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Entschluss

Die Diskussion der Historiker und Publizisten (unter Einbezug der Auffassungen höherer Truppenführer nach dem Krieg) zur geistigen Disposition Hitlers vor allem in der Endphase der Kämpfe bewegt sich zwischen der Erklärung von Denk- und Handlungsweise des Führers mit „Wahnsinn” und dem Versuch, seine Realitätsauffassung zu ergründen. Nach dem Attentat vom 20. Juli 1944 und den Invasionen der Westalliierten in Frankreich schien auch Hitler ernüchtert und in seinem Selbstverständnis neu herausgefordert. Den Schock, den die Erkenntnis des weiterverzweigten Widerstands selbst in der höheren militärischen Führung bewirkte, musste er ebenso verarbeiten, wie die nun rundum verschärfte strategische Lage. Als Hitlers für den Fortgang des Krieges (und in dieser Konsequenz auch für die Manifestation der Nachkriegsverhältnisse) bedeutendste Reaktion gilt sein Plan, den Westalliierten an der deutschen Grenze eine entscheidende Niederlage zuzufügen, die sich dann in der Ardennenoffensive konkretisierte. Unbezweifelt ist, dass ihm damit eine Überraschung gelang, – zum einen, weil Amerikaner und Briten die Widerstandskraft der ‚unauffällig’ reorganisierten Wehrmacht unterschätzten; zum andern, da es in seiner Lage – damals wie heute – als vernünftiger galt und gilt, sich mit allen verfügbaren Kräften gegen die Rote Armee zu wenden.

Der Historiker Chester Wilmot, der den Krieg im Westen unmittelbar (und auch in den westlichen Hauptquartieren) miterlebte, wies darauf hin,

Als Widerspruch zu Hitlers Strategie wird auch die Tendenz der Propaganda gegen den Bolschewismus gewertet, doch war erstens Goebbels nicht über die Westplanung informiert und zum andern fügte sich diese Orientierung ins Konzept des Täuschungsmanövers und es schürte eher den Widerstandswillen des Volkes als ein vorrangig westliches Feindbild. Hier genügte der Hinweis auf das Beharren auf der bedingungslosen Kapitulation (368) durch die Westalliierten und dem Morgenthau-Plan, der Deutschland in einen ‚Agrarstaat’ verwandeln sollte.

Weitgehende Unkenntnis außenpolitischer Zusammenhänge und der Spielregeln demokratischer Willensbildung in den Regierungen seiner westlichen Gegner ließen Hitler zu einer falschen außenpolitischen Lagebeurteilung gelangen. Nach seiner Auffassung stand die Koalition seiner westlichen Gegner, insbesondere die der USA einerseits und Großbritannien mit Kanada, Australien und Neuseeland andererseits, kurz vor dem Zusammenbruch. Indem er zahlreiche außenpolitische Indikatoren falsch bewertete und zu einer von Illusionen bzw. Wunschdenken bestimmten Gesamtbeurteilung zusammenfügte, kam er zu dem Schluss, es bedürfe nur noch eines über die Westalliierten hereinbrechenden empfindlichen Schlages, der den Zusammenbruch der Anti-Hitler-Koalition bewirken würde. Die Anglo-Amerikaner würden sich in ihre Heimatländer zurückziehen und das Deutsche Reich würde in der Lage sein, den Abwehrkampf im Osten gegen die drohende Bolschewisierung Europas erfolgreich zu beenden.

Eine solche Erschütterung der politischen Balance der Westmächte konnte nach Hitlers Auffassung nur in einem überragenden militärischen Erfolg, in einer überraschenden, zerschmetternden Großoffensive an der Westfront bestehen. Die letzten Reserven der Wehrmacht und des Volkes waren hierfür zu mobilisieren, alles musste auf eine Karte gesetzt, der mögliche Untergang des Reiches in Kauf genommen werden. Die Grundidee der Ardennenoffensive war damit im Bewusstsein Hitlers geboren. Alle verfügbaren Akten weisen darauf hin, dass er allein es war, der auf den Gedanken kam, in der ihm eigenen nihilistischen Einstellung das Vabanquespiel zu wagen und den Versuch zu unternehmen, mit letztem und rücksichtslosem Einsatz eine „Wende“ des militärisch längst verlorenen Krieges herbeizuführen. Ein militärischer Endsieg war selbst von Seiten Hitlers zu diesem Zeitpunkt bereits nicht mehr zu erhoffen. Vielmehr sollte in Hitlers von illusionärer Verkennung und Größenwahn geprägtem Denken mit dem „Schock“ einer erfolgreichen deutschen Offensive in der westlichen Öffentlichkeit noch die Basis für die Akzeptanz einer politischen Beendigung des Krieges geschaffen werden. Als Ultima Ratio hatte der Sozialdarwinist Hitler ohnehin beschlossen, dass das deutsche Volk unterzugehen habe, wenn es seine Pläne nicht mit Erfolg zu krönen imstande sei.

„Bei keiner anderen Operation des Krieges wurde Hitlers irrationales Wunschdenken offenkundiger, nie war die Kluft zwischen Wahn und Wirklichkeit größer. Alle Gegenargumente seiner militärischen Berater, alle Berechnungen der Logistiker fegte er beiseite. Er glaubte nur noch an die ‚Macht des Willens‘.“

Karl-Heinz Frieser: Die deutschen Blitzkriege. Operativer Triumph – strategische Tragödie[1]

Allerdings gab es auch – zumindest aus Hitlers Sicht – rationale Gründe, einen letzten Versuch im Westen zu wagen. Im Osten hatte es trotz scheinbar ungleich günstigerer Voraussetzungen schon seit 1941 keinen entscheidenden Sieg gegeben, und seit dem Scheitern des Unternehmens Zitadelle 1943 lag die Initiative auf Seiten der Roten Armee. Im Westen, wo die Wehrmacht 1940 binnen Wochen gesiegt hatte, waren die Entfernungen kürzer und die Verkehrsverhältnisse günstiger. Außerdem schätzte Hitler die Kampfmoral der westlichen Alliierten inzwischen geringer als die der Russen ein. Wenn überhaupt, gab es seines Erachtens nur hier noch eine Chance, dem Krieg eine Wendung zu geben. Nichts zu unternehmen, kam für Hitler einer Kapitulation gleich. Und so sollten auch noch die letzten menschlichen Kräfte eingesetzt werden.

Auch „Rationalität” lässt sich nicht absolut fassen, sie ist mit Ethik – ‚Moral’ – verknüpft: rationale Kriegsführung lässt sich mit möglichster Schonung von Menschenleben verbinden (wie bei den Westalliierten), rational ist jedoch auch eine Haltung ‚ohne Rücksicht auf Verluste’, wenn es dem Zweck dient. Beide Haltungen sind, konsequent angewandt, ideologisch.

In Model hatte Hitler den Armeeführer, der ein übergeordnetes Ziel: das der militärischen Effizienz, verfolgte. Die Erhaltung von der Kampfkraft seiner Truppen war das Erfolgsrezept, mit dem er sich auch im Einklang mit seinen Mannschaften befand. Er verachtete in diesem Sinne unfähige Offiziere, gleich welchen Dienstgrades. Nicht nur als Feldmarschall, auch schon in untergeordneten Positionen, hatte er kein Problem damit, Führerbefehle zu ignorieren, gegebenenfalls offen zurückzuweisen. Nach der Katastrophe der Hitler'schen Führung in der Normandie, (W, 460).

