Benutzer:GerhardSchuhmacher/Lage

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== Verarbeitung == #=== Umweltschutz Atorf 2010 === "Atdorf ist nur die Ouvertüre" - Bad Säckingen - Badische Zeitung (badische-zeitung.de) (https://www.badische-zeitung.de/bad-saeckingen/atdorf-ist-nur-die-ouvertuere--35852685.htm Von Elisabeth Willers Sa, 25. September 2010 BUND sieht das geplante Pumpspeicherwerk als lediglich einen Baustein des Hotzenwaldkraftwerks der Schluchseewerk AG. Mitglieder des Bundes für Umwelt und Naturschutz wehren sich gegen den Bau des Pumpspeicherwerks Atdorf, von links: Hans Jürgen Bannasch, Ruth Cremer-Ricken, Inge Böttinger, Landesgeschäftsführer Berthold Frieß und Markus Wursthorn. Foto: Elisabeth Willers BAD SÄCKINGEN. "Atdorf ist nur die Ouvertüre. Das Konzert ist das Hotzenwaldwerk." Nach intensiven Studium der Unterlagen für das geplante Pumpspeicherwerk Atdorf legten Vertreter des Landes- und des Regionalverbandes des Bundes für Umwelt- und Naturschutz (BUND) gestern im Pressegespräch ihre Erkenntnisse vor. Ihre Kernaussage: Der Bau des Pumpspeicherwerks Atdorf dürfe nicht isoliert betrachtet werden, vielmehr sei Atdorf Bestandteil übergreifender Pläne. Seit fünf Jahrzehnten schon plane das Energieunternehmen eine so genannten Holzwaldgruppe, die auch noch den Bau des Lindau-Stausees vorsehe. "Im Regionalplan 2000 des Regionalverbandes Hochrhein-Bodensee steht alles drin", hatte die Grünen Stadt- und Kreisrätin Ruth Cremer-Ricken vom BUND Bad Säckingen bei tagelanger Akteneinsicht im Waldshuter Landratsamt festgestellt. Von Anfang an sei sie irritiert gewesen, warum das Schluchseewerk derart konsequent auf dem Standort Atdorf bestanden und sich anderen Varianten verschlossen habe. Der Blick in den Regionalplan habe ihr die Erkenntnis gebracht. "Atdorf ist nur die Ouvertüre, das Konzert ist die Werksgruppe Hotzenwald mitsamt dem Lindau-Stausee als Oberbecken." Im Regionalplan sei nachzulesen, dass zusätzlich zu den bestehenden Kraftwerken nach den Vorstellungen der Schluchseewerk AG auch die Kraftwerke Atdorf und Mühlengraben und im Schwarzenbächletal der Speicher Lindau geplant seien. "Es ist die reine Salamitaktik, die das Schluchseewerk seit Jahrzehnten verfolgt", so Cremer-Ricken. Inge Böttinger vom BUND Wehr hat unter diesem Aspekt denn auch die verschiedenen Antragsunterlagen seit 1957 beleuchtet. Demnach erhielt die Schluchseewerk AG bereits 1962 die Genehmigung, das Hotzenwaldkraftwerk mitsamt Speicherwerken und Pumpspeicherung zu bauen und zu betreiben. Jedoch wurde innerhalb der gesetzten Frist lediglich ein Untersuchungsstollen gebaut. 1987 zog das Regierungspräsidium Freiburg die Genehmigung zurück. Doch auch danach seien vonseiten des Schluchseewerks immer wieder Bauanträge gestellt und der Bedarf an Pumpspeicher-Regelenergie betont worden, so Böttinger. "Die Pläne, den Südschwarzwald mit Pumpspeicherwerken zuzubauen, wurden niemals aufgegeben. Es bleibt erklärtes Ziel, alle angedachten Projekte zu verwirklichen." Würde die Schluchseewerk AG nun also die Genehmigung zum Bau des PSW Atdorf bekommen, dann können sie den leistungsfähigsten Baustein ihres Hotzenwaldkraftwerkes verwirklichen und im Nachgang gute Gründe für die Realisierung der noch fehlenden Bausteine vorbringen, ziehen die BUND-Verantwortlichen ihre Rückschlüsse. Landesgeschäftsführer Berthold Frieß sieht vor allem ökonomische Anreize. "Dem Schluchseewerk geht es nur ums Geld." Eigentliches Motiv sei nicht, regenerative Energie zu erzeugen, sondern vielmehr "billigen Grundlaststrom teuer zu veredeln". Nach Veröffentlichungen in überregionalen Medien finde das geplante Pumpspeicherwerk Atdorf mittlerweile deutschlandweite Beachtung, so Frieß. Im Kontext der aktuellen energiepolitischen Diskussion müsse das Regierungspräsidium Freiburg als Entscheidungsbehörde eine solide Interessensabwägung vornehmen. Frieß: "Wir verlangen von Regierungspräsident Julian Würtenberger eine ergebnisoffene Prüfung." An oberster Stelle müsse die Frage stehen, ob ein solches Bauwerk in die Landschaft passe. Der Naturschutz habe nicht nur die Bedeutung eines "Beiwerks". Der Landesgeschäftsführer verwies beim Pressegespräch in Bad Säckingen am Freitag auch auf die vom Bundeskabinett favorisierte Laufzeitverlängerung von Kernkraftwerken. "Sollte das so kommen, dann hat der Pumpspeicher sowieso noch Zeit, denn der Sachverständigenrat hat deutlich gemacht, dass diese Entscheidung den Ausbau erneuerbarer Energien bremst." Sollte in der Zwischenzeit die Forschung nach neuen Technologien mit solcher Dynamik fortgesetzt werden wie in den vergangenen zehn Jahren, dann könnte die Entwicklung schon bald soweit sein, dass sich "ein derart massiver Eingriff in die Natur" erübrige. Ressort: Bad Säckingen Veröffentlicht in der gedruckten Ausgabe der BZ vom Sa, 25. September 2010 ___________________________________________________________________________________________________________________________________


