Benutzer:GerhardSchuhmacher/Wutöschingen (Ortschaft)

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Text vor der Neufassung vom 31.08.2015 zur Gesamtgemeinde Wutöschingen. Wird nun als Ausgangsmaterial für Wutöschingen (Ortschaft) bearbeitet. {{Infobox Ortsteil einer Gemeinde in Deutschland | Ortsteil = Wutöschingen | Gemeindeart = Gemeinde | Gemeindename = Wutöschingen | Ortswappen = Wappen Wutoeschingen-alt.png | Ortswappen-Beschreibung = Ehemaliges Gemeindewappen von Wutöschingen | Breitengrad = 47/39/49/N | Längengrad = 08/22/08/E | Bundesland = DE-BW | Höhe = 390 <!-- Quelle: Geodatenzentrum --> | Fläche = | Einwohner = 2361 | Einwohner-Stand-Datum = 2015-08-31 | Eingemeindungsdatum = 1975-01-01 | Eingemeindet-nach = | Postleitzahl1 = 79793 | Postleitzahl2 = | Vorwahl1 = 07746 | Vorwahl2 = | Lagekarte = | Lagekarte-Beschreibung = }} [File:2015-01-31 09-16-45 - Germany Baden-Württemberg Lauchringen Unterlauchringen.JPG|thumb|300px|Luftbild von Wutöschingen vom 31. Januar 2015]] '''Wutöschingen''' ist ein [Ortsteil]] der Gemeinde [Wutöschingen]] mit 2361 Einwohnern (Stand: 31. August 2015<ref>''Einwohnerzahlen''. In: ''ttp://www.wutoeschingen.de/uploads/media/AMTSBLATT_KW36-2015-Textteil.pdf Amtsblatt der Gemeinde Wutöschingen, 36/2015] (PDF; 702 kB), vom 03. September 2015, S. 3.</ref>) im [Landkreis Waldshut]] in [Baden-Württemberg]] ([Deutschland]]). == Name == Wutöschingen wird im lokalen Dialekt „Öschinge“ genannt. So wurde der Ort bereits 1600 bis 1825 geschrieben, 1152 ist der Name Essinum überliefert, 1323 Eschingen an der Guota im Guotatal und 1525 Eschingen im Wuthental.<ref>Hans Ruppaner: ''Die Herrschaft Wutental'', in: Lesebuch, S. 37.</ref> == Lage == === Geographie === Wutöschingen liegt am südöstlichen Rand des [Schwarzwald]]s in 365 bis 583 Metern Höhe<ref name="Daten & Fakten">ttp://www.wutoeschingen.de/portrait/daten-fakten.html Daten & Fakten]; abgerufen am 9. November 2011</ref>, nur wenige Kilometer von der Kreisstadt [Waldshut-Tiengen]] entfernt. Im Osten grenzt Wutöschingen an den [Klettgau]] und damit an die [Schweiz]] (Kanton [Schaffhausen]]). Leitlinie für die Ortschaften und den überregionalen Verkehr ist, wie der Name erkennen lässt, das Tal der [Wutach]], die in Richtung Südsüdwest zum [Rhein]] fließt. Aus der Vogelschau ergibt sich ein markanter Wechsel zwischen der Tallage mit den Ortschaften, Obstwiesen und Gewerbeflächen, einem recht steilen Anstieg und den Hochflächen mit Feldern, Einzelhöfen und Wäldern. === Gemeinde-Zusammenschluss === Die Ortschaft Wutöschingen ist seit der Kreisreform 1975 mit den ehemals ebenfalls selbstständigen Orten [Degernau (Wutöschingen)|Degernau]], [Horheim]], [Ofteringen]] und [Schwerzen]] Teil der [Wutöschingen|Gemeinde Wutöschingen]] [Datei:Wappen Wutoeschingen.svg|80px|Wappen der neuen [Wutöschingen|Gesamtgemeinde Wutöschingen]]]] entstand zum 1. Januar 1975 durch das Gemeindereformgesetz durch Vereinigung der Gemeinden Wutöschingen, Horheim und Schwerzen. Ebenfalls zum 1. Januar 1975 wurde Degernau eingemeindet. Ofteringen wurde bereits am 1. Januar 1971 eingemeindet. == Ortschaft Wutöschingen == [[Datei:Wappen Wutoeschingen-alt.png|mini|100px|Wappen der Ortschaft Wutöschingen]] Das Wappen der Ortschaft Wutöschingen zeigt in geteiltem Schild oben in Silber ein halbes achtspeichiges schwarzes Mühlrad an der Teilung, unten in Rot eine goldene Pflugschar. Das Wappen nahm der Ort im Jahr 1906 an. Das Bild fand sich auf einem Wappenstein von 1611 an der Dorfkapelle. == Geschichte der Ortschaft Wutöschingen == Bevor 1975 die Ortschaft Wutöschingen nach dem Zusammenschluss der fünf heutigen Teilorte zur Gesamtgemeinde Wutöschingen ihren Namen gab, besaß sie eine jahrhundertealte, auch eigenständige Geschichte wie die anderen Ortschaften auch. Der Ort Wutöschingen besaß in den früheren Jahrhunderten jedoch nie seine heutige Bedeutung als Mittelpunkt - Indiz für die ehemals relativ unbedeutende Rolle des Ortes ist auch die jahrhundertelange Zugehörigkeit Wutöschingens zur Pfarrei Schwerzen (Urkunden reichen bis in 12. Jahrhundert zurück): „Wutöschingen (wurde) erst im 20. Jahrhundert (1961) zur selbstständigen Pfarrei erhoben.“<ref>Klaus Herm: ''Katholische und evangelische Kirchengemeinde Wutöschingen'', Wutöschingen, S. 187.