Guderian, der als Verantwortlicher für die Ostfront mit seiner hartnäckigen Ablehnung der ‚Weststrategie’ Hitlers diesem letztlich im Wege stand, fällte das härteste Urteil über den Führer.[2]

Alliierte Planung

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Am 27. Dezember schlug Bradley vor, Pattons Vormarsch mit der 3. Armee zu verstärken und „mit der 1. Armee unverzüglich einen großen Angriff gegen die Nordflanke des Frontvorsprungs zu führen.” Am 28. Dezember besprachen Eisenhower und Montgomery den Vorschlag. Der Brite warnte, dass im Norden noch „7, wenn nicht 8 Panzer-Divisionen gegenüberstehe[n]”, es „die Amerikaner hohe Verluste kosten (würde), besonders die Infanterie, der es bereits ernstlich an Ersatz fehle.” Er erwarte auch noch einen deutschen Angriff im Norden, wolle diesen erst zurückwerfen und dann den Gegenschlag führen. Eisenhower räumte den Vorzug dieser Überlegung ein, „doch lag ihm sehr daran, daß nicht zu lange gewartet werde. Man beschloß daher, die Gegenoffensive, sollten die Deutschen vorher nicht wieder angreifen, am 3. Januar zu eröffnen.”[3]


Offensive im Elsaß

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Der Angriff im Süden der Rheinfront, der von Hitler im Zusammenhang mit der Ardennenoffensive in der Nacht zu Neujahr 1945 geplant war, „um im Westen halbwegs wieder eine Bereinigung herbeizuführen”[4], kam im Hauptstoß gegen die Zaberner Senke rasch zum Stehen. Östlich der Vogesen lief der Angriff ins Leere, da sich die 7. US-Armee auf die Maginot-Linie zurückzog und auch der Stoß aus dem Kolmarer Brückenkopf blieb ohne den vorgesehenen Erfolg. Die Operationen der 3. US-Armee (Patton) wurden durch das Unternehmen Nordwind nicht beeinflusst.

„Anfang Januar griffen 6 Divisionen der Armee Pattons von Süden an mit dem Ziel, die Bastogner Ausbuchtung zu erweitern. [...] Von der OKW-Reserve wurden 3 frische Infanterie-Divisionen herangeführt, und Dietrich mußte 4 Panzer-Divisionen [vom Nordflügel] an v. Manteuffel abgeben. [...] Die Schlacht, die sich daraus [am 3. und 4. Januar] entwickelte, war die erbittertste der ganzen Offensive und die verlustreichste, besonders für die neuen unerfahrenen amerikanischen Divisionen. [...] Am 5. Januar begann der deutsche Ansturm nachzulassen. Jeder Gedanke an eine Eroberung Bastognes wurde aufgegeben, denn die Truppen, die damit beauftragte worden waren, wurden jetzt dringend gebraucht, um die Gegenoffensive der Verbündeten abzuwehren, die zwei Tage vorher Montgomery gegen die Nordflanke der Ausbuchtung eröffnet hatte.”[5]


Alliierte Gegenoffensive

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Die britische Offensive (verstärkt durch die 6. Britische Luftlandedivision) wurde gleichzeitig von Westen her durch einen amerikanischen Angriff ebenfalls mit Zielrichtung Houffalize, gegen den keilartigen deutschen Frontvorsprung, ergänzt. „Die Alliierten kamen nur langsam voran, denn der dichte Nebel machte die Versorgung aus der Luft unmöglich und schränkte die Möglichkeit des Einsatzes von Artillerie ein.”[6]

Kampfpause während des Rückzugs im Januar 1945

Beide Operationen „stießen auf einen Feind, der sich auf den bewaldeten Höhen gut eingegraben hatte und dessen Stellungen eine dichte Schneedecke tarnte. [...] In fünf Tagen kamen die auf Houffalize drückenden Amerikaner nur fünf Meilen vorwärts. Dieser an sich geringe Gewinn war aber für Model Grund genug, die Genehmigung zum Rückzug aus den Westardennen zu fordern.” Sieben von zehn der deutschen Panzerdivisionen hatten „nur eine gute Straße in Besitz, [...] die bereits unter Artilleriefeuer (lag).”[7]

„Am 8. Januar konnte Hitler nicht länger leugnen, daß die meisten seiner übriggebliebenen Panzer eingeschlossen zu werden drohten, und ermächtigte Model, den Raum westlich von Houffalize aufzugeben. Mit diesem verzögert und verspätet gefaßten Entschluß gab Hitler zu, daß die Ardennenoffensive fehlgeschlagen war.“

Wilmot: Kampf um Europa, 1960, S. 586.

Deutsche Rückzugskämpfe
Der deutsche Rückzug wurde von langsam zurückweichenden Nachhuten gedeckt. „Am 11. Januar hatte sich die Lage der Alliierten gefestigt” und am 12. Januar gingen zwei Divisionsgruppen Pattons um Bastogne vor: „Die beiden Gruppen (vereinigten sich) in der Nähe von Bras. Rund 15 000 deutsche Elitesoldaten – darunter der größte Teil der 5. Fallschirmjägerdivision – [war eingeschlossen]. Die Schlacht um Bastogne war zu Ende. [...] Am 17. Januar, dem Tag nach der Vereinigung der Ersten und der Dritten [US]-Armee bei Houffalize [... übernahm] Bradley wieder den Befehl über Hodges’ Erste Armee [von Montgomery].”[8]

Gefechtskontakt während des Rückzugs im Januar 1945

„Am 19. Januar wütete in den Ardennen ein Schneesturm, [...] der den amerikanischen Vorstoß auf St. Vith zum Stillstand brachte. [...] Am 21. Januar hatte sich der Schneesturm gelegt, [... und] gegen Mitternacht (des 23. Januar) war St. Vith wieder fest in der Hand der Kampfgruppe B [der 7. US-Panzerdivision]. [...] Die Schlacht um den Keil war zu Ende. [...] Die Kämpfe verlagerten sich weiter nach Osten, auf deutsches Gebiet.”[9]


(24.12.)

„Am Weihnachtsabend gelang es Manteufel, unmittelbar mit Hitlers Hauptquartier telefonische Verbindung zu erhalten, um die Tatsachen darzulegen und Vorschläge zu machen” – er genoss hohe Wertschätzung bei Hitler[10] – und schlug Jodl eine aufgrund der Lage neue Planung vor: er wollte auf seinem Flügel die Maas nicht überschreiten, sondern „kreisförmig nach Norden zum nahen Maasufer vorstoßen, um die ostwärts des Flusses stehenden alliierten Kräfte abzuschneiden und die Flusskrümmung auszufegen [...] und so auch der 6. Panzerarmee vorwärts helfen.” Manteuffel: „Ich schloß unter Hervorhebung folgender Punkte: Ich muß heute nacht Antwort haben; die OKW-Reserven müssen genügend Benzin haben; ich werde Luftunterstützung brauchen”. In der Nacht gab es einen weiteren Kontakt, „aber Jodl sagte mir, daß der Führer noch keine Entscheidung getroffen habe. Alles, was er im Augenblick tun könnte, sei, daß er mir eine weitere Panzerdivision zur Verfügung stellt.”[11]

Inzwischen hatte sich auch Model in die Gespräche eingeschaltet – noch „könne der Aachener Frontvorsprung beseitigt werden. Model wies darauf hin, daß die zu dem Angriff nach Norden erforderlichen Kräfte freigesetzt werden könnten, wenn der Führer seinen Plan der Offensive im Elsaß aufgebe, deren Beginn auf den Neujahrstag festgesetzt war. Hitler wies den letzten Vorschlag ab. Er stimmte nur dem Vorschlag zu, daß zunächst Bastogne genommen werden müsse.”[12] So hatte Manteuffel nur für den ersten Akt freie Hand.

