Benutzer:GerhardSchuhmacher/Gemeinde Küssaberg
- Gegenwärtige Gemeinde
== Die Gemeinde == Die Gemeinde Küssaberg besteht aus den bis in die 1970er Jahre selbstständigen Ortschaften [[Bechtersbohl]], [[Dangstetten]], [[Kadelburg (Küssaberg)|Kadelburg]], [[Küßnach]], [[Reckingen (Küssaberg)|Reckingen]], [[Rheinheim (Küssaberg)|Rheinheim]] und der Siedlung [[Ettikon]]. Dazu gehören im jeweiligen Umfeld zahlreiche Höfe und historisch auch ehemalige Siedlungsplätze. Siehe auch: [[#Die Ortschaften|Die Ortschaften]] Seit der Gemeindereform besteht ein [[Gemeindeverwaltungsverband]] mit [[Hohentengen am Hochrhein]]. Mit der Nachbargemeinde ist seit dem Schuljahr 2013/14 die Gemeinschaftsschule „Rheintal“ als weiterführende Schule vor Ort mit zwei Standorten in den beteiligten Gemeinden eingerichtet; die Klassen von 1–10 sind nach Altersgruppierungen verteilt und werden von 37 Lehrkräften unterrichtet.<ref>Sabine Gems-Thoma: ''Konzepte für die Zukunft.'' In: ''Alb-Bote.'' 27. Februar 2018.</ref> [[Datei:KB Kadbg Wohnblöcke 4518.JPG|mini|Wohnviertel ‚Neunschwanz‘ in Kadelburg]] Ein zentrales Anliegen der Gemeinde ist die Wohnbebauung – Modellcharakter für eine ländliche Gemeinde hat ein Wohnviertel in Kadelburg. Das neue [[Feuerwehrhaus]] mit DRK-Räumen wurde am 8. April 2018 eingeweiht. In Kadelburg soll die Ortsmitte neu gestaltet werden (bis 2022), „damit sich Geschäfte und Dienstleister weiterentwickeln und besser aufstellen können.“ Die Supermärkte müssen umziehen, auch „Aufenthalts- und Begegnungsbereiche“ sind vorgesehen.<ref>Bürgermeister Weber zitiert in: Peter Rosa: ''Der Einzelhandel braucht zeitgemäße Räumlichkeiten.'' In: ''Hochrhein-Anzeiger.'' 14. Mai 2017.</ref> * Die Verwaltungsgemeinde siehe: [[#Die politische Gemeinde|Die politische Gemeinde]] * Kirchen siehe: [[#Religiöse Gemeinschaften|Religiöse Gemeinschaften]] === Merkmale der modernen Bürgergemeinde === Die augenscheinlichen Merkmale von Wohlstand und einem reflektierten Umgang mit dessen Voraussetzungen haben zum einen historische Gründe wie die allgemeine gesellschaftliche Erneuerung und die wirtschaftliche Prosperität in der Nachkriegszeit in Westdeutschland als auch spezifische Bedingungen, die auf die Nachbarschaft zur Schweiz zurückzuführen sind. [[Datei:KB Bb Gedenktafel Friedhof.JPG|mini|Gedenktafel beim Friedhof Bechtersbohl]] '''Entwicklungspolitischer Hintergrund'''<br /> Von familiären Tragödien durch die hohe Zahl der Kriegstoten blieb nach dem Zweiten Weltkrieg keine Region verschont, doch fanden in Südbaden kaum Zerstörungen statt und auch der [[Hungerwinter 1946/47]] wurde durch die Schweizer Nachbarschaftshilfe abgemildert. Da die mittlere Hochrheinregion nahe an der Wirtschafts- und Industriemetropole Zürich und deren Umfeld liegt, fand ab den 1950er Jahren ein hoher Prozentsatz der deutschen Bevölkerung in den angrenzenden Schweizer Kantonen gut bezahlte Arbeitsstellen und die Schweizer Bevölkerung nutzt das nach wie vor bestehende Währungsgefälle zu permanenten Einkaufs- und Freizeit-Unternehmungen ins deutsche Grenzgebiet. === Leistungen === [[Datei:KB Gemeindezentrum bei Rheinheim.JPG|mini|Gemeindezentrum zwischen Rheinheim und Kadelburg]] Seit der Gemeindereform Mitte der 1970er Jahre – so hebt die Verwaltung in der Selbstbeschreibung als Leistungen hervor – „entstand ein Gemeindezentrum mit einer Haupt- und Werkrealschule (der heutigen GMS Rheintal), zwei Sporthallen (Küssaburg-Halle im Gemeindezentrum in Rheinheim und Sporthalle bei der Grundschule in Kadelburg), Freisportanlagen, großzügiger Gemeindebauhof und Rathaus.“<ref>[http://www.kuessaberg.info/gemeinde/leben-in-kuessaberg/die-gemeinde Küssaberg Webseite].</ref> Hinzu kommen Versorgungseinrichtungen u. a. „eine Trinkwasserverbundleitung mit 4 Tiefbrunnen, über 50 km-Leitungsnetz und 10 Hochbehältern.“ In vier Kindergärten (Dangstetten, Kadelburg, Rheinheim sowie dem Waldkindergarten auf der Anhöhe bei der Küssaburg) werden die Jüngsten betreut; die Grundschule befindet sich in Kadelburg. „Wohnen im Alter“ ist ein von der Gemeinde und engagierten Bürgern ‚aufgestelltes‘ kooperatives Projekt: === Bürgergemeinschaft === Die Bürgergemeinschaft Küssaberg entstand 2016, „als sich der Ortseniorenrat, das kommunale Seniorenwerk, die Nachbarschaftshilfe und der Förderverein Sozialstation zusammenschlossen. […] Mittlerweile hat der Verein mehr als 700 Mitglieder.“<ref>Tina Prause: ''Miteinander geht vieles besser.'' In: ''Alb-Bote.'' 15. Dezember 2017.</ref> 40 ehrenamtliche Helfer – darunter 17 Fahrer für den regelmäßig an vier Tagen der Woche fahrenden „Bürgerbus“, der individuell abrufbar und von der Gemeinde koordiniert wird –, sorgen für ein umfangreiches Spektrum von Dienstleistungen.<ref>[http://www.buergergemeinschaft-kuessaberg.de/ Webseite der Bürgergemeinschaft Küssaberg].</ref> ___________________________________________________________________________________________________________________________________ == Gegenwärtig == ;Bürgergemeinschaft Die Bürgergemeinschaft Küssaberg entstand 2016, als sich der Ortseniorenrat, das kommunale Seniorenwerk, die Nachbarschaftshilfe und der Förderverein Sozialstation zusammenschlossen. Stand 2017 hat der Verein mehr als 700 Mitglieder.<ref>Tina Prause: ''Miteinander geht vieles besser.'' In: ''Alb-Bote.'' 15. Dezember 2017.</ref> Ehrenamtliche Helfer organisieren unter anderem einen an vier Tagen der Woche fahrenden „Bürgerbus“.<ref>[http://www.buergergemeinschaft-kuessaberg.de/ Website der Bürgergemeinschaft Küssaberg].</ref> * FOTO KB Wohnen im Alter 2022 Südseite.JPG === Projekt Wohnen im Alter === Am 9. April 2022 „fand die offizielle Übergabe und Inbetriebnahe für die am Projekt beteiligten Personen und Institutionen statt“, am Tag darauf mit einem ''Tag der offenen Tür'' waren Bürgerinnen und Bürger eingeladen, sich ein Bild von dem im Dialekt ''Mitenand Däheim'' benannten modernen Konzept zu machen. 500 Besucher folgten dem Angebot. Dieses zentrale Projekt der Bürgergemeinschaft mit der Gemeinde ab 2017 war „die Vorbereitung und Umsetzung einer ‚vollständig selbstverwalteten Wohngemeinschaft‘“ in einem Bauprojekt, „das Wohnautonomie für ältere Menschen und Teilhabe am Sozial- und Kulturleben, für Küssaberger Bürgerinnen und Bürger mit Hilfe- oder Unterstützungsbedarf“ realisiert. Mit einem Jahr der allgemein umständebedingten Verzögerung gegenüber der Planung konnten nach dem ersten Spatenstich im Juni 2019 im Dezember 2021 erste Bewohner einziehen. „Mit 4,77 Millionen Euro entstanden auf dem 6000 Quadratmeter großen Grundstück […] 1277 Quadratmeter Wohnraum.“ Die acht barrierefreien Zwei-Zimmer-Appartements mit Balkon waren bereits vergeben. Hier werden durch tagsüber präsente Hilfskräfte allgemeine und besondere Hilfsleistungen erbracht. „Im Erdgeschoss befinden sich die Räume für eine selbst verwaltende Wohngemeinschaft.“ Zwölf Zimmer jeweils mit Bad stehen zur Verfügung. Im Zentrum mit Küche und Essbereich, einem Veranstaltungsraum sowie Terrasse.ref>Tina Prause: ''Erste Einblicke in ‚Mitenand Däheim‘'', Alb-Bote, 21. April 2022, sowie dieselbe: ''Wohnen im Alter in Küssaberg-Kadelburg'' in Hochrhein-Anzeiger, 6. April 2022.</ref> '''> Schluss''': Weitere Arbeitsbereiche der Bürgergemeinschaft sind: [[Datei:KB Rheinheim Flüchtlingshaus (2015).jpg|mini|Hausbau der Gemeinde für Flüchtlingsfamilien (Nov. 2015)]] * Nachbarschaftshilfe (mit Vermittlung von Handwerkerarbeiten in Haus und Garten für Senioren) * Veranstaltungen mit „Jung und Alt“ zur Kommunikation unter den Generationen. ................................................................................................................................... ----------------------------------- Entfernt: Das zentrale Projekt der Bürgergemeinschaft mit der Gemeinde ist ein Bauprojekt für verschiedene Wohnformen, wie z. B. altersgerechte Wohnungen oder Wohnen in einer selbstverwalteten Wohngemeinschaft (WG). Das Projekt umfasst acht Zwei-Zimmer-Vorhaben und eine WG mit zwölf Plätzen-<ref>Tina Prause: ''Miteinander geht vieles besser.'' In: ''Alb-Bote.'' 15. Dezember 2017.</ref> Im Juni 2019 fand nach sechs Jahren Vorarbeit der Spatenstich statt, insgesamt lagen die Baukosten bei etwa 4,3 Millionen Euro.<ref>Tina Prause: ''Senioren-Bau im Herbst bezugsfertig'', Alb-Bote, 16. November 2020.</ref> Die ersten Wohnungen sollen ab November 2021 bezogen werden.<ref>Tina Prause: ''Auch im Alter selbstbsestimmt leben'', Alb-Bote, 21. mai 2021.</ref> X Weitere Quelle: „Das Projekt umfasst acht Zwei-Zimmer-Vorhaben und eine WG mit zwölf Plätzen und ist auf vier Millionen Euro veranschlagt. […] Im Herbst [2018] ist der erste Spatenstich geplant, sodass 2020 die ersten Bewohner einziehen können.“<ref>Tina Prause: ''Miteinander geht vieles besser.'' In: ''Alb-Bote.'' 15. Dezember 2017.</ref> ----------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------- '''Flüchtlingshilfe'''<br /> „In Küssaberg haben mittlerweile rund 70 Flüchtlinge ein neues Zuhause gefunden.“ (Juni 2018). Ein Flüchtlingshelferkreis machte es möglich, „dass für einzelne Flüchtlinge bereits Arbeitsstellen vermittelt werden konnten. Dank der ehrenamtlichen Helfer der Arbeitsgruppe hat jede Familie oder auch Einzelperson einen sogenannten Paten.“<ref>Tina Prause: ''Gemeinde lädt Asylhelferkreis und Flüchtlinge zu einem gemeinsamen Grillabend ein.'' In: Südkurier, 17. Juli 2017.