fortpflanzung“ stattfindet, wird nicht berücksichtigt. Das ist auch eine sehr anthropozentrische Sicht. Alleine die Vorstellung, dass wir alle zu vielleicht 99% aus Dinosaurierscheiße bestehen, sollte Anlass sein einer Evolutionsbiologie, die sich auf den funktionalen Flaschenhals Sex und Gene konzentriert, nicht zu viel zuzugestehen. Die sehr reale, praktische Frage ist dagegen: Kannst du die Dinosaurierscheiße fühlen? Wenn alle Lebewesen verwandt sind, dann gibt es eine Verbindung im Sein. Diese direkt zu erkunden sollte dann eigentlich das primäre Interesse jedes Evolutionsbiologen sein. Allerdings fehlt da den meisten die geeignete Technik und besonders das Wissen, dass es sich lohnt, die Aufmerksamkeit beharrlich darauf zu richten. --Gamma γ 03:21, 21. Jul. 2015 (CEST)


Verlässliches Wissen

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Verlässliches Wissen ist Wissen, dessen Grundlagen man vertraut und dessen Benutzung man erstrebt. Wir verlassen uns nicht auf quasi externes Wissen, sondern darauf, dass das Wissen uns gemäß unserem Glauben - oder neudeutsch: unseren Plausibilitätsvorstellungen – nützt.

Verlässliches Wissen verbindet man heute meist mit dem mathematisch formulierten, mental-abstrakten Wissen der Wissenschaften, insbesondere der Naturwissenschaften. Verlässlichkeit beruht dabei auf einer technisch-abstrakten Dinghaftigkeit. Dazu werden Dinge erschaffen. Aus einem Ding werden quantifizierbare und messbare Eigenschaften formuliert und diese zueinander in Beziehung gesetzt. Prominentes Beispiel sind die SI-Einheiten, dabei sind alle Größen und Eigenschaften relational und mathematisiert dargestellt. Diese Relationen formulieren dabei erst ein Ding der Wissenschaft. Man braucht dann keine konkreten Objekte der Wirklichkeit mehr, sondern definierte abstrakte Dinge sind die „Bausteine“ der Wissenschaft. Nicht oder nur schwer quantifizierbare Eigenschaften werden oft mit fortschreitender Wissenschaft doch noch integriert. Dazu dienen oft eine Evolutionstheorie oder die Chaostheorie und besonders die Wahrscheinlichkeitsrechnung. Am historischen Anfang der modernen Naturwissenschaften wussten die Forscher noch was für eine radikale Einengung der Wirklichkeit sie da gemacht haben. Durch die immer weitere Ausbreitung der wissenschaftlichen Methoden und besonders heute durch die Vernetzung und Digitalisierung verstehen selbst viele Wissenschaftler kaum noch den Unterschied zwischen den Inhalten und Dingen ihrer Wissenschaft und der Wirklichkeit. Was nicht quantifizierbar ist, wird dann gern als nicht-existent betrachtet.

Dieses technisch-abstrakte Wissen erzeugt ein Gefühl von Verlässlichkeit für die dinghaft denkenden Menschen. Es erscheint hoch plausibel und kompatibel mit der Erfahrung. Der Mensch im Ich-Bewusstsein will das Ding „Ich“ in der Zeit erhalten, die Möglichkeit der Beschreibung, Benutzung und Manipulation der technisch-abstrakten Dinge gilt ihm als wundervolles Mittel dazu. Solange diese Wissensmaschine in seinem Sinn funktioniert, ist sie für ihn der Inbegriff der Verlässlichkeit. Aber früher oder später schlägt die Wirklichkeit sozusagen zurück, spätestens mit seinem Tod nützt dieses technisch-abstrakte Wissen nichts mehr und die Verlässlichkeit ist dahin. Was ist also Wissen, welches an diesem Punkt „verlässlich“ ist? Nun, spare in der Zeit, dann hast du in der Not. Wenn der Mensch sein Leben lang mit seiner Aufmerksamkeit nicht ständig das Ich-Bewusstsein stärkt, dann erhält er mehr und mehr ein Wissen, welches immer und überall verlässlich ist. Klar, die Brücke kann trotz aller verlässlichen Berechnungen und technischen Baumaßnahmen einstürzen und man kommt vielleicht ums Leben, aber trotzdem kann man sich auf die Wirklichkeit verlassen. Wie meistens führe ich das nicht weiter aus, weil alle Worte, wenn sie Bedeutung haben sollen, stark aus den Alltagsdingen kommen. Aber vielleicht versteht jetzt mancher Leser warum man in den Religionen „Gott“ vertrauen kann und soll und warum man sich auf die Bibel „verlassen“ kann. Man darf sie nur nicht komplett in der abstrakten Ding-Exegese auf ein Minimum schrumpfen. Aber mache lieber eine Praxis, als irgendein „heiliges Buch“ zu lesen. Schreib dein heiliges Buch dann selbst…