US-Patrouille mit einem gefangenen SS-Soldaten, 25. Dezember 1944

25. Dezember
Er setzte die 15. Panzergrenadier-Division auf die Nordwestecke an: „Die Deutschen griffen am ersten Weihnachtsfeiertag um 03.00 Uhr an”, hatten bei Tagesanbruch zwei Breschen geschlagen, wurden jedoch abgeriegelt: „Von den achtzehn durchgebrochenen Panzern wurde jeder außer Gefecht gesetzt, von der Infanterie entkam nicht ein Mann. Am Vormittag war die amerikanische Front wieder hergestellt.”

Zur gleichen Zeit wartete seit anderthalb Tagen „die Vorhut der 2. Panzerdivision]] auf dem Höhenrücken über Dinant und harrte ungeduldig auf Brennstoff und Verstärkung zum letzten abschließenden Sprung den Westhang der Ardennen hinunter an die Maas.” Die Masse der Division hatte Rochefort genommen und marschierte weiter nach Westen. Doch „in ihrer linken Flanke konnte die Panzer-Lehrdivision [...] nicht mit starken Kräften über St. Hubert hinauskommen, und in ihrer rechten Flanke war die 116. Panzer-Division zwischen Marche und Hotton unvermittelt zum Stehen gebracht worden. Von den Panzerreserven, die Hitler v. Manteuffel zugesagt hatte, war eine Division auf Butgenbach abgezweigt worden, eine andere in den Kampf um Bastogne verwickelt und dir dritte, die sich Marche erst näherte, wegen Treibstoffmangels zurückgeblieben.”

Die 2. deutsche Panzerdivision blieb isoliert. Inzwischen hielt „die gesamte amerikanische 2. Panzer-Division [unter General ‚Joe’ Collins] in überwältigender Stärke auf ihre rechte Flanke (zu).” Die Deutschen hatten Zeit, sich stark zu verschanzen und in den Mittagstunden begann der Kampf.[13]

26. Dezember
Die deutsche Vorhut bei Dinant kämpfte ohne Treibstoff darum, „ihre Vernichtung abzuwenden [...] während ihre Division, unterstützt von Einheiten der Panzer-Lehrdivision und der 9. Panzer-Division vergeblich zur Entsetzung der Vorhut durchzubrechen suchte.”[14]

Den Truppen Pattons gelang es, „den Einschließungsring um Bastogne zu sprengen. Erst jetzt wurden zwei SS-Divisionen und zwei Infanteriedivisionen freigegeben, die Stadt erneut von Südosten her einzuschließen”[15]

An der Front der 6. SS-Panzerarmee gab es wenig Bewegung, da Montgomery die ihm unterstellten Truppen zum Gegenangriff umgruppierte.

„Bombenteppiche gingen auf allen Straßen nieder. Das nähere wie das weitere Hinterland der [deutschen] Front stand unter pausenlosen [Luft-]Angriffen, die sämtliche Verbindungen der Heeresgruppen zerschlugen. In zwei Teile gesprengt, von Artilleriefeuer stark mitgenommen, von Jagdbomberschwärmen ständig angegriffen, wurde die 2. Panzerdivision so gut wie aufgerieben.[16]

Die ‚quergestrichelte’ Linie auch gültig bis Ende Januar (Ausnahme der US-Angriff westlich Bastogne

27. Dezember
Manteuffel versuchte, die Genehmigung zum Rückzug zu erhalten, doch „Hitler untersagte diesen Schritt nach rückwärts. So wurden wir, statt uns rechtzeitig abzusetzen, unter dem Druck der alliierten Angriffe Schritt für Schritt zurückgetrieben und erlitten unnötig schwere Verluste.”[17] Am Abend des Tages „rollten die Streitkräfte, die Dinant hatten nehmen sollen, wieder zurück nach Rochefort hinein”.

Die deutschen Reserven erreichten nach und nach Bastogne - „mit dem Auftrag [...] die Stadt erneut von Südosten her einzuschliesen, und so blieb Bastogne bis Anfang Januar der Brennpunkt der Schlacht.”[18]

„Die Aufschiebung des Angriffs im Norden [durch Montgomery] wurde von Bradley und Patton äußerst übel vermerkt.” Sie unterstellten, er wolle die vier in Reserve zurückbehaltenen britischen Divisionen nicht einsetzen. Der Brite hingegen war nicht an einem kontinuierlichen Angriffsgeschehen interessiert, er war entschlossen, eine starke Streitmacht für den Augenblick zur Hand zu haben, wo die deutschen Reserven gebunden wären.[Anm 1] [...] Zudem blickte Montgomery weit über die Ardennen hinaus. Die Briten hatten, anders als die Amerikaner, keine frischen Divisionen mehr zu erwarten, und so lag ihm sehr daran, sein XXX. Korps für die kommende Schlacht im Rheinland zu erhalten.[19]

28. Dezember
Nun versuchte v. Rundstedt als Oberbefehlshaber West, „Hitler zu überreden, alle Offensivoperationen einzustellen und seine Armeen herauszuziehen, ehe die Alliierten in voller Stärke zum Gegenangriff schreiten würden.” Bei der Besprechung mit den Oberbefehlshabern der für den 1. Januar 1945 vorbereiteten Offensive im Elsaß erklärte Hitler, zwar habe der Angriff in den Ardennen „leider nicht zu dem durchschlagenden Erfolg geführt [..], den man hätte erwarten können", machte aber geltend, dass der Gegner seine Pläne habe aufgegeben müssen und von einem baldigen Krieggsende nicht mehr reden würde, so „schon jetzt eine ungeheure Entspannung eingetreten (sei).” Der Erfolg im Elsaß würde die Drohung gegen die linke Flanke in den Ardennen beseitigen, so dass die Offensive dort „mit neuer Erfolgsaussicht wieder aufgenommen werden könne. Model habe seine Position in den Ardennen zu festigen, die Truppen umzugruppieren und „gegen den Frontvorsprung von Bastogne einen neuen, machtvolleren Angriff [zu] richten.”[20]

Zur Gegenoffensive bereitgestellter US-Panzertrupp bei Eupen, 30. Dezember 1944

Offiziell sprach man in der deutschen Propaganda in den „letzten Tagen des Jahres [...] von einer ‚Bewegungsschlacht größten Ausmaßes’” in den Ardennen[21], doch vermerken die Chronisten zu diesem Zeitraum keine entsprechenden Ereignisse bzw. ausschließlich Positionskämpfe bei Bastogne.