</ref> [[Datei:Die_Höfe_bei_Horheim_(ehemals_Lüttisloh).jpg|mini|„Die Höfe“ bei Horheim, ehemals Lüttisloh]] Bemerkenswert ist jedoch, dass die Ortschaften im mittleren Wutachtal bereits vom 14. bis ins frühe 19. Jahrhundert eine Einheit besaßen - sie bildeten damals die „Herrschaft Wutental“. Lediglich Degernau zählte noch nicht dazu, hingegen waren die heutigen Teilortschaften Lüttisloh (heute „Die Höfe“ bei Horheim) und Willmendigen bei Schwerzen noch eigenständige, zu Wutental gehörende Dörfer. === Ur- und Frühgeschichte === Wie das [[Hochrhein]]gebiet und der Klettgau gehört auch das Wutachtal auf Grund der Klimagunst zu den schon in vorgeschichtlicher Zeit besiedelten Räumen. Im Ortsgebiet von Wutöschingen gibt es Funde bzw Berichte über Funde - „Neolithische Steinbeile [[Jungsteinzeit]] wurden im Gewann ‚Silberwiese‘ , Steinartefakte wie Klingenabschläge, Blattbohrer, Pfeilspitzen im Gewann ‚Auf dem Demmelt‘ gefunden.“<ref>Horst Merkel: ''Aus der Ur- und Frühgeschichte'', Wutöschingen, S. 28.</ref> === Kelten === „Auf keltische Keramik aus der Latènezeit soll man lt. J. Schneider 1937/38 beim Bau eines Gebäudes der Aluminium-Werke Wutöschingen gestoßen sein. Über den Verbleib der Funde ist nichts bekannt.“<ref<H. Merkel: ''Aus der Ur- und Frühgeschichte'', Wutöschingen, S. 29.</ref> === Römer === Nach dem Bericht einer regionalen NS-Parteizeitung 1937<ref>„Hakenkreuzbanner“: ''Der Maurer-Willi fand eine römische Bronzetafel'', 26. September 1937.</ref> war im Jahr zuvor Schulkindern in einer Autowerkstatt der Ortschaft Metallblättchen gefunden worden, die sie ihrem Lehrer brachten. Weitere Teile davon waren schon in einen Automotor eingeschweisst worden, doch nach einer kuriosen Such- und Wiederentdeckungsgeschichte, lies sich das Bruchstück einer Bronzetafel weitgehend rekonstruieren: „Es könnte sich um eine Weihinschrift für Angehörige der 7., 11. und 14. Legion handeln. Die 7. Legion war in [[Vindonissa|Windisch]] bei Brugg/CH stationiert, ihr unterstanden auch Truppen in der Gegend von [[Arae Flaviae|Rottweil]]. [...] Die Entstehung der Tafel kann dadurch in die Zeit von 70-100 n. Chr. datiert werden.“<ref>H. Merkel: ''Ur- und Frühgeschichte'', Wutöschingen, S. 32.</ref> Der Archäologe Jürgen Trumm wertet „den Fundort mitten im Wutachtal nicht als Zufall [..], da dieses Nordost-Südwest verlaufende Tal den natürlichen Verbindungsweg an die obere Donau darstellt. Der strategischen Bedeutung des Wutachtals wurde bereits in augusteischer Zeit mit dem Bau des [[Römerlager Dangstetten|Legionslagers in Dangstetten]] Rechnung getragen.“<ref>Jürgen Trumm: ''Die römerzeitliche Besiedlung am östlichen Hochrhein'', Konrad Theiss Verlag, Stuttgart 2002, S. 392, SBN 3-8062-1643-6.</ref> Der Heimatforscher Horst Merkel vermerkt auch römische Münzfunde im Umfeld und auch von Keramikteilen im Gewann Storchengarten in Wutöschingen. Ein idealer Siedlungsplatz auf einer Anhöhe des späteren Dorfes, der Schutz vor den früheren Wutachüberschwemmungen bot, war mit hoher Wahrscheinlichkeit der „Demmelt“, der jedoch nicht erforscht ist. === Alamannen === Die [[Alamannen|alamannische Landnahme]] im 4. Jahrhundert und die anfolgende Besiedlung nach dem Abzug der Römer ist über ein Gräberfeld belegt: Steinkistengräber aus der Zeit um 600 bis 700 n. Chr. welche mehrfach gefunden wurden.<ref>H. Merkel: ''Aus der Ur- und Vorgeschichte'', Wutöschingen, S. 31–32.</ref> Die „- ingen“-Endung des Ortsnamens weist auf eine frühalamannische Gründung hin. Da der Sieger über die Alamannen in den [[Schlacht von Zülpich|Schlachten von Zülpich]], 496 und 506 n. Chr., der Merowingerkönig [[Chlodwig I.]], sich taufen ließ, wurde die Christianisierung des Landes begünstigt: Durch die Franken wurde das Land im 8. und 9. Jh. in Gaue eingeteilt. So wurde die Wutach Grenze zwischen dem westlich gelegenen Albgau und dem östlich gelegenen Klettgau.<ref>Hans Ruppaner: Die Herrschaft Wutental, Wutöschingen, S. 37.</ref> Über den Zeitraum von 700 bis 1000 n. Chr. ist nichts bekannt. === Schriftliche Dokumentation === Wutöschingen wird in einem Schreiben des Klosters zu Detzeln, im Jahre 1110 als "Villa Essinun" das erste mal urkundlich erwähnt.<ref>Edgar Fleig: ''Handschriftliche, wirtschafts- und verfassungsgeschichtliche Studien zur Geschichte des Klosters St. Peter auf dem Schwarzwald'', 1907, S. 98.