Benutzer:GerhardSchuhmacher/Konzept

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== Artikel 23. 01. 22 == Die '''BASA-Bunker''' waren im [[Zweiter Weltkrieg|Zweiten Weltkrieg]] Schutzbauten für das Fernmeldenetz der [[Deutsche Reichsbahn (1920–1945)|Deutschen Reichsbahn]]. Mit der von [[Siemens & Halske]] seit 1914 entwickelten Technik der [[Bahnselbstanschlussanlage]] (BASA) konnte die Deutsche Reichsbahn ab 1928 ein eigenes Fernmelde- und Fernschreibnetz aufbauen, das aufgrund einer hohen Anzahl von Querverbindungen die Bedeutung von [[Vermittlungsstelle]]n reduzierte und damit eine höhere Ausfallsicherheit erzielte. Ab 1933 wurden alle Anlagen vereinheitlicht („Einheitsbasa“) und das Gesamtnetz im Deutschen Reich koordiniert.<ref>Josef Kirch: ''Bau von Einheitsbahnselbstanschlussanlagen''.</ref> Dieser technologische Vorsprung bot der deutschen Kriegsführung im Zweiten Weltkrieg [[Logistik|logistische]] Vorteile bei der schnellen Verlegung von Truppen. Der immer stärker werdende [[Luftkrieg im Zweiten Weltkrieg]] zwang jedoch zum Schutz der wichtigsten Anlagen in Bunkern. Insbesondere die [[Zentralverkehrsleitstelle|zentrale Leitstelle]] in [[Berlin]] wurde mit hohem Aufwand gesichert. Weitere BASA-Bunker wurden in [[Köln]], [[München]] und [[Nürnberg]] gebaut. == BASA-Bunker Berlin == :Lage: {{Coordinate|text=/|NS=52.500594|EW=13.378456|type=landmark|region=DE-BE|name=BASA-Bunker Berlin}} Der '''BASA-Bunker Berlin''' befindet sich im Ortsteil [[Berlin-Kreuzberg|Kreuzberg]] am [[Liste der Straßen und Plätze in Berlin-Kreuzberg#Hallesches Ufer*|Halleschen Ufer]], nördlich des [[Anhalter Steg]]s am [[Landwehrkanal]]. Seine Nutzfläche von 4000 qm verteilten sich auf das sichtbare Obergeschoß mit etwa 2 Meter dicken Außenwänden sowie zwei Tiefetagen. Hier wurde die erste Vierdraht-Vermittlung der Bahn in Betrieb genommen.<ref>Gerhard Krienitz: ''Elektrische Bahnen'' 1950, Heft 6, S. 168.</ref> Der Bunker wurde ab 1942 gebaut. Einen weiteren Hinweis gibt es auf der Beschreibung einer Luftaufnahme mit „Sept.43: […] der so genannte ''BASA-Bunker'', Hallesches Ufer, noch im Bau.“<ref>R. Knothe, Anhalter Bahnhof, S. 77</ref> Die Inbetriebnahme erfolgte im Jahr 1944.<ref name="artur_flad" /> Wenige Stunden vor dem Befehl von General [[Helmuth Weidling|Weidling]] zur Einstellung der [[Schlacht um Berlin|Kämpfe in Berlin]] wurde am 2. Mai 1945<ref>Rudolf Kerger (Bauabteilungsleiter der Reichsbahndirektion Berlin): Der S-Bahn-Tunnel in Berlin; zerstört und wieder aufgebaut. In: Der Verkehr, 1. Jahrgang, Heft 2 (Juli/August 1947) S. 59</ref> um 7.55 Uhr die Decke des [[Nord-Süd-Tunnel]]s unter dem [[Landwehrkanal#Zweiter Weltkrieg|Landwehrkanal]] durch Verbände der [[Schutzstaffel|SS]] gesprengt.<ref>{{Literatur|Autor=Michael Braun|Titel=Nordsüd-S-Bahn Berlin|Auflage=|Verlag=GVE|Ort=Berlin|Jahr=2008|ISBN=978-3-89218-112-5|Seiten=188}}</ref> Als Folge wurden auch die unterirdischen Einrichtungen des benachbarten BASA-Bunkers überflutet.<ref>{{Literatur|Autor=Michael Braun|Titel=Nordsüd-S-Bahn Berlin|Auflage=|Verlag=GVE|Ort=Berlin|Jahr=2008|ISBN=978-3-89218-112-5|Seiten=198}}</ref> (siehe auch: ''[[Geschichte der Berliner U-Bahn#Die U-Bahn unter Wasser|Geschichte der Berliner U-Bahn]]'') Nach Übergabe der nun im [[Viermächte-Status#Berlin|Amerikanischen Sektor]] gelegenen Region durch die Sowjets im Juli 1945 an die [[United States Army|US-Army]] wurde die Anlage 1946 geborgen und aufwendig instand gesetzt.<ref name="artur_flad">Artur Flad: ''Wiederaufbau von Fernmeldeanlagen.'' In: ''Die Technik'', Bd. 1, Nr. 1, S. 43, Berlin 1946</ref> Zwischen 1959 und 1962 wurde der Bunker für die [[Senatsreserve]] genutzt.<ref>Arnold, Janick: ''Sirenen und gepackte Koffer'', S. 181.</ref> Seit Frühjahr 2016 befindet sich in dem durch den britischen Architekten [[John Pawson]] umgebauten Bunker ein privates Museum. Nach Angaben des Architekten wurde das Bauwerk so weit wie möglich in seinem vorgefundenen Zustand belassen.<ref>{{Internetquelle | url=http://www.baunetz.de/meldungen/Meldungen-Ein_Gespraech_mit_John_Pawson_4714707.html | titel=Beton und Persönlichkeit – Ein Gespräch mit John Pawson | autor=Jeanette Kunsmann, Stephan Burkoff | werk=[[BauNetz]] | datum=2016-03-30 | zugriff=2016-04-06}}</ref> Das Museum beherbergt die „Feuerle Collection“, in der internationale zeitgenössische Künstlerpositionen kaiserlich-chinesischen Möbeln und Kunst aus dem südostasiatischen Raum gegenübergestellt werden.<ref>{{Internetquelle | url=http://www.apb2016.de/2016/Projekte/110/ | titel=The Feuerle Collection – Umbau der ehemaligen Bunkeranlage am Halleschen Ufer zu einem privaten Museum | autor=| werk=Architekturpreis Berlin 2016| datum=| zugriff=2016-04-06}}</ref> Im Rahmen des ''Gallery Weekend Berlin 2018'' (vom 28. bis 30. April) fand die Eröffnungszeremonie für geladene Gäste statt, der reguläre Besuch der „Feuerle Collection“ ist seit Mai 2018 möglich.<ref>[http://thefeuerlecollection.org/wordpress/ Webseite Feuerle Collection].</ref> <gallery class="center"> Basa Bunker1.jpg|Der Bunker, 2007 Basa Bunker2.jpg|Die bombensichere Dachkonstruktion BASA-Bunker (Umbau Eingang I) 2016.jpg|Der Eingangsbereich, Mai 2016 </gallery> _________________________________________________________________________________________________________________________________ == Bearbeitungsfeld == Die '''BASA-Bunker''' waren im [[Zweiter Weltkrieg|Zweiten Weltkrieg]] Schutzbauten für das Fernmeldenetz der [[Deutsche Reichsbahn (1920–1945)|Deutschen Reichsbahn]]. Mit der von [[Siemens & Halske]] seit 1914 entwickelten Technik der [[Bahnselbstanschlussanlage]] (BASA) konnte die [[Deutsche Reichsbahn (1920–1945)|Deutsche Reichsbahn]] ab 1928 ein eigenes Fernmelde- und Fernschreibnetz aufbauen, das aufgrund einer hohen Anzahl von Querverbindungen die Bedeutung von [[Vermittlungsstelle]]n reduzierte und damit eine höhere Ausfallsicherheit erzielte. Ab 1933 wurden alle Anlagen vereinheitlicht („Einheitsbasa“) und das Gesamtnetz im Deutschen Reich koordiniert.<ref>Josef Kirch: ''Bau von Einheitsbahnselbstanschlussanlagen''.</ref> #„Dieser technologische Vorsprung bot der deutschen Kriegsführung im Zweiten Weltkrieg [[Logistik|logistische]] Vorteile bei der schnellen Verlegung von Truppen. Der immer stärker einsetzende [[Luftkrieg im Zweiten Weltkrieg|Luftkrieg]] zwang jedoch zum Schutz der wichtigsten Anlagen in Bunkern.“<ref>Harald Neckelmann: ''Anhalter Bunker Berlin. Die bewegte Geschichte eines monumentalen Bauwerks'', Berlin Story Verlag, Berlin 2014, ISBN 978-3-95723-031-7, S. 88.