Am 16. Dezember vor Morgengrauen rückten 14 deutsche Infanteriedivisionen „gegen nur vier Divisionen des 8. amerikanischen Korps auf einer Frontlinie von 100 km an.”[22] „Das Gerumpel der Panzer, Sturmgeschütze und Lastkraftwagen, die mit der Infanterie marschierten, wurde von den V-1-Geschossen überdröhnt, die auf ihrem Weg nach Lüttich und Antwerpen in Salven niedrig über die Truppen hinwegröhrten. [...] Um 5.30 Uhr begannen zweitausend Geschütze auf die amerikanischen Stellungen zu trommeln, und die Infanterie trat hinter der Feuerwand zum Angriff an. Dicht hinter ihr fuhren Panzer-Divisionen heran und hielten sich bereit, Durchbrüche sofort operativ auszunutzen.” (Wilmot, 558).

„Die 6. SS-Panzerarmee, die unter dem Kommando von Sepp Dietrich den Hauptstoß zu führen hatte, durchbrach auf dem linken Flügel die feindliche Front und erkämpfte sich am 18. Dezember, an Malmedy vorbeiziehend, den Übergang über die Amblève jenseits von Stavelot. Der rechte Flügel wurde jedoch durch die zähe Abwehr der Amerikaner schon bei Monschau festgehalten.” Dadurch (und wegen unzulänglicher Treibstoffausstattung) blieb auch der 45 Kilometer weit vorgedrungene linke Flügel weit vor Lüttich liegen und geriet unter Gegenoperationen. (Buchheit, 161).

Planung und Ausführung

„Weit erfolgreicher entwickelte sich der Angriff der 5. Panzerarmee General von Manteuffels. Noch bevor die vier Infanterie und die zwei Panzerkorps nach starker Artillerievorbereitung in vorderer Linie zum Sturm antraten, waren überraschend [...] Sturmbataillone in den dünn besetzten amerikanischen Abschnitt eingesickert. Bereits am Abend des 17. Dezember war der Durchbruch an und westlich der Our an mehreren Stellen gelungen. Die Panzer überschritten den Fluß etwa um Mitternacht und erreichten gegen Morgen die amerikanische Hauptlinie. Das 47. Panzerkorps unter General Freiherr von Lüttwitz näherte sich Bastogne und bedrohte St. Vith.“

Gert Buchheit: Hitler der Feldherr, S. 161

Hier kam es jedoch zu Gegenangriffen in den Flanken – St. Vith konnte erst am 22. Dezember genommen werden und die wiederholten Angriffe auf Bastogne scheiterten.

Lagebesprechung im Kampfraum Luxemburg

„Auch die links von der 5. Panzerarmee angreifende 7. Armee, deren Aufgabe es eigentlich gewesen wäre, [...] Flankenschutz zu bieten, erzielte nur anfangs einige Erfolge. Sie litt unter Kräftemangel, besonders an motorisierten Verbänden, und daher mußte die 5. Panzerarmee aus ihren eigenen Reihen stärkere Teile nach und nach zum Flankenschutz abzweigen, so daß die Spitze ihres Angriffskeils immer dünner wurde.” (Buchheit, 162).

Reaktion der Alliierten Führung

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Das amerikanische Oberkommando in Versailles erhielt erste Nachrichten über ‚geringe Einbrüche‘ an einer langen Front am Nachmittag des 16. Dezember. Nach eigenen Angaben war General Dwight D. Eisenhower ‚sofort überzeugt, daß es sich um keinen örtlichen Angriff handelte‘, General Omar Bradley, Kommandierender der amerikanischen 12. Heeresgruppe. hielt den Vorgang jedoch noch an den beiden nächsten Tagen für einen ‚Ablenkungsangriff‘ gegen ‚Pattons Vormarsch im Saargebiet‘. Man setzte zwar 2 Panzerdivisionen „nach den Ardennen in Marsch [...] die Reserven des SHAEF, die 82. und die 101. Luftlande-Division in Reims wurden [jedoch] bis zum Abend des zweiten Tages, des 17. Dezember, nicht einmal in Marschbereitschaft gesetzt.“[23] Erst am Morgen des 19. Dezember kam es bei einer von Eisenhower in Verdun angeordneten Besprechung mit Bradley, Jacob L. Devers, George S. Patton und anderen zu einem halbwegs koordinierten Vorgehen. „Durch den drohende[n] Zusammenbruch des Befehlsgefüges des Bradleyschen Oberkommandos“ [insbesondere bei der 1. Armee unter Courtney Hicks Hodges] der durch den deutschen Vorstoss in zwei Teile gespaltenen Front sah sich im Norden Montgomery veranlasst, „das XXX. britische Korps [...] in die mögliche Gefahrenzone zwischen Maas und Brüssel“ zu verlegen. So entschied Eisenhower gegen den heftigen Protest der amerikanischen Generäle, dem Briten Montgomery ab 20. Dezember die Führung im Norden, und somit auch den Oberbefehl über die 1. US-Armee und die 9. US-Armee zu übertragen: „Der ordnende Eingriff in das interalliierte Befehlsgefüge kam nicht eine Minute zu früh, denn die Schlacht glitt der Führung bereits aus den Händen [...] Montgomerys Beitrag war, daß er eine Reihe von Einzelaktionen in eine zusammenhängende, nach einem klaren Plan durchzuschlagende Schlacht verwandelte.“[24]

Am Morgen des 18. Dezember hatte v. Manteuffel südlich von St. Vith eine Bresche geschlagen und seine Panzer waren auf dem Weg nach Bastogne. Ein Kampfkommando von Pattons 10. Panzerdivision erreichte abends die Stadt und in der Nacht traf auch die 101. Luftlandedivision noch vor der Panzer-Lehrdivision (Bayerlein) ein. Manteuffels Truppen nahmen am 19. Dezember „Houffalize in der rechten und Wiltz in der linken Flanke und ermöglichten so die schnelle Einschließung der Stadt.” Infanterie soltte sie in Schach halten – die Panzer strebten der Maas zu und Manteuffel forderte von Model sofortige Verstärkungen an. Model schlug Hitler vor, die sechs Reserve-Divisionen – „da Dietrichs Angriff [am rechten Flügel der Offensive] steckengeblieben war, zur Ausnutzung des Durchbruchs v. Manteuffels [...] in den Kampf zu werfen. Aus politischen Gründen wünschte jedoch Hitler, daß die SS den entscheidenden Schlag führe, und bestand darauf, daß die beiden SS-Divisionen im Norden eingesetzt würden, damit Dietrich noch eine Chance erhalte. Die drei Wehrmachtsverbände waren das Äußerste, was er für Manteuffel freigeben wollte.”[25]

Am Abend des 19. Dezember war die Lage für die Alliierten „sehr viel ernster geworden. [...] Es waren keine amerikanischen Kräfte verfügbar, [...] die zwanzig Meilen Breite Lücke zwischen der 101. Luftlandedivisiondivision [in Bastogne] und der 82. Luftlandedivision um Werbomont zu schließen. Durch dieses Tor marschierten die Deutschen auf den Maasabschnitt Namur – Dinant – Givet los, der praktisch unverteidigt war. [...] Überschritten die Deutschen die Maas, blieb als einzige Reserve, sie aufzuhalten, das britische XXX. Korps.” (567)

(20.Dezember) / Kommandoteilung Die Kampfgruppe Peiper war im Bergland bei Stoumon eingeschlossen. Einnahme der Ourthe-Brücke zum Verkehrsknotenpunkt Barrière de Champlon.