</ref> Zu diesem Zeitpunkt war das Dorf jedoch schon ein bereits lange bestehendes, differenziertes Gemeinwesen. == Herrschaft Wutental == Die Ortschaften, die seit 1975 die heutige Gemeinde Wutöschingen bilden, standen auch in frühreren Zeiten in einem engen und eng aufeinander bezogenen Zusammenhang. Grund dafür waren geographische Gegebenheiten - nach Ost und West die Abschottung durch Anhöhen und Wälder -, im Süden damals durch die Sumpfgebiete der Wutachüberschwemmungen und im Norden durch das sich verengende Wutachtal. Dadurch waren früher auch einschränkende Wegeverbindungen gegeben. Da die im 12. und 13. Jahrhundert noch vorwiegend lokalen Herrscher (Adelsfamilien) ihre Territorien noch möglichst einheitlich zusammenfassten, wurden die (heutigen) Orte Schwerzen, Willmendingen, Horheim, Lüttisloh (heutige „Höfe“ bei Horheim), Wutöschingen und Ofteringen vom [[Herren von Krenkingen|Adelsgeschlecht der Krenkinger]] zur „Herrschaft Wutental“ verbunden.<ref group="A">Die Ausnahme gegenüber der heutigen Gemeinde bildete Degernau, dass über den Pass nach Erzingen - die uralte Verbindung wird durch den [[Menhir von Degernau|Menhir]] als Wegmarke bezeichnet - auch mit den Ortschaften des heutigen Schweizer Klettgau in engerem Kontakt stand und dadurch eine gewisse Unabhängigkeit nach beiden Seiten hin bewahren konnte.</ref> Die Krenkinger hielten Wutental bis 1361 in ihrem Besitz. Nach dem Niedergang dieses Adelsgeschlechts wechselte die Herrschaft mehrmals für kürzere Zeit unter verschiedenen Adelsfamilien. [[Datei:Karte Klettgau 1806.PNG|mini|Die Landgrafschaften Klettgau und Stühlingen (1806)]] Eine weitere Besonderheit war zudem, dass die Wutach seit fränkischer Zeit die Grenze zwischen dem [[Albgau]] und dem [[Klettgau]] markierte, die somit mitten durch die Herrschaft Wutental zog. So zählten Horheim (und Lüttisloh) sowie Ofteringen zum Albgau und später dann zur [[Landgrafschaft Stühlingen]], während Schwerzen, Willmendingen und Wutöschingen zur [[Landgrafschaft Klettgau]] gehörten. Folge war, dass Wutental unter der jeweiligen Landesherrschaft (und der damit verbundenen [[Hohen Gerichtsbarkeit]]) getrennt blieb, während die [[Niedere Gerichtsbarkeit]] unter zahlreichen kleinen ‚Herren‘ (dazu zählten auch Klöster) von Dorf zu Dorf geteilt war und auch oft wechselte. Ab Ende des 15. Jahrhunderts kam es zwischen den Stühlinger [[Grafen von Lupfen]] und den Klettgauer [[Grafen von Sulz]] zu einem langwierigen Gebietsstreit um Wutental. Er endete erst als der auf die Lupfener folgende kaiserliche Erbmarschall [[Maximilian von Pappenheim]] den von den Stühlingern beanspruchten Teil an den Klettgauer Landgrafen Karl Ludwig von Sulz verkaufte (1603). Doch bereits 1649 wurde die Herrschaft Wutental wieder von einem Sulzer an den neuen Landgrafen von Stühlingen, Friedrich Rudolf von Fürstenberg zurück verkauft. Nach dem Aussterben der Sulzer 1687 kam dann Wutental vollständig (mit dem gesamten Klettgau) an die [[Schwarzenberg (fränkisch-böhmisches Adelsgeschlecht)#Fürsten von Schwarzenberg|Fürsten von Schwarzenberg]].<ref>Darstellung nach Hans Ruppaner:''Die Landgrafschaften Stühlingen und Klettgau'', Wutöschingen, S. 49 ff.</ref> Die Wucht der großen historischen Ereignisse - [[Bauernkrieg]], [[30jähriger Krieg]], die [[Napoleonische Kriege|napoleonischen Feldzüge]] -, rissen Wutental als ganzes mit, wobei das Geschehen in den einzelnen Orten sich kaum unterschied. Neben den Kriegsereignissen waren die Wutental-Dörfer über Jahrhunderte hinweg zumeist gleichzeitig und insgesamt Seuchen und Naturkatastrophen (vor allem den Wutach-Überschwemmungen) ausgesetzt. Da sich im 18. Jahrhundert die großräumigen politischen Verhältnisse nach der napoleonischen Neuordnung Süddeutschlands hin zu weitaus umfangreicheren Herrschaften konzentrierten, ging Wutental 1806/1812 im [[Großherzogtum Baden]] auf. Die allgemeine Verarmung der Landbevölkerung ab dem 17. Jahrhundert führte zu umfangreichen Auswanderungen nach Amerika und Australien. Erst im Zusammenhang mit der beginnenden Industrialisierung erfuhren auch die Gebiete am Hochrhein wieder eine Aufwärtsentwicklung. == Einzeldaten Mittelalter bis Neuzeit == Für den Ort Wutöschingen lassen sich Einzelheiten festhalten, wie * die Errichtung der Mahlmühle 1487, die 1902 Fritz Burr kaufte, um die Energie für sein geplantes Aluminiumwerk zu gewinnen, * das heute noch bestehende älteste Gebäude im Ort ist die 1566 gebaute Trotte, die bis ins Jahr 1910 benutzt wurde: „1880 soll es nach Aufzeichnungen von Bürgermeister Walter Maurer noch 11 Hektar und 1926 immer non 3 bis 4 Hektar Reben gegeben haben.