</ref> Insbesondere die [[Zentralverkehrsleitstelle|zentrale Leitstelle]] in [[Berlin]] wurde mit hohem Aufwand gesichert. Weitere BASA-Bunker wurden in [[Köln]], [[München]] und [[Nürnberg]] gebaut. == BASA-Bunker Berlin == :Lage: {{Coordinate|text=/|NS=52.500594|EW=13.378456|type=landmark|region=DE-BE|name=BASA-Bunker Berlin}} Der '''BASA-Bunker Berlin''' befindet sich im Ortsteil [[Berlin-Kreuzberg|Kreuzberg]] am [[Liste der Straßen und Plätze in Berlin-Kreuzberg#Hallesches Ufer*|Halleschen Ufer]], nördlich des [[Anhalter Steg]]s am [[Landwehrkanal]]. Seine Nutzfläche von 4000 qm verteilten sich auf das sichtbare Obergeschoß mit etwa 2 Meter dicken Außenwänden sowie zwei Tiefetagen. Hier wurde die erste Vierdraht-Vermittlung der Bahn in Betrieb genommen.<ref>Gerhard Krienitz: ''Elektrische Bahnen'' 1950, Heft 6, S. 168.</ref> #'''=== Dokumentation zu Baugeschichte und Funktion ==''' Der Bunker wurde ab 1942 gebaut. '''Der Hinweis darauf findet sich in der von [[Bruno Moeller]], dem ehemaligen Präsidenten der [[Reichsbahndirektion Königsberg]], in Berlin herausgegebenen ''Zeitung des Vereins Mitteleuropäischer Eisenbahnverwaltungen'' unter der Rubrik „Nachrichten aus dem Vereinsgebiet – Deutschland“ vom Juni 1942: {{Zitat|Einsetzung einer Zentralverkehrsleitstelle. Um die zweckmäßige, den Bedürfnissen der Kriegswirtschaft entsprechende Verteilung der Transporte im gesamten Reichsgebiet nach einheitlichen Gesichtspunkten sicherzustellen, hat der Reichsverkehrsminister eine Zentralverkehrsleitstelle am Sitz der Generalbetriebsleitung Ost der Deutschen Reichsbahn in Berlin errichtet.|ZdVMEv, Nr. 25, 18. Juni 1942.<ref>Einsetzung einer Zentralverkehrsleitstelle In: ''Zeitung des Vereins Mitteleuropäischer Eisenbahnverwaltungen'', herausgegeben im Auftrag des Vereins von Reichsbahndirektionspräsident a. D. – [[Bruno Möller|Dr.-Ing. E. h. Moeller]] in Berlin, 82. Jg., Nr. 25, 18. Juni 1942, S. 340.</ref>}} '''Als Grund der Zentralisierung werden vor allem Reibungen unter den „Gebietsverkehrsleitungen“ über die Zuteilung von Eisenbahnladeraum genannt.'''# Einen weiteren Hinweis gibt es auf der Beschreibung einer Luftaufnahme mit „Sept.43: […] der so genannte ''BASA-Bunker'', Hallesches Ufer, noch im Bau.“<ref>R. Knothe, Anhalter Bahnhof, S. 77</ref> Die Inbetriebnahme erfolgte im Jahr 1944. Im [[Schlacht um Berlin|Kampf um Berlin]] war der Bunker nicht umkämpft: „Die SS und Hitlerjungen benutzten ihn als Schlupfwinkel. Sie zogen von hier aus zum Kampf gegen die Sowjetpanzer am [[Anhalter Bahnhof]]. Die dort untergebrachten Schutzsuchenden waren dadurch gefährdet, wollten den Sowjets kein Angriffsziel bieten und drängten die Fanatiker aus dem Bunker hinaus.“<ref>Harald Neckelmann: ''Anhalter Bunker Berlin'', Berlin 2014, S. 89.</ref> === Flutung des BASA-Bunkers === Wenige Stunden vor dem Befehl von General [[Helmuth Weidling|Weidling]] zur Einstellung der [[Schlacht um Berlin|Kämpfe in Berlin]] wurde am 2. Mai 1945<ref>Rudolf Kerger (Bauabteilungsleiter der Reichsbahndirektion Berlin): Der S-Bahn-Tunnel in Berlin; zerstört und wieder aufgebaut. In: Der Verkehr, 1. Jahrgang, Heft 2 (Juli/August 1947) S. 59.</ref> um 7.55 Uhr die Decke des [[Nord-Süd-Tunnel]]s unter dem [[Landwehrkanal#Zweiter Weltkrieg|Landwehrkanal]] durch Verbände der [[Schutzstaffel|SS]] gesprengt.<ref>{{Literatur|Autor=Michael Braun|Titel=Nordsüd-S-Bahn Berlin|Auflage=|Verlag=GVE|Ort=Berlin|Jahr=2008|ISBN=978-3-89218-112-5|Seiten=188}}</ref> Als Folge wurden auch die unterirdischen Einrichtungen des benachbarten BASA-Bunkers überflutet.<ref>{{Literatur|Autor=Michael Braun|Titel=Nordsüd-S-Bahn Berlin|Auflage=|Verlag=GVE|Ort=Berlin|Jahr=2008|ISBN=978-3-89218-112-5|Seiten=198}} (siehe auch: ''[[Geschichte der Berliner U-Bahn#Die U-Bahn unter Wasser|Geschichte der Berliner U-Bahn]]'').</ref> „Das Wasser drang durch einen begehbaren Leitungskanal vom Luftschutzbunker Anhalter Bahnhof in die beiden unteren Geschosse ein. Diese Verbindung gibt es heute nicht mehr, der Kabelkanal ist auf der Hälfte der Wegstrecke verschüttet. Die Einmündung in die Bunkeranlage steht wieder unter Wasser.“<ref>Gerhard Krienitz: ''Elektrische Bahnen'' 1950, Heft 6, S. 168.</ref> == Nachkriegszeit == Nach der Übergabe des vorgesehenen Stadtgebiets durch die Sowjets am 4. Juli 1945 an die [[Berlin Brigade#Kreuzberg|US-Army]] und der Einrichtung des [[Viermächte-Status#Berlin|Amerikanischen Sektors]], in dem auch der BASA-Bunker stand, wurde die Anlage geborgen und aufwendig instand gesetzt: {{Zitat|… wobei die Sachlage deswegen besonders schwierig war, weil die Anlage längere Zeit unter Wasser gestanden hat. Es handelt sich um die Fernmeldeanlagen in einem bombensicheren Bunker der Reichsbahn in Berlin, den diese im Jahre 1944 an der Kreuzung des Landwehrkanals mit dem S-Bahn-Tunnel errichten ließ. Während der Kampfhandlungen wurde diese Kreuzung bekanntlich gesprengt und infolgedessen der S-Bahn-Tunnel unter Wasser gesetzt. Auch der Fernmeldebunker mit seinen unzähligen kostbaren Geräten wurde dabei überflutet.|Artur Flad: Wiederaufbau von Fernmeldeanlagen. In: Die Technik, Bd. 1, Nr. 1, Berlin 1946, S. 43.}} '''„Die gesamte Fernsprechanlage des BASA-Bunkers zerlegte man in einer Woche und transportierte sie ab. Die Fernmelde- und Fernsprechanlage des DDR-Verkehrsministeriums im Gebäude des ehemaligen [[Reichsverkehrsministerium]]s stammte aus diesem Bunker. Sie wurde durch die [[Deutsche Reichsbahn (1945–1993)|Deutsche Reichsbahn]] (der DDR-Staatsbahn) im [[Komplex Leipziger Straße|Gebäudekomplex Leipziger Straße]]/[[Reichsverkehrsministerium|Wilhelmstraße/Voßstraße]] weiterverwendet.“<ref>H. Neckelmann: ''Anhalter Bunker Berlin'', Berlin 2014, S. 89.</ref>''' Zwischen 1959 und 1962 wurde der Bunker für die [[Senatsreserve]] genutzt.<ref>Arnold, Janick: ''Sirenen und gepackte Koffer'', S. 181.</ref> === Umbau ab 2016 === Seit Frühjahr 2016 befindet sich in dem durch den britischen Architekten [[John Pawson]] umgebauten Bunker ein privates Museum. Nach Angaben des Architekten wurde das Bauwerk so weit wie möglich in seinem vorgefundenen Zustand belassen.<ref>{{Internetquelle | url=http://www.baunetz.de/meldungen/Meldungen-Ein_Gespraech_mit_John_Pawson_4714707.html | titel=Beton und Persönlichkeit – Ein Gespräch mit John Pawson | autor=Jeanette Kunsmann, Stephan Burkoff | werk=[[BauNetz]] | datum=2016-03-30 | zugriff=2016-04-06}}</ref> Das Museum beherbergt die „Feuerle Collection“, in der internationale zeitgenössische Künstlerpositionen kaiserlich-chinesischen Möbeln und Kunst aus dem südostasiatischen Raum gegenübergestellt werden.<ref>{{Internetquelle | url=http://www.apb2016.de/2016/Projekte/110/ | titel=The Feuerle Collection – Umbau der ehemaligen Bunkeranlage am Halleschen Ufer zu einem privaten Museum | autor=| werk=Architekturpreis Berlin 2016| datum=| zugriff=2016-04-06}}</ref> Im Rahmen des ''Gallery Weekend Berlin 2018'' (vom 28. bis 30. April) fand die Eröffnungszeremonie für geladene Gäste statt, der reguläre Besuch der „Feuerle Collection“ ist seit Mai 2018 möglich.<ref>[http://thefeuerlecollection.org/wordpress/ Webseite Feuerle Collection].