Angriffe auf Bastogne scheiterten. Manteuffel „fuhr selbst mit der Panzer-Lehrdivision nach vorn, leitete sie um Bastogne herum und ließ sie am 21. auf St. Hubert vorstoßen. Die 2. Panzerdivision umging den Ort im Norden.” Der Befehlshaber in der Stadt, McAuliffe, lehnte eine Übergabe ab. „Es war ihm klar, daß die Behauptung des Platzes starke deutsche Teile band. [...] Die links von der 5. Panzerarmee angreifende 7. Armee, deren Aufgabe es eigentlich gewesen wäre, die von Süden auf Bastogne führenden Straßen zu sperren, erzielte nur anfangs einige Erfolge. [...] Daher mußte die 5. Panzerarmee aus ihren eigenen Reihen stärkere Teile nach und nach zum Flankenschutz abzweigen, so daß die Spitze ihres Angriffskeiles immer dünner wurde.”[26]

Kritisch wurde die Lage der 7. US-Panzerdivision in St. Vith, das an der Spitze eines in das von den Deutschen bereits eroberte Gebiet hineinragenden tiefen Keils lag („Hufeisenlinie”). Der Kommandeur Hasbrouck hatte keine Kontakte mehr und schrieb einen Brief: „Möglich, daß ich sie heute noch hinhalten kann, aber morgen werde ich abgeschnitten sein.”[27]

Kommandoübernahme Montgomery

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Bereits am 18. Dezember – noch bevor Eisenhower den Einbezug des Briten in Betracht zog – hatte Montgomery „seine eigenen Verbindungsoffiziere an die amerikanische Front” geschickt: „Zur Mittagsstunde des 20. Dezember berichteten sie ihm aus erster Hand.” Als er wenig später im Hauptquartier der 1. US-Armee eintraf, war er besser unterrichtet als Hodges selber. Einer seiner Stabsoffiziere berichtete: „Der Feldmarschall Schritt in Hodges’ Hauptquartier wie Christus in den Tempel, um ihn zu reinigen.” Die Delegation des Kommandos im Norden des Schlachtfeldes an den britischen Feldmarschall führte zu heftigen Reaktionen im US-Heer, in der amerikanischen Presse und Öffentlichkeit.[28]

Montgomery fing sich jedoch wieder und zuerst ging es auch nur darum, unmittelbar auf das bestehende Chaos zu reagieren. Klar war, dass der Schwerpunkt der Offensive nun bei der 6. SS-Panzerarmee lag. Die Bereiche der 9. Und der 1. Armee wurden nach Westen verschoben und der Brite versuchte, den Amerikanern die Notwendigkeit zu vermitteln, exponierte Frontvorsprünge zurückzunehmen (vor allem des ‚Hufeisen’) und die Linie zu verkürzen. Hodges wollte jedoch angreifen, Montgomery lenkte ein: In der Nacht zum 21. Dezember vollendete die 82. Luftlandedivision unter Ridgway zwar „die Umfassung der angreifenden Kolonne Peipers und stellte mit der Westseite des ‚Hufeisens’ von St. Vith Verbindung her”, ...

21. Dezember
... doch hatte die 116. Panzerdivision am Morgen darauf „mit einem schnellen Vorstoß im Ourthetal seine Westflanke überflügelt [... und] griff bereits, tief in seinem Rücken, das dreißig Meilen westlich von St. Vith gelegene Hotton an.” Kurz darauf „war St. Vith genommen, und Ridgway sah sich vom 2. SS-Panzerkorps mit voller Wucht angefallen. Weit entfernt, die Lücke zu schließen, wurde nun die 1. Armee durch rasch aufeinanderfolgende Angriffe zurückgeprellt.” Diese Angriffe wurden von 12 deutschen Divisionen, darunter 7 Panzer-Divisionen, vorgetragen.

Zweite Angriffsphase (21. bis 24. Dezember)

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Der Überraschungsangriff war gelungen und auch die Einsätze hinter den amerikanischen Linien hatten Wirkung gezeigt. Am Südflügel gelang es jedoch nicht, den Verkehrsknotenpunkt Bastogne zu nehmen (dort lagerten 3 Millionen Gallonen Treibstoff), in der Mitte hielt sich St. Vith und vor allem kamen im Norden die SS-Panzerdivisionen nicht voran. Einzig die Kampfgruppe Peiper, die sich jedoch Verbrechen zuschulde kommen lies, konnte durchbrechen; sie scheiterte kurz vor der Möglichkeit, ein riesiges Treibstofflager (11 Mio. Gallonen) zu erobern und wurde selbst eingekesselt. Doch beruhten die amerikanischen Abwehrerfolge auf dem Widerstand einzelner, meist isolierter Einheiten, das alliierte Befehlsgefüge befand sich noch in der Reorganisation. Die deutsche 5. Panzerarmee im Südbereich blieb weiter offensiv und die 6. SS-Panzerarmee hatte mit Verstärkungen zum erneuerten Angriff angesetzt.

Montgomery übernahm nun mit Nachdruck die Führung und lies sich nicht mehr „durch diese oder jene Entwicklung oder Vorhersage aus dem Konzept bringen. [...] Er wollte zuerst die Deutschen frontal aufhalten, um sie von ihrem strategischen Marschziel wegzudrücken und zu zwingen, nach Südwesten vorzustoßen, wo sie kein Unheil anrichten konnten.”

Der erste Angriff der 6. Panzerarmee „richtete sich gegen den Abschnitt Malmédy – Butgenbach – Monschau und wurde ohne Rücksicht auf Verluste 48 Stunden lang fortgesetzt.” Der zweite Angriff (durch die 5. Panzerarmee) trieb die 7. US-Panzerdivision aus St. Vith und über die Salm zurück und öffnete die Straße nach Houffalize und St. Hubert. Der dritte Angriff (durch die 2. und die 9. SS-Panzerdivision) richtete sich gegen den bereits verkleinerten Frontvorsprung der 82. Luftlandedivision und erzwang die Öffnung der Straße von St. Vith – Vielsalm – Laroche. „Der vierte Angriff mit dem Ziel, diese Route über Marche nach Namur zu verlängern, wurde vereitelt, aber südwestlich von Marche stieß die 2. Panzer-Division an Rochefort vorbei bis zum letzten Höhenrücken vor der Maas.”[29]

22. Dezember
Vom 22. Dezember an klärte sich das Wetter auf. „Am ersten Tag flog die 9. taktische Luftflotte der Alliierten allein 1200 Einsätze gegen die deutschen Nachschubeinheiten.”[30] Zudem näherten sich massive Verstärkungen dem Kampfraum: „Auf der Südflanke der Bresche waren zwei Korps von General Pattons 3. amerikanischer Armee nach Norden eingeschwenkt, und am 22. eröffnete eines von ihnen einen starken Angriff auf der Straße Arlon–Bastogne.[31]

Im Norden setzte sich Montgomery gegen die US-Truppenführung durch und „bewahrte die tapferen Verteidiger von St. Vith [durch rechtzeitigen Räumung] vor der Vernichtung”. Er bestand nach einem Durchbruch der 2. SS-Panzerdivision auch darauf, die 82. Luftlandedivision zurückzuziehen. „Für ihn war das nur ein taktisches Manöver, für Ridgeway hingegen vor allem eine Sache der Ehre und der Kampfmoral seiner Truppen.” Die Amerikaner wollten dem Gegner alle verfügbaren Einheiten unmittelbar entgegenwerfen – „keinesfalls aber wollte Montgomery die zum Gegenangriff bestimmten Kräfte in die Abwehrschlacht hineingezogen haben.”[32] Nach der völligen Einschließung von Bastogne am Vortag, lehnte der kommandoführende Brigadegeneral McAuliffe eine Übergabeaufforderung des Generals v. Lüttwitz verächtlich ab.