“<ref>H. Ruppaner: ''Der Weinbau im unteren Wutachtal'', Wutöschingen, S. 256.</ref> Und der 1806 schreibende Althistoriker Franz Xaver von Beck notierte über das Dorf: „... sein reichlicher Rebwuchs, seine Weine, die zu den besten im Wutental und zu den besseren im Kleggau zählen ...“<ref>Bericht eines Zeitzeugen: ''Franz Xaver Beck von und zu Willmendigen ...'', Wutöschingen, S. 332.</ref> * 1591 wurde eine Kapelle errichtet - wohl auch um unabhängig von Wutachüberschwemmungen, die den Weg zur Kirche in Schwerzen verlegten, eigene Versammlungen und Andachten halten zu können. Geweiht wurde die Kapelle (Maria) Magdalena - eher eine Außenseiterin im kirchlichen Kosmos -. Nachdem in jüngster Zeit, Ende des Zweiten Weltkriegs, die Kapelle wieder regelmäßig benutzt worden war, wurde sie 1991 abgerissen. Ihre Glocke befindet sich heute vor der neuen katholischen Kirche. * Beim Bau der [[Wutachtalbahn]] (1870 bis 1890) blieb Wutöschingen zunächst unberücksichtigt. Erst die Aluminiumwerke konnten bewirken, dass der Ort 1917 einen Bahnhof erhielt. 1986 wurde das Gebäude abgerissen.<ref>Holger Löw: ''Die strategische Bahn im Wutachtal'', Wutöschingen, S. 211 f.</ref> * Unter dem Nationalsozialismus ab 1933 „wurde nach und nach die Selbstverwaltung der Gemeinde eingeschränkt. [...] Widerstand gegen das NS-Regime machte sich in Einzelaktionen bemerkbar [...] Am 25. April (1945) zogen [[Französische Besatzungszone|französische Panzertruppen]] in Wutöschingen ein. Der Ort wurde von Bürgermeister Martin Winkler übergeben.“ Die Übergabe verlief planmäßig, denn schon zuvor hatte sich ein Kreis von Bürgern gebildet, denen es auf ein kampf- und zerstörungsfreies Ende ankam.<ref>Horst Merkel: ''Weimarer Republik und der II. Weltkrieg'', Wutöschingen, S. 123 f.</ref> * Durch die umfangreiche Demontage der Aluminiumwerke 1946/47 herrschte lange große Unsicherheit ob der Zukunft der Ortschaft - erst am 31. Oktober 1948 gingen die Werke wieder an die Eigentümer; im Mai 1949 wurde auch das generelle „Aluminiumverbot“ wieder aufgehoben und in den 1950er-Jahren sorgte die Nachfrage nach Aluminiumerzeugnissen zur erfolgreichen Rückkehr der Firma auf dem Markt.<ref>Horst Häusler: ''Die Aluminiumindustrie - prägende industrielle Kraft der Gemeinde Wutöschingen'' in: Wutöschingen, S. 233 ff.</ref> So konnte Georg Eble in der Nachkriegszeit eine stetige Aufwärtsentwicklung feststellen, „verbunden mit einer Umstrukturierung des Ortes in eine Industriegemeinde, in der jedoch auch heute die Landwirtschaft ihren angestammten Platz hat.“<ref>Georg Eble: ''Wutöschingen - aufstrebendes Kleinzentrum im Wutachtal'', in: Heimat am Hochrhein 1990, S. 30.</ref> --------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------- [Datei:Reconstructed dolmen at Degernau, Germany (degernau p6070445).jpg|miniatur|Hünengrab zwischen Degernau und Erzingen]] Schwerzen wird im [Rotulus]] Sanpetrinus (Urkunden des [Kloster St. Peter auf dem Schwarzwald|Klosters St. Peter]]) mit einem ''Adelbertus de Swerce'' um 1122 erstmals genannt.<ref>Edgar Fleig: ''Handschriftliche, wirtschafts- und verfassungsgeschichtliche Studien zur Geschichte des Klosters St. Peter auf dem Schwarzwald'', 1907, S. 98.</ref> == Politik == Wutöschingen hat sich mit der benachbarten Gemeinde [Eggingen]] zu einer [Vereinbarte Verwaltungsgemeinschaft|Vereinbarten Verwaltungsgemeinschaft]] zusammengeschlossen. === Bürgermeister === Bürgermeister der Ortschaft Wutöschingen war bis zur Eingemeindung ... [Datei:Wappen Wutoeschingen-alt.png|thumb|upright=0.85|Wappen der ehem. Gemeinde Wutöschingen]] === Wappen === [Blasonierung]]: „In Gold über einem erniedrigten blauen Wellenbalken ein fünfspeichiges schwarzes Mühlrad.