Es gibt heute in Mitteleuropa zahlreiche Meditationsangebote. Manche werden sogar von Krankenkassen als Gesundheitsfürsorge oder Therapie bezahlt, viele andere werden mit weiteren Vorzügen und Argumenten angeboten. Der Meditierende soll dadurch entspannter, konzentrierter, leistungsfähiger, usw. werden. Naja, das ist alles irgendwie nicht verkehrt, es zeigt, dass gewisse Arten der Meditation schon in der Mitte der (westlichen) Gesellschaft angekommen sind. Natürlich gibt es in diesem Zusammenhang auch zahlreiche wissenschaftliche Studien, teils mit neurowissenschaftlicher Komponente, die die Vorteile von Meditation auch belegen können. Aber darum geht es mir nicht. Denn all diese Ansätze wollen nur wieder das ICH verbessern, die Meditation ist dann ein Ding, dem man eine Funktion zuschreibt und damit das ICH und seine Funktion stärkt. Dabei ist die „Funktion“ der Meditation letztlich die „Seinsfunktion“ oder die Erfahrung des Seins bevor es in Ding(e) und Funktion(en) zerfällt. Diese Tatsache ist die letztlich einzige Wirkung der Meditation. Wenn man aber über die Vorzüge diskutieren will, dann verwendet man im Alltag, gegenüber der Krankenkasse und in der Wissenschaft dagegen auch Dinge und ihre Funktionen. Dann ist der Sauerstoffanteil entscheidend oder ein gewisses Hirnareal oder was man sonst so braucht, um rationale Erklärungen zu generieren. Jede dieser Erklärungen, jedes Modell hat aber Grenzen, meine „Erklärung“ aber nicht. Das was wirkt ist die Seinserfahrung, das ist die Wirklichkeit. Man muss also das Verständnis vom Kopf auf die Füße stellen, dann kann man die Meditation wie alles andere „erklären“. Das gilt allerdings für Alles, nur bei der Meditation ist es vielleicht am Leichtesten zu verstehen. Grundlage jedes Verstehens ist immer die Seinserfahrung oder eben für viele Menschen die abgeleitete ICH-Erfahrung. --Gamma γ 00:12, 21. Aug. 2015 (CEST)

Materialisten, Naturalisten und Humanisten

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Das zentrale Merkmal dieser Leute ist die Fokussierung und Identifizierung mit der Ich-Struktur des Geistes. Diese erschafft sich selbst als separates Ding, indem sie mithilfe des Denkens Millionen von Dingen erschafft. Die Sicherheit und Bequemlichkeit dieses Ich-Dings ist nun der Ausgangspunkt jeder Rechtfertigung und Begründung der Materialisten, Naturalisten und Humanisten. Das erklärt auch warum diese Leute besonders oft in der Wikipedia auftauchen und dort sogar eine Art Meinungsführerschaft beanspruchen. Die Wikipedia ist sozusagen der heilige Gral der Dinge. Und es erklärt somit auch warum einige Artikel sehr schlecht sind und kaum eine Chance haben besser zu werden. Das sind eben jene Themen, die zur Erfahrung gehören OHNE in das kulturell determinierte Dinge-Schema zu passen. Die zentralen Themen sind vielleicht Gott, Zeit, Sein oder Leben. Aber andererseits kann man in diesen Artikel einfach viel darüber erfahren was denn die Leute früher und heute darüber GEDACHT haben – und das ist ja auch was Gutes. Oder diese Art Artikel wird von Leuten geschrieben, die sehr zurückhaltend und mit viel Erfahrung ein Thema darstellen können und somit wissen wann man aufhören sollte weiter zu abstrahieren/verdinglichen, um nicht noch mehr zu verwirren. Aber wann wird in solchen Artikeln stehen: „Hier steht nur was Leute über Bewusstsein denken, wenn du wissen willst, was es ist, dann befolge diese Übungsanleitung: […]“? Naja, vermutlich erst, wenn die Mehrheit der Leser sowieso schon weiß wo die Grenzen des Dinghaften sind und wie sie zu überwinden sind. --Gamma γ 21:58, 28. Aug. 2015 (CEST)

Wie Wilhelm Burkamp ziemlich scharfsinnig erkannt hat, beginnt jede „Kränkung“ mit einer Erkenntnis: Das „Ich“ erkennt sich selbst als ein Stück der Welt. Das ist ja genaugenommen keine Erkenntnis, sondern eine Selbstverständlichkeit, eine Tautologie. Die Definition der Ich-Konstruktion ist die Trennung von der (Um-)Welt. Das ist sowas wie die Grundlage der Psychologie, aber es hat nicht viel mit „der Menschheit“ zu tun. Allerdings glauben sehr viel Menschen heute an die Vorstellung, dass sie ihr „Ich“ sind und sonst keine Identität haben. Wenn man an sowas glaubt, gibt es an jeder Ecke „Kränkungen“, immer wenn die Realität unauflöslich auf die falschen Vorstellungen trifft. Nehmen wir da mal ein Beispiel: Die kosmologische Kränkung, dass die Erde nicht der Mittelpunkt des Weltalls ist. Ja, so what? Wen interessiert das wirklich? Dass die Erde nicht der Mittelpunkt des Weltalls ist, interessiert nur Leute, in deren Vorstellung es sowas wie einen „Mittelpunkt des Weltalls“ braucht. Gemeint ist hier im heutigen Verständnis eine Grundkonstante des Verstehens, eine gedanklich-theoretische Schablone mit deren Hilfe große Teile der theoretischen Welt einen Sinn und Bezug erhalten. Was wäre heute eine äquivalente Schablone? Vielleicht das sogenannte Standardmodell der Physik? Eigentlich nein, da es sowieso in ständiger Veränderung und unvollständig ist. Es ist eher sowas wie eine Formelsammlung. Neinnein, lustigerweise wäre eine echte, neue „Kränkungen der Menschheit“ eher die Erkenntnis, dass ihre Wissenschaft als Ganzes in der heutigen Form doch keine Erkenntnisse über ihre wahre Natur liefert und liefern kann. Dass ihre gedanklich-kognitiv konstruierte Ich-Identität und Ich-Wirklichkeit „das Selbstverständnis der Menschen in Form einer narzisstischen Kränkung in Frage stellt“ (aus dem Artikel). Aber ob man diese Identitätserkennung als „Kränkung“ bezeichnen kann ist fraglich, denn man gewinnt ja gleichzeitig einen Einblick in die wahre Natur des Menschen und eine ganzheitliche Identität, wodurch das dann die definitiv letzte narzisstische Kränkung wäre. --Gamma γ 12:13, 30. Dez. 2015 (CET)