</ref> <gallery class="center"> Basa Bunker1.jpg|Der Bunker, 2007 Basa Bunker2.jpg|Die bombensichere Dachkonstruktion BASA-Bunker (Umbau Eingang I) 2016.jpg|Der Eingangsbereich, Mai 2016 </gallery> _________________________________________________________________________________________________________________________________ == BASA-Bunker Köln == In dem Schutzbau in [[Köln]] war die „Gebietsverkehrsleitung West“ untergebracht. Das Gebäude ist ein verkleideter Hochbunker zwischen den Straßen „Am alten Ufer“ und „Johannisstraße“.<ref>Forum, Geschichtsspuren: ''[http://www.geschichtsspuren.de/forum/post114265.html Bahnschutzräume Köln]'', abgerufen am 6. Mai 2013.</ref> Der Basa-Bunker Köln wird bis heute noch als zentraler Standort für die [[Informationstechnik]] der [[Deutsche Bahn|Deutschen Bahn]] und [[Vodafone]] genutzt. == BASA-Bunker München == :;(Abriss 2009) Im Dezember 2008 wurde mit dem Abriss des 1942 in [[München]] gebauten Fernmeldebunkers der Deutschen Reichsbahn begonnen. „Der Bunker besitzt zwei unterirdische Stockwerke. Die ca. 2–2,5m starke Betondecke ist oberirdisch. Im ersten UG befinden sich zwei fast über die ganze Länge reichende Räume, im zweiten UG mehrere kleine.“<ref>Forum, Geschichtsspuren: ''[http://www.geschichtsspuren.de/forum/post110288.html Abriss BASA-Bunker der Reichsbahn in München.]'' Abgerufen am 6. Mai 2013.</ref> Fotos sind auf der Webseite der Bunkerfreunde München einsehbar.<ref>Bunkerfreunde, München: ''[http://www.bunkerfreunde-muenchen.de/main.php?g2_itemId=13684.html Fotos Zustand 2008 und Abriss.]'' Abgerufen am 6. Mai 2013.</ref> Mitte Januar 2009 wurde mit der Sprengung der auf einem 2300 Quadratmeter großen Grundstück gelegenen Bunkeranlage begonnen.<ref>''Wochenanzeiger'', München: ''[http://www.wochenanzeiger-muenchen.de/redaktion/lokalredaktion-muenchen/aktuelle-nachrichten/BASA-Bunker-+Sprengung_7311.html Sprengungen im Wohngebiet.]'' Abgerufen am 6. Mai 2013.</ref> == BASA-Bunker Nürnberg == Wie in vielen anderen Städten wurde im Rahmen des am 10. Oktober 1940 erlassenen „[[Führer-Sofortprogramm]]s“ (auch Luftschutz-Sofortprogramm genannt) in Nürnberg mit dem Bau bombensicherer Bunker für die Zivilbevölkerung begonnen. Dabei entstanden 15 Hoch- und 6 Tiefbunker mit einem Fassungsvermögen für rund 17.000 Personen. Parallel zu den Bunkern des „Luftschutz-Sofortprogramms“ baute die Reichsbahn zwei Bunker im [[Nürnberg Hauptbahnhof|Hauptbahnhof]] und den BASA-Bunker an der Sandstraße unter dem heutigen [[Verkehrsmuseum Nürnberg|DB-Museum]].<ref>Museum, Industriekultur: ''[http://museen.nuernberg.de/museum-industriekultur/presse/archiv/beklemmende-orte/ Archiv 2005 – Beklemmende Orte.]'' Abgerufen am 14. Januar 2014.</ref> Der 1000 m² große Bunker unter dem DB-Museum wurde 1937 als Befehlsleitstelle der Deutschen Reichsbahn erbaut. Auch nach dem Zweiten Weltkrieg, während der [[Deutsche Teilung|Deutschen Teilung]], wurde der Bunker – nun von der [[Deutsche Bundesbahn|Deutschen Bundesbahn]] – für den Kriegsfall vorgehalten und in den 1970er Jahren zum Schutz vor einem [[Atomkrieg|Atomschlag]] modernisiert. Er hätte nach dem Ausbruch eines Dritten Weltkriegs noch 14 Tage lang als Leitstelle für den Bahnverkehr dienen sollen. Von hier aus sollten die Regionen [[Oberfranken|Ober-]], [[Unterfranken|Unter-]] und [[Mittelfranken]] sowie die [[Oberpfalz]], Teile [[Niederbayern]]s und die [[Truppenübungsplatz Hohenfels|Truppenübungsplätze Hohenfels]], [[Truppenübungsplatz Hammelburg|Hammelburg]], [[Truppenübungsplatz Grafenwöhr|Grafenwöhr]] und [[Truppenübungsplatz Wildflecken|Wildflecken]] befehligt werden.<ref>[https://www.felsengaenge-nuernberg.de/fuehrungsangebote/db-bunker.html DB Bunker unter dem Verkehrsmuseum]</ref> Die Deutsche Bahn übergab 2006 den Bunker an das Museum.<ref>{{Literatur |Titel=Wegen Frieden stillgelegt |Sammelwerk=[[DB Welt]] |Nummer=2 |Jahr=2013 |Seiten=8 f}}</ref> {{Zitat|Der Bunker befindet sich im Innenhof der ehemaligen BD Nürnberg. Rechts des Weges steht ein trutziger Betonklotz, der BASA-Bunker. Darin stand das Linienstellwerk.|Klaus Wedde<ref>''[http://www.drehscheibe-foren.de/foren/read.php?17,3110587,3110587.htmlHistorische Bahn 04 Erste Signal- und Weichenfernsteuerung der Bundesbahn in Nürnberg – 1952.]'' 24. Oktober 2006, abgerufen am 6. Mai 2013.</ref>}} == Literatur == * Dietmar Arnold, Rainer Janick: ''Sirenen und gepackte Koffer, Bunkeralltag in Berlin.'' Christoph Links Verlag, Berlin 2003, ISBN 3-86153-308-1. * Josef Kirch: ''Bau von Einheits-Bahnselbstanschlußanlagen.'' Otto Elsner Verlagsgesellschaft, Berlin, Wien, Leipzig 1942. * Rainer Knothe: ''Anhalter Bahnhof – Entwicklung und Betrieb.'' EK-Verlag, Freiburg 1997. ISBN 3-88255-681-1. == Einzelnachweise == <references /> {All Coordinates}} [Kategorie:Bunker in Deutschland]] [Kategorie:Deutsche Reichsbahn (1920–1945)]] [Kategorie:Endphase des Zweiten Weltkriegs]] == Vorheriger Artikel == Version vom 17. Januar 2022, 01:42 Uhr Die BASA-Bunker waren im Zweiten Weltkrieg Schutzbauten für das Fernmeldenetz der Deutschen Reichsbahn. Mit der von Siemens & Halske seit 1914 entwickelten Technik der Bahnselbstanschlussanlage (BASA) konnte die Deutsche Reichsbahn ab 1928 ein eigenes Fernmelde- und Fernschreibnetz aufbauen, das aufgrund einer hohen Anzahl von Querverbindungen die Bedeutung von Vermittlungsstellen reduzierte und damit eine höhere Ausfallsicherheit erzielte. Ab 1933 wurden alle Anlagen vereinheitlicht („Einheitsbasa“) und das Gesamtnetz im Deutschen Reich koordiniert.[1] Dieser technologische Vorsprung bot der deutschen Kriegsführung im Zweiten Weltkrieg logistische Vorteile bei der schnellen Verlegung von Truppen. Der immer stärker werdende Luftkrieg im Zweiten Weltkrieg zwang jedoch zum Schutz der wichtigsten Anlagen in Bunkern. Insbesondere die zentrale Leitstelle in Berlin wurde mit hohem Aufwand gesichert. Weitere BASA-Bunker stehen noch in Köln mit damaliger Zuständigkeit für die Westfront, in München (Italienfront) und Nürnberg (Südost, Balkan). Inhaltsverzeichnis 1 Militärische Nutzung 1.1 Verbesserungen 1942/44 2 BASA-Bunker Berlin 2.1 Dokumente zu Funktion und Baugeschichte 2.2 Flutung 1945 und Nachkriegsnutzung 2.3 Umbau 2016 und neue Nutzung 3 BASA-Bunker Köln 4 BASA-Bunker München 5 BASA-Bunker Nürnberg 6 Literatur 7 Anmerkung 8 Einzelnachweise Militärische Nutzung In Preußen wurde schon früh die Bedeutung von Eisenbahnen für militärische Operationen erkannt und Streckenplanungen, die sich in erster Linie am wirtschaftlichen Nutzen orientierten, mit Mobilmachungsaspekten abgeglichen. Über die Nutzbarmachung als Hilfsmittel hinaus erkannte der preußische Generalstabschef Helmuth Karl Bernhard von Moltke den strategischen Wert der Eisenbahn. Er richtete im Generalstab 1864 eine eigene Eisenbahnsektion ein und ermöglichte auch den Bau von eigens zu militärischen Zwecken vorgesehene Strategische Bahnen. Dies schuf Vorteile im Preußisch-Österreichischen Krieg und 1870/71 im Deutsch-Französischen Krieg durch ein schnelleres Eintreffen eigener Truppen auf potenziellen Schlachtfeldern. Es war selbstverständlich, dass auch die Entwicklung von Nachrichtentechnik auf militärische Zwecke ausgerichtet wurde – die Steuerung und Koordination des Eisenbahnverkehrs konnte damit weiter optimiert werden. Mit dem System der Basaselbstanschlussanlage konnten die meisten Vermittlungsstellen entfallen. „Dieser Selbstwählbetrieb im Orts- und Fernnetz konnte bei den Eisenbahnen früher verwirklicht werden als im öffentlichen Fernsprechnetz der Reichspost, weil man hier keine Gebühren zu ermitteln brauchte.