“ Das Wappen der Ortschaft Wutöschingen zeigt in geteiltem Schild oben in Silber ein halbes achtspeichiges schwarzes Mühlrad an der Teilung, unten in Rot eine gestürzte goldene Pflugschar. Das Wutöschinger Wappen nahm der Ort im Jahr 1906 an. Dieses Bild (wohl ein Mühlenwappen) fand sich auf einem Wappenstein von 1611 an der Dorfkapelle. == Kultur und Sehenswürdigkeiten == === Bauwerke === ==== Kirchen ==== * Im Hauptort Wutöschingen steht mitten im Ortskern die katholische Kirche St. Magdalena, die 1955 fertiggestellt wurde. Im ehemaligen Ortskern des Hauptortes stand die, bis 1959 genutzte, Dorfkapelle St. Maria Magdalena und Jakobus d. Ä., die schon 1591 eingeweiht wurde. Sie wurde von der Gemeinde an Privatpersonen verkauft, landwirtschaftlich genutzt und 1990 abgerissen. Sie wäre heute das älteste Gotteshaus im Wutachtal! * Die 1956 in Wutöschingen gegründete evangelische Kirchengemeinde (heute Kirchengemeinde ''Wutachtal'' zusammen mit der evangelischen Tochtergemeinde in Stühlingen) unterhält im Ortsteil Wutöschingen die ''Friedenskirche''. Sie befindet sich in der Degernauer Straße. ==== Andere Bauwerke ==== * In der Hauptstraße von Wutöschingen befindet sich die ehemalige [Trotte]] aus dem Jahre 1566. == Wirtschaft und Infrastruktur == Die Gemeinde Wutöschingen ist Heimat der [Aluminium-Werke Wutöschingen]] und Ursprung der [Aluminium]]industrie in der [Hochrhein]]landschaft, die mit der Gründung eines Aluminiumwalzwerkes im Jahre 1902 begann. Heute gehen aus dem „Herzen der Aluminiumregion“ zahlreiche Produkte dieses Werkstoffes in alle Welt. === Verkehr === Wutöschingen liegt an der [Wutachtalbahn]] von [Waldshut-Tiengen|Waldshut]] nach [Immendingen]]. Derzeit wird der Ort aber lediglich von Gelegenheitsverkehren angefahren, die als Anschluss zur [Museumsbahn]] der Wutachtalbahn ab [Weizen (Stühlingen)|Weizen]] dienen. Nordöstlich von Schwerzen auf dem Bohlhof liegt das [Segelfluggelände Bohlhof]]. === Ansässige Unternehmen === Der größte Arbeitgeber sind die Aluminiumwerke Wutöschingen (AWW) mit 600 Mitarbeitern. Gemessen an der Zahl der Mitarbeiter gehören die AWW damit zu den fünf größten Arbeitgebern im [Landkreis Waldshut]]. Der Jahresumsatz liegt bei ca. 180 Mio. Euro.<ref>ttp://www.aww.de Offizielle Webpräsenz der Aluminiumwerke Wutöschingen]</ref> Wutöschingen ist Hauptsitz der [Volksbank Klettgau-Wutöschingen]]. === Energiegewinnung === Die Energiegewinnung durch Wasserkraft hat hier eine lange Tradition.Bei Wutöschingen an einem ehemaligen Stauwehr der Wutach errichtete die Gemeinde im Jahr 2000 ein modernes [Kleinwasserkraft|Kleinkraftwerk]]. Es liefert pro Jahr ca. 2 Millionen Kilowattstunden ökologischen Strom. === Bildung === In Wutöschingen befindet sich eine [Hauptschule]], die seit dem Schuljahr 2012/2013 auch Gemeinschaftsschule ist. === Soziale Einrichtungen === === Öffentliche Einrichtungen === In Wutöschingen befindet sich der Sportplatz der SpVgg Wutöschingen 1920 e.V. und die Mehrzweckhalle der Gemeinde. == Persönlichkeiten == === Söhne und Töchter der Gemeinde === * Michael Saurbeck, genannt Pater Stanislaus (* 1595; † 5. Oktober 1647 in [Feldkirch]]), beigesetzt in der Gruft des [Kapuzinerkloster Feldkirch|Kapuzinerklosters Feldkirch]], Mitbegründer der [Stella Matutina (Jesuitenkolleg)|Stella Matutina]], Klostergründer und Kapuziner, rettete [Überlingen]] und []] vor der Zerstörung === Mit der Gemeinde verbundene Persönlichkeiten === * Fritz Burr (* vor 1900; † 1949 in Degernau), Ingenieur, Begründer (1902) der Aluminiumwerke Wutöschingen (AWW) * [Georg Giulini]] (* 31. Dezember 1858 in Mannheim; † 24. Februar 1954 in Como), Chemiker und Unternehmer * [Wigand von Salmuth]] (* 22. Januar 1931 in Leipzig; † 10. Dezember 2006 in Heidelberg), Unternehmer == Literatur == * ''Wutöschingen - einst und heute, Das Lesebuch: Degernau, Horheim, Ofteringen, Schwerzen, Wutöschingen''. Gemeinde Wutöschingen (Hrsg.), Wutöschingen 2006. * ''Wutöschingen, Degernau, Horheim, Ofteringen, Schwerzen – gestern und vorgestern''. Geiger, Horb am Neckar 1986. SBN 3-924-93273-5 * [Franz Xaver Kraus]]: ''Kunstdenkmäler des Kreises Waldshut''. (Die Kunstdenkmäler des Großherzogthums Baden; 3). Freiburg, 1892. * ''Heimat am Hochrhein. Jahrbuch des Landkreises Waldshut'', 1984. * Eduard Schuster: ''Die Burgen und Schlösser Badens'', 1908. == Anmerkungen == <references group="A" /> == Einzelnachweise == <references /> <nowiki> == Weblinks == {{Commonscat}} [http://www.seniorenzentrum-wutoeschingen.de Webseite des AWO-Seniorenzentrums] {{Navigationsleiste Städte und Gemeinden im Landkreis Waldshut}} {{Normdaten|TYP=g|GND=4382207-1}} {{SORTIERUNG:Wutoschingen}} <nowiki> [[Kategorie:Wutöschingen| ]] [[Kategorie:Ort im Landkreis Waldshut]] [[Kategorie:Klettgau]]