Beispiel von Verlässlichkeit – Technik des Peripheren Sehens

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Der Artikel zu Carlos Castaneda ist ziemlich holprig und im Abschnitt „Kontroversen…“ versuchen Esoteriker sein Werk zu verherrlichen und Skeptifanten ihn zu demontieren. Aber andererseits erwähnt Carlos Castaneda in einer seiner Schriften eine Technik (ich kenne eigentlich kein Buch von ihm; diese Technik hat mir mal ein Freund erklärt):

„…lange Strecken zu wandern, ohne den Blick auf irgendetwas zu konzentrieren. Er hatte mir empfohlen, nichts direkt anzuschauen, sondern mit den Augen leicht einwärts zu schielen, um alles, was sich dem Blick darbot peripher im Auge zu behalten. er hatte behauptet (...), dass es möglich sei, beinahe alles gleichzeitig wahrzunehmen, was in einem Winkel von 180 Grad vor einem liegt, wenn man den Blick, ohne zu zentrieren, auf einen Punkt knapp über dem Horizont richtet.“

Das ist eine ziemlich einfache und nützliche Technik, um den inneren Dialog anzuhalten. Wenn man sie entsprechend trainiert, erfährt man direkt den „Beweis“ der Verlässlichkeit von Castanedas Werk. Es ist völlig unerheblich was für Kontroversen es über den Autor und sein Werk geben könnte, wenn man ihm folgt erfährt man genau das, was versprochen wurde. Und das ist so absolut, herrlich und umfassend und keine universitäre Wissenschaft kann heute etwas Vergleichbares bieten. Also was ist nun Verlässlichkeit und welche „Kontroversen“ sind völlig irrelevant? --Gamma γ 23:02, 30. Dez. 2015 (CET)

Reflexion – Praxis des Denkens

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Da diese Seite anscheinend in eine Benutzer-Reflektion-Kategorie eingetragen wurde, will ich mal versuchen jeden einzelnen Anschnitt auch zu einer Enzyklopädie-Reflektion zu führen. Also zu allen „Praxis“-Abschnitten füge ich jetzt noch den „Praxis des Denkens“ an. Man könnte nach der Lektüre dieser Seite denken, dass ich das Denken irgendwie abwerte. Das ist nicht so. Das Problem ist nur die einseitige, unbewusste Fokussierung auf Denkinhalte, wodurch letztlich auch die Ich-Identität erschaffen wird. Aber die Praxis des Denkens hat sogar eine Tradition und zwar die Philosophia perennis. Es nützt allerdings wenig, wenn man abstrakt-intellektuell um irgendwelche „immer währenden Wahrheiten“ weiß. Sinnvoller ist da schon die sogenannte Negative Theologie, ich nenne es als Praxis lieber „den nackten Mann ausziehen“. Man beobachtet einfach das Denken und behält keine Inhalte im Fokus. „Nicht dieser Inhalt, nicht dieser Inhalt, nicht…“ Nach einiger Übung erkennt man, dass der Mann ja nackt war, oder dass also die Inhalte nie etwas verdecken konnten. Das ist im Kern eine Meditationsübung, für die man eine entsprechende Sitzposition einnehmen kann. Aber man kann diese Übung auch gut im Alltag einbauen und über jedes Ding, jedes Gefühl, jeden Wunsch, jede Neigung und Abneigung, usw. einfach hinweg gehen. Wichtig ist nur: man darf das Denken und seine Inhalte nicht ablehnen, sie sind ja auch nichts anderes als Wirklichkeit, nur eben ein bestimmte Form. Ein Denkinhalt kann auch ein Mantra sein, sogar eine Emotion kann ein Mantra sein. Also wie immer geht es letztlich nicht um Form, Inhalt oder Technik, sondern um die Achtsamkeit. Sogar das Artikelschreiben kann eine Praxis sein, aber wirklich empfehlen würde ich es nicht. --Gamma γ 00:04, 31. Dez. 2015 (CET)

Immanuel Kant hat in seinem berühmten Text über die „Aufklärung“ geschrieben:

„Aufklärung ist der Ausgang des Menschen aus seiner selbst verschuldeten Unmündigkeit. Unmündigkeit ist das Unvermögen, sich seines Verstandes ohne Leitung eines anderen zu bedienen. [..] Habe Mut, dich deines eigenen Verstandes zu bedienen!”

Das war zu seiner Zeit sicher eine wichtige Feststellung. Die Herausdifferenzierung des Verstandes in der Moderne ist anscheinend ein notwendiger psycho-evolutionärer Prozess – ohne jetzt zu viel daran rumzuinterpretieren. Aber wir haben heute in den „westlichen“ Bildungsgesellschaften eine ganz andere Situation. Die Menschen sind den ganzen Tag auf ihren Verstand fokussiert, aber sind sie wirklich frei „sich ihres Verstandes zu bedienen“? Vielmehr stecken sie fest in Sachzwängen, aber vor allem in den selbstverschuldeten Zwängen ihrer eigenen Identität. Ihrer Identität formt sich indem sie jeden Tag stundenlang sich selbst ihre Geschichte erzählen, ihre Vorlieben und Abneigungen ausdrücken und so verfestigen und ihre Wünsche und Planungen formulieren. Aber auch indem sie sich mit Dingen und Menschen umgeben, durch deren mentale Vorstellungsbilder sie sich definieren.