</ref> [[Datei:KB Museum Küssaberg Plakette-Portal.JPG|mini|Museum mit Ausstellungen zu Zeitgeschichte, Sammlungen und Kunsthandwerk]] '''Kultur'''<br /> Neben einem vielfältigen Vereinsleben, das eigenständig kulturelle Akzente setzt, bietet das 1985 gegründete [[Museum Küssaberg]] Kontinuität mit einem umfangreichen, etwa sechsmal jährlich wechselnden Ausstellungsprogramm. Dem ursprünglichen Gründungsmotiv, die römische Vergangenheit Küssabergs, dient der Gewölbekeller des [[Kaiserliches Jagdhaus|kaiserlichen Jagdhauses]] und ehemaligen Ratshauses von Rheinheim – hier befinden sich Nachbildungen der wichtigsten Objekte aus dem [[Römerlager Dangstetten]] und originale, auch [[Dendrochronologie|dendrochronologisch]] erfasste Fundamentpfosten aus dem Eichenholz einer antiken Rheinbrücke sowie Studien und Modelle zum römischen Brückenbau.<ref>[http://www.museum-kuessaberg.de/ Webseite des Museumvereins].</ref> [[Datei:KB Gelbe Raute (Wanderwege).JPG|mini|Einheitliche Wanderweg-Markierung]] '''Tourismus'''<br /> Die Aktivitäten der Gemeinde zum Tourismus sollen mit dem Bau einer zentralen Anlaufstelle und damit verbesserten organisatorischen Möglichkeiten intensiviert werden. Unspektakulär wirkt „ein gut ausgewiesenes und gepflegtes Wanderwegenetz, [das 2001] in die Beschilderung des Schwarzwaldvereins und damit überregional und Gemeindegrenzen überschreitend in den Wanderplan aufgenommen“ wurde.<ref>Lieselotte Noth: ''Aus dem „Reh“ wird die „Gelbe Raute“.'' In: ''Alb-Bote.'' 25. August 2001.</ref> „Im Jahre 1963 übernachteten 15.000mal die Feriengäste“ in der Ortschaft Kadelburg.<ref>Emil Müller-Ettikon: ''Über das Dorf Kadelburg und seine Vergangenheit.'' Hrsg. Gemeinde Kadelburg. 1964, S. 109.</ref> 2016 lag die Zahl der Übernachtungen in Küssaberg bei 30.000.<ref>[http://www.landkreis-waldshut.de/fileadmin/landkreis-waldshut.de/media/aktuelles/Publikationen/Tourismusstatistik_Landkreis_Waldshut.pdf Tourismusstatistik Landkreis Waldshut].</ref> Besonderheiten sind eine Minigolfanlage mit von Kunsthandwerkern gestalteten ‚Schikanen‘ sowie Kanu- und Soft-Rafting-Touren auf dem Rhein, unter anderen mit Durchquerung des [[Lauffen (Ettikon)|Lauffen bei Ettikon]]. Die Sehenswürdigkeiten der Gemeinde siehe: [[#Sehenswürdigkeiten|Sehenswürdigkeiten]] === Natur === Küssaberg befindet sich innerhalb eines „Schutzgebietsnetzes [in dem ..] durch den Erhalt der natürlichen Lebensräume sowie der wild lebenden Tiere und Pflanzen die biologische Vielfalt und das europäische Naturerbe bewahrt werden (soll).“ '''Naturschutzgebiete''' * [[Lauffen (Ettikon)|Lauffen bei Ettikon]] ([[Stromschnellen]] im Rhein) * [[Küssaberg (Naturschutzgebiet)|Naturschutzgebiet Küssaberg]] * [[Pulsatilla-Standort Dangstetten]] * [[Orchideenwiese Küßnach]] ___________________________________________________________________________________________________________________________________________________ == Überarbeitung 2020 == == Fotos == * [[Datei:KB Rheinheim Zehntscheuer.jpg|mini|Zehntscheuer des Klosters Rheinau]] === Struktur === In Rheinheim befindet sich das Gemeinde- und Verwaltungszentrum, Kadelburg ist in historischer Tradition auch heute noch Wirtschafts- und Einkaufszentrum, Reckingen eine Wohngemeinde in der Nähe des Kraftwerkes. Dangstetten Wohngemeinde und nur mit Spuren alter Handwerkertradition, Küßnach zeichnet sich seit der keltischen Vergangenheit durch eine ruhige Verkehrslage aus und gehörte zur Versorgung der Küssaburg noch eher als Bechtersbohl, das früher den Wein der Herren - insbesondere der Bischöfe - kelterte. Alle Orte mit Vereins- und Gemeinde-Infrastrukturen, mit Ausnahme von Ettikon, das erst 1920 als Arbeitersiedlung der Waldshuter Lonza entstand. Der Lauffen (Ettikon)Ettikoner Lauffen wurde in der Frühzeit als Furt im Hochrhein genutzt – vermutlich vermutlich schon lange zurück mit einem Versorgungsbauwerk, später Ettikoner Hof. == Fassung vom 9. Juli 2020 == {{Infobox Gemeinde in Deutschland |Wappen = DEU Küssaberg COA.svg |Breitengrad = 47/35/48/N |Längengrad = 08/19/12/E |Lageplan = Küssaberg in WT.svg |Bundesland = Baden-Württemberg |Regierungsbezirk = Freiburg |Landkreis = Waldshut |Höhe = 330 |PLZ = 79790 |Vorwahl = 07741, 07742 |Gemeindeschlüssel = 08337125 |LOCODE = DE KUA |Straße = Gemeindezentrum -3- |Website = [http://www.kuessaberg.info/ www.kuessaberg.info] |Bürgermeister = Manfred Weber }} '''Küssaberg''' ist eine Gemeinde im [[Landkreis Waldshut]] in [[Baden-Württemberg]] an der [[Grenze zwischen Deutschland und der Schweiz|Schweizer Grenze]]. In Küssaberg verläuft die wichtigste Verkehrsverbindung mit der [[Schweiz]] zwischen [[Waldshut-Tiengen]] und [[Schaffhausen]] über die [[Rheinbrücke Zurzach–Rheinheim]]. Das Wahrzeichen des Landkreises Waldshut ist die auf der Gemarkung Küssabergs gelegene [[Küssaburg]]. Das nördliche Alpenvorland und der süddeutsche Raum gerieten ins Licht der datierbaren Geschichte durch den antiken Historiker [[Strabon]],<ref>Quelle: Strabon, Geographika 4, 6, 9.</ref> der den römischen [[Augusteische Alpenfeldzüge#Die Eroberung des Zentral- und des Voralpengebietes 15 v. Chr.|Alpenfeldzug 15 v. Chr.]] beschrieb, zu dessen Abschluss eine Legion bei Zurzach/Küssaberg über den Hochrhein setzte. Verifizierbar wurden diese Angaben durch die Entdeckung und Ausgrabung des [[Römerlager Dangstetten|Römerlagers Dangstetten]] ab 1967. Siehe auch: [[#Geschichte|Geschichte Küssabergs]] == Geographie == [[Datei:2010-05-21 16-34-23 Germany Baden-Württemberg Willmendingen.jpg|mini|Küssaberger Ebene mit Rheinheim, gegenüber: Bad Zurzach (CH), Kadelburg (unten rechts)]] Küssaberg liegt am südöstlichen Rand des [[Schwarzwald]]s und ist Teil der [[Klettgau|Landschaft Klettgau]]. Die Gemeinde liegt in einer Ebene, die zum Land hin von einer Bergkette des [[Randen (Gebirge)|Randen]] und im Süden vom [[Hochrhein]] begrenzt wird. Das Gemeindegebiet umfasst 26,20 km²; 10,18 km² sind bewaldet, die Landwirtschaftsfläche beträgt 12,62 km². Im von Wald und landwirtschaftlicher Nutzung geprägtem Umfeld liegt von den Wohnbereichen abgeschirmt ein Gewerbebezirk. === Lage === [[Datei:KB Panorama mit Berg 160715.jpg|mini|Küssenberg mit Burg von Westen]] Die Randen-Bergkette mit der Ruine [[Küssaburg]] in 634 Meter Höhe bildet im Osten die Grenze zur Gemeinde [[Hohentengen am Hochrhein]], im Nordosten zur [[Klettgau (Gemeinde)|Gemeinde Klettgau]] und im Nordwesten zur Gemeinde [[Lauchringen]]. Im Westen führt durch einen Engpass nahe dem Mündungsgebiet des Rhein-Zuflusses [[Wutach]] die [[Landesstraße]] 161 in den Bereich der Städte [[Waldshut-Tiengen|Waldshut und Tiengen]]. Auf der Schweizer Seite liegt der [[Kanton Aargau]] mit dem Kurort [[Bad Zurzach]] und den Gemeinden [[Mellikon]], [[Rekingen]] und [[Rietheim AG|Rietheim]]. Die Stadt [[Zürich]] liegt 30 Kilometer entfernt. === Weiteres Umfeld === Küssaberg liegt etwa in der Mitte zwischen [[Basel]] und dem [[Bodensee]]; bis Freiburg und zur französischen Grenze ([[Vogesen]]) sind es 80 bis 120 Kilometer; im Norden liegen im Schwarzwald der [[Feldberg (Berg im Schwarzwald)|Feldberg]], der [[Schluchsee]] und die [[Wutachschlucht]], nordöstlich die ehemalige Kanonen- und heutige [[Sauschwänzlebahn|Museumsbahn]]. In 20 Kilometer Entfernung liegt der [[Rheinfall]] von Schaffhausen. Hier befindet sich auch die Anbindung an die [[Bundesautobahn 81|Autobahn A 81]]. Im Süden ist der [[Flughafen Zürich|Flughafen Zürich-Kloten]] in einer Stunde Fahrzeit zu erreichen. Siehe auch: [[#Touristische Kurzbeschreibung|Touristische Kurzbeschreibung]] == Betroffenheit durch COVID-19-Pandemie == Die [[COVID-19-Pandemie]] verbreitete sich im März 2020 auch in alle ländlichen Bereiche in Baden-Württemberg. Wenig betroffen durch Krankheits- oder gar Todesfällen war bis Monatsmitte der Landkreis Waldshut und die hier gelegenen Gemeinden, so auch Küssaberg. Die flächendeckenden Maßnahmen von Bundesregierung, Institutionen des Landes, den [[Regierungspräsidium Freiburg|Regierungspräsidien]], und auch des Landkreises selbst, wurden ausnahmslos befolgt. * Als unmittelbar problematisch erwies sich die Schließungsanordnung für Gaststätten ab 18 Uhr: „Der Landgasthof mache sein Geschäft am Abend, dieser fällt nach dem neuen Beschluss aber weg.“ Auch für die in [[Grenze zwischen Deutschland und der Schweiz|Grenznähe zur Schweiz]] liegenden Restaurants bringt die Grenzschließung durch Wegfall der Schweizer Gäste erhebliche Einbußen.<ref>Laura Marinovic: ''Gastronomen sind in Angst und Sorge'', Albbote, 18. März 2020.</ref> * Zu den versprochenen Hilfsmaßnahmen für die Wirtschaft ([[Liquidität]]smaßnahmen): „‚Die Liquiditätskrise droht schnell zur Schuldenkrise zu werden. Die vielen kleinen und mittelständischen Unternehmen haben enorme Existenzängste.‘ Der Handlungsspielraum seien keine Wochen mehr, sondern Tage.“ Es bestehen erhebliche Zweifel in der Bevölkerung, ob die Verordnungsebene (Bürokratie) zu einer schnellen Regelung und vor allem zu raschen Auszahlungen in der Lage ist. * Im Falle der [[Grenzgänger#Grenzgänger von Deutschland in die Schweiz|Grenzgänger]] (Berufspendler) „(ist) zur Befreiung von der Grenzschließung ein Vordruck für eine entsprechende Bescheinigung zur Einreise [..] im Netz (www.rp.baden-wuerttemberg.de). […] Die Gemeinde bestätigt das Dokument, damit es der Arbeitnehmer an der Grenze der Bundespolizei vorlegen kann.“<ref>Dieser und vorangegangener Abschnitt: Anhang ''Was die Grenzregion wissen sollte'', dpa, zum Artikel Laura Marinovic.