Willmendingen wird in einem Kopialbuch des Klosters St. Blasien 1285 erstmals als Wilmundengen genannt.[1]

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Zuführung zur Ortschaftsseite

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Wutöschingen (Ortschaft)

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Durch die Aluminiumwerke mit der zugezogenen Arbeiterschaft und ihren Familien war das Bauerndorf Wutöschingen schon früh mit sozialen Fragen befasst, sodass Verwaltung und Bevölkerung durch Problemlösungen eng verflochten wurden. Dies verschaffte dem Ort ein höhere Bedeutung im Umfeld, eine Entwicklung, die 1975 in Gemeindevereinigung zur Wahl zum Hauptort führte.

Innenraum des Hauptgebäudes

Kommunale Aktivität

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Schulprojekt

Ein Kraftakt der Gemeinde über Jahre hinweg war Bau und betrieb der Gemeinschaftsschule, deren Gebäude auf ein neuartiges Konzept von Schul- und Unterrichtsorganisation abgestimmt wurden. Mit Genehmigung durch das Kultusministerium Baden-Württemberg vom Oktober 2018 wurde die ASW ab dem Schuljahr 2019/2020 mit einer gymnasialen Oberstufe erweitert.

Im Wettbewerb um den Deutschen Schulpreis 2021 zählt die Alemannenschule mit fünf weiteren Schulen zu den finalen Wettbewerbern mit dem bezug auf die Lernmittelorganisation Siehe: Schulpreis

Außergewöhnlich sind neben der Organisation der Lernprozesse auch die Architektur der Bauten:

„Die räumliche Gestaltung (verstehen wir) als den ‚dritten Pädagogen‘; denn die räumliche Gestaltung der Lernumgebung mit Schaffung einer Wohlfühl-Atmossphäre in unseren Lernhäusern […] war eine unabdingbare Grundlage für das Gelingen unseres Vorhabens.“

Georg Eble, Bürgermeister
Ärztehaus
Ärztehaus (mit Apotheke) in der Ortsmitte
  • Der problematischen medizinischen Versorgung im ländlichen Bereich[Anm 1] begegnete Wutöschingen mit dem Bau eines „Ärztehauses“ in der Ortschaftsmitte. Im November 2018 gelang es der Gemeinde, eine „Ärztin zu gewinnen“.[2] Im September 2019 wurde das dreistöckige Gebäude mit Tiefgarage, zwei Praxen und der Apotheke fertig gestellt.
  • Das 1993 erbaute und dem Ärztehaus gegenüber liegende „AWO Seniorenzentrum Sonnengarten“ mit Pflegeheim gehört zu den Nutznießern: „Wir sind dringend auf Hausbesuche angewiesen, die kein Arzt aus einer anderen Gemeinde leisten kann.“ Das Zentrum mit 50 Pflegeplätzen und 30 Wohnungen ist ausgebucht und besitzt lange Wartelisten.[3]
  • Teil eines flächendeckenden Wetter-Beobachtungsnetzes ist auch die Wetterstation von Roswitha Stoll, die „seit 1994 als Wetterbeobachterin des Deutschen Wetterdienstes (DWD) das Wetter in Ofteringen […] erfasst und notiert [… und] als Dank für ihr 25-jähriges ehrenamtliches Engagement die Wetterdienstplakette verliehen“ bekam.[4]

Wutöschingen generiert über die in der Raumschaft starke Industrieansiedlung hohe Einnahmen, die umgehend in den Ausbau investiert wurden – in den letzten Jahren vor allem in das „weiterführende Schulangebot“ und aktuell – unter Einbezug der Rücklagen – in die Erweiterung des Gewerbegebiets bei Horheim.

In Wutöschingen wird der Gemeinderat nach dem Verfahren der unechten Teilortswahl gewählt. Dabei kann sich die Zahl der Gemeinderäte durch Überhangmandate verändern.

Der Gemeinderat besteht aus den gewählten ehrenamtlichen Gemeinderäten und dem Bürgermeister als Vorsitzendem. Der Bürgermeister ist im Gemeinderat stimmberechtigt. Die Kommunalwahl am 26. Mai 2019 führte zu folgendem Endergebnis[5]. Die Wahlbeteiligung betrug 53,9 % (2014: 44,2 %).

Partei Stimmen Sitze Ergebnis 2014
Freie Wähler 47,9 % 9 56,5 %, 10 Sitze
CDU 29,2 % 6 35,4 %, 7 Sitze
Grüne 15,7 % 3 0 %, 0 Sitze
SPD 7,2 % 1 8,1 %, 2 Sitze

Verabschiedet wurden unter den 19 Gemeinderäten sieben Männer und eine Frau, neu hinzu kamen vier Frauen und vier Männer.[6]

Wappen

Blasonierung: „In Gold über einem erniedrigten blauen Wellenbalken ein fünfspeichiges schwarzes Mühlrad.“

Das neue Gemeindewappen, das am 1. Januar 1977 durch den Landkreis genehmigt wurde, greift das Mühlradmotiv der Ortschaft Wutöschingen auf. Der Wellenbalken bringt die Lage der Gemeinde an der Wutach zum Ausdruck.[7]

Das Wappen der Ortschaft Wutöschingen zeigt in geteiltem Schild oben in Silber ein halbes achtspeichiges schwarzes Mühlrad an der Teilung, unten in Rot eine goldene Pflugschar. Das Wappen nahm der Ort im Jahr 1906 an. Das Bild fand sich auf einem Wappenstein von 1611 an der Dorfkapelle.

Die Flagge ist blau-gelb gestreift.

Wappen Ortsteil Einwohner
(Stand: 31. Juli 2015)[8]
Fläche
Wappen Wutöschingen (Kernort) 2357
Wappen Degernau 0989
Wappen Horheim 2057
Wappen Ofteringen 0305
Wappen Schwerzen 1044

Seit 1999 ist Georg Eble Bürgermeister. Im Zusammenhang mit Aufbau und Entwicklung der Alemannenschule schrieb der Schweizer Schulentwickler Peter Fratton: „Das Wichtigste ist ein Bürgermeister vom Schlage eines Herrn Eble, der dafür sorgt, dass der politische Wille umgesetzt wird, und sich nachher so einbringt, wie es viele vom eigenen Hausbau her kennen: Die Details machen das Ganze aus.“[9]

Georg Eble ist Vorsitzender des Aufsichtsrats der Volksbank Klettgau-Wutöschingen.

Der Haushalt 2018 mit einem Gesamtvolumen von 34,3 Millionen Euro erreichte eine Rekordhöhe, die auf die Investitionshöhe von 16,23 Millionen Euro (von 5,4 im Jahr 2017) zurückzuführen war; in erster Linie durch die Erweiterung des Gewerbegebiets Horheim. Die Rücklagen schrumpften von über 11 Millionen Euro auf einen Rest von 4115 Euro. Hoch war auch die Neuschuldenaufnahme von 3,5 Millionen Euro. „Dennoch ist das Ratsgremium positiv gestimmt und hat den Haushaltsplan einstimmig verabschiedet.“[10]

