Benutzer:GerhardSchuhmacher/Planet

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Planeten als handlungsfähige Komplexe

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Die Erde als effizient strukturierter Organismus:

„Der Mensch, der den Lauf von Flüssen ändert, um dürres Land fruchtbar zu machen, oder die Polkappen erwärmt, zahlte für die Verbesserung der einen Landstriche mit der Versteppung anderer und verletzte damit das klimatische Gleichgewicht der Biosphäre, das durch die entwicklungsgeschichtliche Mühsal des Lebens nur scheinbar unzulänglich herausgearbeitet und reguliert worden war.“[1]

Lem setzt diese Überlegung ins Plusquamperfekt - die Vergangenheitsform -, so als habe die Menschheit diesen Irrtum mittlerweile eingesehen, was gegenwärtig noch nicht der Fall ist.

Die überall gleichen chemischen Elemente im Kosmos haben sich auf der Erde „sozusagen in die Knechtschaft der biologischen Evolution begeben und nur in dieser den Menschen in Erstaunen versetzt durch das Raffinement komplizierter Verbindungen, die sich zu Organismen und deren lebensbedingten Artenhierarchien fügten. Daraus wurde der Schluß gezogen, daß hohe Kompliziertheit eine Eigenschaft nur der lebendigen, aber nicht jeder Materie sei, da das Chaos im anorganischen Zustand nichts hervorbringen könne als blinde vulkanische Zuckungen, bei denen Lavaströme und Wolken herabregnender Schwefelasche ausgespien werden. [...] Die Menschen hatten Ordnung mit Leben, Unordnung mit langweiliger Öde identisch gehalten.“ (Lem, 43)

In seriösen Sendungen über Vulkane werden diese als „Übeltäter“ bezeichnet. (Arte) Dass diese nur wie Ventile einen für den Planeten gefährlichen Überdruck ablassen, liegt außerhalb auch intelligenter Betrachtungsweise. (Die Grenzen zwischen Intelligenz und Dummheit haben sich verwischt. / Römer-Zitat)

  1. Stanislaw Lem: Fiasko, S. Fischer Verlag, Frankfurt am Main 1986, S. 41. ISBN: 3-10-043302-5.