Spätere vorgesehene Einträge

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Die Schluchseewerk AG wurde 1928 gegründet. Ihr Hauptsitz befand sich in Freiburg in der Rempartstraße 14–16. Sie baute zwischen 1929 und 1932 den Schluchsee vom Gletschersee zum Talsperrensee um.

Nach dem Durchlauf im Bodensee tritt der Alpenrhein in Ost-West-Richtung als Hochrhein zutage und behält die Bezeichnung bis zum Rheinknie bei Basel. An der zweiten Hälfte dieser Strecke fällt das Gebirge des südlichen Schwarzwaldes steil zum Fluss hin ab. In dieser Region „(wurden) die vorhandenen Wasserkräfte [..] schon seit früher Zeit genutzt. Diese Nutzung erfolgte mittels des seit dem Altertum bekannten Wasserrades, das Sägen, Mühlen aller Art, Pumpen, Hämmer und andere Geräte antrieb.“ Diese Nutzung hat mit der Besiedlung des Waldgebiets, etwa im 13. Jahrhundert begonnen. „So wurden bereits 1350 in Todtnau für 22 verstreute Höfe 22 Mühlen gezählt.“[1] Noch älter sind die zwischen Feldberg und Hochrhein im Hotzenwald gelegenen Wuhren, ein System künstlicher Wasserläufe, die auch Wasser auf trockene Hochebenen brachten und mit gewerblicher Nutzung erstmals 1207 urkundlich erwähnt sind. 1751 ist auch die Anlage von Speicherseen nachgewiesen.[2]

So war es auch nicht weiter verwunderlich, dass mit der technischen Möglichkeit, elektrische Energie zu gewinnen, erkannt wurde, dass „die Region im Südschwarzwald [..] durch ihren Niederschlagsreichtum, durch ihre natürlichen Staumöglichkeiten im Gebirge, durch das hohe Gefälle zum Rhein und die besonders hohe Wasserzufuhr aus diesem Gebiet im Winter und Frühjahr eine in Deutschland einmalige, ideale Lage für den Bau und Betrieb von Pumpspeicherwerken“ besitzt.[3]

Beginnende Industrialisierung

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Da die zu gewinnende Energie Ende des 19. Jahrhunderts noch stationär gebunden war, waren industrielle Produzenten an Wasserläufe gebunden – dies veranschaulicht auch der Gründer des Aluminiumwalzwerkes in Wutöschingen, der Zeppelin-Ingenieur Fritz Burr, der zuerst die dortige Mühle am Rheinzufluss Wutach kaufte, um den notwendigen Strom selbst zu produzieren.