</ref> == Die Gemeinde == Die Gemeinde Küssaberg besteht aus den bis in die 1970er Jahre selbstständigen Ortschaften [[Bechtersbohl]], [[Dangstetten]], [[Kadelburg (Küssaberg)|Kadelburg]], [[Küßnach]], [[Reckingen (Küssaberg)|Reckingen]], [[Rheinheim (Küssaberg)|Rheinheim]] und der Siedlung [[Ettikon]]. Dazu gehören im jeweiligen Umfeld zahlreiche Höfe und historisch auch ehemalige Siedlungsplätze. Siehe auch: [[#Die Ortschaften|Die Ortschaften]] Seit der Gemeindereform besteht ein [[Gemeindeverwaltungsverband]] mit [[Hohentengen am Hochrhein]]. Mit der Nachbargemeinde ist seit dem Schuljahr 2013/14 die Gemeinschaftsschule „Rheintal“ als weiterführende Schule vor Ort mit zwei Standorten in den beteiligten Gemeinden eingerichtet; die Klassen von 1–10 sind nach Altersgruppierungen verteilt und werden von 37 Lehrkräften unterrichtet.<ref>Sabine Gems-Thoma: ''Konzepte für die Zukunft.'' In: ''Alb-Bote.'' 27. Februar 2018.</ref> [[Datei:KB Kadbg Wohnblöcke 4518.JPG|mini|Wohnviertel ‚Neunschwanz‘ in Kadelburg]] Ein zentrales Anliegen der Gemeinde ist die Wohnbebauung – Modellcharakter für eine ländliche Gemeinde hat ein Wohnviertel in Kadelburg. Das neue [[Feuerwehrhaus]] mit DRK-Räumen wurde am 8. April 2018 eingeweiht. In Kadelburg soll die Ortsmitte neu gestaltet werden (bis 2022), „damit sich Geschäfte und Dienstleister weiterentwickeln und besser aufstellen können.“ Die Supermärkte müssen umziehen, auch „Aufenthalts- und Begegnungsbereiche“ sind vorgesehen.<ref>Bürgermeister Weber zitiert in: Peter Rosa: ''Der Einzelhandel braucht zeitgemäße Räumlichkeiten.'' In: ''Hochrhein-Anzeiger.'' 14. Mai 2017.</ref> * Die Verwaltungsgemeinde siehe: [[#Die politische Gemeinde|Die politische Gemeinde]] * Kirchen siehe: [[#Religiöse Gemeinschaften|Religiöse Gemeinschaften]] === Merkmale der modernen Bürgergemeinde === Die augenscheinlichen Merkmale von Wohlstand und einem reflektierten Umgang mit dessen Voraussetzungen haben zum einen historische Gründe wie die allgemeine gesellschaftliche Erneuerung und die wirtschaftliche Prosperität in der Nachkriegszeit in Westdeutschland als auch spezifische Bedingungen, die auf die Nachbarschaft zur Schweiz zurückzuführen sind. [[Datei:KB Bb Gedenktafel Friedhof.JPG|mini|Gedenktafel beim Friedhof Bechtersbohl]] '''Entwicklungspolitischer Hintergrund'''<br /> Von familiären Tragödien durch die hohe Zahl der Kriegstoten blieb nach dem Zweiten Weltkrieg keine Region verschont, doch fanden in Südbaden kaum Zerstörungen statt und auch der [[Hungerwinter 1946/47]] wurde durch die Schweizer Nachbarschaftshilfe abgemildert. Da die mittlere Hochrheinregion nahe an der Wirtschafts- und Industriemetropole Zürich und deren Umfeld liegt, fand ab den 1950er Jahren ein hoher Prozentsatz der deutschen Bevölkerung in den angrenzenden Schweizer Kantonen gut bezahlte Arbeitsstellen und die Schweizer Bevölkerung nutzt das nach wie vor bestehende Währungsgefälle zu permanenten Einkaufs- und Freizeit-Unternehmungen ins deutsche Grenzgebiet. === Leistungen === [[Datei:KB Gemeindezentrum bei Rheinheim.JPG|mini|Gemeindezentrum zwischen Rheinheim und Kadelburg]] Seit der Gemeindereform Mitte der 1970er Jahre – so hebt die Verwaltung in der Selbstbeschreibung als Leistungen hervor – „entstand ein Gemeindezentrum mit einer Haupt- und Werkrealschule (der heutigen GMS Rheintal), zwei Sporthallen (Küssaburg-Halle im Gemeindezentrum in Rheinheim und Sporthalle bei der Grundschule in Kadelburg), Freisportanlagen, großzügiger Gemeindebauhof und Rathaus.“<ref>[http://www.kuessaberg.info/gemeinde/leben-in-kuessaberg/die-gemeinde Küssaberg Webseite].</ref> Hinzu kommen Versorgungseinrichtungen u. a. „eine Trinkwasserverbundleitung mit 4 Tiefbrunnen, über 50 km-Leitungsnetz und 10 Hochbehältern.“ In vier Kindergärten (Dangstetten, Kadelburg, Rheinheim sowie dem Waldkindergarten auf der Anhöhe bei der Küssaburg) werden die Jüngsten betreut; die Grundschule befindet sich in Kadelburg. „Wohnen im Alter“ ist ein von der Gemeinde und engagierten Bürgern ‚aufgestelltes‘ kooperatives Projekt: === Bürgergemeinschaft === Die Bürgergemeinschaft Küssaberg entstand 2016, „als sich der Ortseniorenrat, das kommunale Seniorenwerk, die Nachbarschaftshilfe und der Förderverein Sozialstation zusammenschlossen. […] Mittlerweile hat der Verein mehr als 700 Mitglieder.“<ref>Tina Prause: ''Miteinander geht vieles besser.'' In: ''Alb-Bote.'' 15. Dezember 2017.</ref> 40 ehrenamtliche Helfer – darunter 17 Fahrer für den regelmäßig an vier Tagen der Woche fahrenden „Bürgerbus“, der individuell abrufbar und von der Gemeinde koordiniert wird –, sorgen für ein umfangreiches Spektrum von Dienstleistungen.<ref>[http://www.buergergemeinschaft-kuessaberg.de/ Webseite der Bürgergemeinschaft Küssaberg].</ref> '''„Wohnen im Alter“'''<br /> Das zentrale Projekt der Bürgergemeinschaft mit der Gemeinde ist „die Vorbereitung und Umsetzung einer ‚vollständig selbstverwalteten Wohngemeinschaft‘“ in einem Bauprojekt, „das Wohnautonomie für ältere Menschen und Teilhabe am Sozial- und Kulturleben, für Küssaberger Bürgerinnen und Bürger mit Hilfe- oder Unterstützungsbedarf“ realisiert: Als „Angebot und Wahlmöglichkeit für verschiedene Wohnformen, wie z.B. altersgerechte Wohnungen oder wohnen in einer selbstverwalteten Wohngemeinschaft (WG)“ charakterisiert die Bürgergemeinschaft die interne Organisationsform des Vorhaben. „Das Projekt umfasst acht Zwei-Zimmer-Vorhaben und eine WG mit zwölf Plätzen und ist auf vier Millionen Euro veranschlagt. […] Im Herbst [2018] ist der erste Spatenstich geplant, sodass 2020 die ersten Bewohner einziehen können.“<ref>Tina Prause: ''Miteinander geht vieles besser.'' In: ''Alb-Bote.'' 15. Dezember 2017.</ref> Nach einer internen Information rechnet die Bürgergemeinschaft aufgrund der hohen Auslastungen der Bau- und Handwerksbetriebe in der Region mit einem Beginn der Arbeiten im Frühjahr 2019. Eine Verzögerung des Baubeginns wird von der Gemeinde bestätigt, begründet mit der Bewerbung für eine weitere Bezuschussung über ein neues [[Förderprogramm]]: „Mit einer Entscheidung der bewilligenden Behörde ist allerdings erst in einigen Monaten zu rechnen, sodass bis dahin zur Vermeidung finanzieller Nachteile auch mit dem Baubeginn noch abgewartet werden muss.“<ref>''Küssaberg aktuell'', Amts- und Mitteilungsblatt der Gemeinde, 31. August 2018, Titelseite.</ref> Weitere Arbeitsbereiche der Bürgergemeinschaft sind: [[Datei:KB Rheinheim Flüchtlingshaus (2015).jpg|mini|Hausbau der Gemeinde für Flüchtlingsfamilien (Nov. 2015)]] * Nachbarschaftshilfe (mit Vermittlung von Handwerkerarbeiten in Haus und Garten für Senioren) * ein regelmäßiger ‚Internet(t)treff‘ „seitens sogenannter Silversurfer“ * Veranstaltungen mit „Jung und Alt“ zur Kommunikation unter den Generationen. '''Flüchtlingshilfe'''<br /> „In Küssaberg haben mittlerweile rund 70 Flüchtlinge ein neues Zuhause gefunden.“ (Juni 2018). Ein Flüchtlingshelferkreis machte es möglich, „dass für einzelne Flüchtlinge bereits Arbeitsstellen vermittelt werden konnten. Dank der ehrenamtlichen Helfer der Arbeitsgruppe hat jede Familie oder auch Einzelperson einen sogenannten Paten.“<ref>Tina Prause: ''Gemeinde lädt Asylhelferkreis und Flüchtlinge zu einem gemeinsamen Grillabend ein.'' In: Südkurier, 17. Juli 2017.</ref> [[Datei:KB Museum Küssaberg Plakette-Portal.JPG|mini|Museum mit Ausstellungen zu Zeitgeschichte, Sammlungen und Kunsthandwerk]] '''Kultur'''<br /> Neben einem vielfältigen Vereinsleben, das eigenständig kulturelle Akzente setzt, bietet das 1985 gegründete [[Museum Küssaberg]] Kontinuität mit einem umfangreichen, etwa sechsmal jährlich wechselnden Ausstellungsprogramm. Dem ursprünglichen Gründungsmotiv, die römische Vergangenheit Küssabergs, dient der Gewölbekeller des [[Kaiserliches Jagdhaus|kaiserlichen Jagdhauses]] und ehemaligen Ratshauses von Rheinheim – hier befinden sich Nachbildungen der wichtigsten Objekte aus dem [[Römerlager Dangstetten]] und originale, auch [[Dendrochronologie|dendrochronologisch]] erfasste Fundamentpfosten aus dem Eichenholz einer antiken Rheinbrücke sowie Studien und Modelle zum römischen Brückenbau.<ref>[http://www.museum-kuessaberg.de/ Webseite des Museumvereins].</ref> [[Datei:KB Gelbe Raute (Wanderwege).JPG|mini|Einheitliche Wanderweg-Markierung]] '''Tourismus'''<br /> Die Aktivitäten der Gemeinde zum Tourismus sollen mit dem Bau einer zentralen Anlaufstelle und damit verbesserten organisatorischen Möglichkeiten intensiviert werden. Unspektakulär wirkt „ein gut ausgewiesenes und gepflegtes Wanderwegenetz, [das 2001] in die Beschilderung des Schwarzwaldvereins und damit überregional und Gemeindegrenzen überschreitend in den Wanderplan aufgenommen“ wurde.<ref>Lieselotte Noth: ''Aus dem „Reh“ wird die „Gelbe Raute“.'' In: ''Alb-Bote.'' 25. August 2001.</ref> „Im Jahre 1963 übernachteten 15.000mal die Feriengäste“ in der Ortschaft Kadelburg.<ref>Emil Müller-Ettikon: ''Über das Dorf Kadelburg und seine Vergangenheit.'' Hrsg. Gemeinde Kadelburg. 1964, S. 109.</ref> 2016 lag die Zahl der Übernachtungen in Küssaberg bei 30.000.<ref>[http://www.landkreis-waldshut.de/fileadmin/landkreis-waldshut.de/media/aktuelles/Publikationen/Tourismusstatistik_Landkreis_Waldshut.pdf Tourismusstatistik Landkreis Waldshut].</ref> Besonderheiten sind eine Minigolfanlage mit von Kunsthandwerkern gestalteten ‚Schikanen‘ sowie Kanu- und Soft-Rafting-Touren auf dem Rhein, unter anderen mit Durchquerung des [[Lauffen (Ettikon)|Lauffen bei Ettikon]]. Die Sehenswürdigkeiten der Gemeinde siehe: [[#Sehenswürdigkeiten|Sehenswürdigkeiten]] === Natur === Küssaberg befindet sich innerhalb eines „Schutzgebietsnetzes [in dem ..] durch den Erhalt der natürlichen Lebensräume sowie der wild lebenden Tiere und Pflanzen die biologische Vielfalt und das europäische Naturerbe bewahrt werden (soll).