“[2] Die nach den Anfangserfolgen zunehmenden Schwierigkeiten im Zweiten Weltkrieg durch die Ausdehnung von Fronten und Etappen und damit von Störungen in den linearen Leitungswegen konnten mittels Neuerungen in der Elektrotechnik hin zu einem Netzwerksystem ausgestaltet werden. Verbesserungen 1942/44 Zur Erhöhung der Sicherheit in der Steuerung des Zugverkehrs gab es nun im BASA-Netz Querverbindungen zwischen den Nebenstellen. Diese konnten nun ohne die Hilfe der Zentralen eigenständig Verbindungen herstellen und auch durchfahrende Züge begleiten. Dies war auch möglich, wenn eine von ihnen ausfiel.[Anm 1] Zuvor konnte auch der Kontakt ‚Zentrale mit Nebenstelle‘ (ein beliebiger Bahnhof auf der Strecke) nur von dieser geschlossen (beendet) werden – wenn dies unterblieb, war die Folge-Linie ebenfalls blockiert. Durch die Systemerneuerung konnte auch die Zentrale den Kontakt schließen. BASA-Bunker Berlin Der Bunker, 2007 Lage: ♁52° 30′ 2,1″ N, 13° 22′ 42,4″ O Der BASA-Bunker Berlin befindet sich im Ortsteil Kreuzberg am Halleschen Ufer, nördlich des Anhalter Stegs am Landwehrkanal. „Mit einer Fläche von 4000 qm umfasste [er] ausser dem sichtbaren Obergeschoß mit etwa 2 Meter dicken Außenwänden zwei Tiefetagen. Hier wurde die erste Vierdraht-Vermittlung der Bahn in Betrieb genommen.“[3] Dokumente zu Funktion und Baugeschichte Der Bunker wurde ab 1942 gebaut. Der Hinweis darauf findet sich in der von Bruno Moeller, dem ehemaligen Präsidenten der Reichsbahndirektion Königsberg, in Berlin herausgegebenen Zeitung des Vereins Mitteleuropäischer Eisenbahnverwaltungen unter der Rubrik „Nachrichten aus dem Vereinsgebiet – Deutschland“ vom Juni 1942: „Einsetzung einer Zentralverkehrsleitstelle. Um die zweckmäßige, den Bedürfnissen der Kriegswirtschaft entsprechende Verteilung der Transporte im gesamten Reichsgebiet nach einheitlichen Gesichtspunkten sicherzustellen, hat der Reichsverkehrsminister eine Zentralverkehrsleitstelle am Sitz der Generalbetriebsleitung Ost der Deutschen Reichsbahn in Berlin errichtet“ – ZdVMEv, Nr. 25, 18. Juni 1942[4] Als Grund der Zentralisierung werden vor allem Reibungen unter den „Gebietsverkehrsleitungen“ über die Zuteilung von Eisenbahnladeraum genannt. Im Artikel werden auch kurz die Aufgaben der Behörde umrissen. Einen weiteren Hinweis gibt es auf der Beschreibung einer Luftaufnahme mit „Sept.43: […] der so genannte BASA-Bunker, Hallesches Ufer, noch im Bau.“[5] Flutung 1945 und Nachkriegsnutzung Im Kampf um Berlin erschien der Bunker unauffällig: „Die SS und Hitlerjungen benutzten ihn als Schlupfwinkel. Sie zogen von hier aus zum Kampf gegen die Sowjetpanzer am Anhalter Bahnhof. Die dort untergebrachten Schutzsuchenden waren dadurch gefährdet, wollten den Sowjets kein Angriffsziel bieten und drängten die Fanatiker aus dem Bunker hinaus.“ Bei den „Schutzsuchenden“ handelte es sich vor allem um das Reichsbahn-Personal.[6] Wenige Stunden nach dem Befehl von General Weidling zur Einstellung der Kämpfe in Berlin wurde am 2. Mai 1945[7] um 7.55 Uhr die Decke des Nord-Süd-Tunnels unter dem Landwehrkanal durch Verbände der SS gesprengt.[8] Als Folge wurden auch die unterirdischen Einrichtungen des benachbarten BASA-Bunkers überflutet.[9] (siehe auch: Geschichte der Berliner U-Bahn) „Das Wasser drang durch einen begehbaren Leitungskanal vom Luftschutzbunker Anhalter Bahnhof in die beiden unteren Geschosse ein. Diese Verbindung gibt es heute nicht mehr, der Kabelkanal ist auf der Hälfte der Wegstrecke verschüttet. Die Einmündung in die Bunkeranlage steht wieder unter Wasser.“[10] Nach der Übergabe des vorhergesehenen Stadtgebiets durch die Sowjets am 4. Juli 1945 an die [[Berlin Brigade#Kreuzberg|US-Army]] und der Einrichtung des [[Amerikanischen Sektor]]s, in dem auch der BASA-Bunker stand, wurde die Anlage 1946 geborgen und aufwendig instand gesetzt: {{Zitat|… wobei die Sachlage deswegen besonders schwierig war, weil die Anlage längere Zeit unter Wasser gestanden hat. Es handelt sich um die Fernmeldeanlagen in einem bombensicheren Bunker der Reichsbahn in Berlin, den diese im Jahre 1944 an der Kreuzung des Landwehrkanals mit dem S-Bahn-Tunnel errichten ließ. Während der Kampfhandlungen wurde diese Kreuzung bekanntlich gesprengt und infolgedessen der S-Bahn-Tunnel unter Wasser gesetzt. Auch der Fernmeldebunker mit seinen unzähligen kostbaren Geräten wurde dabei überflutet.|Artur Flad: Wiederaufbau von Fernmeldeanlagen. In: Die Technik, Bd. 1, Nr. 1, Berlin 1946, S. 43.}} „Die gesamte Fernsprechanlage des BASA-Bunkers zerlegte man in einer Woche und transportierte sie ab.“ „(stammte) die Fernmelde- und Fernsprechanlage des DDR-Verkehrsministeriums im Gebäude des ehemaligen Reichsverkehrsministeriums [..] aus diesem Bunker. Sie wurde durch die Deutsche Reichsbahn (der DDR-Staatsbahn) im Gebäudekomplex Leipziger Straße/Wilhelmstraße/Voßstraße weiterverwendet.“ Zwischen 1959 und 1962 wurde der Bunker unter anderen für die Senatsreserve genutzt. Umbau 2016 und neue Nutzung Seit Frühjahr 2016 befindet sich in dem durch den britischen Architekten John Pawson umgebauten Bunker ein privates Museum. Nach Angabe des Architekten wurde beschlossen, „die Dinge möglichst so zu belassen, wie sie sind, mit dem zu arbeiten, was wir vor Ort vorgefunden haben und es zu verstehen. Zunächst wurde alles gereinigt. Wir haben dabei Stück für Stück entschieden. Sollen wir die Graffitis entfernen oder lassen? Die Stalaktiten? Es war ein langsamer, behutsamer Prozess. Auch die Böden haben wir quasi so belassen, wie sie waren.“[15] Bekannt wurden dabei auch Flächenangaben innen: Im Erdgeschoss „2.000 Quadratmeter, im Untergeschoss sogar 4.000 Quadratmeter.“ Das Museum beherbergt die „Feuerle Collection“, in der internationale zeitgenössische Künstlerpositionen kaiserlich-chinesischen Möbeln und Kunst aus dem südostasiatischen Raum gegenübergestellt werden.[16] Im Rahmen des Gallery Weekend Berlin 2018 (vom 28. bis 30. April) fand eine Eröffnungszeremonie („Incense Zeremony“) für geladene Gäste statt. Tickets für den Besuch der „Feuerle Collection“ können seit Mai 2018 gebucht werden.[17] BASA-Bunker Köln In dem Schutzbau in Köln war die „Gebietsverkehrsleitung West“ untergebracht. Das Gebäude ist ein verkleideter Hochbunker zwischen den Straßen „Am alten Ufer“ und „Johannisstraße“.