  • Der Stromnetzbetreiber im Regionalwerk Hochrhein (RWH) machte zum Jahresabschluss 2017 Verlust, der aus Netzübernahmen resultierte. Auch 2018 wird durch Erneuerungsinvestitionen ein kleiner Verlust, doch 2019 mittels steigender Pachterlöse ein Gewinn erwartet. Das Regionalwerk Hochrhein wurde im Dezember 2012 gegründet und hat die Stromnetze von der ED netze GmbH zurückgekauft. „Kommanditisten sind: Gemeinde Wutöschingen und Gemeinde Lauchringen mit jeweils 32,45 Prozent, Badenova Freiburg (25,10 Prozent) und Stadtwerke Waldshut-Tiengen (zehn Prozent).“[11]
Baugebiete
  • Mit Feststellung im Juni 2017 wurde im Ortsteil Schwerzen bis Mai 2018 das Baugebiet ‚Grünweg‘ mit 16 Bauplätzen und vorgesehener Erweiterung erschlossen. Der Bereich besitzt ein Trennsystem für Abwasser (Mischwasserleitung).
  • Im April 2019 stimmte der Gemeinderat der Erschließung eines Neubaugebiets ‚Mausäckern-Unter den Langwiesen 2‘ in Wutöschingen Richtung Schwerzen mit „27 Bauplätzen für Einfamilienhäuser, sieben Bauplätzen für Doppel- oder Einfamilienhäuser, zwei Bauplätzen für jeweils sechs Reihenhäuser und drei Bauplätzen für Mehrfamilienhäusern“ zu.[12]
Sanierungen

Für die Komplettsanierung der Grundschule in Degernau stellt die Gemeinde 1,4 Millionen Euro Eigenmittel bereit, hinzu kommt ein Landeszuschuss von knapp 400.000 Euro. Für die Alemannenschule Wutöschingen gibt es 710.000 Euro Landeszuschüsse.[13]

Gewerbegebiet

Das bislang 63.000 Quadratmeter umfassende Gewerbegebiet bei der Ortschaft Horheim wurde mit Gemeinderatsbeschluss Anfang Mai 2018 um 14,5 Hektar erweitert. Die benötigte direkte Anbindung an die Bundesstraße 314 ist noch nicht völlig abgeklärt, da diese auch im dreispurigen Ausbau vorgesehen ist. Die Erschließungsarbeiten begannen am 13. November 2018; die Kosten (ohne Grunderwerb) liegen bei 5,5 Millionen Euro. „Als eine Ausgleichsmaßnahme für die Erweiterung des Gewerbegebiets (wird) der ‚Stockenweg‘ (von Schwerzen Richtung Küssaberg) [als Feldweg für landwirtschaftlichen Verkehr] zurückgebaut.“[14]

Gemeindeeinrichtungen

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Das Gemeindegebiet umfasst 26,47 km²; 7,58 km² sind bewaldet, davon 5,5 km² in Gemeindebesitz.

Versorgung und Energie
  • Neben der Verwaltungsgemeinschaft bildet Wutöschingen mit Eggingen den Abwasserverband Mittleres Wutachtal.
  • Als Gesellschafter zusammen mit der Gemeinde Lauchringen, mit den Stadtwerken Waldshut-Tiengen und der badenova Freiburg Betrieb des Regionalwerks Hochrhein (RWH) seit dem Rückkauf 2012 mit eigenem Stromnetz.
  • Zur Sicherung der langfristigen Wasserversorgung trat die Gemeinde einer öffentlich-rechtlichen Vereinbarung zur Untersuchung der Grundwasserverhältnisse in der Klettgaurinne bei.
Eingangsbereich der Seniorenwohnanlage
Soziale Einrichtungen

Die Seniorenwohnanlage (AWO Seniorenzentrum Sonnengarten) im Ortskern wurde ab Mitte der 1980er Jahre in der Gemeinde als Alternative zur „herkömmliche(n) Form der Unterbringung von Senioren in Altersheimen (diskutiert)“ und der Bau 1988 vom Gemeinderat beschlossen. Im März 1993 war Baubeginn, im Oktober 1994 zogen die ersten Bewohner ein. „Die Wutöschinger betreute Seniorenwohnanlage gilt […] als Vorzeigeprojekt mit großer Ausstrahlungskraft für den ganzen Landkreis.“[15] Heute bestehen 30 Wohneinheiten, eine Begegnungsstätte mit zahlreichen Angeboten und Veranstaltungen sowie ein vielfältig gestaltetes Umfeld.

Inzwischen zogen zahlreiche weitere Gemeinden mit ähnlichen konzipierten Projekten nach.

Schulen

Im Ort Wutöschingen befindet sich die Alemannen-Grundschule mit Grundschul-Außenstelle in Degernau sowie als weitere Grundschule in Horheim die Auwiesenschule.

Die Alemannenschule in Wutöschingen ist eine Gemeinschaftsschule, die ab 2019 eine gymnasialen Oberstufe einbezieht – in Baden-Württemberg gibt es nur noch in Tübingen und Konstanz entsprechende Einrichtungen. Das für die Oberstufe benötigte neue Gebäude wird die Gemeinde errichten, begonnen wird im neuen Schuljahr 2019/2020 mit einer Übergangslösung. Die Planungen für den Erweiterungsbau laufen bereits, „im kommenden Schuljahr beginnt die erste elfte Klasse an der ASW […] in den nächsten Jahren werden etwa 20 neue Gymnasiallehrer eingestellt.“[16]

Die Alemannenschule kam 2019 unter die 15 Finalisten um den Deutschen Schulpreis.[17] Am 5. Juni 2019 wurde die Schule mit einem der auf den Hauptpreis folgenden, weiteren fünf gleichrangigen Preisen ausgezeichnet, die mit je 25.000 Euro Preisgeld dotiert sind.[18]

Die Mediothek im Ortskern von Wutöschingen
Mediothek

Vorläufer der Mediothek war die Bücherei, die im April 1982 im Rathauskeller eröffnet wurde und sich „von Jahr zu Jahr […] zu einem wahren Publikumsrenner, was die sich ständig steigernden Besucherzahlen unter Beweis stellten, (entwickelte).“[19] Einmalig im Landkreis war auch die Erweiterung zu einer Videothek (1989). Kurzerhand zugegriffen hatte die Gemeinde dann 2011, als im Ortskern ein Lebensmittelmarkt schloss – mit dem Plan, die Bücherei nach 30 Jahren als „Mediothek“ zusammen mit einem privat betriebenen Café aus dem Keller heraus ans Licht zu bringen. Der Bestand umfasst 12.000 Bücher und AV-Medien. Beliebt ist die Mediothek als Forum zahlreicher ‚Vorlesestunden‘ bekannter Buchautoren, mit vielfältigen Veranstaltungen für Kinder und Ausstellungen einheimischer Künstler.