“ '''Naturschutzgebiete''' * [[Lauffen (Ettikon)|Lauffen bei Ettikon]] ([[Stromschnellen]] im Rhein) * [[Küssaberg (Naturschutzgebiet)|Naturschutzgebiet Küssaberg]] * [[Pulsatilla-Standort Dangstetten]] * [[Orchideenwiese Küßnach]] == Wirtschaft und Gewerbe == [[Datei:Wp-rheinbruecke zurzach.jpg|mini|Die [[Rheinbrücke Zurzach–Rheinheim]] von 1907]] „Seit jeher ist Küssaberg eine Gemeinde des Handwerks und der Produktion.“ Die Zahl der Beschäftigten stieg von 1219 (1995) auf 1470 (2015). „Aktuell gibt es in der Gemeinde 386 Gewerbeanmeldungen.“ Die Rheinbrücke belastet drei Orte mit dem Durchgangsverkehr und bringt andererseits unmittelbar Schweizer Kundschaft und Gäste in die Gemeinde. '''Handwerk'''<br /> Eine lange Tradition besitzt das Handwerk – auch hier könnten die Römer Pate gestanden haben, denn um das [[Römerlager Dangstetten|Legionslager Dangstetten]] befand sich eine ‚Lagerstadt‘ mit dem erforderlichen Handel, mit Werkstätten und Vergnügungsbetrieb. Bemerkenswert sind noch vier Schmiedebetriebe, auch wenn sie sich heute vor allem als Kunstschmiede verstehen. [[Datei:KB Westen Gewerbegebiet AKW 120617.jpg|mini|Gewerbegebiet „Greut“, im Hintergrund das [[Kernkraftwerk Leibstadt|AKW Leibstadt (Schweiz)]]]] '''Industrie'''<br /> Im Wettbewerb der Gemeinden um Gewerbeansiedlungen an der Schweizer Grenze hält auch Küssaberg mit – im Gewerbegebiet „Greut“ bei Kadelburg sind lediglich Produzierendes Gewerbe und Handwerksbetriebe zugelassen. Das Spektrum der Produktion reicht von Kiesabbau und -Verarbeitung, über Rührsysteme für die Lebensmittelindustrie, über Feinwerktechnik (u. a. Karosserieteile) bis zu elektronischen Bauelementen.<ref>Angaben im Kapitel: Peter Rosa: ''Eine Gemeinde wächst.'' In: ''Hochrhein-Anzeiger.'' 13. Dezember 2017.</ref> '''Traditionelle Gastronomie'''<br /> Die alten Gasthöfe gehen auf eine uralte, wenn auch kaum dokumentierte Geschichte zurück: Ursprünglich römische Straßenstationen könnten das [[Gasthaus Der Engel (Rheinheim)|Gasthaus Der Engel]] in Rheinheim (mit [[Pilgermuschel|Jakobsmuschel]] als Relief) und das Gasthaus Hirschen in Bechtersbohl gewesen sein; mit langer Geschichte auch der Gasthof vor der Küssaburg und das Gasthaus Küssaberg in Küßnach. '''Dienstleistungen'''<br /> Auf alle Ortschaften verteilt existiert das für ländliche Bereiche übliche Spektrum an Dienstleistern – auch zunehmend therapeutische und heilwirksame AnbieterInnen, deren Klientel vor allem aus dem städtischen Umfeld südlich des Hochrheins stammt. '''Medien'''<br /> In Küssaberg ist die Tageszeitung ''[[Südkurier]]'' mit der übernommenen Traditionszeitung ''[[Alb-Bote]]'', deren Lokalteil zwar mit dem des Südkurier übereinstimmt, doch diesen als Titel und Hauptteil führt. In der Wochenendbeilage führt der Alb-Bote den ‚Waldshuter Erzähler‘, der historische und kulturelle Themen aus der Region behandelt. Mit Heimatteil ist auch noch die [[Badische Zeitung]] präsent. Hinzu kommt das [[Anzeigenblatt]] "Hochrhein Anzeiger", das ebenfalls redaktionell aktiv ist. Online berichtet ''hierzuland.info'' über die Gemeinde und die umliegenden Orte.<ref>{{Internetquelle |url=https://billstedt.wordpress.com/ |titel=Hierzuland.info |abruf=2019-06-15}}</ref> '''Internet'''<br /> Internet- und Mobilfunk-Empfang sind noch nicht flächendeckend gewährleistet, doch wird – wie in der gesamten Region – der Ausbau forciert. Die Gemeinde sieht im Haushalt 2018 für die Breitbandversorgung der Ortschaften Bechtersbohl und Küssnach 100.000 € vor. Die Gemeinde ist mit dem ortsansässigen Anbieter ''hochrheinnet'' verbunden. == Die Ortschaften == {| class="wikitable sortable" |- ! Wappen || Ortsteil || Einwohner<br /><small>(Stand: 2018)<ref name="Kommunaldaten">[http://www.kuessaberg.info/gemeinde/gemeindeleben/zahlen-daten-und-fakten Gemeinde, Daten]; abgerufen am 4. Juni 2018.</ref></small> || Fläche |- || [[Datei:Wappen Bechtersbohl.png|30px|Wappen]] || [[Bechtersbohl]] || align="center" | {{0}}303 || |- || [[Datei:Wappen Dangstetten.png|30px|Wappen]] || [[Dangstetten]] || align="center" | 1126 || |- || [[Datei:Führt kein Wappen.svg|30px|Führt kein Wappen]] || [[Ettikon]] || align="center" | {{0}}291 || |- || [[Datei:Wappen Kadelburg.png|30px|Wappen]] || [[Kadelburg (Küssaberg)|Kadelburg]] || align="center" | 1856 || |- || [[Datei:Wappen Kuessnach.png|30px|Wappen]] || [[Küßnach]] || align="center" | {{0}}132 || |- || [[Datei:Wappen Reckingen.png|30px|Wappen]] || [[Reckingen (Küssaberg)|Reckingen]] || align="center" | {{0}}343 || |- || [[Datei:Wappen Rheinheim.png|30px|Wappen]] || [[Rheinheim (Küssaberg)|Rheinheim]] || align="center" | 1430 || |- |} === Ortschaftsporträts === „Die Geschichte beginnt nicht mit den Anfängen, sondern erst mit der schriftlichen Überlieferung der Geschehnisse.“ schrieb noch der Heimatforscher Emil Müller-Ettikon 1981. Heute erweitert die Archäologie mit immer differenzierteren Methoden zwar weniger das Wissen um Ereignisse, jedoch die Vorstellungen zur Lebensweise in frühen Kulturen – oft über bemerkenswerte Handwerkstechniken. [[Datei:KB Kadbg Zollhaus 27418.JPG|mini|Altes Zollhaus in Kadelburg]] * [[Kadelburg (Küssaberg)|Kadelburg]] ist der älteste Siedlungsplatz der Gemeinde, Funde sind seit der Steinzeit bezeugt. Grund für die Bedeutung der Ortschaft seit der Frühzeit war die Verbindung eines nahegelegenen, gut zu befestigenden Platzes (Anhöhe mit Bergkirche) mit einer [[Fähre Zurzach–Kadelburg|Fährstelle]], die durch die Flussberuhigung im Rückstau des [[Lauffen (Ettikon)|Ettikoner Lauffen]] möglich war. Dadurch war der Ort Handelszentrum – unterbrochen nur in den beiden Jahrhunderten der Römerzeit, als die Brücke Zurzach zu einem städtischen Zentrum machte ([[Tenedo]]) und über den ‚Brückenkopf‘ Rheinheim die Heer- und Handelsstraße an Kadelburg vorbei führte. Nach der Zerstörung der Brücke im 5. Jahrhundert änderte sich dies wieder und im Mittelalter und durch die spätere Zugehörigkeit zu Zurzach (Eidgenossenschaft) und dann auch angeregt durch die Tatsache, dass es seit der Reformation zwei Konfessionen gab, gewann Kadelburg seine Bedeutung zurück und ist bis heute das kulturelle und wirtschaftliche Zentrum in Küssaberg. Symbol für diese Bedeutung sind das Kelnhaus als ehemaligem Sitz des Vogts (eine Art frühem ‚Bürgermeister‘) und das große historische Zollhaus. Die Entscheidung, das politische Zentrum bei Rheinheim einzurichten, sorgte im 20. Jahrhundert für einen Ausgleich. [[Datei:Kbg Küßnach Ort.jpg|mini|Küßnach, Frühjahr 2017]] * Auch [[Küßnach]] kann ein sehr alter Platz sein, es war ein typisches [[Refugium]] – eine Siedlungsstelle, die es erlaubte, bei Gefahr sich auf den gut zu befestigten Platz des Küssenberges zurückzuziehen. Der Name weist auf einen keltischen Ursprung hin. Der Ort ist noch heute die kleinste Siedlung Küssabergs mit nur geringem Durchgangsverkehr zu den Höfen bzw. nach [[Hohentengen am Hochrhein|Hohentengen]], zu deren Pfarrei es bis 1966 gehörte. * Der Ursprung von [[Rheinheim (Küssaberg)|Rheinheim]] lag in seiner Funktion als Brückenkopf der Römerzeit mit den sich dabei ansiedelnden Einrichtungen des Kontroll- und Reisegewerbes. Heute Wohnort und Verkehrsknotenpunkt (Rheinheimer Kreisel). In der westlichen Peripherie liegt das Gemeindezentrum Küssabergs – nordöstlich das Kieswerk, ehemaliger Platz des römischen Truppenstandorts ab 15 v. Chr., bereits auf der Gemarkung Dangstetten. Nach ihrem Sieg über die Alamannen um 500 n. Chr. „sicherten die Franken die natürlichen Verkehrsmittelpunkte durch ihre [[Ortsname|– heim-Orte]]. Demnach wäre Rheinheim wohl zu Beginn des 6. Jahrhunderts [auf römischen Fundamenten] gegründet worden.“<ref>[[Emil Müller-Ettikon]]: ''Kurzer Überblick über die Geschichte Küssabergs.'' Gemeinde Küssaberg (Hrsg.), 1981, S. 22.</ref> Rheinheim lag „an einer Seitenroute zum großen Pilgerweg nach [[Santiago de Compostela]]. Die süddeutschen Wallfahrer besuchten erst das [[Verenamünster (Zurzach)|Verenaheiligtum]] in Zurzach. Der Höhepunkt der deutschen [[Wege der Jakobspilger#Bayern und Baden-Württemberg|Jakobuswallfahrten]] war um das Jahr 1500.“ Überliefert ist, dass „nach dem Jahre 1500 in Rheinheim eine rege Bautätigkeit begann. Zahlreiche öffentliche Gebäude aus Stein entstanden. Rheinheim wurde eine kleine ‚Klosterstadt‘. […] Das [[Kloster Rheinau]] hatte hier seinen weltlichen Verwaltungssitz.“<ref>Wolf Pabst: ''Kleiner Führer durch die Ortschaft Rheinheim.'' Neuauflage der Broschüre von 1985, Küssaberg 2011, S. 8 und 11. [http://www.kuessaberg.info/files/content/docs/geschichte/2011-10-31_rheinheim.pdf Gemeinde Küssaberg pdf]</ref> * [[Dangstetten]] wird ebenfalls im Zusammenhang der mit Sicherheit schon vor den Römern existenten Handelsstraße nach Norden als Siedlungsplatz entstanden sein; möglicherweise stand hier Viehzucht im Vordergrund, denn der Name kann sich vom alamannischen Wort „Tang“ ableiten, das einen kleinen See als Tränke für Viehherden bezeichnete. Der Hinterbach besaß früher eine höhere Wasserführung. Das enge Straßendorf ist heute durch ein hohes Verkehrsaufkommen beeinträchtigt. Die Römerstraße führte vermutlich (wegen der Hochwasserbedrohung) nicht der Talsohle entlang, sondern am nördlichen Hang zur Anhöhe beim Friedhof Bechtersbohl. [[Datei:KB Passhöhe bei Bechtersbohl (2017).jpg|mini|Passhöhe von Bechtersbohl in den [[Klettgau]]]] * Der Name [[Bechtersbohl]] weist auf eine alamannische Gründung hin, hatte jedoch seinen Ursprung in Ansiedlungen an der Passhöhe – hier gab es in alter Zeit Fuhrunternehmen, die den Zugdienst für schwere Wagen aus und in die Klettgauebene hinunter versahen. Die Römer hatten die Strecke mit in das Pflaster gehauenen Rillen vermutlich zweispurig ausgelegt – zwei dieser Spursteine sind noch im Rondell der Küssaburg eingebaut. In der Antike soll auch eine Schutz- und wahrscheinlich auch Zollmauer quer über die Anhöhe geführt haben. Der sanfte Abhang in die Klettgauebene war in der Römerzeit bebaut, unter anderem mit einem [[Gallo-römischer Umgangstempel bei Oberlauchringen|gallo-römischen Umgangstempel]]. Heute ist Bechtersbohl Wohnort mit einem großdimensionierten Firmenbau und der Zufahrt zur Küssaburg. [[Datei:Rekingen Kraftwerk 1910.jpg|mini|[[Kraftwerk Reckingen]], erbaut 1938–1941]] * [[Reckingen (Küssaberg)|Reckingen]] liegt im östlichen Bereich Küssabergs nahe dem [[Kraftwerk Reckingen|deutsch-Schweizer Kraftwerk]] gegenüber der Gemeinde Rekingen auf der anderen Seite des Flusses. Hier wird der Ursprung in einem Hof und der Sippe eines Alamannen mit Namen Recco angenommen. Darauf weist die [[Ortsname]]nsendung – ingen hin. Vollständiger kleiner Ortskern mit Kirche und Gasthof und „mehrere Häuser, die den Dreißigjährigen Krieg überdauerten.