23. Dezember
Mantteufels Stoß zur Maas, der „den Raum 5 km ostwärts Dinant erreichte – die Aufklärungsabteilungen der 2. Panzerdivision und Teile des nachfolgenden Gros – wurden von amerikanischen Verbänden abgeschnitten und nach hartnäckigem Widerstand in den nächsten Tagen aufgerieben.”[33] St. Hubert wurde von Kräften genommen, die ebenfalls Bastogne umgangen hatten.

Pattons Entsatzangriff auf Bastogne wurde fünf Meilen vor dem Einschließungsring gestoppt und „von einem heftigen Gegenangriff zurückgetrieben.” Da die Munitionsvorräte der Belagerten schwanden, spitzte sich die Schlacht um Bastogne zu. „Die Deutschen führten ihren bisher schwersten Angriff, zerschlugen die Südostecke des Kessels und nahmen eine beherrschende Höhe. Einige Panzer brachen bis in die Straßen der Stadt durch, aber die Amerikaner riegelten schnell ab. Am Morgen war die Bresche wieder geschlossen.[34]

Am 23. Dezember „erschien die 8. Strategische Luftflotte mit 2000 fliegenden Festungen und 800 Langstrecken-Jägern über dem Kampffeld.”[35]

24. Dezember
Der Abzug der 7. US-Panzerdivision aus dem Keil von St. Vith und der Teilrückzug der 82. Luftlandedivision kam im Raum um den Ort Manhay zum Abschluss. In der Nähe befand sich die 2. SS-Panzerdivision, mit der es abends und in der Nacht zum Kampf kam, der danach zu festen Frontlinien führte.[36] Im Verlauf des 24. Dezember hatten sich die Fronten und Positionen weitgehend stabilisiert.

In den Chroniken des Tages nimmt die Initiative von Model und Manteuffel breiten Raum ein, die Hitler eine neue Planung vorlegten: Der Vorschlag setzte den Fall von Bastogne und dazu den Einsatz der ‚OKW-Reserve’ voraus.

In Bastogne bereiteten sich beide Seiten auf einen erneuten Waffengang vor – Manteuffel hate dazu die 15. Panzergrenadier-Division herangezogen und setzte sie gegen die Nordwestecke an.

  1. Karl-Heinz Frieser: Die deutschen Blitzkriege. Operativer Triumph – strategische Tragödie. In: Rolf-Dieter Müller (Hrsg.): Die Wehrmacht. Mythos und Realität. Oldenbourg, München 1999, ISBN 3-486-56383-1, S. 182–196, hier S. 193.
  2. (369).
  3. Wilmot: Kampf, 1965, S. 582.
  4. Hrsg.: H. Heiber : Lagebesprechungen, 1963, S. 305 (28. Dezember 1944).
  5. Wilmot: Kampf, 1965, S. 585.
  6. John Tolland: Ardennenschlacht, Gustav Lübbe Verlag, Bergisch-Gladbach 1959, 3. Auflage 1980, S. 355.
  7. Wilmot: Kampf, 1960, S. 585 f.
  8. Tolland: Ardennenschlacht, 1980, S. 373-382.
  9. Tolland: Ardennenschlacht, 1980, S. 386-395.
  10. „Hitler wollte nie auf die Beweisführung der älteren Generale eingehen, denen er mißtraute, aber er stand neuen Männern und neuen Gedanken ganz anders gegenüber. Manteuffel war eine seiner Entdeckungen.” In: L. Hart: Deutsche Generale, 1965, S. 268.
  11. Hart: Deutsche Generale, 1965, S. 283 ff. Liddell Hart führte mehrere Gespräche mit Manteuffel.
  12. Wilmot: Kampf, 1960, S. 578.
  13. Zitate im Abschnitt: Wilmot: Kampf, 1960, S. 579 ff.
  14. Wilmot: Kampf, 1960, S. 580.
  15. Buchheit: Feldherr, 1965, S. 164.
  16. Raymond Cartier: Der Zweite Weltkrieg, Zweiter Band, R. Piper Verlag, München Zürich 1977' S. 924. ISBN 3-492-02284-7.
  17. Manteuffel im Gespräch mit Liddell Hart: Deutsche Generäle, 1965, S. 285.
  18. Buchheit: Feldherr, 1965, S. 164.
  19. Wilmot: Kampf, 1960, S. 582.
  20. Nach Wilmot: Kampf, 1960, S. 583 f.
  21. Buchheit: Feldherr, 1965, S. 165.
  22. Gert Buchheit: Hitler der Feldherr, S. 160.
  23. Chester Wilmot: Der Kampf um Europa, Büchergilde Gutenberg, Zürich 1955, S. 624f. Dort auch zitiert: Eisenhower und Bradley nach ihren Werken.
  24. Chester Wilmot: Der Kampf um Europa. Büchergilde Gutenberg, Zürich 1955, S. 631ff, 654.
  25. Wilmot: Kampf, 1960, S. 563 f.
  26. Bucheit: Feldherr, 1965, S. 162.
  27. Wilmot, Kampf, 1960, S. 571.
  28. Wilmot, Kampf, 1960, S. 570. Eisenhower lies sich nicht verunsichern – im Rückblick wurde deutlich, dass er rein sachlich und militärisch optimal entschieden hatte. Die Reaktionen beider Seiten standen jedoch für den internen Konflikt unter den Verbündeten, der sich in der Endphase der Invasion zu entwickeln begann. Deutsche Historiker erwähnen dies kaum, fühlten sich zur Behandlung nicht berufen; die amerikanische Literatur ignoriert ihn ebenfalls weitgehend, hier spielte das Ehrgefühl – wie damals ‚vor Ort’ – eine Rolle. Eine Ausnahme macht der Australier Chester Wilmot, der seit der Landung unmittelbar als BBC-Reporter am Feldzug teilnahm und auch Zugang zu den beiden Hauptquartieren der Verbündeten hatte. Er sah sich – auch später als Historiker – als unparteiischer Beobachter: „Von Montgomery zu erwarten, daß er seine Gefühle völlig verberge, wäre vielleicht zuviel verlangt gewesen. Die Wunde war zu tief. In der Stundes des Sieges nach der Schlacht in der Normandie hatten die Amerikaner, so sagte er sich, seine Führung nichtachtend beiseite geschoben und die Gelegenheit zu einem entscheidenden Triumph der Verbündeten aus der Hand gleiten lassen.” Dies bezog sich auch auf das Unternehmen bei Arnheim, Market Garden, bei dem sich die Briten in der Nachschubzuteilung benachteiligt sahen. Dies stand im Zusammenhang von Eisenhowers Strategie des Angriffs an der gesamten Rheinfront im Gegensatz zu Montgomerys Konzept eines konzentrierten Vorstoßes.
  29. Zitate im Kapitel: Wilmot, Kampf, 1960, S. 571 ff.
  30. Buchheit: Feldherr, 1965, S. 163.
  31. Liddell Hart: Deutsche Generale des Zweiten Weltkrieges (Manteuffel), Wilhelm Heyne Verlag, München 1965, S. 283. Originalausgabe: The other side of the hill, Cassell and Comp., London 1949.
  32. Wilmot, Kampf, 1960, S. 575.
  33. Buchheit: Feldherr, 1965, S. 163.
  34. Wilmot, Kampf, 1960, S. 572 und 577 f.
  35. Buchheit: Feldherr, 1965, S. 163.
  36. Toland: Ardennenschlacht, 1980, S. 268 ff. Tolands Bericht ist zu Erstellung einer Chronologie unbrauchbar; sinnvoll nur zur Ergänzung und ggf. zur ‚Querverifizierung’.