Was bedeutet nun „seines eigenen Verstandes zu bedienen“? Wer bedient da was genau? Anscheinend war Kant schon klar, dass diese Verstandesidentität, die die Menschen heute so aufwändig kultivieren, nicht die Identität ist, die den Verstand „bedient“. Es ist durchaus möglich stundenlang entspannt zu sitzen oder einfache körperliche Arbeiten zu verrichten und dabei den Verstand NICHT zu bedienen. Erst wer diesen „Zustand“ aus eigener Erfahrung kennt, ist fähig, den Verstand frei zu bedienen. Alle anderen werden – grob gesagt – von ihrem Verstand bedient. Diese Freiheit ist dann nicht nur gegenüber der mental-geschaffenen Identität, sondern vor allem auch in gesellschaftlicher und politischer Hinsicht wirksam. Man braucht dann auch keine Ideologien mehr und keine abstrakten Vorstellungen von Gut und Böse, die sowieso regelmäßig an der Realität scheitern. Trotzdem kann man sich jeder politischen Idee „bedienen“ und frei jedes politische Ziel verfolgen. Niemand kann und braucht einen dann noch „anzuleiten“ und man erreicht ein dem Verstand unvorstellbares Maß an Freiheit, Mündigkeit und Verantwortungsfähigkeit.

Die Erfahrung der Seins-Identität ist also der einzige Schlüssel zur Vollendung der „Aufklärung“. Aber das bedeutet auch ganz besonderen Mut, denn dieser Schritt kann über die Todesangst (der Verstandes-Identität) führen. Fraglich, ob das Kant zu seiner Zeit schon so erfasst hat. --Gamma γ 00:03, 10. Jan. 2016 (CET)

Das „Fremde“ wird zugleich mit dem Ich erschaffen. Das Fremde ist alles, was nicht in der Ich-Identifikation Platz findet. Man kann die ganze Kulturgeschichte oder Psychosozialgeschichte der Menschheit als die Geschichte vom Umgang mit dem Fremden beschreiben. Der „Erleuchtete“ kennt dagegen ein Fremdes ebenso wenig wie ein Unbewusstes.

Nun gibt es verschiedene Formen der „Fremdheit“, die direkt aus den Elementen der Ich-Konstruktion hervorgehen. Wer also sich selbst stark körperlich-materialistisch erlebt, dem ist das Fremde nicht das geistige, sondern das nicht-materialistische. Die Fremdenangst so eines Menschen ist die Angst vor dem Verlust des materiellen Besitzes. Jetzt gibt es auch viele Gemeinschaftsidentifikationen: Familie, Nachbarn, Freunde, Sprachgemeinschaft, nationale Gemeinschaft, usw. Fremdenangst ist dann die Angst vor dem Verlust dieser Identifikationen. Der Ursprung der Angst liegt also im Ich und nicht im „Fremden“, dieser ist nur durch die geistige Konstruktionen des Anderen fremd. Daneben kann man auch von einer „fremden Sprache“ oder sowas sprechen; diese Art von technisch-intellektuellem Fremdsein kann auch Angst machen, wird aber in der heutigen technisch-intellektuellen Welt viel eher abgebildet und ihm wird mit einfachem mentalem Lernen begegnet. Hier fehlen eben meist die Emotionen um in einer Ich-Identifikation wirksam zu werden.

Wir haben gesehen, dass das Fremde zwingend zum Ich-Sein gehört, es ist also nutzlos gegen das Fremde zu kämpfen genauso wenig wie gegen die Angst vor dem Fremden. Die Angst vor dem Fremden ist letztlich Todesangst, der (eigene Tod) ist das Fanal des fremden Unbekannten. Diese Angst wird im Alltag meist ignoriert, sie taucht ins Unbewusste ab, sonst könnte kein Ich-Konstrukt überleben. Die progressive Art damit umzugehen ist das Zulassen. Dann kann das Fremde in das Ich integriert werden, bis am Ende kein Fremdes und kein Ich mehr bleibt. --Gamma γ 17:14, 28. Mär. 2016 (CEST)

Moral und Ethik

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Was ist gut, was ist böse, was ist richtig, was ist falsch, was soll ich tun?

Vor vielen Jahrhunderten war noch alles richtig und gut, was unmittelbar notwendig war. Alle Lebewesen auf diesem Planeten – außer den Menschen – tun immer das Gute und das Richtige. Doch dann kam eine Instanz auf, das Ich. Das hat mehrere Folgen, u.a.:

  1. Die Welt wurde ein Ding oder tausende Dinge und das Ich diesen gegenübergestellt
  2. Gedanken und Abstraktionen wurden immer wichtiger
  3. Das Gute und das Richtige wurde erfunden.

Seitdem gibt es eine Menge "Ethiken", sie unterscheiden sich nur darin, welche Abstraktionen oder Dinge zur Ich-Identität gezählt werden und welche nicht. Grundelement aller Ethiken ist dagegen – man ahnt es schon - die Erhaltung des Ichs. Also wie immer: die Sicherheit (und Bequemlichkeit) des Ich erschafft und bestimmt die Kultur und ihre Ethik. Ethik ist also in allen ihren Prizipien und Ausprägungen immer Ich-zentriert.

Exkurs: "göttliche" Moral

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Sowas gibt es nicht. "Gott" ist es völlig wurscht was die Menschen machen. Der bewusste Mensch ist der Mit-Schöpfer des Universums, wer will ihm Vorschriften machen? Alle moralisch-religiösen Verbote und Gebote hatten nie die Absicht, die Menschen zu besseren Wesen zu machen oder irgendeinem Ideal zu gefallen. Es ging immer nur um grob gesagt zwei Dinge, die auch nur eine Motivation haben: 1. Allgemein eine Formulierung der ersten Wirklichkeit zur Motivation und 2. eine Anleitung für eine Lebensführung, die die Menschen nicht zu sehr von der Erfahrung der Wirklichkeit ablenkt. Beispiel: Du sollst nicht töten. Jeder Mensch "tötet" jeden Tag Millionen Lebensformen, alle weiteren Abwägungen sind Haarspalterei; "Gott" interessiert das nicht. Trotzdem führt ein Mord bei den Kulturmenschen zu Schuld, Scham, Angst und zahllosen Verstrickungen, die eine Fokussierung auf die unmittelbare Wirklichkeit erschweren. Eine göttliche Moral ist in diesem Sinn also eine humanistische Moral: "Lebe so, dass du dein ganzes Potential als Mensch verwirklichen kannst." Und dieses Potential ist wesentlich die Erfahrung der ersten Wirklichkeit, der ursprünglichen Göttlichkeit, die einzige Hausaufgabe und natürliche Lebensführung des Menschen.