“ Auch hier bestand „seit unvordenklichen Zeiten“ eine Fähre, die mit dem Übergang am Kraftwerk überflüssig wurde.<ref>Hans Matt-Willmatt: ''Die Chronik des Kreises Waldshut.'' Vocke Verlag, Waldshut 1957, S. 74.</ref> * Westlich Kadelburgs schließt sich das Gewerbegebiet von Küssaberg an und führt zu einer Enge, die von dem letzten Ausläufer der Randen-Bergkette, dem Homberg und der Wutachmündung in den Rhein gebildet wird. Dort die Siedlungen Homburg (Stadtteil von Waldshut-Tiengen) und [[Ettikon]], Ursprung ist der Ettikoner Hof beim dortigen [[Lauffen (Ettikon)|Lauffen]]. Dieser war in alten Zeiten bei Niedrigwasser als Furt überquerbar – einer lokalen, nur mündlichen Überlieferung nach (festgehalten von [[Emil Müller-Ettikon]]) sollen dort in einer Neujahrsnacht um 110 v. Chr. die [[Kimbernkriege|Kimbern und Teutonen]] auf ihrem Zug nach Italien den Fluss überquert haben. Bei Ettikon liegt eine Arbeitersiedlung der ehemaligen [[Lonza Group|Lonzawerke]] bei Waldshut (heute: ''Gewerbepark Hochrhein''). '''Siedlungsgliederung'''<br /> Zur ehemaligen Gemeinde Bechtersbohl gehören das Dorf Bechtersbohl und die Höfe Eichhalden und Küssaberg nahe der Küssaburg. Zur ehemaligen Gemeinde Dangstetten gehören das Dorf Dangstetten und das Gehöft Geißernhof sowie einige Aussiedlerhöfe die außerhalb Dangstettens in Richtung Reckingen angesiedelt sind. Zur ehemaligen Gemeinde Kadelburg gehören das Dorf Kadelburg und Siedlung und Gehöft [[Ettikon]] mit Ettikonerhof, nahe bei der Stromschnelle ‚Lauffen‘. Zur ehemaligen Gemeinde Küßnach gehören das Dorf Küßnach und die Höfe Alkenhof, Hauackerhof, Markhof, Rohrhof und Stüdlehof. Zu den ehemaligen Gemeinden Reckingen und Rheinheim gehören jeweils nur die gleichnamigen Dörfer.<br /> Im Gebiet der ehemaligen Gemeinde Dangstetten liegt die [[Wüstung]] Riffenhausen. Im Gebiet der ehemaligen Gemeinde Küßnach liegt die abgegangene Ortschaft Haslenhof.<ref>''Das Land Baden-Württemberg. Amtliche Beschreibung nach Kreisen und Gemeinden.'' Band VI: ''Regierungsbezirk Freiburg.'' Kohlhammer, Stuttgart 1982, ISBN 3-17-007174-2, S. 989–991.</ref> == Die politische Gemeinde == [[Datei:KB Rathaus im Gemeindezentrum.JPG|mini|Eingangsbereich des Rathaus Küssaberg]] Die Gemeinde Küssaberg entstand am 1. Januar 1973 durch den Zusammenschluss der Gemeinden Dangstetten, Kadelburg, Küßnach, Reckingen und Rheinheim. Am 1. Januar 1975 wurde die Gemeinde Bechtersbohl nach Küssaberg eingemeindet.<ref>{{BibISBN|3170032631|Seite=505 und 523}}</ref> Das Rathaus Küssaberg liegt im Gemeindezentrum am westlichen Ortsrand von Rheinheim (Richtung Kadelburg). '''Verwaltung'''<br /> Die Gemeinde ist Sitz des ''[[Gemeindeverwaltungsverband]]s Küssaberg'', dem Küssaberg und Hohentengen am Hochrhein angehören. '''Bürgermeister'''<br /> Im März 2013 wurde Manfred Weber mit 98,4 % der Stimmen zum neuen Bürgermeister von Küssaberg gewählt. Nach 16 Amtsjahren hatte Bürgermeister Alexander Fink auf die Kandidatur für eine dritte Amtszeit verzichtet. '''Gemeinderat'''<br /> Dem Gemeinderat gehören nach der [[Kommunalwahl]] im Mai 2014 neben Bürgermeister Manfred Weber als Vorsitzenden 18 Mitglieder an. Die Verteilung nach Parteien entfiel auf die [[Christlich Demokratische Union Deutschlands|CDU]] mit 12 Sitzen, die [[Sozialdemokratische Partei Deutschlands|SPD]] erhielt 4 Sitze die [[Bündnis 90/Die Grünen|Grünen]] 2 Sitze. Kadelburg stellt 6 Ratsmitglieder, Rheinheim und Dangstetten je 3; Bechtersbohl, Küßnach und Reckingen je 2. Die Verabschiedung des Haushaltsplans für 2018 erfolgte auf der Basis eines Etatvolumens von 17,5 Millionen Euro und umfasste 3,8 Millionen Euro für Investitionen.<ref>Tina Prause: ''Haushalt unter Dach und Fach.'' In. Alb-Bote, 20. Dezember 2017.</ref> === Partnerschaften === Küssaberg unterhält partnerschaftliche Beziehungen zu * [[La Talaudière]] in [[Frankreich]] (Dep. Loire), * [[Küssnacht am Rigi]] in der [[Schweiz]] und * [[Pfaffroda]] in [[Sachsen]]. [[Datei:Kadelburg.jpg|mini|Katholische Kirche und evangelische Bergkirche]] == Religiöse Gemeinschaften == Nördlich des Hochrheins war jahrhundertelang der [[Katholizismus]] die vorherrschende Glaubensrichtung, südlich des Grenzflusses auf Schweizer Seite dominierte seit der Reformation durch [[Huldrych Zwingli|Zwingli]] die [[Reformierte Kirche]]. Meist erst nach dem Zweiten Weltkrieg bildeten sich durch die zahlreichen Ostflüchtlinge auch evangelische Gemeinden. Eine Ausnahme war lange Zeit Kadelburg, denn durch die jahrhundertealte Zugehörigkeit zur [[Alte Eidgenossenschaft|Eidgenossenschaft]] führte deren Einfluss zu einer starken Anhängerschaft im Dorf. Beide Gemeinschaften mussten jedoch zum Kirchgang über den Rhein nach Zurzach, was zu mannigfaltigen Problemen führte. Erst nach der Auflösung der weltlichen Herrschaft ([[Säkularisation]]) der Kirche und der Aufhebung der Zugehörigkeit des Dorfes zum ''Chorherrenstift Zurzach'' konnten beide Konfessionen etwa zeitgleich ihre eigenen Kirchen errichten. === Katholische Gemeinde === [[Datei:KB Kadbg Kath. Kirche 30418.JPG|mini|Die 1833 eingeweihte Katholische Kirche St. Martin]] „Seit ältesten Zeiten gehörte Kadelburg zur Kirchengemeinde Zurzach. Im Ort selbst stand die [[Martinskirche|St. Martins]]-Kapelle am Platz der heutigen katholischen Kirche. […] Wir wissen aber nicht, seit wann diese Kapelle bestand.“ Alle Kadelburger – auch die Reformierten – mussten zum Kirchgang nach Zurzach. Erst 1775 „bestimmte der [[Franz Konrad von Rodt|Bischof von Konstanz]], daß für die Kapelle ein [[Kaplan]] mit Wohnsitz in Zurzach ernannt würde.“ 1809 wurde die Kaplanei zur Pfarrei erhoben, der Kaplan siedelte nach Kadelburg um, ein Neubau wurde bald darauf genehmigt und „am 9. Mai 1833 wurde endlich die Kirche eingeweiht.“<ref>Nach Dirk Kremer: ''Kleine Geschichte Kadelburgs.'' Küssaberg 2011, S. 12, wurde die katholische Kirche bereits „1820 im klassizistischen Stil von Bauinspektor Kaiser errichtet.“</ref> In allen Küssaberger Orten befinden sich katholische Kirchen oder Kapellen – im aktiven Verbund steht heute die Katholische Kirchengemeinde St. Martin Kadelburg & [[Michael (Erzengel)|St. Michael Rheinheim]]. Hier ist auch der ''[[Geschichte der Ökumene|Ökumenische]] Männerkreis Küssaberg'' angesiedelt. === Evangelische Gemeinde === [[Datei:Kadelburg (BW) Evang. Bergkirche.JPG|mini|Die 1832 errichtete evangelische Bergkirche]] Kadelburg ist die einzige badische Gemeinde vom Hegau bis ins Markgräflerland, welche seit den Tagen der Reformation evangelisch blieb. Das war dem Schutze Zürichs zuzuschreiben. […] Die unmittelbaren Herren aller Kadelburger waren die Chorherren des [[Verenamünster (Zurzach)|Verenastiftes Zurzach]].<ref>E. Müller-Ettikon: ''Kurzer Überblick über die Geschichte Küssabergs.'' 1981, S. 34.</ref> Im [[Seekrieg auf dem Bodensee 1632–1648|Dreißigjährigen Krieg]] jedoch wurde Kadelburg im Oktober 1633 von den [[Johann von Aldringen#Leben|Kaiserlichen]] als Ketzer-Dorf verbrannt. Die Soldateska machte keinen Unterschied zwischen Katholiken und Protestanten. Die Bevölkerung konnte zumeist über den Rhein flüchten. Danach stellte die [[Alte Eidgenossenschaft|Eidgenossenschaft]] dem Ort einen Schutzbrief aus. Noch zweihundert Jahre lang gab es in Kadelburg ein ‚ewiges Gerangel‘ beider Konfessionen um Prediger und Kirchgang – alle Kadelburger mussten über den Rhein zu jeweils ihrem Gottesdienst nach Zurzach –, bis die Anstrengungen der Evangelischen 1832 zum Bau der Bergkirche führten: zur ersten evangelischen Kirche „im ganzen badischen Oberland“. „Da waren noch zwei Drittel der Gemeinde evangelisch“ – 1911 überwogen die Katholiken, doch nach dem Zweiten Weltkrieg wuchs die Zahl der Evangelischen durch die [[Flucht und Vertreibung Deutscher aus Mittel- und Osteuropa 1945–1950|Ostflüchtlinge]] wie überall in Süddeutschland stark an. Die Bergkirche (mit Gemeindehaus) blieb die einzige evangelische Kirche in Küssaberg, die Präsenz der alten Gemeinde und die Mobilität der Bürgerschaft machen weitere Einrichtungen überflüssig.<ref>Angaben zur Historie und die Zitate in beiden Abschnitten in: Emil Müller-Ettikon: ''Über das Dorf Kadelburg und seine Vergangenheit.'' Hrsg. Gemeinde Kadelburg. 1964, S. 63.