[18] Der Basa-Bunker Köln wird bis heute noch als zentraler Standort für die Informationstechnik der Deutschen Bahn und Vodafone genutzt. BASA-Bunker München (Abriss 2009) Im Dezember 2008 wurde mit dem Abriss des 1942 in München gebauten Fernmeldebunkers der Deutschen Reichsbahn begonnen. „Der Bunker besitzt zwei unterirdische Stockwerke. Die ca. 2–2,5m starke Betondecke ist oberirdisch. Im ersten UG befinden sich zwei fast über die ganze Länge reichende Räume, im zweiten UG mehrere kleine.“[19] Fotos sind auf der Webseite der Bunkerfreunde München einsehbar.[20] Mitte Januar 2009 wurde mit der Sprengung der auf einem 2300 Quadratmeter großen Grundstück gelegenen Bunkeranlage begonnen.[21] BASA-Bunker Nürnberg Wie in vielen anderen Städten wurde im Rahmen des am 10. Oktober 1940 erlassenen „Führer-Sofortprogramms“ (auch Luftschutz-Sofortprogramm genannt) in Nürnberg mit dem Bau bombensicherer Bunker für die Zivilbevölkerung begonnen. Dabei entstanden 15 Hoch- und 6 Tiefbunker mit einem Fassungsvermögen für rund 17.000 Personen. Parallel zu den Bunkern des „Luftschutz-Sofortprogramms“ baute die Reichsbahn zwei Bunker im Hauptbahnhof und den BASA-Bunker an der Sandstraße unter dem heutigen DB-Museum.[22] Der 1000 m² große Bunker unter dem DB-Museum wurde 1937 als Befehlsleitstelle der Deutschen Reichsbahn erbaut. Auch nach dem Zweiten Weltkrieg, während der Deutschen Teilung, wurde der Bunker – nun von der Deutschen Bundesbahn – für den Kriegsfall vorgehalten und in den 1970er Jahren zum Schutz vor einem Atomschlag modernisiert. Er hätte nach dem Ausbruch eines Dritten Weltkriegs noch 14 Tage lang als Leitstelle für den Bahnverkehr dienen sollen. Von hier aus sollten die Regionen Ober-, Unter- und Mittelfranken sowie die Oberpfalz, Teile Niederbayerns und die Truppenübungsplätze Hohenfels, Hammelburg, Grafenwöhr und Wildflecken befehligt werden.[23] Die Deutsche Bahn übergab 2006 den Bunker an das Museum.[24] „Der Bunker befindet sich im Innenhof der ehemaligen BD Nürnberg. Rechts des Weges steht ein trutziger Betonklotz, der BASA-Bunker. Darin stand das Linienstellwerk.“ – Klaus Wedde[25] Literatur Dietmar Arnold, Rainer Janick: Sirenen und gepackte Koffer, Bunkeralltag in Berlin. Christoph Links Verlag, Berlin 2003, ISBN 3-86153-308-1. Josef Kirch: Bau von Einheits-Bahnselbstanschlußanlagen. Otto Elsner Verlagsgesellschaft, Berlin, Wien, Leipzig 1942. Rainer Knothe: Anhalter Bahnhof – Entwicklung und Betrieb. EK-Verlag, Freiburg 1997. ISBN 3-88255-681-1. Harald Neckelmann: Anhalter Bunker Berlin. Die bewegte Geschichte eines monumentalen Bauwerks, Berlin Story Verlag, Berlin 2014, ISBN 978-3-95723-031-7. Anmerkung Zuvor konnte im Hinterland von Fronten – etwa durch Widerstandskämpfer durch Zerstörung der Anlagen in Bahnhöfen –, die komplette weiterführende Strecke nicht mehr erreicht werden. Mit einer dahinter liegenden Querverbindung konnte nun auch die Folgestrecke wieder angewählt werden. Einzelnachweise Josef Kirch: Bau von Einheitsbahnselbstanschlussanlagen. Harald Neckelmann: Anhalter Bunker Berlin. Die bewegte Geschichte eines monumentalen Bauwerks, Berlin Story Verlag, Berlin 2014, ISBN 978-3-95723-031-7, S. 89. Gerhard Krienitz: Elektrische Bahnen 1950, Heft 6, S. 168. Einsetzung einer Zentralverkehrsleitstelle In: Zeitung des Vereins Mitteleuropäischer Eisenbahnverwaltungen, herausgegeben im Auftrag des Vereins von Reichsbahndirektionspräsident a. D. – Dr.-Ing. E. h. Moeller in Berlin, 82. Jg., Nr. 25, 18. Juni 1942, S. 340 R. Knothe, Anhalter Bahnhof, S. 77 H. Neckelmann: Anhalter Bunker Berlin, 2014, S. 89. Rudolf Kerger (Bauabteilungsleiter der Reichsbahndirektion Berlin): Der S-Bahn-Tunnel in Berlin; zerstört und wieder aufgebaut. In: Der Verkehr, 1. Jahrgang, Heft 2 (Juli/August 1947) S. 59 Michael Braun: Nordsüd-S-Bahn Berlin. GVE, Berlin 2008, ISBN 978-3-89218-112-5, S. 188. Michael Braun: Nordsüd-S-Bahn Berlin. 2008, S. 198. Neckelmann, S. 89, übernimmt hier die Darstellung (kursiv) von Gerhard Krienitz: Elektrische Bahnen 1950, Heft 6, S. 168. Artur Flad: Wiederaufbau von Fernmeldeanlagen. In: Die Technik, Bd. 1, Nr. 1, S. 43, Berlin 1946. A. Flad in: Die Technik, Bd. 1, Nr. 1, S. 43, Berlin 1946 Zitate nach A. Flad: H. Neckelmann, 2014, S. 89. Arnold, Janick: Sirenen und gepackte Koffer, S. 181. Jeanette Kunsmann, Stephan Burkoff: Beton und Persönlichkeit – Ein Gespräch mit John Pawson. In: BauNetz. 30. März 2016, abgerufen am 6. April 2016. The Feuerle Collection – Umbau der ehemaligen Bunkeranlage am Halleschen Ufer zu einem privaten Museum. In: Architekturpreis Berlin 2016. Abgerufen am 6. April 2016. Webseite Feuerle Collection. Forum, Geschichtsspuren: Bahnschutzräume Köln, abgerufen am 6. Mai 2013. Forum, Geschichtsspuren: Abriss BASA-Bunker der Reichsbahn in München. Abgerufen am 6. Mai 2013. Bunkerfreunde, München: Fotos Zustand 2008 und Abriss. Abgerufen am 6. Mai 2013. Wochenanzeiger, München: Sprengungen im Wohngebiet. Abgerufen am 6. Mai 2013. Museum, Industriekultur: Archiv 2005 – Beklemmende Orte. Abgerufen am 14. Januar 2014. DB Bunker unter dem Verkehrsmuseum Wegen Frieden stillgelegt. In: DB Welt. Nr. 2, 2013, S. 8 f. Bahn 04 Erste Signal- und Weichenfernsteuerung der Bundesbahn in Nürnberg – 1952. 24. Oktober 2006, abgerufen am 6. Mai 2013. Symbol einer Weltkugel Karte mit allen Koordinaten: OSM | WikiMap Kategorien: Bunker in DeutschlandDeutsche Reichsbahn (1920–1945)Endphase des Zweiten Weltkriegs == Zweiter Textblock (Prüfung) == == Ausschnitt == Die '''BASA-Bunker''' waren im [[Zweiter Weltkrieg|Zweiten Weltkrieg]] Schutzbauten für das Fernmeldenetz der [[Deutsche Reichsbahn (1920–1945)|Deutschen Reichsbahn]]. Mit der von [[Siemens & Halske]] seit 1914 entwickelten Technik der [[Bahnselbstanschlussanlage]] (BASA) konnte die Deutsche Reichsbahn ab 1928 ein eigenes Fernmelde- und Fernschreibnetz aufbauen, das aufgrund einer hohen Anzahl von Querverbindungen die Bedeutung von [[Vermittlungsstelle]]n reduzierte und damit eine höhere Ausfallsicherheit erzielte. Ab 1933 wurden alle Anlagen vereinheitlicht („Einheitsbasa“) und das Gesamtnetz im Deutschen Reich koordiniert.<ref>Josef Kirch: ''Bau von Einheitsbahnselbstanschlussanlagen''.