Nachdem die „Kraftübertragung“ – der Transport von elektrischer Energie über Entfernungen möglich wurde – war die Kapitalisierung des Wasserkraftwerkbaus kein Problem mehr: Der Bedarf der Hüttenwerke an dieser auch im Gegensatz zu Holz- und Kohleverbrennung mit Wasserkraft viel preiswerter und kontinuierlich zu gewinnenden Energie war enorm – der Eisenbahnbau und auch der Bedarf an Metall für Waffen und Munition der auf den Ersten Weltkrieg hin rüstenden Nationalstaaten waren Antreiber.

[„Am Hochrhein beim heutigen Rheinfelden wurde 1895 das erste Mal in ganz Europa versucht, ein Wasserkraftwerk in einem großen Fluss zu bauen. […] Der Versuch glückte und damit begann die Industrialisierung des Hochrheintals.“[4]]

Am Rheinfall in der Schweiz bei Schaffhausen, der sich auch für Wasserkraftgewinnung anbot, entstand ebenfalls durch von „Aluschmieden“ bewirktem Bedarf eine rege Bautätigkeit.

Erkundung Südschwarzwald

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Ende des 19. Jahrhunderts entstanden die ersten Wasserkraftwerke zur elektrischen Energiegewinnung. Auch in Deutschland wurden zwischen 1900 und 1910 Regionen besichtigt, die sich dafür eignen konnten und festgestellt, dass sich im südlichen Schwarzwald „der rund 900 ü.d.M. gelegene Schluchsee hervorragend dazu eignet, die Wasserkräfte der Hauensteiner Alb, des Ahabaches, der Schwarza, Wutach und Murg zusammenzufassen“ und zur Energieerzeugung zu nutzen.

„1911 war die Technik soweit, daß sie den Ferntransport elektrischer Energie mit einer Spannung von 110 kV bewerkstelligen konnte, 1912 errichtete das Rheinisch-Westfälische Elektrizitätswerk (RWE) in Essen bei Köln das Braunkohlengroßkraftwerk ‚Goldenberg‘.“

Wiederaufnahme von Forschung und Bauarbeit

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Nach dem Ersten Weltkrieg wurde 1920/21 im Südwesten das Badenwerk gegründet und nach einem Ideenwettbewerb der „Generalbauplan des Schluchseewerks ausgearbeitet [..], der die Ausnutzung des verfügbaren Gefälles zwischen Schluchsee und Hochrhein in drei Stufen vorsah.“ Dieser Grundgedanke führte nach dem „Ausbau der Rheinkraftwerke“ der Region sowie der „Verbindung der badischen Energiewirtschaft mit der auf Kohle aufgebauten von Rheinland-Westfalen [.. 1928] zur Erstellung des Schluchseewerkes als Spitzenkraftwerk“ mit entsprechenden, mit einer Ausnahme heute noch bestehenden finanziellen Beteiligungen.[5]


Einzelnachweise

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  1. Erich Pfisterer: Ausbau der Wasserkräfte am Hochrhein und im südlichen Schwarzwald, S. 337 in: Hrsg.: Norbert Nothhelfer (Landrat): Der Kreis Waldshut, Konrad Theiss Verlag, Stuttgart 1975 (Zweite Auflage 1979). ISBN 3-8062-0204-4.
  2. Fritz Schächtelin: Die Wuhren auf dem Hotzenwald, S. 332 f. in: Nothhelfer: Der Kreis Waldshut, 1979.
  3. Gregor Bär: Aufgaben, Bau und Betrieb der Pumpspeicherwerke der Schluchseewerk AG, S. 203 in: Hrsg.: Landkreis Waldshut: Heimat am Hochrhein, Band XIV 1989, Verlag des Südkurier, Konstanz 1988. ISBN 3-87799-093-2.
  4. SWR 1 Hörfunk: Der Hochrhein als Wiege der europäischen Wasserkraft, 26. August 2001. Abgerufen am Februar 2022.
  5. Karl Friedrich Wernet: Häusern. Im Wandel der Jahrhunderte, (Überarbeitung: Emil Müller-Ettikon), Druckerei und Verlagsanstalt Konstanz, Konstanz 1971, S. 132.
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Einarbeitung erfolgt

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  1. Redaktion: RWE steigt aus Pumpspeicherwerk Atdorf im Schwarzwald aus, FAZ, 30. April 2014.