</ref> [[Datei:KB Verkehrsschild 31015.jpg|mini|Wegweiser an der Bundesstraße 34]] == Touristische Kurzbeschreibung == Küssaberg zeichnet sich neben einigen eigenen Sehenswürdigkeiten insbesondere durch die kurzen, zentralen Verbindungen in das [[Alpenvorland#Nördliches Alpenvorland|Alpenvorland]] der Schweiz aus. Über Zürich führt der Weg mit [[Gotthard-Strassentunnel|Straßen]]- und [[Gotthard-Basistunnel|Eisenbahnverbindungen]] durch den [[Gotthardmassiv|Gotthard]] oder dessen [[Gotthardpass|Passstraße]] im Raum [[Mailand]] in die italienische [[Po-Ebene]]. Der Flughafen [[Flughafen Zürich|Zürich-Kloten]] ist in einer Stunde Fahrzeit zu erreichen. Auf deutscher Seite führt die [[Hochrheinbahn]] Basel – Schaffhausen durch den Landkreis Waldshut. Über die [[Bundesautobahn 81|Autobahn A 81]] ist Küssaberg unter Umgehung der Schweiz über die ''Ausfahrt Geisingen'' in Richtung Stühlingen ([[Bundesstraße 314]]) zu erreichen. Aus Richtung [[Freiburg im Breisgau|Freiburg]]-[[Basel]] erreicht man Küssaberg über ein Teilstück der [[Bundesautobahn 98|Autobahn A 98]] und die [[Bundesstraße 34]]. Zentrales Ausflugsziel und Wahrzeichen der Region ist die Burgruine und ehemalige Festung [[Küssaburg]], die eine lange Geschichte von vermutlich frühgeschichtlich–keltischer Befestigung, einem römischen Wachturm, einem eigenen Grafengeschlecht und einem wechselvollen Geschehen bis zur Zerstörung im Dreißigjährigen Krieg aufweist. Vom ehemaligen Pallas bietet sich ein eindrucksvoller Rundumblick. Siehe: [[Küssaburg#Touristische Kurzbeschreibung|Touristische Kurzbeschreibung Küssaburg]] Nach Osten entlang des Hochrheins liegen der [[Rheinfall]] der vulkanische [[Hegau]] mit [[Singen am Hohentwiel]] auf dem Weg an den [[Bodensee]] mit [[Stein am Rhein]] und [[Konstanz]]. In Küssaberg selbst gibt es zahlreiche Ferienwohnungen, vier Gasthöfe mit Übernachtungsangebot und zwei Pensionen. Bei Kadelburg befindet sich ein Campingplatz mit Ganzjahresbetrieb. Es gibt einige Traditionsgasthöfe. Am Wegenetz im Umland und auf den Randenhöhen sind Feuer- und Grillplätze anzutreffen. Die Gemeinden bieten eine zeitgemäße Infrastruktur, Waldland ist vielfach noch naturbelassen, auch Badestellen im Rhein sind vorzufinden. Bei Reckingen gibt es ein Freibad und einen Zeltplatz. Siehe auch: [[voy:Wasserwandern auf dem Hochrhein|Wikivoyage: Wasserwandern auf dem Hochrhein]] Die [[Fähre Zurzach–Kadelburg|Fähre von Kadelburg zum Schweizer Ufer]] wird vom 1. Mai – 14. Oktober 2018 am Samstag und Sonntag jeweils 14.00 – 17.00 Uhr betrieben.<ref>[http://www.badzurzach.info/d/erleben/wassererlebnisse/rheinschifffahrt/faehre-barz-kadelburg.php Fähre Barz–Kadelburg].</ref> [[Datei:Kuessaburg 07a.jpg|mini|x200px|Das Burgplateau in Richtung Westen]] === Sehenswürdigkeiten === * Sehenswert ist die Burgruine [[Küssaburg]], die hoch über dem Ort einstmals das Hochrheintal beherrschte. * Im Ortsteil Kadelburg befand sich die [[Kadelburg (Wallburg)|Wallburg Kadelburg]] auf dem Plateau mit der Bergkirche. * In Kadelburg verläuft ein Fußweg als Rheinpromenade – historische Bauten sind das ehemaliges Zollhaus von [[Friedrich Theodor Fischer]], die [[Kelter|Trotte]] und das Kelnhaus. Ein guter Blick bietet sich vom Plateau der Bergkirche. Im Sommer verkehrt eine Fähre zum Schweizer Ufer bei der [[Barzmühle]]. * Katholische Kirche in Rheinheim mit Orgel von [[Konrad Albiez]]. Ort des römischen Brückenkopfs (Fundamente im kleinen Park). * In Rheinheim das [[Museum Küssaberg]] im [[Kaiserliches Jagdhaus|Kaiserlichen Jagdhaus]] und ehemaligen Rheinauer Amtshaus. (Sonntags geöffnet). In der Nähe die Zehntscheune und der Gasthof Engel. * [[Kraftwerk Reckingen]] * In Küßnach der Bohnerz-Rundweg mit dem Bergwerk [[Küßnach#Der Erzkessel|„Erzkessel“]]. == Geschichte == Das Territorium der heutigen Gemeinde Küssaberg ist durch die [[Randen (Gebirge)|Randen-Bergkette]] und den Rhein geographisch klar abgegrenzt und war deshalb auch historisch lange Zeit ein einheitlicher und eigenständiger Siedlungsraum. Dadurch lässt sich die Geschichte bis ins Mittelalter – bis die Ortschaften sich selbstständig profilierten – für die ‚Region Küssaberg‘ einheitlich beschreiben. === Jungsteinzeit === Funde aus dem [[Neolithikum]] (in der Region etwa 7000–5000 v. Chr.) wurden bei Reckingen (Doppelte Streitaxt), bei Kadelburg („Ertel“) und auf der Paßhöhe von Bechtersbohl („auf der Ebene“) entdeckt (nach Müller-Ettikon und Gersbach). Ein Steinbeil fand sich auch in den Schutthalden um die Küssaburg. Teils sind die Funde inventarisiert im Heimatmuseum Waldshut. === Megalithzeitalter === [[Datei:KB Bb Wegekreuz Friedhof.JPG|mini|hochkant|Wegekreuz mit bemerkenswertem Sockel]] Die ältesten historischen Monumente der Region stammen aus der [[Megalithkultur]] – die der Kupfer/Bronzezeit mit der Zeitspanne von 5000 bis 2500 v. Chr. zugerechnet wird. Dazu zählen der [[Menhir von Degernau]] und der [[Chindlistein von Tiengen|Lange Stein bei Tiengen]]. Auffallend ist, dass diese Steinsetzungen bei wichtigen Fluss- oder Höhenübergängen anzutreffen sind, regional gibt es auch noch weitere, kaum bekannte Menhire, etwa der [[Menhir von Nöggenschwiel]], weitere bei Dettighofen, bei Mauchen und zwischen Stühlingen und Schwaningen. Bei dem letztgenannten ist der Menhir in der späteren Bearbeitung als Sockel für ein Wegekreuz zu vermuten. Dies könnte auch für das Ensemble gelten, das beim Friedhof von Bechtersbohl zu beobachten ist: Höhenlage, dort vermutete Führung der Römerstraße nach Dangstetten, möglicherweise auch vor Ort ungewöhnliches, gegebenenfalls herantransportiertes Steinmaterial. Untersuchungen fanden noch nicht statt. === Späte Bronzezeit === Die [[Bronzezeit]] wird in Mitteleuropa auf 2200–800 v. Chr. angesetzt, in der [[Mittelbereich|Raumschaft]] eher der späten Epoche zugerechnet (ab 800: [[Hallstattzeit]]). Durch die Bestattungsweise für höhergestellte Personen in Grabhügeln (Männer mit Waffen, Frauen mit Schmuck) erhält die [[Archäologie]] bereits differenzierte Kenntnisse. Im Raum Küssaberg „fand [1901] der Landwirt Klauser in seiner Kiesgrube südwestlich von Dangstetten zwei Frauengräber“ mit einer Vielzahl von Schmuckstücken.<ref>E. Müller-Ettikon: ''Kurzer Überblick über die Geschichte Küssabergs.'' 1981, S. 19.</ref> Neun vermutlich unberührte Hügel liegen im Gewann Emmerich bei Homburg und bei Ettikon. „Der Gesamtbestand im östlichen Landkreis Waldshut beläuft sich auf ca. 350–400 Hügel.“<ref>Joachim Hessel: ''Die bronzezeitlichen Grabhügel im östlichen Landkreis Waldshut.'' In: Land zwischen Hochrhein und Südschwarzwald. Hrsg.: ''Geschichtsverein Hochrhein.'' Waldshut 1998, S. 103.</ref> Entgegen Darstellungen in der Heimatforschung werden die hiesigen Hügelgräber nicht den Kelten zugeordnet. Diese verarbeiteten bereits Eisen. === Kelten === Die [[Latènezeit|keltische Zeit]] wird auf 450 v. Chr. bis zur Jahrtausendwende datiert. Küßnach und Kadelburg werden als größere keltische Siedlungsplätze eingeschätzt, dazu kommen zahlreiche Höhenburgen, die als Refugien verstreuter Höfe angenommen werden. Vermutlich auf dem Küssenberg und sicher bei Kadelburg im „Egghau“ ([[Viereckschanze]]): „Aber die Kadelburger haben ihr altes Bauwerk mit dem Abfall des Fortschrittes völlig zerstört. Die Gräben der Burg dienten als Mülldeponie.“<ref>E. Müller-Ettikon: ''Kurzer Überblick über die Geschichte Küssabergs.'' 1981, S. 19.</ref> In der Historie werden in Süddeutschland zunehmende Konflikte ab dem 2. Jahrhundert v. Chr. angenommen, als die Germanen begannen, von Norden in den Süden zu drängen. (Hier sollen auch Klimaveränderungen eine Rolle gespielt haben). Der keltische Stamm der Helvetier siedelte ursprünglich im Main/Tauber-Gebiet und wanderte dann ins Alpenvorland ab. Historisch fassbar wird diese Bewegung, nachdem die keltischen Stämme des heutigen Baden-Württembergs und des westlichen Bayern sich unter Führung der [[Helvetier]] nach der Zerstörung der eigenen Dörfer in einem riesigen Treck noch Südfrankreich aufmachten. Diese Regionen zählten jedoch die Römer schon zu ihren Kerngebieten und Caesar schlug die Auswanderer 58 v. Chr. mit rasch zusammengestellten Legionen vernichtend ([[Schlacht bei Bibracte]]). Das überlebende Drittel wurde zurückgebracht, als römische Verbündete (foerderati) eingegliedert und sollte als ‚Puffer‘ gegen die Germanen dienen. Caesar nutzte in der Folge die Lage um bis 44 v. Chr. ganz [[Gallien]] – das heutige Frankreich – zu erobern. Er blockierte die Germanen auf der ganzen Länge des Rhein und es blieb dann auch in der Hochrheinregion ruhig. Vermutlich konzentrierten sich die [[Kelten]] nun in größeren eigenen Städten, in der Region nachgewiesen ist das [[Schanze und Oppidum auf Schwaben (Jestetten-Altenburg)|„Oppidum“ bei Altenburg-Rheinau]]. [[Datei:KB Ds Kieswerk (Tröndle).JPG|mini|Standort des [[Römerlager Dangstetten]] (Abgetragen beim Kiesabbau)]] === Römer === Nach Caesar Ermordung geriet das ganze Imperium in einen lang andauernden Bürgerkrieg, der mit Truppen auf beiden Seiten ausgetragen wurde und aus dem Octavian als Sieger hervorging: Er erhob sich dann zum (ersten) Kaiser [[Augustus]] und organisierte als Alleinherrscher die Verhältnisse Roms neu und stabilisierte militärisch zuerst die rings ums Mittelmeer liegenden Grenzregionen. Problematisch war vor allem der Norden, da die Bergstämme der Alpen immer wieder in den Norden Italiens einfielen. Im Rahmen [[Alpenfeldzug|mehrerer Feldzüge]] unterwarfen die Römer die gesamte Alpenregion, bauten mehrere Passstraßen und zivilisierten das bereits von [[Caesar]] stützpunktartig kontrollierte Alpenvorland bis zum Hochrhein in ihrem Sinne. Am Schluss des zuletzt zangenartig geführten [[Augusteische Alpenfeldzüge#Die Eroberung des Zentral- und des Voralpengebietes 15 v. Chr.