Benutzer:Ganymed 1774/Verkehrsbetriebe der Stadtwerke Schweinfurt

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Der Verkehrsbetrieb der Stadtwerke Schweinfurt betreibt als Folgebetrieb der Städtische Straßenbahn Schweinfurt seit dem 11. Februar 1925 den öffentlichen Personennahverkehr auf Basis von Stadtbussen.

Nachdem zum 31. Januar 1921 der Städtische Straßenbahn-Betrieb als Folge der Krisenzeit nach dem Ersten Weltkrieg eingestellt wurde, wurde der notdürftig der noch zu bewältigende Personenverkehr durch Kutschen und Droschken abgewickelt.

Da seitens der Bürger das Bedürfnis nach größeren öffentlichen Verkehrsmitteln entstand, beschloss der Stadtrat zum 21. Juli 1924 die Verkehrsverhältnisse zu verbessern.

Busverkehr von 1925 bis 1945

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Nachdem die Stadt Schweinfurt zwei benzinbetriebene Gebrauchtfahrzeuge der Marke Faun (Baujahr 1924, 3,5 Tonnen Leergewicht, 20 Sitz-/10 Stehplätze)mit Wagennummer 1 und 2 in Dienst stellte, folgte Mitte Juni 1925 ein dritter Bus (Baujahr 1919, 20 Steh-/10 Sitzplätze) der Marke Opel, der die Wagennummer 3 erhielt. Die Automobilfirma Tratsch wurde durch die Stadt beauftragt mit den vorhanden Fahrzeugen den Linienverkehr durchzuführen. Im Gegenzug erhielt die Stadt aus den Einnahmen zunächst 600 später 500 Reichsmark pro Bus. Zudem oblagen dem Unternehmen die Betriebsführungskosten und jegliche damit verbundene Verpflichtungen. Fahrpreise waren mit 30 Reichspfennig für Erwachsene und 20 Reichspfennig für Kinder und größere Gepäckstücke festgelegt. Auf dieser Basis wurden 2 Linien mit jeweils 11 Fahrten/Werktag betrieben:

  • Linie 1: Stadtbahnhof - Mühltor - Rathaus - Spitaltor - Hauptbahnhof - Oberndorf - Oberndorf Rathaus und zurück (Gesamtlänge 7,8km)
  • Linie 2: Stadtbahnhof - Mühltor - Rathaus - Obertor - Ecke Niederwerrner-/Neutorstraße - Maria-Theresia-Heim - Ecke Cramer-/Luitpoldstraße - Hauptbahnhof (- Oberndorf Rathaus) (Gesamtlänge 10,3km)

Bis 1927 wurde die Anzahl der Fahrten pro Werktag und Linie auf 16 erhöht.

Am 13. Mai 1927 beschloss der Stadtrat die Betriebsführung und die Verwaltung des Verkehrsbetriebes dem Städtischen Gaswerk zu übertragen, da Herr Tratsch unter den gegebenen Voraussetzungen den Betrieb in Zukunft nicht mehr führen wollte. Gleichzeitig eröffnete die Werkstatt für die mittlerweile sich in schlechtem Zustand befindlichen Fahrzeuge in der ehemaligen Straßenbahnremise. Der damals bei vielen Schweinfurtern bekannte Georg Koch kam als erster Werkstattmeister.

Zum 1. Juli 1927 gingen die 3 Fahrzeuge in die Eröffnungsbilanz mit je 5000 RM (Wagen 1 & 2) und 6000 RM (Wagen 3) ein. Durch den Kauf von zwei neuen MAN-Bussen (Baujahr 1927, 3,5 Tonnen Leergewicht, 22 Sitz-/12 Stehplätze, 65 PS, Anschaffungspreis 24300 RM) am 5. August 1927 schloss das Geschäftsjahr 1927/28 mit einem Verlust von rund 5.800 RM ab. Neben einer neuen Linie zur Gartenstadt wurden einzelne Arbeiterfahrten von Marktsteinach und Wülfershausen nach Schweinfurt eingeführt. Gleichzetig stieg die Nachfrage nach Sonderfahrten vor allem in die Weinorte des fränkischen Maintals. Infolge dessen waren besondere Sicherheitsmaßnahmen sowie Vorschriften für Chauffeure (heute Fahrer) nötig. Das daraus resultiernede Verbot zum trinken alkoholischer Getränke lautete "Den Schoffören ist das Mittrinken mit den Fahrgästen strengstens zu verbieten". Mit dem Fahrplanwechsel wurden zudem auch auch neue Fahrkarten eingeführt. Während der Preis für Einzelfahrten unverändert blieb, wurde die Wochenkarte zu je 1,50 RM bzw. 2,50 RM und die Mehrfahrtenkarte (12 Fahrten) zu je 3 RM zum Fahrplanwechsel 1928 eingeführt.