Einzelnachweise

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Konvention von Tauroggen

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In der Folge seiner Niederlage gegen Napoleon 1806 erlitt Preußen „eine Gebietsreduktion um die Hälfte“ – der Schock führte zu Veränderungen auf allen Ebenen: „Reformiert und für kommende Krisen prädisponiert zugleich trat Preußen [..] in eine neue Phase kriegerischer Prüfungen ein.“[1]

Aufgrund seiner Bündnisverpflichtungen gegenüber Napoleon im Russlandfeldzug stellte Preußen ein Truppenkontingent, um im Rahmen des 10. Korps des Marschalls MacDonald die Nordflanke der in Richtung Moskau vorstoßenden Grande Armée zu sichern. Der französische Marschall war während des Feldzuges bis nach Riga und an die Düna vorgedrungen, aber weder wurde die Eroberung der Stadt nachhaltig betrieben, noch wurden Initiativen unternommen, um den Rückzug von Napoleons Truppen zu erleichtern. Die Führung des preußischen Korps in Kurland hatte seit dem 20. August 1812 General Yorck.

Der Kommandeur von Riga, General Essen, wurde am 10. November 1812 von dem Marquis Paulucci als Generalgouverneur von Livland und Kurland, abgelöst. Dieser erfreute sich der Gunst Alexanders und wurde vom Zar im Vorhaben bestärkt, mit General Yorck in Kontakt zu treten.[2] Es kam zwischen Alexander und Paulucci sowie zwischen dem Gouverneur und Yorck zu einem Briefwechsel.[Anm 2]

„So [knüpfte] der russische General-Gouverneur von Liv- und Kurland, Marquis Philipp Paulucci, jene Verbindung mit Yorck [an], welche die Tauroggener Convention zur Folge hatte ...“[3]

Vorgeschichte der Konvention

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Bevor Alexander die genauen Bedingungen für den Abschluss seinem Unterhändler Paulucci mitteilte und diesen persönlich zu Verhandlungen mit Yorck ermächtigte, verstrich jedoch einige Zeit. Diese wurde von dem Gouverneur zum Briefkontakt genutzt, der von einer geschickten Informationspolitik begleitet wurde. Paulucci hatte sich den deutschen Verleger Garlieb Merkel verpflichtet, dessen Zeitung „Der Zuschauer“ in Riga regelmäßig Lageberichte und russische Bulletins über die Kriegsereignisse abgedruckte.[4] Der preußische General Yorck, der von seinen französischen Verbündeten nicht über die militärische Lage unterrichtet wurde“,[5] war über diesen Kontakt somit besser informiert, als selbst der von einem Großteil seiner Truppen abgeschnittene Napoleon oder gar König Friedrich in Berlin, der diese Informationen erst über die Weitersendung durch Yorck erhielt.[Anm 3]

Durch diese regelmäßig eintreffenden Informationen, für die Yorck sich ausdrücklich bedankte[6], besaß er ein klares Bild von der katastrophalen Lage der französischen Armee und ihrer Verbündeten.

Paulucci hatte Yorck schon in einem Schreiben vom 1. Dezember Vorschläge gemacht[Anm 4], doch besaß er noch am 7. Dezember – als er dem Preußen ein Treffen vorschlug – keine Instruktionen von Alexander, obwohl der diesen bereits am 26. November um eine Vollmacht gebeten hatte. So schickte Yorck mit diesen noch vagen Informationen seinen Adjutanten, Major Seydlitz, am 5. Dezember[7] nach Berlin, um den König von den angebotenen Verhandlungen zu unterrichten und von ihm Handlungsanweisungen zu erhalten. Die Absendung von Seydlitz teilt Yorck Paulucci am 8. Dezember mit. [8]

Nachdem Paulucci am 30.jul. / 12. Dezember 1812greg. seine Bitte um Vollmacht an Alexander wiederholt hat, antwortet ihm der Zar am 6.jul. / 18. Dezember 1812greg. mit dem Rescript.[9](10.4. 2014).

Rescript des Kaisers Alexander an den Marquis Paulucci

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„Ihre Depesche vom 30. November, General, habe ich mit Interesse gelesen und ich kann ihre an den General Yorck gerichteten Erwägungen nur ebenso vollständig billigen, wie die Handlungsweise, die Sie in dieser wichtigen Angelegenheit verfolgt haben. Es wäre möglich, daß dieser General, nach Rückkehr seines Couriers aus Berlin, den Wunsch ausspräche, meine Absichten bezüglich der dem Könige von Preußen zu bietenden Vortheile, für den Fall, dass derselbe mit mir gemeinsame Sache machte – im Einzelnen kennen zu lernen. Antworten Sie ihm in diesem Falle, daß ich mit diesem Fürsten einen Vertrag abzuschließen bereit bin, in dem ich mich vertragsmäßig verpflichten würde, die Waffen nicht nieder zu legen, solange es mir nicht gelungen ist, für Preußen eine Territorialvergrößerung zu erlangen, die durch ihre Ausdehnung beträchtlich genug ist, um es unter den europäischen Mächten wieder den Platz einnehmen zu lassen, den es vor dem Kriege von 1806 besessen hat. Ich ermächtige Sie, dem General Yorck diese Eröffnung je nach ihrem Ermessen mündlich oder schriftlich zu machen; Sie müssen aber daran festhalten, die Tragweite des hier Gesagten nicht weiter auszudehnen.“

St. Petersburg, den 6. Dezember 1812. gez. p.m. Alexander.

Vorgeschichte der Unterzeichnung

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Das Rescript Alexanders legte Paulucci seinem Brief vom 22. Dezember an Yorck bei, den dieser durch den Grafen Dohna am 25. Dezember zu Kiaukalek erhielt. „Paulucci hat diesen Brief in Doblen bei Mitau geschrieben, (das von Kiaukalek nur einige Meilen entfernt ist).“ [Klammersetzung im Original][10] Julius Eckhardt schreibt, daß Yorck „bei seinem Aufbruche aus Mitau [am 20. Dezember 1812] die völlig verabredete und entworfene Convention mit sich nahm“[Anm 5] und mit seinen Truppen die Stadt verließ. Zwei Tage später trennten sich die Preußen von MacDonald. Sie „durchzogen Kurland mit der äußersten Langsamkeit, [...] denn jenseits [der preußischen Grenze] wäre kein Anlaß mehr zum Abschluß der Convention gewesen“. Zudem wollte Yorck die Rückkehr seines Adjutanten, des Major von Seydlitz aus Berlin mit einer Nachricht von König Friedrich abwarten.[11]

Vorausgegangen war diesem Aufbruch ein Konflikt mit dem französischen Oberbefehlshaber MacDonald über Versorgungsangelegenheiten beim preußischen Korps, die bei Yorck, der sich ungerecht und benachteiligt behandelt vorkam, grossen Unwillen erregten und der auch mit den sich anschließenden formalen Höflichkeiten nicht mehr zu beseitigen war.[12] (11.04. 2014).