|Feldzuges]] setzte die westliche Heeresgruppe unter [[Tiberius]] 15 v. Chr. auch über den Fluss um das Vorfeld bis zu den Donauquellen zu sichern. Dieses Datum ist das erste historisch verbürgte Zeitpunkt in der Geschichte Süddeutschlands und damit auch Küssabergs: Die [[Legio XIX|XIX. (19.) Legion]] setzte bei Zurzach/Rheinheim über. Der Übersetzpunkt ist jedoch in der historischen Überlieferung nicht benannt, er ließ sich erst 1967 nach der Entdeckung des sogenannten [[Römerlager Dangstetten|„Römerlagers Dangstetten“]] ermitteln. Das Lager mit 6000 Mann, Hilfstruppen und einem riesigen Tross (Lagerdorf) war ausweislich Münzfunden von 15–9 v. Chr. belegt. [[Datei:Römische Expansion in Südwestdeutschland.png|mini|Die römische Expansion in Süddeutschland]] In dieser Zeit wurde das Land vermutlich bis zur Wutach als Abgrenzung gesichert, von einem Wachturm auf dem Küssenberg wird allgemein ausgegangen, denn hier führte der nun zur Heeresstraße ausgebaute alte Handelsweg über die Bechtersbohler Passhöhe und weiter über Erzingen, Hallau nach Schleitheim/Stühlingen. Vermutlich gesichert wurde dabei bereits die Verbindung bis zum [[Kastell Hüfingen]] (Brigobanne) an der Donau, denn vom Balkan entlang des Flusses waren die Lande bereits römisch. Vielleicht sollte hier auch der südliche Zugriff auf Germanien erfolgen, doch gab es dann nicht bekannte Änderungen in der Strategie, denn der Angriff auf Germanien wurde nur weiter im Norden geführt und scheiterte in der [[Varusschlacht|Schlacht im Teutoburger Wald]]. Dort ging auch die im Lager Dangstetten (heute abgegrabenes Areal der Kiesgrube Tröndle) stationierte 19. Legion unter. Für einige Jahrzehnte bestand vermutlich ein Status quo, erst 72/73 n. Chr. fand der sogenannte „Schwarzwaldfeldzug“ statt – er war eher ein groß angelegtes Straßenbauunternehmen, denn es wurde von der Donau aus eine Heeresstraße durch den Wald nach Straßburg ([[Argentorate]]) geführt. Dies vor allem deshalb, weil der Weg für Truppenverschiebungen vom Balkan nach Gallien und umgekehrt stark verkürzt wurde, denn bis dahin mussten die Legionen – und auch der Wirtschaftsverkehr – den Umweg um das Basler Rheinknie machen. Der Schwarzwald („Silva Marciana“ auf einer alten [[Peutinger-Karte|römischen Straßenkarte]]) blieb jedoch eine urwaldartige, unzugängliche Region, in der sich kleinere Volksgruppen und auch versprengte Kelten angesiedelt hatten. Wahrscheinlich wurde der Südwesten Deutschlands von den Römern auch als [[Agri decumates]] bezeichnet. [[Datei:KB Römerstraße Bb 110417.jpg|mini|Römisches Heeresstraße von Bechtersbohl in den Klettgau]] 150 Jahre lang herrschte nun Frieden im durch den [[Limes (Grenzwall)|Limes]] abgesicherten Süden, das Land wurde engmaschig mit Straßen und durch [[Villa rustica|Gutshöfe]] erschlossen, Städte bildeten sich in Zurzach ([[Tenedo]]) mit dem Brückenkopf Rheinheim und bei Schleitheim-Stühlingen ([[Iuliomagus (Schleitheim)|Juliomago]]). Vielerlei Fronten, interne Auseinandersetzungen und vor allem die aus Osten und Norden andrängenden Völker schufen im 3. Jahrhundert n. Chr. permanente Unruhe an den Grenzen des Imperiums und 213 n. Chr. gibt es um den Limes erste Kämpfe mit „Alamannen“ genannten Kriegergruppen. === Alamannen === [[Datei:Central Europe End 5th Century German.jpg|mini|Mitteleuropa nach der [[Völkerwanderung]] im 5. Jahrhundert]] Heute wird angenommen, dass die „[[Alamannen]]“ kein eigentlicher Volksstamm waren, sondern Jungmannschaften verschiedener Völker, die auf eigene Faust gegen die Römer vorgehen wollten und in den ersten Jahrzehnten immer wieder ins Hinterland einbrachen [Namensdeutung: „alle (wehrfähigen) Männer“]. Der erste große Ansturm fand 259 n. Chr. statt – selbst die Römerstädte in der heutigen Schweiz ([[Vindonissa|Windisch bei Baden]], [[Augusta Raurica|Kaiseraugst]], [[Aventicum|Avenches]]) wurden in Schutt und Asche gelegt: „Sie stießen vor bis Italien und bedrohten selbst die Ewige Stadt Rom. Doch Kaiser [[Gallienus]] besiegte sie vernichtend bei Mailand.“ Die Römer gingen auf die Rheinlinie zurück, doch hielten sie vermutlich die Klettgauebene bis [[Iuliomagus (Schleitheim)]], die Stadt bei Stühlingen-Schleitheim. In dieser Phase wird der Brückenkopf Rheinheim befestigt und das Kastell gegenüber bei Zurzach gebaut. „Durch zwei Jahrhunderte hindurch herrschten Krieg und beständige Unruhe im Land.“<ref>Beide Zitate: E. Müller-Ettikon: ''Kurzer Überblick über die Geschichte Küssabergs.'' 1981, S. 22.</ref> Neuere Forschungen gehen jedoch von einer langen Zeit der ‚Koexistenz‘ und selbst des Handels aus, nachdem die Hochrhein-Linie befestigt war. Denn im 4. Jahrhundert bauten die Römer sogar noch eine Steinbrücke, deren Holzteile „in den Jahren 368 und [erneuert] 376 geschlagen wurde.“<ref>Alfred Hitber: ''Bezirksmuseum „Höfli“ Zurzach.'' Hrsg.: Historische Vereinigung des Bezirks Zurzach, 1993, S. 84.</ref> Erst 401/406 n. Chr. wurden die letzten römischen Truppen nach Italien zum Kampf gegen die [[Westgoten]] abgezogen. Nun konnte die [[Die Schweiz im Mittelalter#Die Völkerwanderung: Alamannen, Burgunden und Romanen|alamannische Landnahme]] beginnen. Die Frage, was dabei mit der gallo-romanischen Bevölkerung geschah, wird heute so beantwortet: „Zwar endete im 5. Jahrhundert n. Chr. das Wirtschaftssystem der [[villa rustica]], jedoch läßt sich nicht überall ein entscheidender Bruch in der Bewirtschaftung des kultivierten Landes nachweisen. Die romanische Bevölkerung wurde nicht verjagt oder gar ausgerottet. Man kann nur beobachten, daß die zeitlich und regional unterschiedliche Zuwanderung von Germanen verschiedener Herkunft im Lauf des frühen Mittelalters zu einer allmählichen Assimilation der Romanen in eine mengenmäßig überlegene germanische Bevölkerung führte.“<ref>Thomas Fischer: ''Die germanischen Provinzen in der Spätantike.'' In: Ludwig Wamser (Hrsg.): ''Die Römer zwischen Alpen und Nordmeer'' (= ''Schriftenreihe der Archäologischen Staatssammlung München.'' Band 1). Verlag Philipp von Zabern, Mainz 2000, ISBN 3-8053-2615-7, S. 207.</ref> === Franken === Die beiden großen germanischen Volksstämme, die nach dem Rückzug der Römer die Landschaften um den Rhein besiedelten, führten anfangs des 6. Jahrhunderts n. Chr. einen Kampf um die Vorherrschaft, den die [[Franken (Volk)|Franken]] aufgrund ihrer Übernahme römischer Kultur und Staatsorganisation in zwei oder [[Schlacht bei Straßburg (506)|drei Schlachten]] für sich entscheiden konnten. Die Ablehnung 'alles römischen' durch die Alamannen war soweit gegangen, dass sie auch die römischen Siedlungsplätze mieden und in der Holzbauweise verblieben. Nach ihrem Sieg durchzogen die fränkischen [[Merowinger]] die Alamania mit Stützpunkten und neuen Siedlungen, die sie exakt an der ehemals römischen Infrastruktur, den einstigen Städten und Orten römischer Villen und Verkehrsknotenpunkten aufbauten. Die Orte auf die Endung -ingen werden den Alamannen zugerechnet, die Orte auf -heim den Franken. Im 9. Jahrhundert übernahmen die Verwalter der Merowingerkönige, die Hausmeier, die Macht und gingen nach [[Karl Martell]] als Karolinger in die Geschichte ein. Ihr bedeutendster Vertreter war [[Karl der Große]], der um 800 die ‚Gau-Einteilung‘ im Frankenreich schuf (Klettgau, Alpgau). [[Datei:KB Kadbg Kelnhaus Eck 30418.JPG|mini|hochkant|Ehemaliges Haus des Vogts in Kadelburg]] === Mittelalter === Dokumentiert, das heißt, in schriftlichen Urkunden erfasst, sind die bestehenden Ortschaften alle in [[Karolinger|karolingischer Zeit]] durch Schenkungen des Klettgaugrafen Gotsbert im 9. Jahrhundert an das [[Kloster Rheinau]]. Die Vergabungsurkunden datieren auf das Jahr 876. In den Jahrhunderten der Oberherrschaft der Franken – regional erhielten sich noch lange alamannische Selbstständigkeiten und es kam auch mehrfach zu Aufständen – war die [[Christianisierung#Christianisierung im Mittelalter|Christianisierung]] Kennzeichen der mitteleuropäischen Entwicklung. Die Klöster wurden dynamische Zentren von Wirtschaft, Bildung und Kultur – und als Ziele der Einflussnahme der Adelshäuser zu Kristallisationspunkten politischer Macht. „Die Kirche wurde zur stärksten Stütze des fränkischen Königshauses.“<ref>Emil Müller-Ettikon: ''Geschichte Küssabergs.'' 1981, S. 24.</ref> Der Klettgau geriet unter den Einfluss der Klöster [[Kloster Rheinau|Rheinau]] und dessen Ableger, dem [[Kloster St. Blasien (Schwarzwald)|Kloster St. Blasien]], und der [[Kloster Reichenau|Abtei Reichenau]]. Eine Schweizer Quelle (Johann Acklin, 1665–1690 Stiftsamtmann) beschreibt mittelalterliche Brücken: „die einte oben bei Reckhingen beim Wartbaum genannt, grad gegen der Schifmüllin vorüber“ und eine zweite unmittelbar östlich der heutigen Brücke Zurzach–Rheinheim, deren Holz 1985 „dedrochronologisch (Jahresring-Messmethode) […] aus dem 13. Jahrhundert stammt.“<ref>Alfred Hitber: ''Bezirksmuseum „Höfli“ Zurzach.'' Hrsg.: Historische Vereinigung des Bezirks Zurzach, 1993, S. 84.