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Wutachtalsperre

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  1. Landschaftliche Eingriffe durch den Bau des Schluchseewerks

Da zur Zeit der Planungen des Badenwerks in den 1920er Jahren Landschafts- und Naturschutz kaum eine Rolle spielten, konnten die Gewässer in den für die industrielle Nutzung günstig gelegenen Regionen ohne Einschränkungen auf technische Zwecke hin verändert werden. Der Schluchsee wurde aufgestaut und verlor seinen ursprünglichen Charakter als eiszeitlicher Gletschersee. Teile der Schluchten der Alb, der Schwarza, der Mettma und der Schlücht wurden mittels Talsperren abgeriegelt und die durch Überschwemmung entstehenden künstlichen Seen als Staubecken zu weitgehend leblosen Gewässerspeichern umfunktioniert.

„Als das Schluchseewerk gebaut wurde, plante man, die Leistungsfähigkeit von Wutach, Haslach, Steina, Schlücht, Mettma, Schwarza und Oberlauf der Hauensteiner Alb zusammenzufassen. Der Großausbau sollte zu einer Ausbauleistung von 436 000 PS und einer durchschnittlichen Nutzleistung von 61 300 PS (nach Abzug der vorhandenen Triebwerke) führen. Andere Pläne ließen diese Absichten nicht ganz ausreifen. Man errichtete das Hotzenwaldwerk und geriet überraschend schnell in das Zeitalter des Atomstroms“

Karl Friedrich Wernet: Die Wasser des Wutachgebietes, in: Heimat am Hochrhein, Band 4, 1969/70, S. 34 f.

In diesem Konzept hatte die Wutach eine bedeutende Rolle gespielt, denn sie sammelte als Zuflüsse die meisten der genannten Wasserläufe, vor allem der Haslach. Sie „entwässert ein Areal von 1138 Quadratkilometern mit Hilfe eines Gesamtgewässernetzes von 1245,4 Kilometer.“[1] Die Planungen zur Wutachtalsperre lösten jedoch in der Bevölkerung schon in den 1930er Jahren massiven Widerstand aus. Es gelang dem damaligen Landesamt für Naturschutz die Wutachschlucht 1939 zum Naturschutzgebiet zu erklären und wirksamen Einspruch gegen die Planungen zu erheben.[2]

Wutachtalsperre nach Planung[Anm 1].

Zwar erklärte das Badische Justizministerium 1943 die Genehmigung unter Einschränkungen für rechtens, doch hatte der Zweite Weltkrieg bereits die Einstellung aller Aktivitäten bewirkt.

Neuplanung des Einbezugs der Wutach

Nach dem Krieg zog das Landeskulturamt Freiburg am 27. Februar 1950 die Ausnahmebewilligung für die Wutachnutzung mit der Begründung wieder zurück, dass die im Krieg durch einen totalitären Staat erteilte Bewilligung sich einer erneuten Prüfung unterziehen müsse. Gegen die Entscheidung erhob die Schluchseewerk AG Klage beim Verwaltungsgericht.[2] und nachdem die Landesregierung ein Gutachten einholte, wurde die Ausnahmebewilligung per Erlass am 6. Dezember 1950 wieder erteilt.[3]

Bohrstelle im Flussbett der Wutach, nach der Haslachmündung im Gründungsraum der Staumauer 1952

Ende der Planungen und Bewahrung der Wutach

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1951 erweiterten die Schluchseewerke die Pläne zum Bau der Wutachtalsperre, die nun auch weite Teile des Naturschutzgebietes Wutach-Gauchach oberhalb der Schlucht einbezogen. Doch nun formierte sich ein breiter werdender Widerstand und mehr als ein Dutzend badischer Vereine sowie Fritz Hockenjos, Obmann der Arbeitsgemeinschaft Heimatschutz Südbaden sowie Erwin Sumser, ein Pionier des Naturschutzes, riefen 1953 die Aktion „Rettet die Wutachschlucht“ ins Leben. Sie sammelten 185.000 Unterschriften und forderten Gutachten unabhängiger Wissenschaftler. Der Widerstand gipfelte 1959 in einer großen Kundgebung in der Wutachschlucht. 1960 beschloss die Landesregierung unter Ministerpräsident Kurt Georg Kiesinger, die Pläne der Schluchseewerke abzuweisen, weil die Planungen auch weit über die 1943 genehmigten Pläne hinausgingen.[2]