Politik und Moral

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Ethik/Moral als Ich-Sicherheit ist vielleicht etwas schwer zu verstehen. Nehmen wir mal historische und aktuelle Beispiele. Ethik von Ländern und Kirchen, ganz besonders auch von Herrscherhäusern, diente immer ihrer Selbsterhaltung. Jede Institution ist ein formalisierter Aufwand ihrer Erhaltung, Jede (vorgeschriebene) Handlung definiert sie wiederum.

Die aktuell spannende Frage an der Schnittstelle zwischen Politik und Ethik ist die Frage nach "Humanismus" und "Menschlichkeit" in der sogenannten "Flüchtlingskrise". Also welche Ich-Identifikationen will welcher Teil der Gesellschaft erhalten. An allgemein politisch wirksamen gibt es heute verschiedene Identifikationen:

  • "Humanitäre" Vorstellungen, die eigentlich materialistische und familiäre Vorstellungen sind.
  • Bildungsbürgerliche Identifikationen. Besonders die Wikipedianer sind stolz auf ihr überlegenes Wissen, ihre Bildung und ihren Intellekt. Entwicklungs- und kulturgeschichtlich relativ neu.
  • Nationale Identifikationen. Eigentlich Sippen- und Clanidentifikationen, die durch die Massenmedien heute viel größere Menschengruppen durch Identifikation zusammenhalten.
  • Wissenschaftsnerds. Eine Moral der Funktion und Effizeinz der Dinge. Die Manipulation der Dinge macht diese Ich-Identifikation besonders stark.

Nochmal, ganz wichtig: Verliert jemand eine Identifikation oder wird sie nur von der Umwelt in Zweifel gezogen, dann entsteht Angst, Wut und oft auch Gewalt. Diese Angst und Wut wird dann auch politisch wirksam. Der "Wutbürger" gerät mit seinen Identifikationen nur deshalb in Wut, weil die Umwelt/Politik gerade andere Identifikationen bevorzugt.

Ein Erleuchteter würde kaum sagen, welche Identifikation nun richtig oder falsch sind, er würde die Leute ermuntern ihr eigenes Ich und seine Identifikation zu durchschauen. Und er würde vermutlich seine eigenen Ersparnisse nehmen, um Anderen in einer Notlage zu helfen – aber wer weiß das schon? "Liebe deinen Nächsten, ..." ist ja beispielsweise keine Handlungsethik, sondern ein Ausdruck der Wirklichkeit und eine Anleitung, diese nicht zu sehr aus den Augen zu lassen.

Was ist dann die beste Politik? Was ist die beste Moral?

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Die "beste Politik" hat wie alle Mystiker und Religionsstifter das Potential des Menschen zur Seinserkenntnis im Blick. Das ist aber keine sehr brauchbare Anleitung, weil der Durchbruch zur Seinserkenntnis keiner Technik und Regel folgt und zudem von außen höchstens indirekt befördert werden kann. Deshalb sollte sich gute Politik zunächst einfach auf die Sicherheit und Stabilität der Strukturen der Ich-Identifikation konzentrieren. Man muss ein Ich haben, um es zu verlieren. Man versucht einfach die grundlegenden Bedürfnisse und die gemeinschaftlichen Strukturen stabil zu halten und zusätzlich den Menschen vielfältige Möglichkeiten zur Einübung einer Seinspraxis zu bieten. Letzteres funktioniert in Krisenzeiten, wenn Identifikationen zerfallen, anscheinend besser als in "Normalzeiten".

Weil sie nach dem Guten und Richtigen strebt, muss sich jede Ethik als "die beste" verstehen. Aber was ist schon "gut" und "richtig"? Was heute als "gut" gilt, ist morgen vielleicht "schlecht" und umgekehrt. Und für wen und wann ist etwas genau "gut"? Eine weitbverbreitete Richtschnur ethischen Handelns ist die goldene Regel nach Kant:

„Handle so, dass die Maxime deines Willens jederzeit zugleich als Prinzip einer allgemeinen Gesetzgebung gelten könne.“

Hier sieht man es schön. "Dein", also Du, also ist das Ich gemeint. "Dein Wille" sind alle Dinge, die das Ich als erstrebenswert und gut betrachtet. Und von diesen Dingen soll man nur diejenigen auswählen, die alle anderen Ichs auch als gut betrachten (könnten/sollten) und die deshalb vermutlich am sichersten (für das Ich) sind. Ich würde das ein wenig anders formulieren:

"Handle so, dass du die aktuellen Ich-Sicherheiten maximierst und zugleich die Selbsterkenntnis aller förderst."