</ref> Dieser technologische Vorsprung bot der deutschen Kriegsführung im Zweiten Weltkrieg [[Logistik|logistische]] Vorteile bei der schnellen Verlegung von Truppen. Der immer stärker werdende [[Luftkrieg im Zweiten Weltkrieg]] zwang jedoch zum Schutz der wichtigsten Anlagen in Bunkern. Insbesondere die [[Zentralverkehrsleitstelle|zentrale Leitstelle]] in [[Berlin]] wurde mit hohem Aufwand gesichert. Weitere BASA-Bunker stehen noch in [[Köln]] mit damaliger Zuständigkeit für die [[Deutsche Westfront 1944/1945|Westfront]], in [[München]] ([[Frühjahrsoffensive in Italien 1945|Italienfront]]) und [[Nürnberg]] ([[Heeresgruppe E|Südost, Balkan]]). == Militärische Nutzung == In Preußen wurde schon früh die Bedeutung von Eisenbahnen für militärische Operationen erkannt und Streckenplanungen, die sich in erster Linie am wirtschaftlichen Nutzen orientierten, mit Mobilmachungsaspekten abgeglichen. Über die Nutzbarmachung als Hilfsmittel hinaus erkannte der preußische Generalstabschef [[Helmuth Karl Bernhard von Moltke]] den strategische Wert der Eisenbahn. Er richtete im Generalstab 1864 eine eigene Eisenbahnsektion ein und ermöglichte auch den Bau von eigens zu militärischen Zwecken vorgesehene [[Strategische Bahn]]en. Dies schuf Vorteile im [[Deutscher Krieg|Preußisch-Österreichischen Krieg]] und 1870/71 im [[Deutsch-Französischer Krieg|Deutsch-Französischen Krieg]]. Auch im Ersten Weltkrieg gelang durch die Nutzung einer Strategischen Bahn die Abwehr eines [[Plan_XVII#Die_drei_vorgesehenen_Offensiven|französischen Angriffs]] auf das damalige [[Elsass#Reichsland Elsaß-Lothringen 1871–1918|Reichsland Elsaß-Lothringen]]. Es war selbstverständlich, dass auch die Entwicklung von Kommunikationstechnik auf militärische Zwecke ausgerichtet wurde – die Steuerung und Koordination des Eisenbahnverkehrs konnte damit weiter optimiert werden. Mit dem System der ''Basaselbstanschlussanlage'' konnten die meisten Vermittlungsstellen entfallen. „Dieser Selbstwählbetrieb im Orts- und Fernnetz konnte bei den Eisenbahnen früher verwirklicht werden als im öffentlichen Fernsprechnetz der Reichspost, weil man hier keine Gebühren zu ermitteln brauchte.“<ref>Harald Neckelmann: ''Anhalter Bunker Berlin. Die bewegte Geschichte eines monumentalen Bauwerks''. Berlin Story Verlag, Berlin 2014, ISBN 978-3-95723-031-7, S. 89).</ref> Die nach den Anfangserfolgen zunehmenden Schwierigkeiten im Zweiten Weltkrieg durch die Ausdehnung von Fronten und Etappen und damit von Störungen in den linearen Leitungswegen konnten mittels Neuerungen in der Elektrotechnik hin zu einem Netzwerksystem ausgestaltet werden. === Verbesserungen 1942/44 === Zur Erhöhung der Sicherheit in der Steuerung des Zugverkehrs gab es nun im BASA-Netz Querverbindungen zwischen den Nebenstellen. Diese konnten nun ohne die Hilfe der Zentralen eigenständig Verbindungen herstellen und durchfahrende Züge begleiten. Das war auch möglich, wenn eine von ihnen ausfiel.<ref group="Anm">Zuvor konnte im Hinterland von Fronten – etwa durch Widerstandskämpfer durch Zerstörung der Anlagen in Bahnhöfen –, die komplette weiterführende Strecke nicht mehr erreicht werden. Mit einer dahinter liegenden Querverbindung konnte nun auch die Folgestrecke wieder angewählt werden.</ref> Zuvor konnte auch der Kontakt ‚Zentrale mit Nebenstelle‘ (ein beliebiger Bahnhof auf der Strecke) nur von dieser geschlossen (beendet) werden – wenn dies unterblieb, war die Folge-Linie ebenfalls blockiert. Durch die Systemneuerung konnte auch die Zentrale den Kontakt schließen. ______________________________________________________________________________________________________________________ == BASA-Bunker Berlin == [[Datei:Basa Bunker1.jpg|mini|Der Bunker, 2007]] [[Datei:Basa Bunker2.jpg|mini|Die bombensichere Dachkonstruktion]] :Lage: {{Coordinate|text=/|NS=52.500594|EW=13.378456|type=landmark|region=DE-BE|name=BASA-Bunker Berlin}} Der '''BASA-Bunker Berlin''' befindet sich im Ortsteil [[Berlin-Kreuzberg|Kreuzberg]] am [[Liste der Straßen und Plätze in Berlin-Kreuzberg#Hallesches Ufer*|Halleschen Ufer]], nördlich des [[Anhalter Steg]]s am [[Landwehrkanal]]. „Mit einer Fläche von 4000 qm umfasste [er] ausser dem sichtbaren Obergeschoß mit etwa 2 Meter dicken Außenwänden zwei Tiefetagen. Hier wurde die erste Vierdraht-Vermittlung der Bahn in Betrieb genommen.“<ref> Gerhard Krienitz: ''Elektrische Bahnen'' 1950, Heft 6, S. 168.</ref> === Dokumente zu Funktion und Baugeschichte === Der Bunker wurde ab 1942 gebaut. Der Hinweis darauf findet sich in der von [[Bruno Moeller (Eisenbahner)|Bruno Moeller]], dem ehemaligen Präsidenten der [[Reichsbahndirektion Königsberg]], in Berlin herausgegebenen ''Zeitung des Vereins Mitteleuropäischer Eisenbahnverwaltungen'' unter der Rubrik „Nachrichten aus dem Vereinsgebiet – Deutschland“ vom Juni 1942: {{Zitat|Einsetzung einer Zentralverkehrsleitstelle. Um die zweckmäßige, den Bedürfnissen der Kriegswirtschaft entsprechende Verteilung der Transporte im gesamten Reichsgebiet nach einheitlichen Gesichtspunkten sicherzustellen, hat der Reichsverkehrsminister eine Zentralverkehrsleitstelle am Sitz der Generalbetriebsleitung Ost der Deutschen Reichsbahn in Berlin errichtet|Quelle= ZdVMEv, Nr. 25, 18. Juni 1942<ref>''Einsetzung einer Zentralverkehrsleitstelle'' In: Zeitung des Vereins Mitteleuropäischer Eisenbahnverwaltungen, herausgegeben im Auftrag des Vereins von Reichsbahndirektionspräsident a. D. – [[Dr.-Ing.]] [[Ehrendoktor|E. h.]] [[Bruno Moeller (Eisenbahner)|Moeller]] in Berlin, 82. Jg., Nr. 25, 18. Juni 1942, S. 340</ref>}} Als Grund der Zentralisierung werden vor allem Reibungen unter den „Gebietsverkehrsleitungen“ über die Zuteilung von Eisenbahnladeraum genannt. Im Artikel werden auch kurz die Aufgaben der Behörde umrissen. Einen weiteren Hinweis gibt es auf der Beschreibung einer Luftaufnahme mit „Sept.43: […] der so genannte ''BASA-Bunker'', Hallesches Ufer, noch im Bau.“<ref>R. Knothe, Anhalter Bahnhof, S. 77</ref> === Flutung 1945 und Nachkriegsnutzung === Im [[Schlacht um Berlin|Kampf um Berlin]] erschien der Bunker unauffällig: „Die SS und Hitlerjungen benutzten ihn als Schlupfwinkel. Sie zogen von hier aus zum Kampf gegen die Sowjetpanzer am Anhalter Bahnhof. Die dort untergebrachten Schutzsuchenden waren dadurch gefährdet, wollten den Sowjets kein Angriffsziel bieten und drängten die Fanatiker aus dem Bunker hinaus.“ Bei den „Schutzsuchenden“ handelte es sich vor allem um das Reichsbahn-Personal.<ref>H. Neckelmann: ''Anhalter Bunker Berlin'', 2014, S. 89.</ref> Wenige Stunden nach dem Befehl von General [[Helmuth Weidling|Weidling]] zur Einstellung der Kämpfe in Berlin wurde am 2. Mai 1945<ref>Rudolf Kerger (Bauabteilungsleiter der Reichsbahndirektion Berlin): Der S-Bahn-Tunnel in Berlin; zerstört und wieder aufgebaut. In: Der Verkehr, 1. Jahrgang, Heft 2 (Juli/August 1947) S. 59</ref> um 7.55 Uhr die Decke des [[Nord-Süd-Tunnel]]s unter dem [[Landwehrkanal#Zweiter Weltkrieg|Landwehrkanal]] durch Verbände der [[Schutzstaffel|SS]] gesprengt.<ref>{{Literatur|Autor=Michael Braun|Titel=Nordsüd-S-Bahn Berlin|Auflage=|Verlag=GVE|Ort=Berlin|Jahr=2008|ISBN=978-3-89218-112-5|Seiten=188}}</ref> Als Folge wurden auch die unterirdischen Einrichtungen des benachbarten BASA-Bunkers überflutet.