</ref> Es ist die Zeit der prosperierenden, auch friedlichen Phase des Mittelalters mit [[Minnesang]], [[Schwertleite]] (Ritterschlag); dem Epos [[Parzival]]. Die Küssaburg war nachweislich über 100 Jahre im Besitz eines eigenen Hauses, der [[Grafen von Küssenberg]] (1135–1459) und wurde dann Eigentum des kirchlichen ‚Oberherren‘, dem [[Bistum Konstanz|Bischof von Konstanz]]. Die Burg spielte eine wichtige Rolle in den folgenden Jahrhunderten immer größerer territorialer Herrschaftsbereiche – großer Adelshäuser, städtischer Zentren, der [[Alte Eidgenossenschaft|Eidgenossenschaft]] – und kam 1497 in den Besitz der [[Grafen von Sulz]]. Das ''Mittelalter'' gilt ab dem [[Bauernkrieg]] [1524/25] als ausklingend – nach der [[Reformation]], die auch in Küssaberg zu [[Reformatorischer Bildersturm|Bilderstürmen]] führte –, entwickelte sich aus regionalen Konflikten der [[Dreißigjähriger Krieg|Dreißigjährige Krieg]] [1618–1648] zum europäischen Machtkampf, der zu großen Verheerungen in Süddeutschland und 1634 auch zur [[Küssaburg#Zerstörung der Küssaburg am 8. März 1634|Zerstörung der Küssaburg]] führte. Nach dem Tod des letzten Grafen von Sulz kamen die [[Schwarzenberg (fränkisch-böhmisches Adelsgeschlecht)|Fürsten von Schwarzenberg]] mit weit entfernten Residenzen in den Besitz des Klettgaus. [[Datei:KB Rheinheim Kaiserliches Jagdhaus.JPG|mini|[[Kaiserliches Jagdhaus]] (1526), rheinisches Amtshaus (1800), heute mit Museum (1985)]] === Neuzeit === Den Jahrhunderten endloser Fehden, Truppendurchzügen, Massakern und Brandschatzungen setzte letztlich [[Napoleon]] ein Ende, der mit seiner ‚Neuordnung Europas‘ durch die Schaffung großer staatlicher Einheiten die mittelalterlichen Lebensumstände endgültig verabschiedete: {{Zitat |Text=Aber nicht nur die politischen Verhältnisse wandelten sich. Wenn wir gemeinhin die [[Entdeckung Amerikas 1492|Entdeckung Amerikas]] durch Christoph Columbus mit dem Beginn der Neuzeit gleichsetzen (1492), so löste sich die Landwirtschaft jetzt erst im Vormärz, das ist die Zeit zwischen dem [[Wiener Kongreß]] (1815) und der [[Revolutionen 1848/1849|Revolution von 1848]], von den Fesseln des Mittelalters. Niemand dachte vorher an eine Umgestaltung. Dieser Wandel im Bauerntum vollzog sich gleichzeitig mit dem Übergang von der industriellen Hochkultur zum Industrialismus. […] Zur Bauernbefreiung von oben, wie Aufhebung der [[Leibeigenschaft]], Abschaffung von Frondiensten, Zehntablösung und Kapitalisierung der Abgaben [Steuern] trat der Wunsch nach rascher Ertragssteigerung. […] dann kam der Siegeszug der Technik. |Quelle=Emil Müller-Ettikon: ''Geschichte Küssabergs.'' 1981, S. 91 f.}} Bis 1805 war die Gemeinde Teil der [[Landgrafschaft Klettgau]], lediglich Kadelburg war ein äußeres Amt der [[Grafschaft Baden]]. 1805 kamen Kadelburg und der [[Klettgau]] an [[Baden (Land)|Baden]] zum Amt Waldshut. 1847 wurde die [[fliegende Brücke]] nach Rietheim eröffnet,<ref>Siehe ''Großherzoglich Badisches Verordnungsblatt für den Oberrhein-Kreis.'' Nr. 7 vom 17. April 1847. Die „fliegende Brücke“ bei Kadelburg betreffend, [http://books.google.de/books?id=JXFGAAAAcAAJ&dq=&hl=de&pg=PA25#v=onepage&q&f=false S. 25–27.]</ref> die bis 1939 in Betrieb war. Im Jahr 1907 wurde mit der [[Rheinbrücke Zurzach–Rheinheim]] eine Straßenverbindung in die Schweiz hergestellt. Die Ära der Kämpfe der mit der [[Industrialisierung]] entstehenden Nationalstaaten um die Herrschaft in Europa und seinem Umfeld führte zum [[Erster Weltkrieg|Ersten]] und schließlich [[Zweiter Weltkrieg|Zweiten Weltkrieg]], der die Globalisierung einleitete, die auf friedlichem Wege nicht zustande gekommen war. Die Neuorganisation der Lebensverhältnisse nach dem letzten Krieg begünstigte auch den ‚Kriegsverlierer‘ Deutschland, das sich auf allen Ebenen reorganisieren konnte und über die friedliche Auflösung des [[Ost-West-Konflikt]]es neben wirtschaftlichem Einfluss im Rahmen der [[Europäische Union|Europäischen Union]] auch wieder politische Bedeutung gewinnt. Davon wurden schließlich auch die traditionell stabilen Verhältnisse in ländlichen Regionen bewegt, die Anfang der 1970er Jahre neu organisiert worden waren. === Nachkriegszeit === Nach dem Zweiten Weltkrieg hatten die traditionell kleinteiligen sozialen und politischen Strukturen – die selbstständigen (Dorf-)Gemeinschaften – das wirtschaftliche und gesellschaftliche Überleben organisiert, doch im Wiederaufbau und dem Wirtschaftswunder Westdeutschlands schienen sie der Dynamik der modernen Entwicklungen auf allen Ebenen eher im Wege zu stehen: Ab den 1960er Jahren wurden die staatlichen Strukturen neugeordnet und nach den Landes- und [[Kreisreform Baden-Württemberg 1973|Kreisreformen]] ging es auch darum ... {{Zitat |Text=... größere, leistungsfähige Gemeinden zu bilden, die neue Verwaltungszuständigkeiten erhalten sollen und wirtschaftlichere und effektivere Planungen und Investitionen über die alten Gemeindegrenzen hinweg in den neuen Gemeinden vornehmen zu können. Anfänglich wurde durch das Land Baden-Württemberg und durch die Politiker die freiwillige Gemeindefusion empfohlen. Die Gemeinden, die sich freiwillig zusammenschlossen, hatten eine Fusionsprämie (im Volksmund „Gemeindeabschlachtungsprämie“) vom Land Baden-Württemberg erhalten. |Quelle=Paul Stoll in: E. Müller-Ettikon: ''Geschichte Küssabergs.'' S. 7.}} Dieses Ansinnen wurde „heftig und zum Teil leidenschaftlich diskutiert.“ Ursprünglich waren auch größere Einheiten angedacht: Eingliederung nach Waldshut-Tiengen oder Zusammenschluss mit Hohentengen, doch verständigten sich die Bürgerschaften der Küssenberger Region, die auch historisch schon verschiedentlich zusammengefasst worden waren, auf eine eigene Verbindung, für die schließlich noch die Bezeichnungen „Küssaberg“ und „Küssenberger Tal“ zur Disposition standen. Bürgerbefragungen wurden vorgenommen und im Dezember 1972 beschlossen die Gemeinderäte von Dangstetten, Kadelburg mit Ettikon, Küßnach, Reckingen und Rheinheim den freiwilligen Zusammenschluss zum 1. Januar 1973. Lediglich Bechtersbohl hatte schon im Juli 1972 für einen Zusammenschluss mit Lauchringen votiert.<ref group="Anm">Damit wäre auch die Küssaburg Lauchringen unterstellt worden. Zwar wurde im weiteren Verlauf das Burgterrain Küssaberg zugeordnet, doch teilen sich beide Gemeinden bis heute im ''Küssabergbund'' einen Teil der Verantwortung.</ref> Die Gemeinderatssitze wurden nach Bevölkerungsanteilen verteilt. Per Gesetz wurde Bechtersbohl vom Landtag zum 1. Januar 1975 nach Küssaberg eingegliedert, da „die stärkeren historischen und infrastrukturellen Verflechtungen zur Raumschaft Küssaberg und die geschlossene Topographie maßgebend“ seien. Zuvor war jedoch in Bechtersbohl eine zweite Anhörung vorgenommen worden, bei der „59 Bürger für Küssaberg und 58 Bürger für Lauchringen (votierten).“ Paul Stoll bilanzierte 1981: „Viele Bürger waren […] nicht begeistert“, doch in den dem Zusammenschluss folgenden Jahren durch den „Bau einer zentralen, mechanisch-biologischen Abwasserreinigungsanlage, Sanierung und Ausbau der Trinkwasserversorgung, Einrichtung von Kindergärten, Bau einer neuen Hauptschule [statt der Dorfschulen] und Allwetteranlagen im Gemeindezentrum, Ausbau von Straßen […] hat (diese Reform) die kritische Prüfung bestanden.“<ref>Paul Stoll: ''Küssaberg heute.'' In: Emil Müller-Ettikon: ''Kurzer Überblick über die Geschichte Küssabergs.'' Gemeinde Küssaberg (Hrsg.), 1981, S. 7–14. Alle Zitate im Abschnitt.</ref> Der Autor schloss seinen Beitrag mit der Bemerkung: {{Zitat |Text=Wenn nun im letzten Drittel des 20. Jahrhunderts, den Jahren der Reform-Euphorie, die Selbstständigkeit der Gemeinden geopfert werden mußte, so sollen sich die Bürger genauso der Geschichte der Vergangenheit verpflichtet fühlen wie früher. Wir sollten uns ohnehin der Geschichte mehr öffnen. Es ist lehrreich, sinnvoll und auch recht nützlich, die Erfahrungen der Vergangenheit zu bedenken, die historischen Zusammenhänge zu kennen. Auf diese Weise wird vermieden, daß jede Generation die gleichen Fehler wiederholt. |Quelle=Paul Stoll: ''Küssaberg heute.'' In: ''Geschichte Küssabergs.'' 1981, S. 14.}} === Gegenwartsgeschichte === Ein Ereignis von internationaler Bedeutung war der ''Militärische Brückenschlag Deutschland-Schweiz'', die einzige bisher stattfindende gemeinsame Übung von [[Pioniertruppe (Bundeswehr)|Bundeswehr]] und der [[Genietruppen|Schweizer Armee]] mit dem Bau eines mit den jeweiligen Brückensystemen ([[Amphibisches Brücken- und Übersetzfahrzeug M3|LKW-Fähren]] und [[Pontonier|Pontonbooten]]) kombinierten Übergangs über den Rhein nahe Bad Zurzach und Rheinheim durch Pioniereinheiten vom 22.–27. Juni 1995. == Persönlichkeiten == * [[Emil Müller-Ettikon]] Schriftsteller und Historiker * Alphons Leute (1836–1873), nach den USA ausgewandert, Lyriker * [[Christian Roder]] (1845–1921), Archivar und Historiker * [[Karl Friedrich Würtenberger]] (1838–1911), Kaufmann, Ehrenmitglied der russischen Akademie in [[St. Petersburg]] und Heimatdichter == Anmerkungen == <references group="Anm" /> == Webseiten == {{Commonscat}} * [https://de.küssaberg/ Webseite der Gemeinde Küssaberg] * [https://de.se-st-christophorus/ Webseite der Katholischen Gemeinde] * [https://de.bergkirche-kadelburg/ Webseite der Evangelischen Gemeinde] * [https://buergergemeinschaft-kuessaberg.de/ Webseite der Bürgergemeinschaft Küssaberg] * [http://www.museum-kuessaberg.de/ Webseite des Museumvereins] * [http://www.hierzuland.info/ Webseite von Hierzuland.Info] == Literatur == * [[Emil Müller-Ettikon]]: ''Über das Dorf Kadelburg und seine Vergangenheit.'' Hrsg. Gemeinde Kadelburg. 1964. * Emil Müller-Ettikon: ''Kurzer Überblick über die Geschichte Küssabergs.'' Hrsg. Gemeinde Küssaberg. 1981. * [[Hans Matt-Willmatt]]: ''Die Chronik des Kreises Waldshut.'' Vocke Verlag, Waldshut 1957. * Dirk Kremer: ''Kleine Geschichte Kadelburgs.'' Küssaberg 2011. [http://www.kuessaberg.info/files/content/docs/geschichte/kleine-geschichte-kadelburg.pdf (pdf)] * Wolf Pabst: ''Kleiner Führer durch Rheinheim.'' Küssaberg 2011. (Neuauflage v. 1985). [http://www.kuessaberg.info/files/content/docs/geschichte/2011-10-31_rheinheim.pdf pdf] == Einzelnachweise == <references /> {NaviBlock |Navigationsleiste Städte und Gemeinden im Landkreis Waldshut |Navigationsleiste Ortsteile von Küssaberg }} {Normdaten|TYP=g|GND=4134008-5|LCCN=n/87/882584|VIAF=126765334}} {SORTIERUNG:Kussaberg}} :Kategorie:Küssaberg| ]] :Kategorie:Ort am Hochrhein]] :Kategorie:Klettgau]] :Kategorie:Gemeindegründung 1973]] ---------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------- == Bilder und Karten == * [[Datei:Schweiz Frühmia Adel.svg|mini|In der Historie gelten Klettgau und Albgau um 1200 als Herrschaftsgebiet der Zähringer (grün)]]