--Gamma γ 17:30, 28. Mär. 2016 (CEST)

In meiner Kindheit war der Besuch des Gottesdienstes Pflicht. Es war der wichtigste Teil der Religion, in gewisser Weise war es die Religion. Aber Religion war immer nur gemeint als eine Hilfe, um „Gott“ zu „sehen“. Was bedeutet das? Die ganz gewöhnlichen Menschen werden als Hardcore-Materialisten erzogen. Beispielsweise „sehen“ sie eine Kaffeetasse vor sich, aber sie „sehen“ nicht „Gott“. Denn sie sind Ding-zentriert erzogen und die Kaffeetasse ist ein Ding. Gott ist aber kein Ding, es ist quasi der leere Raum neben, über und in der Tasse. Aber er ist auch nicht das Ding „Raum“, er ist auch kein Er. Die Menschen können ihn nicht sehen, weil sie nur gelernt haben Dinge zu sehen. Religion ist nun alles, was dir hilft, Gott zu sehen. Die Religion, die einen Gottesdienstbesuch oder ein Kopftuch braucht ist sozusagen eine Kinderreligion. Dreijährige würde man mit vielen Dingen überfordern und verstören, man gibt ihnen lieber noch Zeit. Aber den Religionen und den Menschen heute noch Zeit zu geben, ist nicht mehr ungefährlich. Sogar die Kinderreligionen selbst sind eine große Gefahr, obwohl doch Religion als Hilfe zum Gottsehen alle Gefahren beseitigen könnte. Nur leider versteht diesen wesentlichen Punkt praktisch niemand in der nationalen und internationalen Debatte um Religion, Glück, Wohlstand, Frieden, Terror usw. Voll krass. Gott zu sehen bedeutet die Wirklichkeit zu sehen und das ändert alles. --Gamma γ 21:33, 28. Aug. 2016 (CEST)

Hass ist ein Gefühl, welches auf Abgrenzung basiert und somit eng mit der ICH-Struktur des Geistes verbunden ist. Ziel des Hasses sind Abstraktion von Merkmalen oder Eigenschaften oder gleich Objekte, die auf die Summe einzelner Eigenschaften reduziert werden. Somit findet sich das Gefühl nur bei Menschen, die sehr mit ihrem Verstand und seinen Vorstellungen identifiziert sind. Ausdruck des Hasses ist dann in der Regel eine Aggression gegen diese Abstraktionen.

Warum trifft man dann eigentlich ziemlich selten auf Hassreaktionen?

Die meisten Menschen identifizieren sich zwar stark mit Verstandesvorstellungen, die Abgrenzung zum Nicht-Ich ist aber hundertfach zivilisatorisch geregelt. Nur wenn Existenzängste hinzu kommen, äußern sich diese Abgrenzungen oft in Aggressionen, in Verbindung mit festen Vorstellungen kann das zu einem dauerhaften Hassgefühl werden. Zivilisatorische Abgrenzungen sind alle kulturelle Errungenschaften, die zunächst die Existenzängste abmildern und Abgrenzungen so ordnen, dass die Sicherheit und Bequemlichkeit der Meisten hoch bleibt oder erhöht wird. Hassreaktionen werden also gesellschaftlich kaum geduldet, da die Aggressionen andere Menschen gefährden können. Aber Abgrenzungen sind gleichzeitig Grundlage der ICH-Struktur des Geistes und somit der Kultur, aber auch des Hasses. Ohne eine ICH-Transzendenz ist es also Unsinn von einer "Überwindung des Hasses" zu sprechen. Die realistischen kulturellen und politischen Möglichkeiten sind also sehr begrenzt. Entweder man vermindert die Existenzängste der betroffenen ICHs (also Stärkung der ICH-Identifikation) oder man optimiert die zivilisatorische Ordnung zur Unterdrückung und/oder Sublimination der Aggressionen) Ironischerweise versuchen sich manche sogar von Hass, Hassreaktionen und Menschen mit Hassreaktionen abzugrenzen. Wenn da dann noch Existenzängste hinzu kommen, ist leicht zu sehen, was passiert. Für den Umgang auf einer social media Plattform wie Wikipedia bedeutet das: Die Existenzangst der Account-Sperrung und/oder der Account-"Verbrennung" ist ein wichtiger Faktor für aggressiven Umgang. Entweder man hat damit einen liberaleren Umgang oder man optimiert weiter die "zivilisatorische Ordnung zur Unterdrückung und/oder Sublimination der Aggressionen". Vielleicht sollte man sich auch nur vor Augen halten, dass man im Virtuellen eigentlich nicht viel zu verlieren hat.

Wir sind frei, mitmenschlich, offen

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Das ist eine wesentliche Zeile in der Neujahrsansprache der Bundeskanzlerin. Aber sie spricht aus dem ICH heraus, dieses "Wir" ist eine Summe der ICHs. Das ICH aber vergeht, er stirb, es zerfällt unter zu viel Druck. Auch diese proklamierte Freiheit, Mitmenschlichkeit und Offenheit wird unter dem Druck der Existenzangst oder Todesangst eines Tages zerfallen. Würde Frau Merkel aus dem Sein sprechen, dann hätte sie es nicht nötig so auf diese Merkmale zu insistieren. Diese Ansprache ist ein Ausdruck der Ich-Zentriertheit von Gesellschaft und Politik. Aber diese "Werte" sind auf den Sand des ICHs gebaut, sie können niemanden überzeugen, sie sind nicht ehrlich und dauerhaft. Sie überleben auch nur aus der Angst vor Chaos und Gewalt und durch eine kollektive Anstrengung der Vermeidung von Existenz- und Todesangst. Es ist und bleibt ein sehr dünnes Eis der ich-zentrierten Kultur und Zivilisation. Interessanterweise hätten die "Terroristen" mit ihrer Religion einen viel bessern Zugang zum Sein und zur Seinserfahrung. Aber dazu muss ich nicht viel erklären, denn das ist keine politische oder gesellschaftliche Dimension. Wer es erfährt hat natürlich kein Interesse an Jungfrauen und noch nicht mal am Paradies und sicher auch nicht am Tod und Leid von anderen Menschen.