<ref>{{Literatur|Autor=Michael Braun|Titel=Nordsüd-S-Bahn Berlin|Auflage=|Verlag=GVE|Ort=Berlin|Jahr=2008|ISBN=978-3-89218-112-5|Seiten=198}}</ref> (siehe auch: ''[[Geschichte der Berliner U-Bahn#Die U-Bahn unter Wasser|Geschichte der Berliner U-Bahn]]'') > Einschub Nach der Übergabe der Region durch die Sowjets im Juli 1945 an die [[United States Army|US-Army]] und der Einrichtung der [[Amerikanische Besatzungszone|Amerikanischen Zone]] wurde die Anlage 1946 geborgen und aufwendig instand gesetzt:<ref>Artur Flad: ''Wiederaufbau von Fernmeldeanlagen.'' In: ''Die Technik'', Bd. 1, Nr. 1, S. 43, Berlin 1946</ref> [[Datei:BASA-Bunker (Umbau Eingang I) 2016.jpg|mini|Der Eingangsbereich des Bunkers, Mai 2016]] {{Zitat|… wobei die Sachlage deswegen besonders schwierig war, weil die Anlage längere Zeit unter Wasser gestanden hat. Es handelt sich um die Fernmeldeanlagen in einem bombensicheren Bunker der Reichsbahn in Berlin, den diese im Jahre 1944 an der Kreuzung des Landwehrkanals mit dem S-Bahn-Tunnel errichten ließ. Während der Kampfhandlungen wurde diese Kreuzung bekanntlich gesprengt und infolgedessen der S-Bahn-Tunnel unter Wasser gesetzt. Auch der Fernmeldebunker mit seinen unzähligen kostbaren Geräten wurde dabei überflutet.|Artur Flad: ''Wiederaufbau von Fernmeldeanlagen.''<ref>In: ''Die Technik'', Bd. 1, Nr. 1, S. 43, Berlin 1946</ref>}} Zwischen 1959 und 1962 wurde der Bunker für die [[Senatsreserve]] genutzt.<ref>Arnold, Janick: ''Sirenen und gepackte Koffer'', S. 181.</ref> === Umbau 2016 und neue Nutzung === Seit Frühjahr 2016 befindet sich in dem durch den britischen Architekten [[John Pawson]] umgebauten Bunker ein privates Museum. Nach Angabe des Architekten wurde beschlossen, „die Dinge möglichst so zu belassen, wie sie sind, mit dem zu arbeiten, was wir vor Ort vorgefunden haben und es zu verstehen. Zunächst wurde alles gereinigt. Wir haben dabei Stück für Stück entschieden. Sollen wir die Graffitis entfernen oder lassen? Die Stalaktiten? Es war ein langsamer, behutsamer Prozess. Auch die Böden haben wir quasi so belassen, wie sie waren.“<ref>{{Internetquelle | url=http://www.baunetz.de/meldungen/Meldungen-Ein_Gespraech_mit_John_Pawson_4714707.html | titel=Beton und Persönlichkeit – Ein Gespräch mit John Pawson | autor=Jeanette Kunsmann, Stephan Burkoff | werk=[[BauNetz]] | datum=2016-03-30 | zugriff=2016-04-06}}</ref> Bekannt wurden dabei auch Flächenangaben innen: Im Erdgeschoss „2.000 Quadratmeter, im Untergeschoss sogar 4.000 Quadratmeter.“ Das Museum beherbergt die „Feuerle Collection“, in der internationale zeitgenössische Künstlerpositionen kaiserlich-chinesischen Möbeln und Kunst aus dem südostasiatischen Raum gegenübergestellt werden.<ref>{{Internetquelle | url=http://www.apb2016.de/2016/Projekte/110/ | titel=The Feuerle Collection – Umbau der ehemaligen Bunkeranlage am Halleschen Ufer zu einem privaten Museum | autor=| werk=Architekturpreis Berlin 2016| datum=| zugriff=2016-04-06}}</ref> Im Rahmen des ''Gallery Weekend Berlin 2018'' (vom 28. bis 30. April) fand eine Eröffnungszeremonie („Incense Zeremony“) für geladene Gäste statt. Tickets für den Besuch der „Feuerle Collection“ können seit Mai 2018 gebucht werden.<ref>[http://thefeuerlecollection.org/wordpress/ Webseite Feuerle Collection].</ref> _______________________________________________________________________________________________________________________________ „Die SS und Hitlerjungen benutzten ihn als Schlupfwinkel. Sie zogen von hier aus zum Kampf gegen die Sowjetpanzer am Anhalter Bahnhof. Die dort untergebrachten Schutzsuchenden waren dadurch gefährdet, wollten den Sowjets kein Angriffsziel bieten und drängten die Fanatiker aus dem Bunker hinaus.“ (89) „Das Wasser drang durch einen ''begehbaren Leitungskanal vom Luftschutzbunker Anhalter Bahnhof in die beiden unteren Geschosse ein. Diese Verbindung gibt es heute nicht mehr, der Kabelkanal ist auf der Hälfte der Wegstrecke verschüttet. Die Einmündung in die Bunkeranlage steht wieder unter Wasser.''“<ref>Neckelmann übernimmt hier die Darstellung (''kursiv'') von Gerhard Krienitz: ''Elektrische Bahnen'' 1950, Heft 6, S. 168. / (S. 89).</ref> Nachdem am 1. Juli 1945 die US-Army die Region Kreuzberg von den Sowjettruppen übernommen hatte, wurde der BASA-Bunker sofort ausgepumpt (Siemens Bauunion). „Die gesamte Fernsprechanlage des BASA-Bunkers zerlegte man in einer Woche und transportierte sie ab.“ (89) Die Amerikaner hatten jedoch kein Nutzungsinteresse an der wieder instandgesetzten Anlage – ihre Logistik verlief über den Luftverkehr – und Westberliner Amtsstellen waren nicht handlungs- bzw. entscheidungsfähig. So gewann die Reichsbahn durch ihre technische Kompetenz wieder Einfluss und bald darauf (stammte) die Fernmelde- und Fernsprechanlage des DDR-Verkehrsministeriums im Gebäude des ehemaligen Reichsverkehrsministeriums [..] aus diesem Bunker. Sie wurde durch die Deutsche Reichsbahn (der DDR-Staatsbahn) im Gebäudekomplex Leipziger Straße/Wilhelmstraße/Voßstraße weiterverwendet. (89) Zwischen den Jahren 1959 und 1962 wurde anderen unter auch der BASA-Bunker für die Senatsreserve genutzt. (89) ---------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------- == Der Bunker in den letzten Kriegstagen == Nachdem der Bunker bis 1944 noch vorwiegend bei Luftangriffen benutzt worden war, wurde er schließlich für „Tausende von Menschen, Flüchtlinge, Ausgebombte und Verwundete, die letzte Zufluchtsstätte. Viele Menschen verbrachten dort regelmäßig die Nacht, anfangs mussten sie noch eine Bunkerkarte vorweisen, mit einer Nummer darauf, später fragte keiner mehr danach.“<ref>W. Süßmilch, S. 122 f.</ref> === Flucht zum Anhalter Bahnhof === Beim Vorrücken der Sowjetarmee nach dem Einschluss der Stadt am 25. April 1945 flüchtete die Bevölkerung der im Süden des Zentrums liegenden Stadtviertel vor der den Truppen vorausgehenden „Artilleriewalze“ zumeist in die Anlagen des Anhalter Bahnhofs und in den Hochbunker, der schließlich mit 10.000 Personen völlig überfüllt war.<ref>Meist wird die Zahl von 10.000 Personen genannt, der Arzt H. Mellin nennt 8.000, ein Zeitungsbericht nennt 13.000 Schutzsuchende im Bunker: ''[[Neues Deutschland]]'', 9. Mai 1946. In: Kliem/Noack; ''Berlin Anhalter Bahnhof.'' Verlag Ullstein, Berlin 1984, ISBN 3-550-07964-8, S. 66.</ref> Im Umfeld befanden sich noch die Menschen, die im Gemäuer und den Gewölben des Monumentalbau des Anhalter Bahnhofs und in den ausgedehnten Anlagen des unterirdischen S-Bahnhofs Zuflucht suchten. === Die Zustände im Bunker === Zur Einrichtung des Bunkers gehörte auch eine Luftschutz-Sanitätsstelle, deren Leiter schon seit Ende 1943 der Arzt Hans Mellin war. Nachdem der Zustrom der Schutzsuchenden nach dem Artilleriebeschuss der Roten Armee auf den Innenstadtbereich ab 21. April 1945 einsetzte, wurde eine zweite Lazarett-Abteilung eingerichtet, „die ein Arzt, der gleichfalls durch die Ereignisse in den Bunker verschlagen worden war, mit seiner Frau übernahm. Das Schlimmste war, daß wir gar nicht auf große Chirurgie eingerichtet waren. Der Zweck der Rettungsstelle war ja nur die Erste Hilfe gewesen und nun sollten wir die Schwerverletzten versorgen.“ Bis gegen Ende April war das [[Shell-Haus]] in die Versorgung der Schwerverwundeten einbezogen: sie wurden in das dortige, für Operationen besser ausgestattete Lazarett gebracht – so lange bis die Transportfahrzeuge ausfielen.