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Bewertung elektr. Energie

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Weil elektrische Energie nur im Moment ihrer Entstehung wirksam wird und somit in diesem Moment angewandt oder „verbraucht“ werden muss, besteht zwischen Spitzenenergie und Schwachlastenergie kein physikalischer Unterschied – der Unterschied besteht nur in der Preisbewertung. Der hohe Tagesverbrauch (Tagstrom) und nachts durch reduzierte Aktivität geringfügig genutzte „Nachtstrom“ wird über die Nachfrage verschieden bewertet und ist somit eine ökonomische Festsetzung: Die „Wirtschaftlichkeit“ von Pumpspeicherkraftwerken beruht auf dieser auch ‚politischen‘ Festlegung – im Naturprozess besäße das Hoch- oder Zurückpumpen in Höhenlagen von Wassermassen zum erneuten Abfließen keinen Sinn und erinnert auch an die Sage von Sysiphos.[Anm 2] Durch Wasserkraft erzeugte Energie kann nicht aus stationärer Lagerung gewonnen werden wie etwa durch Lagerung von Öl, Gas oder Holz zur Verbrennung. Sie entsteht durch fließendes Wasser oder im künstlichen Kreislauf des Pumpspeicherprinzips. Ähnlich gibt es keinen physikalischen Unterschied von „Grünem Strom“ oder „Atomstrom“, der Unterschied ist durch eine politische Definition in Bezug auf die Produktionsweise festgelegt und kann auch nur statistisch und nicht durch eine Analyse der Energie selbst ermittelt werden. Da eine politische Bewertung nach Herkunft oder Verbrauchszeit sich durch Beschluss oder einen Marktmechanismus ändern kann, können sich auch die Relationen von der Wirtschaftlichkeit technischer Systeme ändern. Durch die Stabilität der Preisbewertung von Tag- bzw. Nachtstrom konnte sich das Prinzip der Pumpspeicherkraftwerke Anfang des 20. Jahrhunderts rasch entwickeln, weltweit verbreiten und bis in die Gegenwart als wirtschaftliche und insgesamt auch kostengünstige Produktionsweise erhalten. Entscheidend für diesen Erfolg war, dass die Übertragbarkeit von elektrischer Energie – ihr Transport durch Leitungssysteme – weitgehend verlustfrei möglich wurde.

Der Erste Weltkrieg beeinträchtigte oder stoppte sogar die Mehrzahl aller nicht unmittelbar zu Kriegszwecken einsetzbaren Vorhaben, auch die Produktion und die Verteilung elektrischer Energie aus Wasserkraft war gleichsam eingefroren.

  1. Ausdehnung des geplanten Haslach–Gutach-Stausees bei Vollstau, mit der Wutachstaumauer unterhalb der Haslachmündung (3); zudem gekennzeichnet: Haslachtal (1), Gutachtal (2), Lenzkirch–Ruhbühl (4), Lenzkirch–Kappel (5), Hörnletunnel (6) der östlichen Höllentalbahn (7), Wutachtal (8).
  2. In frühen Darstellungen, auch noch 1957, zeigt sich diese Relation noch nicht begriffen, so etwa bei Helmut Vocke, der die „Wasserkräfte und insbesondere den Vorzug ihrer Speicherfähigkeit“ nennt oder eine „umfangreiche Veredelung von Nachtstrom [auch „Abfallstrom“] durch Pumpspeicherung“ sieht – und gleichsam eine Qualitätsverbesserung des Stromes assoziiert. (Helmut Vocke: Aus der Geschichte der Wirtschaft des Kreises Waldshut. Die Industrie, Schluchseewerk-Aktiengesellschaft, S. 312 in: Die Chronik des Kreises Waldshut, Vocke-Verlag, Waldshut 1957).

Einzelnachweise

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  1. Karl Friedrich Wernet: Die Wasser des Wutachgebietes, in: Heimat am Hochrhein, Hrsg.: Landkreis Waldshut, Band 4, 1969/70, S. 32.
  2. a b c Badische Zeitung: Der Streit um das Wutachtal, 7./8. Oktober 1950, S. 7.
  3. Ist die Wutachschlucht wirklich gefährdet?, S. 4.

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