Für die Kanzlerin und die Politik in Deutschland bedeutet das alles, dass hier kein Endpunkt erreicht ist; diese Art von " Freiheit, Mitmenschlichkeit und Offenheit" wird wieder zerfallen. Diese ICH-Hybris, dieser Versuch der Selbsterlösung wird scheitern müssen und wieder etwas Neuem Platz machen. Und je prätentiöser er daher kommt, je arroganter und besser-moralischer, um härter wird der Aufprall. Das ist auch gut so, denn Seinserfahrung kommt aus dem (individuellen) Bewusstsein, nicht aus der Kultur und Gesellschaft. Das Gute an dieser Merkel-Auffassung ist andererseits, dass die Richtung einigermaßen vorgegeben ist und die westliche Zivilisation noch immer ein hohes Maß an Stabilität und Wohlstand für sehr Viele schafft, um den eigenen Weg zu beschreiten. --Gamma γ 10:26, 31. Dez. 2016 (CET)

Auch heute noch ist eine gruppen- und merkmalspezifische Abgrenzung und Diskriminierung von Menschen weltweit stark verbreitet. Ich könnte jetzt ganze Sätze aus dem Artikel Rassismus kopieren und sowieso würde jeder ahnen, dass es darauf hinaus läuft. Aber noch viel stärker als eine vermeintliche Rassenzugehörigkeit mit ihren Folgen beschäftigen sich die Gesellschaften mit einer Familienzugehörigkeit und ihren Folgen. Viele Eltern würden beispielsweise eine Niere für ihre Kinder spenden, aber wer würde dasselbe für eine Person machen, die nicht zur engen Familie gehört? Interessant ist dabei besonders, dass diese Familienzugehörigkeit sowohl auf biologischen Faktoren (Abstammung), als auch auf kulturellen Faktoren basiert. Familie bedeutet im zweiten Fall, dass man viele Jahre lang in ähnlichen Lebensumständen zusammenlebt. Hierin erkennt man auch die enge Verwandtschaft zum Rassismus. Nur ist der Familismus in fast allen Gesellschaften und Ländern so sehr anerkannt, dass er gewöhnlich nie thematisiert wird. Im Gegenteil gilt die familiäre Abgrenzung als Kernbestandteil vieler Staaten und Staatsformen, obwohl das näher und pragmatisch betrachtet Unsinn ist. Dagegen ist ein Rassismus gesellschaftlich nur in wenigen Ländern und Regionen anerkannt und wird in der medialen Welt-Öffentlichkeit sogar bekämpft. Hier verweist man viel stärker auf die Personengruppen, die unter einer rassistischen Diskriminierung leiden könnten oder in der Vergangenheit gelitten haben. Beim Familismus stellt man dagegen den Nutzen einer familiären Gemeinschaft in den Vordergrund und blendet alle Benachteiligungen und Diskriminierungen von Menschen, die nicht dieser Familie angehören, einfach aus. Logisch und gesellschaftspolitisch sind diese Unterschiede zwischen einem Familismus und einem Rassismus kaum zu erklären. Beide basieren auf der Abgrenzung des menschlichen ICH-Bewusstseins, welches sich auf beliebige weitere Dinge erstrecken kann. Ein Rassismus hat in der modernen Vergangenheit und teilweise noch heute für zahlreiche sehr gewalttätige Konflikte gesorgt. Diese geschichtliche Tatsache und die Angst des ICHs vor weiteren zerstörerischen Konflikten ist die Ursache für die Abwertung des Rassismus in der weltweiten medialen Öffentlichkeit. Allerdings hat der Familismus über weit längere Zeiträume der menschlichen Entwicklung zu weit mehr Konflikten geführt. Die Familie scheint heute jedoch ziemlich geschmeidig in die soziopolitischen Strukturen integrierbar und integriert zu sein. Zumindest in Ländern mit einem westlichen Zivilisationsmodell, daneben gibt es immer wieder regionale und überregionale gewalttätige Konflikte im Sinne von "Warlords", "Clanstrukturen", "Familienfehden", uä, die mit der weltweiten Migration und globalen Verflechtung auch immer stärker in den Westen dringen. So kann man dann auch in Europa sehen, dass der "Kampf gegen Rassismus" nur eine regionale Selbstberuhigung und Angststrategie ist, solange die Ich-Struktur des Geistes nicht als Grundlage und Ausgangspunkt jeder Diskriminierung erkannt wird. --Gamma γ 09:26, 26. Feb. 2017 (CET)

Eine kleine Theorie der Praxis

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Vielleicht ist schon jemandem aufgefallen, dass ich hier fast nie das Wort "Bewusstsein" benutze, obwohl mancher denkt, dass alles hier um irgendeine "Bewusstseinserweiterung" oder so was geht. Das Problem ist, dass man nur sinnvoll über etwas reden kann, was von Sprecher und Hörer bzw. Autor und Leser mindestens ähnlich erfahren wird. Aber wenn ich hier von "Bewusstsein" rede, dann nehme ich fast immer die Sicht des Seins ein, in der Sein und Bewusstsein dasselbe sind. Die meisten Leser verstehen vermutlich unter Bewusstsein das personale, verstandeszentrierte ICH-Bewusstsein. Und daneben gibt es noch eine Vielzahl anderer Interpretationen und Bedeutungen dieses Begriffs. Aber ich will hier trotzdem mal ein kleine Theorie des Bewusstsein skizzieren.

Einer meiner Lehrer hat oft die Variationen aller Praxen in zwei Gruppen eingeteilt: Bewusstseinsentleerung und Bewusstseinsvereinheitlichung.