<ref>Hans Mellin: ''Im Bunker.'' In: Peter Kruse (Hrsg.): ''Bomben, Trümmer, Lucky Strikes. Die Stunde Null in bisher unbekannten Manuscripten.'' wjs verlag, Wolf Jobst Siedler, Berlin 2004, ISBN 3-937989-00-5, S. 22 ff.</ref> Die Flüchtenden lagerten eng zusammengedrängt überall im Bunker, in den Räumen, den Gängen und auf den Treppen. Die hygienischen Verhältnisse waren rasch katastrophal, Waschräume und Toiletten nicht mehr benutzbar, zum Teil hatten sich dort auch Leute eingeschlossen oder es wurden die Toten hier abgelegt. Das Licht war düster, es gab keine Lebensmittelversorgung mehr, die Menschen lebten aus kargen Vorräten, fast nur noch Jugendliche waren im zunehmenden Beschuss in der Lage, draußen Wasser zu holen oder Notwendiges zu ‚organisieren‘. Schließlich wurden die oberirdischen Zugänge von Soldaten zugemauert, um zu verhindern, dass die Insassen in Panik ins Feuer rannten. Eine Verbindung nach außen gab es nur noch durch den Zugang in den S-Bahnhofsbereich, der ebenfalls mit Schutzsuchenden überfüllt war. === Räumung des Bunkers und Flutung === {{Zitat|Als der Hochbunker am Anhalter Bahnhof in die Kampfzone geriet, ließ die SS ihn räumen. Tausende von Alten, Frauen und Kindern, wurden durch den Tunnel, der mit dem Bunker verbunden war, in Richtung Friedrichstraße und [[Stettiner Bahnhof]] (heute [[S-Bahnhof Nordbahnhof|Nordbahnhof]]) getrieben. […] Merkwürdig war es daher, dass noch in den Morgenstunden des 2. Mai 1945 – nach Beendigung fast aller Kampfhandlungen – die SS um 7.55 Uhr den S-Bahntunnel unter dem [[Landwehrkanal]] sprengte.|Harald Neckelmann: ''Anhalter Hochbunker Berlin'', 2014, S. 67.}} [Datei:U-Bahn Berlin Überflutete Strecken 1945.gif|mini|Gefluteter Nord-Süd-Tunnel (dunkelgrün) mit Überlauf in U-Bahn-Strecke]]n Da der Hochbunker „unterirdisch vom S- und Fernbahnhof erreichbar war: Über eine Verbindung vom S-Bahnsteig“ des [[Nord-Süd-Tunnel|Nord-Süd-Tunnels]] wurde der Bunker durch die nahegelegene „Sprengung der Tunneldecke in Höhe des Landwehrkanals“ durch den Zufluss in den S-Bahnhof ebenfalls geflutet. „Im zweiten Untergeschoss des Bunkers sind vermauerten Zugänge zum S- und Fernbahnhof [heute] noch zusehen.“<ref>H. Neckelmann: ''Anhalter Hochbunker'', 2014, S. 29 f. und 63.</ref> Nach der Flutung gab es keine Möglichkeit mehr den Hochbunker mit seinen Insassen zu räumen, sodass diese vor der Sprengung – vom Bunker aus in die Anhalter S-Bahnstation des Nord-Süd-Tunnels und weiter bis zum [[Bahnhof Berlin Friedrichstraße|S-Bahnhof Friedrichstraße]] vorgenommen wurde – dies bestätigten mehrere Zeitzeugen und Betroffene der Räumung<ref>Zitiert bei Neckelmann: Waltraut Süßmilch, S. 68 und Bunker-Ärztin Gertraude Gerlach, S. 69 f. Gerlach datiert die Nachricht von der bevorstehenden Räumung durch einen SS-Mann auf den 30. April 1945. Wera Janke-Diek, S. 71.</ref> „Die Wassermassen überfluteten das gesamte unterirdische Verkehrsnetz der Innenstadt. Über die Verbindung beider Verkehrsmittel am Bahnhof Friedrichstraße erreichte die Wassermenge die [[Geschichte der Berliner U-Bahn#Die U-Bahn unter_Wasser|U-Bahn]].“<ref>H. Neckelmann: ''Anhalter Hochbunker'', 2014, S. 67.</ref> == Nachkriegszeit == Nach Kriegsende stand der Bunker noch geraume Zeit bis zur Pegelhöhe des Kanals unter Wasser, der Zeugin Süßmilch, die einmal zurück kam, „um eventuell etwas Brauchbares zu finden“, war schon nach wenigen Metern der Zugang „durch muffiges Wasser versperrt, in dem unbeweglich vier Leichen, Kartons und leere Blechdosen lagen.“ Nach Rückgang der Überschwemmung durch Abriegelung der Sprengstelle und das Auspumpen konnte mit Aufräumungsarbeiten begonnen werden.<ref>H. Neckelmann: ''Anhalter Hochbunker'', 2014, S. 72 f.</ref> {{Zitat|Die für Juni 1947 festgelegte Sprengung des Bunkers Anhalter Bahnhof im amerikanische Sektor wurde aufgrund erheblicher Bedenken der Reichsbahndirektion aufgehoben. Beim Zusammenbrechen könnte der Bunker den eben erst wiederhergestellten Tunnel der Nordsüd-S-Bahn zerstören. Auch Kostengründe spielten für den Stopp eine Rolle.|H. Neckelmann: ''Anhalter Bunker'', S. 74.}} Im Landesarchiv Berlin gibt es in den Unterlagen der [[Reichsbahndirektion Berlin]] Berichte über eine beabsichtigte Sprengung verschiedener Bunkeranlagen um den Anhalter Bahnhof und somit auch des Hochbunkers. Nach Untersuchungen durch einen Architekten wurde jedoch davon Abstand genommen.<ref group="Anm">Mit Schreiben vom 11. November 1946 riet die Reichsbahndirektion der Interalliierten Kommandantura davon ab, den Plan, den Hochbunker, den Sonderbunker und den ‚sogenannten [[BASA-Bunker#BASA-Bunker Berlin|BASA-Bunker]]‘ zu sprengen. Am 29. April 1947 riet man ab, den ‚Führerbunker am Anhalter Bahnhof‘ zu sprengen unter Bezugnahme auf das Schreiben vom 11. November 1946. Diese Anfrage war am 19. April 1947 an die Reichsbahndirektion gegangen. Vom 10. Mai 1947 existiert ein Schreiben zu einem ‚vorsorglichen Ausbau‘ von BASA-Bunker und Hochbunker. Die Ablehnung an die Kommandantur wurde am 30. Mai 1947 nochmals bekräftigt. In: Landesarchiv Berlin: C Rep. 309, Akte 3819.</ref> Im Sommer 1950 war im Anhalter Hochbunker ein Flüchtlingslager eingerichtet.'''<ref group="Anm">'''Nachweis: Zwei Fotos, Originaltitel: „Der amerikanische Stadtkommandant General Tailor besichtigt das Flüchtlingslager in dem ehemaligen Luftschutzbunker am Anhalter Bahnhof.“, Datum: 20. Juli 1950, [[Deutsches Historisches Museum]], Foto Kategorie: „Anhalter Bahnhof Berlin“, Inventarnr. Schirn. K 114977 und K 114978.</ref> Später dienten die Bunkergeschosse zur Unterbringung der [[Senatsreserve]]. == Der Bunker heute == [Datei:Hochbunker Anhalter Bahnhof.jpg|mini|Der Anhalter Hochbunker, 2014]] Heute befindet sich im Bunker das ''Berlin Story Museum'' sowie die Dokumentation Führerbunker.<ref>Website zum Bunker heute:[http://www.berlinstory-bunker.de/ berlinstory-bunker.de].</ref> Die Zugänge zum Nord-Süd-Tunnel sind zugemauert. Im Sommer 2014 wechselte der Eigentümer des Bunkers: Enno Lenze erschloss die anderen Stockwerke und erweiterte die Ausstellung zur Geschichte des Bunkers. == Literatur == * Harald Neckelmann: ''Anhalter Bunker Berlin. Die bewegte Geschichte eines monumentalen Bauwerks''. Berlin Story Verlag, Berlin 2014, ISBN 978-3-95723-031-7. == Weblinks == {Commonscat}} * [https://web.archive.org/web/20160305134352/http://www.berlinstory-bunker.de/geschichte Geschichte des Bunkers] auf der Website des Berliner Gruselkabinetts == Anmerkungen == <references group="Anm" /> == Einzelnachweise == <references /> {Coordinate|NS=52/30/10/N|EW=13/22/49/E|type=landmark|region=DE-BE}} [Kategorie:Berlin in der Zeit des Nationalsozialismus]] [Kategorie:Bunker in Berlin]] [Kategorie:Hochbunker|Berlin]] [Kategorie:Ziviler Schutzbunker|Berlin]] [Kategorie:Erbaut in den 1940er Jahren]] [Kategorie:Baudenkmal in Berlin]] [Kategorie:Berlin-Kreuzberg]] [Kategorie:Schlacht um Berlin]]