Der Rückmarsch selbst erfolgte auf Druck des russischen Generals Wittgenstein, der sich der Region näherte und aufgrund der Nachricht, dass rückwärtig in Preußen Teile der französischen Armee und auch russische Einheiten eintrafen. Als Ziel aller getrennt marschierenden preußischen und französischen Korps wurde am 24. Dezember Tauroggen vereinbart.[13]

Alle Truppenbewegungen waren unter den herrschenden winterlichen Bedingungen und den schlechten Wegverhältnissen äusserst mühselig.

Paulucci besetzte mit seinen Truppen schon am 21. Dezember 1812, morgens um 2 Uhr, Mitau und beauftragte seinen General Löwis, den beiden Yorck'schen Korps zu folgen - er selbst wandte sich nach Memel, wo Yorck erwartet wurde, um die dortige preußische Garnison zur Übergabe zu zwingen, was ihm am 28. Dezember gelang.[14] Er verlor dadurch jedoch den unmittelbaren Kontakt mit Yorck, dessen zweites Korps unter General von Kleist mittlerweile unerwartet mit den Truppen von Diebitsch in Berührung gekommen war. Von Kleist „benutzte .. die Bereitwilligkeit des russischen Generals zu parlamentiren ...“[Anm 6] Mit den Truppen MacDonalds kam es nun zu keiner Vereinigung mehr, da dieser sich hinter der Memel verschanzt hatte und nicht mehr nach Tauroggen kam, wo Yorck mit seinen Korps am 28. Dezember eintraf.[15]

Im Besitz des Rescripts von Alexander, das General Yorck am 25. Dezember in Kiauklek durch den Grafen Dohna erhielt [diesem übergeben am 22. Dezember vom Marquis Paulucci], konnte Yorck in Tauroggen nun mit Diebitsch verhandeln.

Clausewitz, der Unterhändler von Diebitsch, verhandelte in der Nacht vom 28. auf den 29. Dezember mit Yorck, dem wichtig war, „daß er abgeschnitten erscheine ...“[16] Diesem Gefallen taten ihm die russischen Generäle – am Nachmittag des 29. Dezember brachte Clausewitz ...

„Briefe, aus denen hervorging, daß Wittgensteins Armee bis jenseits Tilsit vorgedrungen war, daß die Preußen auch nach Nowoje-Mesto hin vollständig abgeschnitten, daß mithin die geforderten Bedingungen zum Abschluß einer Convention erfüllt seien. Jetzt sprach Yorck sein entscheidendes ‚Ihr habt mich!‘ und man vereinbarte den Abschluß der Convention auf den folgenden Tag.“

Julius Eckhardt, Yorck und Paulucci, S. 54.

Für Paulucci als Verhandlungspartner Yorcks war es nun zu spät.

Am selben Tag – den 29. Dezember – traf auch von Seydlitz, aus Berlin kommend, in Tauroggen ein.

Information des Majors Seydlitz über die Auffassung von Friedrich Wilhelm III.

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Seydlitz[Anm 7],

„am 13.sten in Berlin angekommen, hatte erst in der Nacht zum 21.sten seine Abfertigung zur Rückreise erhalten. Bei seinem Abgange war die völlige Auflösung der französischen Armee in Berlin noch nicht bekannt und eben so wenig kannte man schon mit Zuverlässigkeit die Entschließungen des Wiener Kabinetts, ohne deren Kenntniß aber keine feste Basis der einzuleitenden Unterhandlungen aufzustellen war. Nur soviel erfuhr General Yorck, daß der König entschlossen sey: das von Napoleon so vielfach verletzte Bündnis aufzuheben, so bald sich die andern politischen Verhältnisse des Staates nur erst näher aufgeklärt haben würden. General Yorck kannte dadurch wenigstens im Allgemeinen die Gesinnungen des Königs, seines Herrn.“

v. Seydlitz, Tagebücher S. 243.

Friedrichs Antwort war Ausdruck seiner politischen Verantwortung für Preußen. Im Zeitraum, in dem Yorcks Adjutant Seydlitz in Berlin war – vom 13. Dezember bis zu seiner Rückreise ab 21. Dezember 1812 – war Napoleon unterwegs nach Paris [er traf dort am 18. Dezember 1812 ein] und hatte damit seine Handlungsfähigkeit wiedergewonnen. Er hatte an seine Verbündeten Forderungen nach neuen Truppenzuführungen gestellt. Unter diesen Voraussetzungen ist es wahrscheinlich, daß Friedrich es nicht wagen konnte, einer Vereinbarung preußischer mit russischen Truppen ausdrücklich zuzustimmen: „... der König [konnte] unter dem Druck der Verhältnisse nicht anders, als sie öffentlich mißbilligen.“[17]

Die Konvention und deren Folgen

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Von der russischen Seite begünstigt und von seinen Offizieren gedrängt – aber ohne die beim weiterhin zögerlichen preußischen König [[Friedrich Wilhelm III.


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  1. Wolfgang Neugebauer: Geschichte Preußens. Wissenschaftliche Buchgesellschaft, Olms Verlag, Hildesheim 2004, S. 96.
  2. Julius Eckhardt: Yorck und Paulucci. Geschichte der Convention von Tauroggen. Verlag von Veit & Comp., Leipzig 1865, S. 2 und 33f.
  3. Eckhardt: Yorck und Paulucci., S. 2.
  4. Merkel gab an, „der Marquis habe ihn berufen, um Yorck [...] Armeebulletins in deutscher Bearbeitung zusenden zu können. [Eckhardt, S. 49, Fußnote].
  5. [Es kam] „vor allem darauf an, die preußischen Führer, „denen nur französische Berichte von Zeit zu Zeit zukamen, [...] über die wirkliche Lage der Dinge aufzuklären ...“ in [Eckhardt, S. 38].
  6. Brief Yorcks an Paulucci [4./16.Dez/Nr.15] - Dank für die „zeitig mitgetheilten Nachrichten“ [Eckhardt, S. 50].
  7. Johann Gustav Droysen: Das Leben des Feldmarschalls Grafen Yorck von Wartenburg., Erster Band, Verlag von Veit Comp., Leipzig 1863, S. 252.
  8. Eckhardt, S. 50.
  9. Das Rescript ist zweisprachig abgedruckt in: Eckhardt, Julius: Yorck und Paulucci. [1]
  10. Eckhardt, S. 51.
  11. Eckhardt: Yorck und Paulucci. S. 42.
  12. Darstellung: von Seydlitz, Anton Friedrich Florian: Tagebuch des Königlich Preußischen Armeekorps unter Befehl des General-Lieutenants von York im Feldzuge von 1812. Zweiter Band. bei Ernst Siegfried Mittler, Berlin und Posen 1823, S. 213ff. [2]
  13. Seydlitz, S. 238.
  14. Seydlitz, S. 273f.
  15. Seydlitz, S. 242
  16. Eckhardt, S. 43.
  17. Propyläen Weltgeschichte, Berlin 1943, Band 5, S. 282.