Bewusstseinsentleerung

bedeutet eine Praxis zu verfolgen, in der man Inhalten keine Aufmerksamkeit schenkt. Jeder Gedanke, jedes Gefühl und jede Wahrnehmung werden zugelassen, aber nicht weiter beachtet. Würde man aktiv Gedanken unterdrücken, dann wäre ja genau dieser Gedanke ständig präsent. Verschiedene Praktiken verfolgen diesen Ansatz, z.B. Vipassana, Shikantaza im Zen, vermutlich auch traditionelle "Herzens-Gebete" im Christentum und sicher viele weitere überlieferte Praktiken. Eine moderne und ganz weltliche Form ist der Versuch ständig den Raum zwischen, neben, hinter, vor und in den Dingen oder eben den Raum selbst zu betrachten. Gleich bedeutet ist auch der Versuch "in die Stille" zu hören.

Der "Trick" dahinter ist einfach der Entzug von zu viel Aufmerksamkeit für die ICH-Struktur des Geistes. Viel mehr ist nicht sinnvoll zu erklären.

Bewusstseinsvereinheitlichung

Der bekannte Prototyp dieser Gruppe ist die Matra-Rezitation. Aber sehr verbreitet sind alle möglichen Arten körperlicher Wiederholungen. Sogar beim Stricken, beim Joggen oder Tanzen kann man "erleuchtet" werden. Auch Rosenkranzgebete, Koans oder die Betrachtung des Atemvorgangs gehören zur gleichen Gruppe. Ziel ist es die Struktur des ICHs, welches immer nach neuen Reizen und ständiger Bestätigung verlangt, auszubremsen. Alle Lebewesen außer dem (erwachsenen) Menschen sind immer in einer Praxis der Bewusstseinsvereinheitlichung. Die Wiederholungen, die unreflektierten Bewegungen sind ihr Bewusstsein.

Neben der Bewusstseinsentleerung und Bewusstseinsvereinheitlichung gibt es auch Hilfsmittel in Form von Drogen bzw. Psychopharmaka. Vielleicht kann man sie für manche Menschen als "Einstieg" bezeichnen, aber es sind eben auch nur Dinge. Wenn du den König der Dinge, die ICH-Struktur, entmachten willst, ist vielleicht ein Ding als Waffe nicht die beste Wahl. Sobald du verstehst, dass du eigentlich nichts besonderes tun musst, sondern dich nur nicht zu sehr in immer dieselbe Weise anzustrengen, dann wirst du auf solche Hilfsmittel gern verzichten. --Gamma γ 22:05, 28. Feb. 2017 (CET)

Christliche Kirchen in Deutschland und weitgehend in Europa haben heute das wesentliche verloren, was sie ausmacht. Christ zu sein, bedeutet nicht "christlich" zu handeln, sondern zu sein. "christlich handeln" – was auch immer das ist – können auch Tiere oder Roboter. Aber Christ zu sein, bedeutet die eigenen Göttlichkeit zu erfahren. "Suchet zuerst das Reich Gottes", euer Handeln wird sich dann von allein ergeben. Wer dagegen an den Dingen, dem Handeln hängt, der verfehlt alles. Die Ausrichtung der christlichen Kirchen passt heute sehr gut zum Individualismus der Menschen und zur Dominanz der Wissenschaft. Relevant für die kirchliche Lehre ist dabei die Betonung der Selbsterlösung. Durch richtiges Handeln kann der Gläubige in den christlichen Kirchen ein "guter Christ" sein, fast kein Kirchenvertreter kennt noch die Aufgabe hinter dem Handeln. Das macht auch den "Dialog" mit den nicht recht-gläubigen schwierig. Die Huren und Aussätzigen, die Jesus zu sich eingeladen hat, sind heute andere sozial-medial Ausgegrenzte. Es geht aber nicht um "Dialog", sondern um die direkte Erfahrung des eigenen Wesens, welches dann auch in jedem Mitmenschen gesehen wird.

Im Gleichnis Haus auf Felsen und auf Sand gebaut geht es eben nicht um Handeln im Sinne von „vielen Wundern vollbringen“, sondern darum den „Willen meines Vaters [zu] erfüllen“. Aber den Willen Gottes kann man nur erfüllen, wenn man selbst zu ihm wird und das muss man wirklich tun. Wer nur davon redet, baut ein Haus auf Sand. Wenn es wirklich mal gefährlich wird, wenn der Tod vor der Tür steht, wird man Gott verleugnen und keine Hilfe haben. Jesus' Zuhörer haben gespürt, dass seine Worte aus der Erfahrung kamen und nicht wie die Reden vom Kirchentag, die jeder ablesen könnte.

Der exorbitant zunehmende Individualismus und die technischen Möglichkeiten der Wissenschaften haben es in den letzten Jahrhunderten sehr erleichtert, die christliche Lehre als personale Handlungsanweisung zu verstehen. Aber was nützt es euch die ganze Welt zu gewinnen, alle „Flüchtlinge zu retten“, allen Hungernden Essen zu geben, aber am Ende keine Ahnung von Gott zu haben? Ihr glaubt es nützt euch was, ihr bildet es euch ein, aber ihr wisst es nicht. Ihr glaubt aber nur zu gern daran, denn das einzig Gute, dass ihr euch vorstellen könnt, ist das persönliche Wohlergehen. Deshalb wollt ihr das persönliche Wohlergehen (meist materiell, familiär, teils intellektuell) aller Menschen steigern, in der Hoffnung davon selbst zu profitieren. Ihr tötet nicht, weil ihr Angst habt, selbst getötet zu werden.

Die einzige Aufgabe des Menschen ist das Reich Gottes zu finden und das ist keine physische oder intellektuelle Leistung. Aber der Besuch eines Kirchentages wird dir da nicht weiterhelfen – im Gegenteil. Ihr werdet euch dort wohlfühlen in eurer eigenen personalen moralischen Überlegenheit, eure eigenen Schriftauslegung feiern und euch am Ende noch weiter von Gott entfernt haben.--Gamma γ 10:19, 25. Mai 2017 (CEST)




mehr wenn ihr mich wiederseht; ihr müsst unbedingt gucken wie's weitergeht...