Kulturring Wutöschingen

Der Kulturring mit Mitgliedern aus allen Ortsteilen feiert 2019 sein 30-jähriges Bestehen. Eine Festveranstaltung findet am 29. Juni 2019 statt. „Der Kulturring setzt sich aus ehrenamtlichen Mitarbeitern zusammen, die jährlich ein Programm für kulturelle Veranstaltungen in der Klosterschüer Ofteringen erstellen. […] Das breit gefächerte Programm umfasst Kabarett, Musik von a capella bis Party, Opern-Air Konzert, Ausstellungen sowie Aufführungen für Kinder.“[20]

Medien

Als Lokalzeitung berichtet die Einzeitungskreis Südkurier und ihr Ableger Alb-Bote über den Ort. Dazu erscheint aus dem gleichen Medienhaus wöchentlich der "Anzeiger Hochrhein" als kostenloses Anzeigenblatt. Im Internet finden sich Informationen über die Gemeinde in der unabhängigen Online-Zeitung hierzuland.Info.

Der „Südwestfunk“ drehte über Wutöschingen einen Beitrag der der Reihe Landleben 4.0, zu dem Regisseur Loebbert sagte: „Hier gibt es Macher, die tun etwas, die lassen sich nicht durch die Mühlen des Bürokratismus entmutigen, sondern haben ein Ziel vor Augen, nach dem sie Wege suchen, es zu realisieren.“[21] Der Beitrag wurde 2018 gesendet.

Vereine und Aktivitäten

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Mountainbike-Anlage für die Jugend
  • Musikverein Wutöschingen (gegr. 1884) mit 75 Aktiven Musikerinnen und Musikern (Stand: 2020).
  • Turnverein Wutöschingen mit 459 Mitgliedern 2019 (71 neue Anmeldungen im Vorjahr).
  • Judo-Zentrum Wutöschingen mit 14 Meisterschaften 2018.
  • Musikverein Horheim (gegr. 1869)

In der Ortschaft Wutöschingen befindet sich der Sportplatz der SpVgg Wutöschingen 1920 e. V., in Horheim der Platz des VfR Horheim-Schwerzen. Die Vereine pflegen Sportarten von Boule über Judo und Schach bis Tennis. Für jugendliche Mountainbiker gibt es die Berg- und Talanlage Dirtplatz.

Nordöstlich von Schwerzen liegt das Segelfluggelände Bohlhof.

  1. „50% der Hausärzte im Landkreis Waldshut sind über 60 Jahre alt. […] Zwei Wutöschinger Hausärzte hatten sich 2014 in den Ruhestand verabschiedet.“ Eine lange, kostenintensive deutschlandweite Suche hatte keine Ergebnisse gebracht. Erst der angebotene Einbezug in die Planung zu einem Ärztehaus führte unter den interessierten Medizinern zu einer Bewerberin. Bürgermeister Eble: „Für uns ist Frau Doktor Schuh wie ein Sechser im Lotto.“ (Sandra Holzwarth: Gemeinden bauen an der medizinischen Zukunft, Alb-Bote, 10. November 2018.)

Einzelnachweise

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  1. Albert Krieger: Topographisches Wörterbuch des Großherzogtums Baden, 1905, Spalte 1180
  2. Sandra Holzwarth: Gemeinden bauen an der medizinischen Zukunft, Alb-Bote, 10. November 2018.
  3. Sandra Holzwarth: Lange Warteliste für Seniorenzentrum, 15. Oktober 2018.
  4. Sandra Holzwarth: Seit 25 Jahren Blick auf das Wetter, Südkurier, 3. Mai 2019.
  5. Ergebnis der Gemeinderatswahlen 2019 beim Statistischen Landesamt
  6. Sandra Holzwarth: Großes Stühlerücken in Wutöschingen, Südkurier, 31. Juli 2019.
  7. Landesarchivdirektion Baden-Württemberg (Hrsg.): Kreis- und Gemeindewappen in Baden-Württemberg. Band 3: Regierungsbezirk Freiburg. 1989, ISBN 3-8062-0803-4, S. 127.
  8. Einwohnerzahlen. In: Amtsblatt der Gemeinde Wutöschingen, 32/2015. (PDF; 686 kB). 6. August 2015, S. 6.
  9. Peter Fratton: Statt schulgerechte Kinder eine kindgerechte Schule: Das Lerndorf Wutöschingen in: Johannes Zylka (Hrsg.): Schule auf dem Weg zur personalisierten Lernumgebung, Verlagsgruppe Beltz, Weinheim Basel 2017, S. 25. f.
  10. Heidrun Glaser: Rekordinvestitionen für Wutöschingen, Südkurier, 25. Januar 2018.
  11. Sandra Holzwarth: Auf Ausgaben sollen Gewinne folgen, Südkurier, 10. Oktober 2018.
  12. Sandra Holzwarth: Häuslebauer zahlen mehr, Südkurier, 5. April 2019.
  13. Südkurier, 8. April und 2. Mai 2019.
  14. Gerald Edinger: Erster Spatenstich im zweiten Abschnitt, Südkurier, 15. November 2018.
  15. Gerd Scheuble: Betreutes Wohnen: Selbstbestimmung statt Bevormundung. In: Alb-Bote. 28. Oktober 1994.
  16. Rektor Stefan Ruppaner in: Raffael Herrmann: Planungen für Neubau laufen schon, Südkurier, 13. Oktober 2018.
  17. Südkurier, 12. Januar und 16. März 2019.
  18. Pressemeldung: Deutscher Schulpreis 2019 für Gebrüder-Grimm-Schule in Hamm, deutscher-schulpreis.de, erschienen und abgerufen am 5. Juni 2019.
  19. Eble: Wutöschingen. S. 34.
  20. Yvonne Würth: Team in Geburtstagslaune, Südkurier, 7. Mai 2019.
  21. Heidrun Glaser: Wutöschingen ist filmreif, Südkurier, 9. November 2017.

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